Maubes

Maubes
Stadt Solingen
Koordinaten: 51° 10′ 22″ N, 7° 0′ 4″ O
Höhe:etwa 115 m ü. NHN
Postleitzahl:42697
Vorwahl:0212
Maubes (Solingen)

Lage von Maubes in Solingen

Maubes

Maubes ist eine Hofschaft in der bergischen Großstadt Solingen.

Lage und Beschreibung

Maubes befindet sich im Norden des Stadtteils Ohligs nördlich der S-Bahnstrecke zwischen Düsseldorf und Solingen-Hauptbahnhof. Der Ort liegt an einer kleinen Stichstraße, die vom Wilzhauser Weg abzweigt, auf einer kleinen Anhöhe oberhalb des Wilzhauser Baches. Dort befindet sich eine Häuserzeile aus denkmalgeschützten Fachwerkhäusern. Östlich verläuft die Bahnstrecke zwischen Gruiten und Köln-Deutz, weiter östlich befindet sich der Gebäudekomplex der ehemaligen Konsumgenossenschaft Solidarität, das Industriegebiet Monhofer Feld und das Areal der Unternehmen Kronprinz (heute Accuride) und Borbet Solingen. Im Westen liegt das Klärwerk Solingen-Ohligs des Bergisch-Rheinischen Wasserverbands.

Benachbarte Orte sind bzw. waren (von Nord nach West): Schloss Caspersbroich, Wilzhaus, Monhof, Engelsberg, Schnittert, Kottendorf, Keusenhof, Maubeshaus und Kuckesberg sowie die zu Haan gehörenden Orte Buschenhausen und Brucherkotten.

Etymologie

Die etymologische Herkunft des Ortsnamens Maubes ist nicht abschließend geklärt. Der Ortsname ist älter als der der etwas entfernt liegenden einstigen Hofschaft Maubeshaus. Maubeshaus, das ursprünglich Mobachshaus hieß, wiederum leitet sich von dem Familiennamen Mobach ab. Welche Zusammenhänge mit der älteren Hofschaft Maubes bestehen, ist unklar.[1][2]

Geschichte

Die Hofschaft Maubes lässt sich bis das 17. Jahrhundert zurückverfolgen.[2] Im Jahre 1715 ist der Ort in der Karte Topographia Ducatus Montani, Blatt Amt Solingen, von Erich Philipp Ploennies mit einer Hofstelle verzeichnet und als Maubs benannt. Der Ort gehörte zur Honschaft Schnittert innerhalb des Amtes Solingen. Die Topographische Aufnahme der Rheinlande von 1824 verzeichnet den Ort als Maubes und die Preußische Uraufnahme von 1844 ebenfalls als Maubes. In der Topographischen Karte des Regierungsbezirks Düsseldorf von 1871 ist der Ort ebenso als Maubes verzeichnet.[3]

Nach Gründung der Mairien und späteren Bürgermeistereien Anfang des 19. Jahrhunderts gehörte Maubes zur Bürgermeisterei Merscheid, die 1856 zur Stadt erhoben und im Jahre 1891 in Ohligs umbenannt wurde.

1815/16 lebten 31, im Jahr 1830 36 Menschen im als Weiler bezeichneten zu Maubach / Maubes.[4][5] 1832 war der Ort weiterhin Teil der Honschaft Schnittert innerhalb der Bürgermeisterei Merscheid, dort lag er in der Flur IV. Bavert.[4] Der nach der Statistik und Topographie des Regierungsbezirks Düsseldorf als Hofstadt kategorisierte Ort besaß zu dieser Zeit vier Wohnhäuser und acht landwirtschaftliche Gebäude. Zu dieser Zeit lebten 21 Einwohner im Ort, davon drei katholischen und 18 evangelischen Bekenntnisses.[4] Die Gemeinde- und Gutbezirksstatistik der Rheinprovinz führt den Ort 1871 mit acht Wohnhäuser und 44 Einwohnern auf.[6] Im Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland von 1888 werden für Maubes zehn Wohnhäuser mit 59 Einwohnern angegeben.[7] 1895 besitzt der Ortsteil zehn Wohnhäuser mit 56 Einwohnern.[8]

