Management by Delegation

Management by Delegation (MbD) (zu Deutsch: Führung durch Aufgabenübertragung) ist ein Konzept im Rahmen des Managementprozesses und bezeichnet in der Betriebswirtschaftslehre eine Führungstechnik, bei dem delegierbare Aufgaben durch einen Vorgesetzten an einen Mitarbeiter übertragen werden.

Grundlagen

Im Rahmen des Managements by Delegation werden sowohl routinemäßige als auch umfangreiche und anspruchsvolle Aufgaben von einem Vorgesetzten an einen oder mehrere Mitarbeiter übertragen (delegiert). Der konkrete Umfang dieser Aufgaben sowie gegebenenfalls bestimmte Meilensteine werden dabei im Vorfeld durch den Vorgesetzten festgelegt. Im weiteren Verlauf konzentriert sich der Vorgesetzte schließlich nur noch auf die Erfolgskontrolle und steht für Fragen zur Verfügung.[1] Wichtig hierbei ist, dass im Regelfall auch Weisungsrechte und Vertretungsbefugnisse an den Mitarbeiter übertragen werden.[2] Die Verantwortung liegt aber trotzdem weiterhin beim Vorgesetzten.

Ziel

Ziel dieses Konzepts ist es, den Mitarbeiter zum Entscheidungsträger innerhalb des definierten Aufgabenbereichs zu machen. Auf Ebene des Vorgesetzten führt das Management by Delegation somit zu einer Reduzierung der Arbeitsbelastung, während sich die Motivation und Zielorientierung auf Ebene des Mitarbeiters in Grenzen hält.[1]

Vor- und Nachteile

Vorteil dieses Konzeptes ist es, dass durch die Delegation von Aufgaben und Verantwortungen an die Mitarbeiter diese motiviert und im Sinne des Unternehmens aktiviert werden. Weiterhin entfällt durch die Delegation die starre Hierarchie also die zumeist starre Entscheidungsbefugnis. Daraus resultiert, dass Entscheidungen dort gefällt werden, wo sie nach betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten hingehören. Hierdurch wird dem Vorgesetzten ein großer Teil der Routinearbeiten abgenommen, so dass er mehr "Führungszeit" hat. Diese wiederum kann er dann nutzen um den Mitarbeitern bei der Erreichung der Ziele behilflich zu sein. Langfristig gesehen verbessert sich zudem das Betriebsklima, da Eigenverantwortung und Entscheidungskompetenz, wenn auch nur für bestimmte Bereiche, motivierend sind.

Nachteilig an diesem Konzept ist, dass dieses System die Managementfunktionen (siehe Managementprozess) nicht gleichrangig betrachtet. Vielmehr wird auf den Aspekt des Realisierens („Do“) abgestellt. Dies führt zwangsläufig dazu, dass Ziele nicht erreicht werden und Kontrolle nur unzureichend stattfinden kann.

Einzelnachweise

  1. a b Hutzschenreuter, Thomas: Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, 3. Aufl., Gabler, Wiesbaden, 2009, S. 283., ISBN 978-3-8349-1593-1
  2. onpulson.de: Führungstechnik: Management by Delegation; Zugriff am 16. Januar 2011

Siehe auch