Manfred Fink (Physiker)
Manfred Fink (* 16. August 1937 in Berlin; † 16. November 2023 in Austin)[1][2] war ein deutscher Physiker (experimentelle Atomphysik und Molekülphysik), der an der University of Texas wirkte.
Fink war der Sohn von Kurt Fink, einem Bibliothekar und dessen Frau Auguste Fink (geb. Handermann). Beide Eltern stammten aus Speyer, lebten aber in Berlin.[3] Der Vater fiel im Zweiten Weltkrieg und die Mutter ging nach Kriegsende mit ihren drei Kindern zurück nach Speyer. Als Jugendlicher arbeitete Fink der BASF im nahen Ludwigshafen.[4] Fink studierte Physik an der Universität Karlsruhe bei Joachim Kessler mit dem Diplom 1962 und der Promotion 1966. Als Student baute er mit Klaus Jost einen Apparat (mit elektrostatischem Beschleuniger) zur Elektronenbeugung und maß damit Bindungslängen von Molekülen in Gasen. Die zugehörigen Veröffentlichungen[5][6] verschafftem ihm Aufmerksamkeit in den USA. Als Post-Doktorand war er an der Indiana University bei Russell Bonham und ab 1967 an der University of Texas at Austin. 1969 wurde er dort Assistant Professor, 1973 Associate Professor und 1980 Professor.
Er befasste sich mit Elektronenstreuung (Elektronenbeugung) in Gasen mit dem Ziel der Strukturaufklärung der Moleküle, mit numerischer Überprüfung von Streutheorien sowie mit amorphen Materialien, Elektronenoptik, Positronenquellen und Ramanspektroskopie. In den 1990er Jahren baute er ein Experiment zur Messung von Neutrinomassen aus der Messung des Endpunktes des Schwanzes der Energieverteilung der beim Betazerfall von Tritium entstehenden Elektronen.[7]
Er heiratete 1964 Ingrid Fink und hatte zwei Söhne.
Fink starb am 16. November 2023 in Austin, Texas.[8]
Schriften (Auswahl)
- Moleküle – Spektroskopie und Strukturen , in: Bergmann-Schaefer Lehrbuch der Experimentalphysik, De Gruyter, Band 4, De Gruyter 2003
Weblinks
- Website an der University of Texas ( vom 7. September 2021 im Internet Archive), mit seinen Erinnerungen
- Wolfgang P. Schleich, Jabez J. McClelland, Timothy J. Gay, Richard J. Mawhorter: Manfred Kurt Fink (16 August 1937 – 16 November 2023). In: Physics Today. 8. November 2024, doi:10.1063/pt.htxg.rbtq (englisch).
Einzelnachweise
- ↑ Geburts- und Karrieredaten nach American Men and Women of Science, Thomson Gale 2004
- ↑ University of Texas Manfred Fink August 16, 1937–November 16, 2023. In: The History of the University of Texas at Austin Department of Physics. Abgerufen am 7. Februar 2025 (amerikanisches Englisch).
- ↑ Obituary Dr. Manfred Kurt Fink. In: dignitymemorial.com. Abgerufen am 6. Februar 2025 (englisch).
- ↑ Fink: From a Fatherless Child to a Tenured Physics Professor at University of Texas at Austin Texas ( vom 7. September 2021 im Internet Archive)
- ↑ M. Fink, J. Kessler, Experimente zur Elektronenoptik elektrostatischer Beschleuniger. Z. f. Physik, Band 174, 1963, S. 197–205
- ↑ M. Fink, J. Kessler: Absolute Measurements of Elastic Cross Section for Small-Angle Scattering of Electrons from N2 and O2, J. Chem.Phys., Band 47, 1967, S. 1780–1782
- ↑ Fink, Neutrinos- die Meister des Universums ?, Physik in unserer Zeit, Band 26, 1995, Nr. 3, S. 129–137
- ↑ Wolfgang P. Schleich, Jabez J. McClelland, Timothy J. Gay, Richard J. Mawhorter: Manfred Kurt Fink (16 August 1937 – 16 November 2023). In: Physics Today. 8. November 2024, doi:10.1063/pt.htxg.rbtq (englisch).
Personendaten | |
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NAME | Fink, Manfred |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Physiker |
GEBURTSDATUM | 16. August 1937 |
GEBURTSORT | Berlin |
STERBEDATUM | 16. November 2023 |
STERBEORT | Austin |