Das weitläufige, zumeist landwirtschaftlich genutzte Gebiet rund um Maubes war seit Mitte des 19. Jahrhunderts zweimal Dreh- und Angelpunkt des Eisenbahnbaus. Die Bahnstrecke GruitenKöln-Deutz wurde von 1864 bis 1867 auf einem Damm durch das Ittertal im (Nord-)Westen von Maubes errichtete. Bei der Hofschaft Hüttenhaus entstand der Bahnhof Ohligs-Wald, der spätere Bahnhof (Solingen-)Ohligs und heutige Solinger Hauptbahnhof. Die Bahnstrecke Düsseldorf–Ohligs wurde auf dem Abschnitt von Hilden bis Ohligs im Jahre 1894 fertiggestellt, seit 1979/80 dient sie ausschließlich dem S-Bahn-Verkehr.

Mit der Städtevereinigung zu Groß-Solingen im Jahre 1929 wurde die Hofschaft Maubes ein Ortsteil Solingens. Das Ortsbild prägt heute noch unter anderem eine Jahrhunderte alte, denkmalgeschützte Fachwerkhauszeile. Unter Denkmalschutz stehen seit 1984/85/87 die Gebäude Maubes 2, 2a, 3, 4, 5, 6.[9]

Weblinks

Commons: Solingen-Maubes – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen

  1. Hans Brangs: Erklärungen und Erläuterungen zu den Flur-, Orts-, Hof- und Straßennamen in der Stadt Solingen. Solingen 1936.
  2. a b Stadt Solingen: Straßen- und Ortsbezeichnungen in unserer Stadt Solingen, Eigenverlag, Solingen 1972
  3. Topographische Karte des Regierungsbezirks Düsseldorf. Entworfen und ausgeführt nach den Katastral-Aufnahmen und den denselben zum Grunde liegenden und sonstigen trigonometrischen Arbeiten durch den kgl. Regierungssekretär W. Werner. Hrsg. von dem kgl. Regierungssekretär F. W. Grube. 4. rev. Auflage / Verlag von A. Bagel in Wesel, 1859 / Ddf., 17. Dez. 1870. J. Emmerich, Landbaumeister. - Nach den ministeriellen Abänderungen berichtigt. Ddf. d. 1. Sept. 1871. Bruns.
  4. a b c Johann Georg von Viebahn: Statistik und Topographie des Regierungsbezirks Düsseldorf, 1836
  5. Friedrich von RestorffTopographisch-statistische Beschreibung der Königlich Preußischen Rheinprovinz, Nicolai, Berlin und Stettin 1830
  6. Königliches Statistisches Bureau Preußen (Hrsg.): Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staats und ihre Bevölkerung. Die Rheinprovinz, Nr. XI. Berlin 1874.
  7. Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland, Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 und andere amtlicher Quellen, (Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Band XII), Berlin 1888.
  8. Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland, Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1895 und andere amtlicher Quellen, (Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Band XII), Berlin 1897.
  9. Denkmalliste Solingen. Stadt Solingen, 1. Juli 2015, abgerufen am 16. April 2017 (PDF, Größe: 129 kB).

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"Das Ohligser Stadtwappen zeigt im linken Feld einen senkrecht stehenden gespaltenen gotischen Schild mit sieben Silbersternen auf blauem Grund und rechts ein schwarzes Flügelrad auf goldenem Grund. Der obere Rand trägt eine dreitürmige Mauerkrone mit einem Tor in der Mitte, die Ohligs als Kleinstadt ausweist.“ Die Silbersterne repräsentieren die Vielzahl der Höfe, aus denen die Stadt hervorgegangen ist. Das Flügelrad symbolisiert Eisenbahn und Geschäftsverkehr.
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