Margaret Geller

Margaret Geller (1981)

Margaret Joan Geller (* 8. Dezember 1947 in Ithaca, New York, USA) ist eine US-amerikanische Astrophysikerin.

Leben

Margaret Geller wurde als Tochter des Kristallographen Seymour Geller und dessen Frau Sarah Levine Geller geboren. Schon als Kind interessierte sie sich lebhaft für Mathematik. 1970 erwarb sie einen Bachelorgrad an der University of California, Berkeley. Zunächst wollte sie sich auf Festkörperphysik spezialisieren, doch Charles Kittel riet ihr ab. Sie solle lieber etwas wählen, was in zehn Jahren in Mode sein würde, wenn sie eine fertig ausgebildete Wissenschaftlerin wäre, zum Beispiel Astrophysik oder Biophysik. Sie entschied sich für Ersteres und erwarb 1972 einen Mastergrad und drei Jahre später ihren Doktortitel an der Princeton University auf diesem Gebiet. Von 1974 bis 1976 war sie Post-Doktorandin am Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics, dann Fellow am Harvard-College-Observatorium und 1980 bis 1983 Assistenzprofessorin an der Harvard University. Seit 1983 ist sie am Smithsonian Astrophysical Observatory tätig und seit 1988 zusätzlich Astronomieprofessorin an der Harvard University.

Geller kartografierte das Universum und widerlegte die Hypothese, dass die Galaxien auf großen Maßstäben gleichförmig verteilt sind. Dazu hat sie mit ihren Mitarbeitern die Rotverschiebung von 584 Galaxien erstmals gemessen. Auf der von ihnen gefertigten Karte sind die Galaxien keinesfalls zufällig verteilt, sondern wie in einer schaumartigen Struktur geordnet.[1] Berühmt wurde auch das „Strichmännchen“ in diesem Diagramm. Geller entdeckte 1989 mit John Huchra die Große Mauer, die bis dahin größte Struktur im Universum.[2] Außerdem interessiert sie sich für die Verteilung der Dunklen Materie in Kosmos sowie der Masse im Halo unserer Milchstraße, für Galaxienhaufen und für Sternentstehung.

Gellers Hobbys sind Filmen, Lesen, Reden, Schreiben, Reisen und Gartenarbeit.

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • Bright Galaxies in Rich Clusters: A Statistical Model for Magnitude Distributions. Dissertation, 1975
  • mehr als 200 wissenschaftliche Arbeiten
  • Filme (alle in Zusammenarbeit mit Boyd Estus):
    • 1989 Mapping The Universe (5 Minuten)
    • 1989 Where The Galaxies Are (8 Minuten)
    • 1993 So Many Galaxies... So Little Time (40 Minuten)
    • 1996 Fred and Ginger on the Universe (Kurzfilm)

Auszeichnungen (Auswahl)

Mitgliedschaften

Literatur

  • Current Biography. 1997, ISSN 0011-3344, ISBN 0-8242-0938-9, S. 181–184
  • The International Who’s Who of Women. 2002, ISBN 1-85743-122-7, S. 201
  • Who’s Who in America. 2007, ISBN 0-8379-7006-7, S. 1596
  • Margaret Joan Geller. In: Benjamin F. Shearer, Barbara S. Shearer: Notable Women in the Physical Sciences. A Biographical Dictionary. Greenwood Press, Westport CT 1997, ISBN 0-313-29303-1, S. 122–126
  • Ulf von Rauchhaupt: Die Kartographin des Weltalls. In: Die Zeit, 33/1998

Weblinks

  • Margaret Geller bei IMDb
  • Margaret J. Geller. In: Physics History Network. American Institute of Physics (englisch)
  • Margaret Geller: When Galaxies Collide. Vortrag, gehalten am 2. Oktober 2004
  • Lebenslauf. (ps) harvard.edu, 2006, archiviert vom Original am 14. September 2006; (englisch).
  • Kurzbiografie auf harvard.edu (englisch)

Einzelnachweise

  1. Valérie de Lapparent, Margaret J. Geller, John P. Huchra: A Slice of the universe. In: Astrophysical Journal. 1986, Band 302, S. L1–L5.
  2. Margaret J. Geller, John P. Huchra: Mapping the universe. In: Science. 1989, Band 246, S. 897–903.
  3. The Magellanic Premium of the American Philosophical Society, Website der APS. Abgerufen am 29. Oktober 2019.

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astrophysicist Margaret Geller (1981 photo)