Maxima Sequanorum

(c) Marco Zanoli, CC BY-SA 4.0
Römische Provinzen im Alpenraum um 395 n. Chr. In dunklem Orange die Provinz Maxima Sequanorum

Die römische Provinz Maxima Sequanorum (auch Sequania, Sequanica oder Sequanicum) wurde nach dem keltischen Stamm der Sequaner benannt. Diese, so der Historiker Eutropius, seien die einstigen Helvetier (Eutr. 6, 17, 2). Sie entstand aus dem südlich von Straßburg liegenden Teil der Provinz Germania superior („Obergermanien“), als diese im Zuge der Verwaltungs- und Militärreformen des römischen Kaisers Diokletian (284–305) im Jahre 297 n. Chr. aufgeteilt wurde. Die Existenz dieser Provinz kann bis zur Mitte des 5. Jahrhunderts nachgewiesen werden. Die zivile Verwaltung der Provinz lag in den Händen eines Praeses, welcher in Vesontio (Besançon) seinen Sitz hatte. Die in der Provinz Maxima Sequanorum stationierten Einheiten der römischen Grenzarmee (Limitanei) unterstanden hingegen dem Befehl eines Dux provinciae Sequanicae.

Die Provinz Maxima Sequanorum umfasste Gebiete in der heutigen Nordwestschweiz sowie im östlichen Frankreich. Sie gehörte zur Präfektur Gallia und war in deren Aufteilung in Diözesen der Dioecesis Galliae zugewiesen.

Innerhalb der Provinz gab es vier Gemeindegebiete (regio):

In ihrem heute in der Schweiz gelegenen Teil, der regio Basiliensis, spielt die Erinnerung an die Rauriker oder Rauraker (Kelten) eine gewisse Rolle. Ein Schlüsselraum in der Sequania und später Maxima Sequanorum war das Siedlungsgebiet der Rauriker: In ihm kreuzten sich Routen zwischen Gallien, Germanien und Italien, und die Region liegt der Alamannia gegenüber und war mit ihr verbunden. Die Provinz umfasste noch weitere strategisch wichtige Gebiete. Der Hochrhein-Limes verlief entlang des Rheines nach Norden. Ein weiterer Schlüsselraum lag auf der Höhe des Kaiserstuhls nahe der Nordgrenze der Provinz. In Biesheim-Oedenburg, Breisach, und Horbourg-Wihr standen spätrömische Grenzfestungen. Sie waren von großer strategischer Bedeutung. Etwas weiter zurück lagen die Burgundische Pforte, die Trouée de Belfort zwischen den Vogesen und dem Jura. Diese Landbrücke verbindet das Rhein- mit dem Saônetal und die durch Ognon und Doubs gebildeten Ausläufern, wobei dem Doubs die größere Bedeutung zukommt. Am Doubs zu Füssen des Juras lag deswegen die Hauptstadt der Provinz, das heutige Besançon.

Literatur

  • Nikolas Hächler, Beat Näf, Beat; Peter-Andrew Schwarz: Mauern gegen Migration? Spätrömische Strategie, der Hochrhein-Limes und die Fortifikationen der Provinz Maxima Sequanorum – eine Auswertung der Quellenzeugnisse. Verlag Schnell/Steiner, Regensburg 2020. PDF

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Die Römischen Provinzen und Diözesen im Alpenraum ca. 395 n. Chr.