Methanobrevibacter smithii

Methanobrevibacter smithii
Systematik
Abteilung:Euryarchaeota
Klasse:Methanobacteria
Ordnung:Methanobacteriales
Familie:Methanobacteriaceae
Gattung:Methanobrevibacter
Art:Methanobrevibacter smithii
Wissenschaftlicher Name
Methanobrevibacter smithii
Balch & Wolfe, 1981

Methanobrevibacter smithii ist ein obligat anaerobes, fluoreszierendes, methanogenes Archaeon[1], das als Darmbewohner[2], in der Vagina und in der Zahnflora bei Menschen und anderen Säugetieren verbreitet ist.

Merkmale

Das Archaeeon ist ein 0,5 bis 0,7 μm breites und 1 bis 1,5 μm langer Coccus. Es ist grampositiv, hat also eine der Membran aufgelagerte dicke, mehrschichtige Peptidoglycanen-Zellwand, und erreicht sein Wuchsoptimum bei einem pH-Wert zwischen 6,9 und 7,4. Es tritt üblicherweise in neutralen Lösungen auf. Seine optimale Temperatur beträgt 37 bis 39 °C.[3]

Eigenschaften

Stoffwechsel

Der Organismus verwertet Wasserstoff und Kohlenstoffdioxid, die von anderen Mikroorganismen der Darmflora als Stoffwechselprodukte ausgeschieden werden. M. smithii bildet hieraus unter Energiegewinn Methan und Wasser. Das Archaeon gehört damit zu den hydrogenotrophen Methanbildnern.[4]

Einfluss auf den menschlichen Körper

Das Archaeon soll laut einer Hypothese, welche von dem 1947 geborenen Mikrobiologen der Washington University in St. Louis, Jeffrey I. Gordon, aufgestellt wurde, die Zahl der Firmicutes in der menschlichen Darmflora durch die Methanogenese, die es durchführt, ansteigen lassen. Dadurch würden Nahrungsmittel in Relation zur vom Menschen zu sich genommenen Menge mehr Energie liefern. So könne u. a. Adipositas hervorgerufen werden.[5][6][7]

Externe Systematik

Der M.smithii ist ein Archaeeon der Euryarchaeota. Er gehört den Methanbildnern an und wird den Methanobacteriales zugeordnet.[1]

Literatur

  • E. Conway de Macario und Alberto JL. Macario (2009): Methanogenic archaea in health and disease: a novel paradigm of microbial pathogenesis. In: Int J Med Microbiol. 299(2); S. 99–108; PMID 18757236

Einzelnachweise

  1. a b Methanobrevibacter smithii - Classifications - Encyclopedia of Life. In: Encyclopedia of Life. Abgerufen am 22. Mai 2016.
  2. Bläuliche Flamme. In: Der Spiegel. Nr. 44, 1994 (online).
  3. Methanogens. (Nicht mehr online verfügbar.) In: metanogen.biotech.uni.wroc.pl. Archiviert vom Original am 31. Mai 2016; abgerufen am 31. Mai 2016.
  4. Buck S. Samuel, Elizabeth E. Hansen, Jill K. Manchester, Pedro M. Coutinho, Bernard Henrissat: Genomic and metabolic adaptations of Methanobrevibacter smithii to the human gut. In: Proceedings of the National Academy of Sciences. Band 104, Nr. 25, 19. Juni 2007, ISSN 0027-8424, S. 10643–10648, doi:10.1073/pnas.0704189104, PMID 17563350, PMC 1890564 (freier Volltext).
  5. Hansen, Elizabeth: Comparative and Functional Genomic Analysis of the Methanobrevibacter smithii Pan Genome. Washington University in St. Louis, 1. Januar 2012, doi:10.7936/K7HD7SP5 (wustl.edu [abgerufen am 28. Mai 2016] Washington University in St. Louis).
  6. Mast durch Mikroben. In: Der Spiegel. Nr. 23, 2006 (online).
  7. Christina Schallenberg: Übergewicht dank übereifriger Müllabfuhr. In: wissenschaft.de. 30. Mai 2006, abgerufen am 9. September 2019.