Matrose (Dienstgrad)

Der Matrose ist in vielen Marinestreitkräften ein Soldat im niedrigsten Dienstgrad.

Etymologie

Die Bezeichnung „Matrose“ (englisch: Seaman oder Seaman recruit) leitet sich vom mittelhochdeutschen Mazgenoze her, was eine Zusammensetzung der Wörter Maz („Mahl“) und Genoze („Genosse“) ist. Der ähnlich bezeichnete „Moses“ war das jüngste, ungelernte Mitglied einer Schiffsbesatzung in Ausbildung. Er wurde auch Schiffsjunge oder nach mehr als 6 Monaten Seezeit Leichtmatrose oder Ordinary Seaman genannt.

Bundeswehr

Matrose
Schulterklappe eines Matrosen (10er Verwendungsreihen) Ärmelabzeichen eines Matrosen (20er Verwendungsreihen)
Dienstgradabzeichen[1][A 1]
DienstgradgruppeMannschaften[2]
NATO-RangcodeOR-1[3]
Dienstgrad Heer/LuftwaffeSchütze usw.
Dienstgrad MarineMatrose[4]
Abkürzung (in Listen)Matr (S)[5]
BesoldungsgruppeA 3 nach BBesO[6]

Der Dienstgrad Matrose wird durch den Bundespräsidenten mit der Anordnung des Bundespräsidenten über die Dienstgradbezeichnungen und die Uniform der Soldaten[4] auf Grundlage des Soldatengesetzes[7] festgesetzt.

Trägergruppe

Marineuniformträger führen – soweit sie als Angehörige einer Sanitätslaufbahn nicht den Dienstgrad Sanitätssoldat führen – im niedrigsten Dienstgrad die Dienstgradbezeichnung „Matrose“.

Äquivalente und übergeordnete Dienstgrade

Der Matrose entspricht dem Dienstgrad Jäger, Funker, Panzergrenadier usw. (→ vgl. hier) anderer Bereiche der Bundeswehr. Sammelbezeichnung für alle diese niedrigsten Dienstgrade ist häufig die Bezeichnung „Soldat“. In den Streitkräften der NATO ist der Matrose zu allen Dienstgraden mit dem NATO-Rangcode OR-1 äquivalent.[3] In der Laufbahngruppe der Mannschaften ist ein Matrose gemäß ZDv 20/7 unter dem ranghöheren Gefreiten eingeordnet.[8][A 2]

Bundeswehr Kreuz Black.svg Mannschaftsdienstgrad
Niedrigerer Dienstgrad[9] Höherer Dienstgrad[9]
-MatroseGefreiter

Dienstgradgruppe: MannschaftenUnteroffiziere o.P.Unteroffiziere m.P.LeutnanteHauptleuteStabsoffiziereGenerale

Nationale Volksarmee bis 1990

Der vergleichbare Dienstgrad in der NVA der DDR war der Matrose[10] (OR-1) der Volksmarine.

Kriegsmarine bis 1945

Der vergleichbare Dienstgrad in der Kriegsmarine der Wehrmacht war ebenfalls der Matrose (OR-1).

Mannschaftsränge Kriegsmarine bis 1945
  • Matrose
  • Matrosengefreiter
  • Matrosenobergefreiter
  • Matrosenhauptgefreiter
  • Matrosenstabsgefreiter
  • Matrosensoberstabsgefreiter

Anmerkungen

  1. Links: Dienstgradabzeichen auf einer Schulterklappe für Matrosen der 10er Verwendungsreihen. Rechts: Ärmelabzeichen des dunkelblauen Hemdes des Dienstanzuges für Marineuniformträger der 20Verwendungsreihen (Marineführungsdienst). Soldaten in anderer Verwendung weisen andere Verwendungabzeichen auf.
  2. ZDv 20/7 auf Grundlage § 44 der Soldatenlaufbahnverordnung (Verordnung über die Laufbahnen der Soldatinnen und Soldaten (Soldatenlaufbahnverordnung – SLV). 19. März 2002, § 44 (Online [abgerufen am 25. März 2014] Neugefasst durch Bek. v. 19. August 2011 I 1813. Zuletzt geändert durch Art. 2 Abs. 5 G v. 8. April 2013 I 730).)

