Marxheim (Taunus)

Marxheim
Koordinaten: 50° 4′ 16″ N, 8° 25′ 53″ O
Höhe: 150 m ü. NHN
Fläche:7,76 km²[1]
Einwohner:9286 (30. Jun. 2021) HW[2]
Bevölkerungsdichte:1.196 Einwohner/km²
Eingemeindung:1. April 1938
Postleitzahl:65719
Vorwahl:06192

Marxheim ist ein Stadtteil von Hofheim am Taunus im südhessischen Main-Taunus-Kreis. Die Ortslage ist mit der Kernstadt Hofheim zusammengewachsen und die Grenze zwischen beiden im Stadtbild nicht mehr erkennbar.

Geografische Lage

Marxheim liegt am Südrand des Vordertaunus, der hier in das flache Taunusvorland übergeht, zwischen Diedenbergen im Südwesten, der Kernstadt Hofheim im Norden, Kriftel im Osten und Weilbach im Süden. Die Gemarkung Marxheim erstreckt sich über 776,4 Hektar von der Bundesautobahn 66 im Süden, wo sie bei der Raststätte Weilbach (Westseite) am Kastengrundgraben ihren tiefsten Punkt mit 121 Meter aufweist, über 5 Kilometer weit bis zu dem mit 315 Meter höchsten Punkt im Norden an der Landesstraße L 3018 am Waldrand östlich des 326 Meter hohen Bahnholz, nahe den dortigen Langenhainer Aussiedlerhöfen. Die Höhenlage der Ortsbebauung reicht von 141 Meter (südliche Rheingaustraße/Eddersheimer Straße) bis auf 209 Meter am Waldrand an der oberen Schloßstraße mit dem Kloster Zum Guten Hirten.[3]

Geschichte

Ehemaliger Pfarrhof in der Eichstraße
Katholische Pfarrkirche St. Georg

Östlich Marxheims wurde 2006 ein römisches Militärlager (bezeichnet als Hofheim III) durch geomagnetische Prospektion gefunden; Teil der römischen Niederlassungen um das heutige Hofheim.

1191 wurde Marxheim, damals noch Marbodesheim, urkundlich erwähnt, später sind die Schreibweisen Marpsheim und 1366 Marpisheim belegt. Marxheims Kirche und Türme werden 1366 erwähnt. Marbod ist bis heute auf dem Marxheimer Wappen abgebildet.

Jahrhundertelang war Marxheim kurmainzisches Gebiet und gehörte zur Zeit des Herzogtums Nassau zum Amt Hochheim. Die katholische Pfarrkirche St. Georg im alten Ortskern Marxheims wurde von 1843 bis 1845 erbaut. Aus denselben Steinen wurden auch die Marxheimer Grundschule und ein Löschwasserteich in der Kassernstraße erbaut.

Im Jahr 1938 wurde Marxheim nach Hofheim eingemeindet. Damit ist Marxheim der älteste Stadtteil der heutigen Kreisstadt des Main-Taunus-Kreises.

Territorialgeschichte und Verwaltung im Überblick

Die folgende Liste zeigt im Überblick die Territorien, in denen Marxheim lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[1][4][5]

Bevölkerung

Einwohnerstruktur 2011

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Marxheim 8682 Einwohner. Darunter waren 912 (10,1 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 1614 Einwohner unter 18 Jahren, 3546 zwischen 18 und 49, 1680 zwischen 50 und 64 und 1842 Einwohner waren älter.[6] Die Einwohner lebten in 3915 Haushalten. Davon waren 1326 Singlehaushalte, 1140 Paare ohne Kinder und 1050 Paare mit Kindern, sowie 321 Alleinerziehende und 78 Wohngemeinschaften. In 925 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 2622 Haushaltungen lebten keine Senioren.[6]

Einwohnerzahlen

Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
• 1635:46 Männer und 14 Witwen
• 1639:8 Männer
• 1648:13 Männer und 2 Witwen
• 1668:37 Herdstellen mit 140 Einwohner
• 1692:172 Einwohner
• 1777:62 Männer
• 1796:70 Häuser
• 1885:281 evangelische (= 12,17 %), 2009 katholische (= 87,01 %), 19 jüdische (= 0,82 %) Einwohner[1]
Marxheim: Einwohnerzahlen von 1817 bis 2021
Jahr  Einwohner
1817
  
611
1834
  
758
1840
  
830
1846
  
814
1852
  
846
1858
  
902
1864
  
966
1871
  
949
1875
  
1.016
1885
  
1.026
1895
  
1.143
1905
  
1.421
1910
  
1.429
1925
  
1.625
1946
  
?
1956
  
?
1970
  
?
1980
  
?
1987
  
3.642
2000
  
?
2011
  
8.682
2021
  
9.191
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS;[1]; Stadt Hofheim am Taunus[7][2]; Zensus 2011[6]

