Marella Dream

Marella Dream
als Costa Europa
Schiffsdaten
FlaggeMalta Malta[1]
andere Schiffsnamen
  • Homeric
  • Westerdam
  • Costa Europa
  • Thomson Dream
  • Ella
SchiffstypPassagierschiff
Rufzeichen9HA2381[2]
HeimathafenValletta (seit 2010)[1]
EignerTUI UK Ltd[3]
ReedereiMarella Cruises
BauwerftMeyer Werft GmbH (Papenburg, Deutschland)
BaunummerS.610[2]
Kiellegung29. September 1984[2]
Stapellauf28. September 1985
Übernahme6. Mai 1986
Verbleibaufgelegt in Eleusis
Schiffsmaße und Besatzung
Länge
204,00[1] m (Lüa)
Breite29,73 m
Verdrängung5.157 tdw[1]
Vermessung42.092 BRT[1]
Ab 1990
Länge
243,20[2] m (Lüa)
Breite29,73 m
Tiefgangmax. 6,50 m
Vermessung54.763 BRZ[2]
 
Besatzung636
Maschinenanlage
MaschineDieselmotor (MAN B&W 10L55GB), je 11.898 kW[2]
Maschinen-
leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat
23.796 kW (32.354 PS)
Höchst-
geschwindigkeit
19 kn (35 km/h)
Transportkapazitäten
Zugelassene Passagierzahl1132
Ab 1990
Zugelassene Passagierzahl1773
Sonstiges
KlassifizierungenGermanischer Lloyd
Registrier-
nummern
IMO-Nr. 8407735[2]

Die Marella Dream ist ein Kreuzfahrtschiff, das bis 2020 von Marella Cruises betrieben wurde und dem europäischen Tourismuskonzern TUI Travel gehört. Gebaut wurde es unter dem Namen Homeric als erstes Kreuzfahrtschiff auf der Meyer Werft und wurde im Mai 1986 an den Auftraggeber, die italienische Reederei Home Lines, abgeliefert.

Geschichte

1986–1988: Homeric

Die Homeric 1987 in New York

Das Schiff wurde von 1984 bis 1986 in Papenburg auf der Meyer-Werft als Homeric für die italienische Reederei Home Lines gebaut und am 28. September 1985 mit einem Quer-Stapellauf zu Wasser gelassen. Die Tonnage betrug 42.092 BRZ. Sie war das erste bei der Meyer Werft gebaute Kreuzfahrtschiff und das einzige Kreuzfahrtschiff, das bei dieser Werft durch einen Stapellauf zu Wasser gelassen wurde. Das Schiff wurde im Gegensatz zu allen später bei der Meyer Werft gebauten Schiffen noch im Freien gebaut.

Zwischenfall 1986

Am 5. Mai 1986 trat das Schiff ihre Emsüberführung an. Dabei kollidierte das Schiff mit der Jann-Berghaus-Brücke in Leer.[4][5][6][7]

Am 6. Mai 1986 wurde das Schiff an die Reederei Home Lines übergeben. Sie kam unter der Flagge Panamas mit Heimathafen Panama in Fahrt.

1988–2002: Westerdam

Die Westerdam

Am 27. November 1988 wurde das Schiff von der Holland-America Line übernommen, in Westerdam umbenannt und kam unter der Flagge der Bahamas mit Heimathafen Nassau in Fahrt. Von Oktober 1989 bis März 1990 wurde sie auf der Meyer-Werft in Papenburg von 204,00 auf 243,20 m verlängert und rundum komplett renoviert. Die Tonnage betrug fortan 53.872 BRZ. 1997 spielte sie die „Hauptrolle“ im Film „Out to Sea“ (auf Deutsch „Tango gefällig?“) mit Walter Matthau und Jack Lemmon. 1996 kam das Schiff unter der Flagge der Niederlande mit Heimathafen Rotterdam in Fahrt.

2002–2010: Costa Europa

Im April 2002 wurde das Schiff zur Schwestergesellschaft Costa Crociere transferiert und in Costa Europa umbenannt. Sie fuhr fortan unter italienischer Flagge mit Heimathafen Genua. Vom 7. Januar bis 5. Februar 2006 lag sie im Trockendock der Fincantieri-Werft in Palermo (Italien) und wurde umfangreich renoviert.

Zwischenfall 2010

Am 26. Februar 2010 rammte das Schiff bei schlechtem Wetter bei einem geplanten Aufenthalt in Scharm El-Scheich um 4:45 Uhr Ortszeit steuerbordseitig eine Landungsbrücke. Das Schiff befand sich mit 1.473 Passagieren an Bord auf dem Weg von Dubai nach Savona. Bei dem Unfall wurde ein drei Meter großes Loch in den Rumpf gerissen, drei Besatzungsmitglieder getötet und vier Passagiere verletzt.[8][9] Die Costa Europa wurde in Ägypten behelfsmäßig repariert und in die Fincantieri-Werft in Palermo zur vollständigen Reparatur überführt. Nach sechs Wochen kehrte das Schiff in den Kreuzfahrtdienst zurück. Bis März 2012 lag der IMO kein Unfallbericht vor, da dieser laut Angaben der italienischen Untersuchungsbehörden „streng vertraulich“ sei.[10]

