Marga Legal

Marga Legal, eigentlich Margarete Legal, (* 18. Februar 1908 in Berlin; † 30. Oktober 2001 ebenda) war eine deutsche Schauspielerin und Politikerin.

Leben

Marga Legal war die Tochter des Schauspielers und Intendanten Ernst Legal. Allerdings wuchs die in Berlin geborene nach der Trennung ihrer Eltern bei der Mutter auf und verbrachte ihre Schulzeit von 1914 bis 1922 in Wiesbaden am dortigen Realgymnasium. Wohl durch das väterliche Vorbild nahm Legal in München zwischen 1924 und 1925 Schauspielunterricht bei dem Kammersänger Jacob Geiß. 1926 debütierte Legal am Stadttheater Aachen und blieb dort bis 1927. Von 1929 bis 1932 folgte ein Engagement am Staatstheater in Stuttgart, danach trat Legal bis 1933 in Königsberg auf. Letzte Station bis zu ihrem Auftrittsverbot war Hamburg.

Aufgrund ihres jüdischen Großvaters galt Legal nach der Ersten Verordnung zum Reichsbürgergesetz vom 14. November 1935 als Vierteljüdin und wurde mit einem Auftrittsverbot belegt. Durch die Ehe mit dem Schauspieler Heinz Klevenow blieb sie allerdings von weiteren Auswirkungen der Nürnberger Rassegesetze weitestgehend verschont. 1940 siedelte die Familie nach Prag über, wo Klewenov zu dieser Zeit ein Engagement hatte.

Spätestens zum Kriegsende im Frühjahr 1945 folgte Legal mit den drei gemeinsamen Kindern ihrem Mann nach Hamburg. Dort spielte sie zunächst am Thalia-Theater. 1946 übersiedelte Legal nach Berlin und stand zum Beispiel unter der Regie von Fritz Wisten auf der Bühne des Theaters am Schiffbauerdamm. 1954 war sie für kurze Zeit an der wieder aufgebauten Volksbühne. Ab 1955 war Legal fast 30 Jahre lang Mitglied im Ensemble des Maxim-Gorki-Theaters.[1]

Marga Legal wurde zu einer der beliebtesten Schauspielerinnen in Film und Fernsehen der DDR.[2] Durch ihre große darstellerische Bandbreite wurde sie eine der meistbeschäftigten deutschen Schauspielerinnen, die in über 130 Film-und-Fernsehproduktionen zu sehen war.[3][4] Allein von 1974 bis 1995 war sie insgesamt 25 Mal in der Fernsehserie Polizeiruf 110 als Darstellerin tätig.[5] Sie blieb bis ins hohe Alter schauspielerisch aktiv.

Marga Legal engagierte sich auch politisch, sie trat 1948 dem DFD und dem Kulturbund bei und wurde im Jahr 1952 Mitglied der SED. Von 1953 bis 1957 war sie Mitglied des Bezirksvorstandes Berlin der Gewerkschaft Kunst, von 1954 bis 1958 Mitglied der Berliner Stadtverordnetenversammlung und von 1967 bis 1971 als Berliner Vertreter und Mitglied der DFD-Fraktion Abgeordnete der Volkskammer und dort Mitglied des Geschäftsordnungsausschusses.[6]

Marga Legal war zeitweise mit dem Schauspieler Heinz Klevenow verheiratet und hatte mit ihm drei gemeinsame Kinder. Ihr gleichnamiger Sohn Heinz war ebenfalls Schauspieler und Theaterintendant. Die in ihren letzten Lebensjahren Seh- und Gehbehinderte starb am 30. Oktober 2001 im Alter von 93 Jahren nur wenige Stunden nach einem Verkehrsunfall in einem Krankenhaus.[7][8]

Filmografie (Auswahl)

Theater

Hörspiele

Literatur

  • Die Volkskammer der Deutschen Demokratischen Republik, 5. Wahlperiode, Staatsverlag der DDR, Berlin 1967, S. 671.
  • Aune Renk: Legal, Marga. In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Band 1. Ch. Links, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4.

Einzelnachweise

  1. Aune Renk: Legal, Marga. In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Band 1. Ch. Links, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4.
  2. Marga Legal. 5. Januar 2023, abgerufen am 26. Dezember 2024.
  3. Marga Legal | filmportal.de. Abgerufen am 26. Dezember 2024.
  4. OFDb - Marga Legal (Darstellerin). Abgerufen am 26. Dezember 2024.
  5. Marga Legal - Serien, Sendungen auf TV Wunschliste. Abgerufen am 26. Dezember 2024.
  6. Marga Legal. Abgerufen am 26. Dezember 2024.
  7. Die Schauspielerin Marga Legal (93) ist mitten auf der Straße überfahren worden: Neugierig geblieben. 31. Oktober 2001, abgerufen am 25. Januar 2024.
  8. Michael Mielke: Aus dem Gericht. 4. September 2002, abgerufen am 25. Januar 2024.