Politik

Im Ortsbeirat Hofheim-Marxheim sind die elf Sitze nach den Kommunalwahlen in Hessen 2021 wie folgt verteilt:[8]

ParteiSitzeErgebnis
CDU435,3 %
Grüne432,4 %
SPD215,5 %
FWG112,7 %

Ortsvorsteher: Günter Westenberger (CDU)[9]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Vereine

  • FC 1957 Marxheim e. V.
  • TSG Marxheim
  • Freiwillige Feuerwehr Marxheim
  • Tennisclub Marxheim (TC Marxheim)
  • Verein für Heimatgeschichte Marxheim e. V.
  • Fördergesellschaft Maxemer Kerb e. V.
  • Badminton Club Hofheim (BC Hofheim – trainiert und Sitz in Marxheim)
  • Verein Für Hofheim e. V.
  • Kleintierzuchtverein Marxheim 1913 e.V (KZV Marxheim 1913 e. V.)
  • Schützengesellschaft 1897 Marxheim e. V.
  • Förderkreis Fußball Marxheim e. V.
  • Maxemer e. V.
  • DRK-Ortsverein Marxheim
  • Marxheimer Carneval Verein 1949 e. V.

Bauwerke

Für die Kulturdenkmäler des Ortes siehe Liste der Kulturdenkmäler in Hofheim am Taunus#Marxheim.

Zu nennen sind unter anderem:

  • Pfarrer-Klarmann-Platz mit Pieta aus dem Jahr 1802 – sorgfältig renoviert (obere Schulstraße)
  • Fachwerk Kapellchen (untere Schulstraße)
  • Katholische Pfarrkirche St. Georg (Eichstraße)
  • Ehrendenkmal für die Gefallenen im Ersten Weltkrieg (gegenüber Friedhof-Marxheim)

Bildung

Gesamtschule Am Rosenberg

In Marxheim gibt es mehrere Schulen:

  • Heiligenstockschule (Grundschule mit Förderstufe)
  • Gesamtschule Am Rosenberg (kooperative Gesamtschule mit Ganztagsschule)
  • Montessori-Zentrum Hofheim (integrierte Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe)
  • Friedrich-von-Bodelschwingh-Schule
  • Johann-Hinrich-Wichern-Schule
  • Marxheimer Grundschule

Persönlichkeiten

  • Ludwig Meidner (1884–1966), expressionistischer Maler und Dichter, lebte von 1953 bis 1963 in Marxheim
  • Heinrich Weiss (1893–1966), Gewerkschafter, Politiker (SPD) und Unternehmer

Weblinks

Commons: Marxheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d e Hofheim-Marxheim, Main-Taunus-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 20. August 2019). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. a b Zahlen, Daten, Fakten. Statistikzahlen Hofheims auf einen Blick: (HW) (Memento vom 15. Februar 2022 im Internet Archive)
  3. Topographische Karte 25V, Blatt 5916 Hochheim am Main
  4. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  5. Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band 13. G. Jonghause’s Hofbuchhandlung, Darmstadt 1872, OCLC 162730471, S. 12 ff. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  6. a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 32 und 86, archiviert vom Original am 11. Juli 2021;.
  7. Private Webseite zum Ort (Memento vom 23. Dezember 2021 im Internet Archive)
  8. Ortsbeiratswahl - Kommunalwahlen und Ausländerbeiratswahl 2021 in Hofheim am Taunus - Ortsbezirke. Abgerufen am 4. November 2021.
  9. Ortsbeirat Hofheim-Marxheim. Abgerufen am 4. November 2021.

Auf dieser Seite verwendete Medien

Marxheim Gesamtschule Rosenberg 20110811.jpg
Autor/Urheber: Rudolf Stricker, Lizenz: Attribution
Marxheim (Taunus), Gesamtschule Am Rosenberg
Hofheim-Marxheim Alter Pfarrhof 20110811.jpg
Autor/Urheber: Rudolf Stricker, Lizenz: Attribution
Marxheim (Taunus), Pfarrhof des 17./18. Jahrhunderts mit giebelständigem Fachwerkwohnhaus und überdachter, gemauerter Toranlage in der Eichstraße 17. Genauere Beschreibung siehe http://denkxweb.denkmalpflege-hessen.de/ (dort zu finden unter Main-Taunus-Kreis/Hofheim/Eichstraße)
Marxheim Katholische Kirche 20110811.jpg
Autor/Urheber: Rudolf Stricker, Lizenz: Attribution
Marxheim (Taunus), Katholische Kirche St. Georg