2010–2017: Thomson Dream

Die Thomson Dream Bei Blohm + Voss

Im April 2010 wurde das Schiff als Thomson Dream für zehn Jahre mit Kaufoption an Thomson Cruises (eine Tochtergesellschaft der TUI UK Ltd.) verchartert.[11] Seitdem fuhr sie unter der Flagge Maltas mit Heimathafen Valletta. Auf dem Weg von der Werft in Palermo nach Barcelona nahm die Thomson Dream in Palma, der Hauptstadt der spanischen Mittelmeerinsel Mallorca, Reisegäste von TUI auf, die durch den Ausbruch des Eyjafjallajökull 2010 ihre Heimreise aufgrund von Flugeinschränkungen nicht antreten konnten, und überführte diese nach Barcelona.[12] Die erste offizielle Fahrt als Thomson Dream fand zwei Tage später statt, am 29. April 2010, und führte von Palma über Livorno, nach Villefranche-sur-Mer, über Barcelona und wieder zurück nach Palma[13].

Eine erneute Renovierung erfolgte im November 2012 im Trockendock Elbe 17 von Blohm + Voss in Hamburg.

Seit 2017: Marella Dream

2017 wurde das Schiff im Rahmen eines Werftaufenthaltes bei Navantia in Cádiz in Marella Dream umbenannt. Im Oktober 2019 übernahm die TUI UK Ltd. das Schiff, Marella Cruises musterte es jedoch im Herbst 2020 aufgrund der COVID-19-Pandemie aus.[14] Seit Oktober 2020 ist das Schiff in Eleusis neben der Marella Celebration und der Horizon aufgelegt.[15] Anschließend wurde das Schiff an Rota Shipping Inc, Izmir, verkauft, in Ella umbenannt und auf die Komoren umgeflaggt, Heimathafen ist Moroni.[1]

Ausstattung

  • 742 Kabinen
  • 11 Suiten, davon 6 mit privatem Balkon
  • 3 Restaurants
  • 4 Bars
  • 2 Salzwasserpools
  • 2 Whirlpools
  • Sportplatz
  • Joggingparcours im Freien
  • Wellnesscenter
  • Zweistöckiges Theater
  • Spielkasino und Diskothek
  • Internet und Bibliothek
  • Shopping Center
  • Bordwährung: Euro (€)

Siehe auch

Weblinks

Commons: Marella Dream – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d e f M/S Homeric. Abgerufen am 24. Juni 2017.
  2. a b c d e f g Germanischer Lloyd AG: Registereintrag der „Thomson Dream“. Abgerufen am 28. Dezember 2011.
  3. Equasis – France-Ministry for Transport: Administrative Daten der „Thomson Dream“. Abgerufen am 28. Dezember 2011.
  4. 25 Jahre Kreuzfahrtschiffe aus Papenburg. 4. Mai 2011, abgerufen am 16. Oktober 2014.
  5. Die „Homeric“ war der Türöffner zum Weltmarkt. (Nicht mehr online verfügbar.) 4. Mai 2011, archiviert vom Original am 24. September 2015; abgerufen am 16. Oktober 2014.
  6. Meyer Werft: 25 Jahre Kreuzfahrtschiffbau in Papenburg. 9. Mai 2011, abgerufen am 16. Oktober 2014.
  7. Vor 25 Jahren: Meyer Werft startet in erfolgreiche Ära. 8. Mai 2011, abgerufen am 16. Oktober 2014.
  8. spiegel.de: Kreuzfahrtschiff-Unglück „Costa Europa“ rammt Pier – drei Tote, vom 26. Februar 2010
  9. cruisecritic.com: Bericht eines Augenzeugen (englisch) vom 1. März 2010
  10. bbc.co.uk: Costa cruise Egypt accident report is 'strictly confidential', vom 2. Februar 2012
  11. Carnival Pressemitteilung: Carnival Corporation & Plc's Costa Cruises Brand Charters Ship to Thomson Cruises vom 6. Juli 2009
  12. mirror.co.uk: Blog von Captain Greybeard vom 19. April 2010
  13. Ulster Star: Thomson Dream Makes Her Maiden Voyage vom 29. April 2010
  14. Marella to Retire Marella Dream. 1. Oktober 2020, abgerufen am 1. Oktober 2020 (englisch).
  15. Facebook. Abgerufen am 30. Oktober 2020.

Auf dieser Seite verwendete Medien

Ms Thomson Dream Hamburg Germany (9555525347) (cropped).jpg
Autor/Urheber: Gunnar Ries, Lizenz: CC BY-SA 2.0
MS Thomson Dream bei Blohm und Voss in Hamburg am 23 November 2010
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Logo of Costa Crociere S.p.A
"Westerdam" - Québec City, 1997 (cropped).jpg
Autor/Urheber: Marc Piché, Lizenz: CC BY-SA 3.0
The cruise ship Westerdam leave Québec City on August 20, 1997.
Costa Europa in Trondheim 2004 (cropped).jpg
Autor/Urheber: Trondheim Havn from Trondheim, Norway, Lizenz: CC BY-SA 2.0
Costa Europa
Homeric IMO 8407735 P New York 07-1987.jpg
Autor/Urheber: Wolfgang Fricke, Lizenz: CC BY 3.0
Homeric 1987 in New York