Mate Parlov

Mate Parlov Boxer
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Daten
GeburtsnameMate Parlov
Geburtstag16. November 1948
GeburtsortSplit, Jugoslawien
Todestag29. Juli 2008
TodesortPula, Kroatien
NationalitätJugoslawienJugoslawien Jugoslawien
GewichtsklasseHalbschwergewicht
StilRechtsauslage
Größe1,88 m
Kampfstatistik als Profiboxer
Kämpfe29
Siege24
K.-o.-Siege12
Niederlagen3
Unentschieden2
Profil in der BoxRec-Datenbank
Medaillenspiegel
Olympische Medaillen1 × Gold0 × Silber0 × Bronze
WM-Medaillen1 × Gold0 × Silber0 × Bronze
EM-Medaillen2 × Gold1 × Silber0 × Bronze
Olympische Ringe Olympische Spiele
Gold1972 MünchenHalbschwergewicht
Weltmeisterschaften
Gold1974 HavannaHalbschwergewicht
Europameisterschaften
Silber1969 BukarestMittelgewicht
Gold1971 MadridHalbschwergewicht
Gold1973 BelgradHalbschwergewicht

Mate Parlov (* 16. November 1948 in Split, Teilrepublik Kroatien, Jugoslawien; † 29. Juli 2008 in Pula, Kroatien) war ein jugoslawischer Boxer kroatischer Nationalität. Er kämpfte im Mittel-, und Halbschwergewicht.

Als Amateurboxer wurde er 8-facher Jugoslawischer Meister, 5-facher Balkan-Meister, 2-facher Europameister, sowie Weltmeister und Olympiasieger. Als Profiboxer erkämpfte er den Europameistertitel der Europäischen Box Union (EBU) und den Weltmeistertitel der World Boxing Council (WBC).

Amateur

Rechtsausleger Parlov war ein sehr erfolgreicher Amateur. Er gewann von 1967 bis 1974 acht Mal in Folge die jugoslawische Meisterschaft, bis 1970 im Mittelgewicht und anschließend im Halbschwergewicht. Die Balkanmeisterschaft gewann er von 1970 bis 1974 fünf Mal.

1968 nahm er an den Olympischen Spielen in Mexiko-Stadt teil, unterlag aber dem letztlichen Olympiasieger Christopher Finnegan im Viertelfinale der Mittelgewichtsklasse. Bei den Olympischen Spielen 1972 in München wurde er Olympiasieger. Dabei erreichte er im Viertelfinale einen kampflosen Sieg gegen den Argentinier Miguel Cuello, im Finale schlug er den Kubaner Gilberto Carrillo vorzeitig.

Auch bei der erstmals ausgetragenen Amateurweltmeisterschaft belegte er 1974 in Havanna den ersten Platz. Dort setzte er sich unter anderem erneut gegen Carrillo, Ottomar Sachse aus der DDR und im Endkampf gegen den Russen Oleg Georgijewitsch Korotajew durch.

Parlov gewann außerdem zwei Europameisterschaften. 1969 in Bukarest musste er sich noch mit einem zweiten Rang zufriedengeben, gewann dann aber die europäischen Titelkämpfe 1971 in Madrid und 1973 in Belgrad. Er bestritt als Amateur 310 Kämpfe bei 13 Niederlagen.

Amateurerfolge

  • Amateurbilanz: 297 Siege - 13 Niederlagen
  • 1967: Jugoslawischer Meister im Mittelgewicht
  • 1968: Jugoslawischer Meister im Mittelgewicht
  • 1968: 5. Platz im Mittelgewicht bei den 19. Olympischen Sommerspielen in Mexiko-Stadt
  • 1969: Jugoslawischer Meister im Mittelgewicht
  • 1969: Vize-Europameister im Mittelgewicht bei der 18. Europameisterschaft in Bukarest
  • 1970: Jugoslawischer Meister im Mittelgewicht
  • 1970: Balkan-Meister im Mittelgewicht bei der 8. Balkan Meisterschaft in Varna
  • 1971: Jugoslawischer Meister im Halbschwergewicht
  • 1971: Balkan-Meister im Halbschwergewicht bei der 9. Balkan Meisterschaft in Titograd (seit 1992: Podgorica)
  • 1971: Europameister im Halbschwergewicht bei der 19. Europameisterschaft in Madrid
  • 1972: Jugoslawischer Meister im Halbschwergewicht
  • 1972: Balkan-Meister im Halbschwergewicht bei der 10. Balkan Meisterschaft in Ankara
  • 1972: Olympiasieger im Halbschwergewicht bei den 20. Olympischen Sommerspielen in München
  • 1973: Jugoslawischer Meister im Halbschwergewicht
  • 1973: Balkan-Meister im Halbschwergewicht bei der 11. Balkan Meisterschaft in Athen
  • 1973: Europameister im Halbschwergewicht bei der 20. Europameisterschaft in Belgrad
  • 1974: Jugoslawischer Meister im Halbschwergewicht
  • 1974: Balkan-Meister im Halbschwergewicht bei der 12. Balkan Meisterschaft in Constanța
  • 1974: Weltmeister im Halbschwergewicht bei der 1. Weltmeisterschaft in Havanna

Profi

Er wurde 1975 Profi und unterlag im Mai 1976 in einem Aufbaukampf dem späteren Weltmeister Matthew Saad Muhammad nach Punkten, der Rückkampf endete unentschieden. Im selben Jahr gewann er im Halbschwergewicht den Titel des Europameisters, den er drei Mal verteidigte.

Am 7. Januar 1978 gewann er in Mailand durch einen KO gegen den hart schlagenden Argentinier Miguel Cuello als erster Boxer eines sozialistischen Landes einen Weltmeisterschaftstitel bei den Profis. Er schlug daraufhin den Briten John Conteh, ging aber immer noch 1978 gegen den schlagstarken Marvin Johnson, ebenfalls ein Rechtsausleger, KO.

Parlov hatte Gewichtsprobleme und versuchte sich im Cruisergewicht. In zwei WBC-Titelkämpfen gegen Marvin Camel boxte er 1979 erst Unentschieden, verlor den Rückkampf 1980 aber nach Punkten, woraufhin er seine Karriere beendete.

Profierfolge

  • Profibilanz: 24 Siege - 3 Niederlagen - 2 Unentschieden
  • 10. Juli 1976: Europameister der EBU im Halbschwergewicht (3 Titelverteidigungen)
  • 7. Januar 1978: Weltmeister der WBC im Halbschwergewicht (1 Titelverteidigung)

Weiteres

2006 wurde er vom Präsidenten des WBC-Verbandes zum Ehrenweltmeister ernannt.

Im italienischen Film Hermano von 2007, spielt er einen Boxtrainer.

Im März 2008 wurde bei Parlov Lungenkrebs diagnostiziert, an dem er Ende Juli 2008 verstarb.

Die große Sporthalle in Pula wurde nach seinem Tod nach ihm benannt, siehe Dom sportova Mate Parlov.

In der kleinen Stadt Fažana, die in der Nähe von Pula liegt, steht eine Statue mit seinem Namen.

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The flag of the Soviet Union (1955-1991) using a darker shade of red.
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