Marcello-Klasse

Marcello-Klasse
Die Agostino Barbarigo
Die Agostino Barbarigo
Schiffsdaten
LandItalien Königreich Italien
SchiffsartU-Boot
EntwurfCurio Bernardis
BauwerftCRDA, Monfalcone,
OTO, Muggiano (La Spezia)
Bauzeitraum1937 bis 1939
Stapellauf des Typschiffes20. November 1937
Gebaute Einheiten11
Dienstzeit1938 bis 1946
Schiffsmaße und Besatzung
Länge73,00 m (Lüa)
Breite7,20 m
Tiefgangmax. 5,10 m
Verdrängungüber Wasser: 1060 ts
unter Wasser: 1313 ts
 
Besatzung57 Mann
Maschinenanlage
Maschine2 × CRDA-Dieselmotoren
2 × CRDA-Elektromotoren
Maschinen­leistung3000 PS / 1120 PS
Höchst­geschwindigkeit17 kn (31 km/h)
Propeller2
Einsatzdaten U-Boot
Aktionsradiusüber Wasser: bei 8 kn 9670 sm oder bei 17 kn 2825 sm
unter Wasser: bei 3 kn 110 sm oder bei 8 kn 8 sm
Tauchtiefe, max.100 m
Höchst-
geschwindigkeit
getaucht
8 kn (15 km/h)
Bewaffnung

Die Unterseeboote der Marcello-Klasse wurden von 1937 bis 1939 für die italienische Marine gebaut und im Zweiten Weltkrieg vorwiegend im Atlantik eingesetzt.

Baugeschichte

Neun der elf Boote der Klasse wurden von der CRDA-Werft in Monfalcone gebaut, die letzten beiden von der OTO-Werft in Muggiano bei La Spezia. Die Klasse war nach dem venezianischen Admiral Lorenzo Marcello benannt.

Die Marcello-Klasse war eine Weiterentwicklung der Glauco-Klasse und als solche eine der technisch ausgereiftesten Hochsee-U-Boot-Klassen Italiens im Zweiten Weltkrieg. Der Marcello-Klasse folgte kurz vor Kriegsausbruch noch die etwas größere Marconi-Klasse. Im Gegensatz zu den Zweihüllenbooten der Balilla- oder auch der späteren Calvi-Klasse hatten diese relativ großen Langstreckenboote nur eine Hülle. Wie bei einigen anderen italienischen U-Boot-Klassen hatten auch die Boote der Marcello-Klasse einen zu massiven und hohen Turm, der während des Krieges umgebaut werden musste. Weitere technische und logistische Schwierigkeiten entstanden dadurch, dass die Regia Marina zu viele Klassen mit jeweils zu wenigen Booten bauen ließ. Zwei Boote der Klasse wurden noch zu Transportbooten umgebaut.

Einsatzgeschichte

Die Boote der Marcello-Klasse gehörten mit zu den erfolgreichsten Booten der italienischen Marine. Sie wurden zunächst alle im Mittelmeer eingesetzt. Nachdem das Boot Provana dort versenkt worden war, verlegte man die zehn verbliebenen in den Atlantik, wo sie von Bordeaux aus gegen alliierte Handelsschiffe operierten. Drei Boote, Emo, Veniero und Mocenigo wurden später ins Mittelmeer zurückberufen. Von den elf Booten überlebte nur Dandolo den Krieg, welches am 16. Juli 1943 den britischen Kreuzer HMS Cleopatra torpediert und schwer beschädigt hatte. Insgesamt versenkten die Boote der Klasse 28 Handelsschiffe (136.020 BRT) und beschädigten 17 weitere (60.835 BRT).

Boote der Klasse

Bis Herbst 1940 unterstanden die Boote dem 12. U-Boot-Geschwader in La Spezia sowie dem 21. und 22. Geschwader in Neapel. Dann wurden sie vom italienischen U-Boot-Kommando Betasom in Bordeaux geführt, soweit sie nicht wieder im Mittelmeer zum Einsatz kamen.

NameBauwerftKiellegungStapellaufIndienststellungVerbleib
Lorenzo MarcelloCRDA Monfalcone4. Januar 193720. September 19375. März 1938am 22. Februar 1941 von HMS Montgomery im Nordatlantik versenkt
Giacomo Nani15. Januar 193716. Januar 19385. September 1938am 7. Januar 1941 bei Island von HMS Anemone versenkt
Sebastiano Veniero23. Januar 193714. September 19386. Mai 1938am 7. Juni 1942 bei Sardinien versenkt
Lazzaro Mocenigo19. Januar 193720. November 193716. August 1938am 13. Mai 1943 in Cagliari von US-Flugzeugen versenkt
Andrea Provana3. Februar 193716. März 193827. Juli 1938am 17. Juni 1940 bei Oran von Aviso La Curieuse gerammt und versenkt
Agostino Barbarigo6. Februar 193712. Juni 193819. September 1938am 19. Juni 1943 in der Biskaya versenkt
Angelo Emo16. Februar 193729. Juni 193814. Oktober 1938am 10. November 1942 im Mittelmeer versenkt
Francesco Morosini2. März 193728. Juli 193811. November 1938am 11. August 1942 in der Biskaya versenkt
Enrico Dandolo14. Juni 193720. September 193725. März 1938am 8. September 1943 an die Alliierten übergeben, 1947 abgewrackt
Comandante CappelliniOTO Muggiano (SP)25. April 193814. Mai 193923. September 1939Transportboot, am 8. September 1943 in Sepang von Japan übernommen
Comandante Faà di Bruno28. April 193818. Juni 193923. Oktober 1939am 8. November 1940 von HMS Havelock westlich von Schottland versenkt

Siehe auch

Literatur

  • Erminio Bagnasco: U-Boote im 2. Weltkrieg, Motorbuchverlag, Stuttgart, 5. Auflage 1996, ISBN 3-613-01252-9.
  • Alessandro Turrini: Almanacco dei sommergibili. Band 2. Rivista Marittima, Rom 2003, S. 181–184.
  • Robert Jackson: Unterseeboote. Gondromverlag, Bindlach, 2001, ISBN 3-8112-1874-3.

Weblinks

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