Marguerite Perey

Marguerite Catherine Perey (* 19. Oktober 1909 in Villemomble; † 13. Mai 1975 in Louveciennes) war eine französische Chemikerin und Physikerin.

Leben

Perey studierte Chemie an der Ecole d'Enseignement Technique Feminine mit dem Diplomabschluss 1929. Sie arbeitete von 1929 bis 1946 im Radiuminstitut, in der Zeit bis 1934 als Assistentin von Marie Curie. In diesem Zeitraum verbrachte sie viel Zeit in Räumen, in denen radioaktives Material gelagert wurde, 1929 sogar in ihrem Wohnraum. So zog sie sich erhebliche Strahlungsschäden zu, die später Krebs bei ihr auslösten.[1]

Sie wurde 1946 an der Sorbonne promoviert. Anschließend war sie drei Jahre Leiterin des Radiuminstituts (Institut du Radium) in Paris, bevor sie 1949 auf einen Lehrstuhl für Radiochemie an der Universität Straßburg berufen wurde. Perey entdeckte 1939 das letzte zu der Zeit unentdeckte natürlich vorkommende Element Francium, ein Element aus der Gruppe der Alkalimetalle als ein kurzlebiges radioaktives Zerfallsprodukt des Actiniums. Einen ersten Vermerk hierüber enthielt ihr Notizbuch am 7. Januar 1939. Zwei Tage später, am 9. Januar, erhielt die französische Académie des sciences eine Nachricht über die Entdeckung.[2] Das neue Element wurde zunächst Actinium-K genannt und erhielt 1946 den Namen Francium zu Ehren des Geburtslandes der Entdeckerin.

Um 1960 wurde bei ihr Knochenkrebs diagnostiziert, der sie das Augenlicht und eine Hand kostete.[3] Die Pianistin konnte sich darum im Alter auch nicht mehr ihrer Musik widmen.[1]

Als erste Frau wurde sie als korrespondierendes Mitglied am 12. März 1962 in die Académie des sciences aufgenommen, eine Ehre, die ihrer Mentorin Curie noch verwehrt wurde.[4][5]

1960 wurde sie Offizier der Ehrenlegion und erhielt den Großen Preis der Stadt Paris. 1964 erhielt sie den Lavoisier Preis der Academie des sciences und die Silbermedaille der französischen chemischen Gesellschaft. 1974 wurde sie Kommandeur des Ordre national du Mérite.

Ausgewählte Publikationen

  • Marguerite Perey, « Sur un élément 87, dérivé de l'actinium », C.R. Hebd. Seances Acad. Sci. 208:97-99 (1939) Volltext
  • Marguerite Perey et Jean-Pierre Adloff, « Sur la descendance de l'actinium k : 22387Fr », Journal de Physique et Le Radium, 17(7):545-547 (1956) doi:10.1051/jphysrad:01956001707054500

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Antonius Lux (Hrsg.): Große Frauen der Weltgeschichte. Tausend Biographien in Wort und Bild. Sebastian Lux Verlag, München 1963, S. 372.
  2. chemeducator.org: Francium (Atomic Number 87), the Last Discovered Natural Element (Memento vom 15. Juni 2013 im Internet Archive), abgefragt am 8. Januar 2011.
  3. Artikel der New York Times vom 7. Dezember 2014.
  4. Les Membres de l'Académie des sciences depuis sa création (en 1666).
  5. Jean-Pierre Adloff, George B. Kauffman: Triumph over Prejudice: The Election of Radiochemist Marguerite Perey (1909–1975) to the French Académie des Sciences. In: The Chemical Educator. Band 10, Nr. Issue 5, 2005, S. 395–399; doi:10.1333/s00897050955a.