Einzelnachweise

  1. Hartmut Bagger, Führungsstab der Streitkräfte I 3, Bundesministerium der Verteidigung (Hrsg.): ZDv 37/10. Anzugordnung für die Soldaten der Bundeswehr. Juli 1996. Neudruck von Oktober 2008. Bonn 16. Juli 2008, 4 Kennzeichnungen, S. 539 (Digitalisat [PDF; 3,5 MB] Neudruck Oktober 2008 ersetzt Erstausgabe von Juli 1996). Digitalisat (Memento des Originals vom 19. September 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.dmb-lv-westfalen.de
  2. Der Bundesminister der Verteidigung (Hrsg.): ZDv 14/5. Soldatengesetz. DSK AV110100174, Änderungsstand 17. Juli 2008. Bonn 21. August 1978, Dienstgradbezeichnungen in der Bundeswehr, S. B 185 (Nicht zu verwechseln mit dem Gesetz über die Rechtsstellung der Soldaten (Soldatengesetz)).
  3. a b Agreed English texts. STANAG 2116. NATO standardization agreement (STANAG). NATO codes for grades of military personnel. 5. Auflage. 1992 (englisch, NATO Rank Codes – 1992 [abgerufen am 25. März 2014]).
  4. a b Der Bundespräsident (Hrsg.): Anordnung des Bundespräsidenten über die Dienstgradbezeichnungen und die Uniform der Soldaten. BPräsUnifAnO. 14. Juli 1978 (PDF – Anordnung des Bundespräsidenten über die Dienstgradbezeichnungen und die Uniform der Soldaten vom 14. Juli 1978 (BGBl. I S. 1067), die zuletzt durch Artikel 1 der Anordnung vom 31. Mai 1996 (BGBl. I S. 746) geändert worden ist).
  5. Bundesminister der Verteidigung; Führungsstab der Streitkräfte IV 1 (Hrsg.): Abkürzungen für den Gebrauch in der Bundeswehr – Deutsche Abkürzungen – ZDv 64/10. Bonn 19. Januar 1979 (Online [PDF] Stand 17. September 1999).
  6. Anlage I (zu § 20 Absatz 2 Satz 1) Bundesbesoldungsordnungen A und B. (Online [abgerufen am 25. März 2014] Bundesbesoldungsordnungen (BBesO) gelten nur für Berufssoldaten sowie Soldaten auf Zeit und sind Anlage zum Bundesbesoldungsgesetz (BBesG)).
  7. Der Bundesminister der Verteidigung (Hrsg.): Gesetz über die Rechtsstellung der Soldaten (Soldatengesetz – SG). Bonn 19. März 1956, § 4 Abs. 3 (2) – (PDF [abgerufen am 25. März 2014] Neugefasst durch Bek. v. 30. Mai 2005 I 1482. Zuletzt geändert durch Art. 1 G v. 8. April 2013 I 730).
  8. Der Bundesminister der Verteidigung; Abteilung Personal-, Sozial- und Zentralangelegenheiten (Hrsg.): ZDv 20/7. Bestimmungen für die Beförderung und für die Einstellung, Übernahme und Zulassung von Soldatinnen und Soldaten. Bonn 27. März 2002, Art. 635 (PDF (Memento vom 26. Oktober 2014 im Internet Archive) [abgerufen am 26. März 2014] DSK AP210100187, Neudruck Januar 2008). ZDv 20/7. Bestimmungen für die Beförderung und für die Einstellung, Übernahme und Zulassung von Soldatinnen und Soldaten (Memento des Originals vom 26. Oktober 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.reservisten.bundeswehr.de
  9. a b Die äquivalenten, ranghöheren und rangniedrigeren Dienstgrade sind im Sinne der ZDv 14/5 B 185 angegeben, vgl. Der Bundesminister der Verteidigung (Hrsg.): ZDv 14/5. Soldatengesetz. DSK AV110100174, Änderungsstand 17. Juli 2008. Bonn 21. August 1978, Dienstgradbezeichnungen in der Bundeswehr, S. B 185 (Nicht zu verwechseln mit dem Gesetz über die Rechtsstellung der Soldaten (Soldatengesetz). Die in der Infobox dargestellte Reihenfolge der Dienstgrade entspricht nicht notwendigerweise einer der in der Soldatenlaufbahnverordnung vorgesehenen regelmäßig durchlaufenen Dienstgradabfolgen und auch nicht notwendigerweise der in der Vorgesetztenverordnung beschriebenen Dienstgradhierarchie im Sinne eines Vorgesetztenverhältnisses).
  10. MEYERS UNIVERSALLEXIKON, 3. Auflage 1980, Best.-Nr.: 576 970 2, Liz.-Nr. 433 130/198/80, Band III, Seite 217–218 «Dienstgrad- und Dienstlaufbahnabzeichen der Volksmarine – Dienstgrad, Ziffer 1 Matrose ... .»

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Dienstgradabzeichen der Bundeswehr. Ärmelabzeichen nach ZDv 37/10. Für eine nähere Beschreibung → siehe hier.
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Dienstgradabzeichen der Bundeswehr. Schulterklappe nach ZDv 37/10. Für eine nähere Beschreibung → siehe hier.
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Eisernes Kreuz als nationales Erkennungszeichen der Bundeswehr.