Massariakrankheit

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Die Massariakrankheit, oder auch nur Massaria ist eine Pilzkrankheit (Splanchnonema platani), die ältere Platanen befällt. Vermutlich kam der Pilz schon immer an Platanen vor und war für die so genannte „Astreinigung“ (ein mengenmäßig auffälliger und scheinbar ohne äußeren Auslöser stattfindender Abwurf von Ästen) verantwortlich. Seit 2000 wurde in Gelsenkirchen aber eine deutliche Zunahme der Totholz-Bildung und von Astbrüchen beobachtet. Dabei wurden auch Starkäste nicht verschont. Nachgewiesen wurde der Pilz in Deutschland erstmals 2003. Splanchnonema platani tritt häufig in dichten Platanenbeständen, insbesondere Alleen auf.

Wegen der häufigen Verwendung der Platane als Straßen- und Stadtbaum stellt die Massariakrankheit eine erhebliche Beeinträchtigung der Verkehrssicherheit dar und ist zu einem sehr ernstzunehmenden Problem in der Baumpflege geworden. Eine flächendeckende Gewährleistung der Verkehrssicherungspflicht, in Anbetracht der berechtigten Sicherheitserwartung des Verkehrs, ist finanziell und personell eine starke Belastung.

Symptome

Die Infektion zeigt sich an mehreren Symptomen. Das häufigste Symptom ist eine Braunfärbung des befallenen Astes, der gleichzeitig in der gesamten Länge abstirbt. Aus anderen Gründen abgestorbene Platanenäste verblassen normalerweise nur. Weitere Symptome sind deutlich schwerer zu erkennen: Bei befallenen Ästen verfärbt sich im Anfangsstadium die Rinde rötlich-violett, auf der Oberseite des Astes streifenartig, bei längerer Befallsdauer kommt es auf der Oberseite, nahe dem Astansatz zu einem streifenförmigen Absterben der Rinde. Oft befindet sich auf der Rinde ein schwarzer Belag, der durch die Sporen des Pilzes gebildet wird. Unter dieser schwarzen Verfärbung kommt es zu einer sehr raschen Holzzersetzung. Selbst Starkäste (Ø ab 10 cm – 20 cm) können innerhalb von vier Monaten durch Sprödbruch versagen und abbrechen. Kennzeichnend ist auch die Schwarzverfärbung an Ästen direkt am Astkragen. Die Bruchstelle ist durch die Abschottung des Astes relativ glatt. Bei näherem Betrachten zeigen sich stecknadelgroße, schwarze Punkte im stammnahen Bereich. Bei jüngerem Befall kann man bei aufgeschnittenen Ästen eine keilförmige Infektion beobachten, die bis zur Astmitte reicht.

Der Befall durch die Massariakrankheit ist nicht kontinuierlich an einem Baum erkennbar, d. h. in den Folgejahren können die Symptome ausbleiben oder in unregelmäßigen Abständen auftreten.

Maßnahmen

Für die Baumkontrolle, beziehungsweise die Verkehrssicherungspflicht, ergibt sich daraus:

  • Die Kontrollintervalle müssen verkürzt werden und Äste laut FLL „Richtlinien für die Regelkontrolle an Bäumen“ zeitnah bearbeitet werden, beziehungsweise ist die sofortige Beseitigung und Wiederherstellung der Verkehrssicherheit einzuleiten.
  • Vierteljährliche Kontrollintervalle haben ergeben, das bald nach baumpflegerischen Maßnahmen erneut Starkäste befallen wurden.

Da nicht vorhersehbar ist, welcher Ast als nächster befallen wird, sind vorsorgliche Schnittmaßnahmen fachlich nicht vertretbar. Gefährdete Bäume sind in kurzen Intervallen zu kontrollieren, und befallene Äste, insbesondere Grob- und Starkäste, sind gegebenenfalls zu entfernen.

Literatur

  • FLL: Richtlinie zur Regelkontrolle von Bäumen

Weblinks