Marie Christine von Opel

Marie Christine von Opel, genannt Putzi, (* 12. November 1951; † 24. Oktober 2006 in West-Andalusien) stammte aus der deutschen Industriellen-Familie Opel und war eine Urenkelin von deren Gründer Adam Opel.

Sie war die Tochter von Fritz von Opel und Emita Herrán Olozaga (1913–1967), Enkelin von Wilhelm von Opel und Schwester von Frederick von Opel. Marie Christine von Opel wurde in Internaten in der Schweiz erzogen und hatte die Schweizer Staatsbürgerschaft. In den 1970er Jahren gehörte sie zum Jet-Set von St. Tropez. Negative Schlagzeilen machte von Opel 1977, als sie mit sechs anderen Personen wegen des Schmuggels und Besitzes von rund 2,5 Tonnen Haschisch, von dem die Polizei rund 1,8 Tonnen sicherstellen konnte und dessen Marktwert acht Millionen DM betrug[1], in der Opel-Villa in St. Tropez festgenommen und Ende 1978 zu zehn Jahren Haft verurteilt wurde.[2] Den Tipp für die Razzia hatte ihr Bruder gegeben.[3] Ihr deutscher Freund, der Vater ihrer damals dreijährigen Tochter (* 1975), erhielt sechzehn Jahre. Dieses Strafmaß wurde im Berufungsverfahren bestätigt. Ein Darlehen, das sie ihrem Freund gegeben hatte, legten die Richter als Drogenfinanzierung aus. Der Version der Verteidigung, von Opel habe durch freigiebigen Lebensstil und ihren Drogenkonsum die Übersicht über die Aktivitäten ihrer Freunde verloren, folgten sie nicht. Der Prozess fand in Draguignan statt, vertreten wurde von Opel durch den Pariser Staranwalt Robert Badinter. Ihr Cousin Gunter Sachs[4] unterstützte sie und erreichte mit Hilfe von Gutachtern – sie war zeitweise auf 37 kg abgemagert – zwischenzeitlich eine Haftverschonung. Vor der Presse kritisierte er das Urteil und meinte, das hohe Strafmaß sei nur ihrer Prominenz zu verdanken: „Wenn meine Cousine Lieschen Müller wäre, hätte man sie in dieser Sache in den Zeugenstand geholt, kaum mehr“. Im Juni 1980 wurde die Strafe von einem Berufungsgericht halbiert und 1981 kam von Opel aufgrund einer Amnestie für inhaftierte Mütter frei, wurde aber aus Frankreich ausgewiesen.

Sie wohnte zunächst in der Schweiz und heiratete 1988 einen Schweizer Unternehmer, das Paar trennte sich aber später wieder. Zuletzt lebte sie zurückgezogen in Südspanien.

Marie Christine von Opel ertrank 2006, als ein plötzliches Unwetter in der Provinz Huelva den Fluss Odiel über die Ufer treten ließ und ihr Auto, sie selbst und zwei Mitfahrer in einer Flutwelle fortriss.[5] Eine Mitfahrerin starb ebenfalls, ihr Fahrer konnte sich retten.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Gerhard Mauz: Cousin und Cousine: Gerhard Mauz zur Verurteilung von Christina von Opel in Draguignan. Der Spiegel 48/1979, 26. November 1979, S. 166–167.
  2. Adel: Man sollte unter sich bleiben. Frankfurter Allgemeine Zeitung 248/2006 vom 25. Oktober 2006, S. 11.
  3. Prozesse: Dämonische Art. Der Spiegel 26/1980, 23. Juni 1980, S. 94–96.
  4. Ihre Tante Elinor von Opel war mit dem Industriellen Willy Sachs verheiratet gewesen.
  5. Norman Raap: Spanien: Cousine von Gunter Sachs kam im Regen von der Straße ab – Opel-Erbin stirbt bei Autounfall. Hamburger Abendblatt, 25. Oktober 2006.