Magnus Brunner

Magnus Brunner (2022)

Magnus Oswald Brunner[1] (* 6. Mai 1972 in Höchst, Vorarlberg) ist ein österreichischer Politiker (ÖVP) und seit 6. Dezember 2021 Bundesminister für Finanzen. Zuvor war er von 7. Jänner 2020 bis 6. Dezember 2021 Staatssekretär im Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie.

Von 2009 bis 2020 war Magnus Brunner aus dem Bundesland Vorarlberg entsandtes Mitglied des österreichischen Bundesrates sowie von 2007 bis 2020 Vorstandsvorsitzender der OeMAG Abwicklungsstelle für Ökostrom AG.

Werdegang

Nach der Matura am Privatgymnasium Collegium Bernardi im Kloster Mehrerau in Bregenz studierte Magnus Brunner zunächst Rechtswissenschaften an der Universität Innsbruck. Er ist seit 1990 Mitglied der A.V Austria Innsbruck im ÖCV[2]. Im Jahr 1996 promovierte er an der Innsbrucker Universität mit einer Dissertation zum Thema Die Reichweite der ärztlichen Schweigepflicht[1] zum Doktor der Rechte (Dr. iur.) und absolvierte anschließend ein Postgraduate-Studium am King’s College London. Im Landtagswahlkampf zur Landtagswahl in Vorarlberg 1999 organisierte Brunner als Trainee der Industriellenvereinigung die Plattform „Vorarlberg für LH Sausgruber“. Anschließend daran war er drei Jahre lang bis 2002 Büroleiter und Pressesprecher des Landeshauptmanns. Während dieser Zeit war er in seiner Heimatgemeinde Höchst auch als Mitglied der Gemeindevertretung für die ÖVP tätig.

Angelobung von Magnus Brunner als Finanzminister durch Bundespräsident Alexander Van der Bellen (Dezember 2021)

Nach seiner beruflichen Zeit in der Landespolitik wurde Brunner von 2002 bis 2006 zum politischen Direktor des Österreichischen Wirtschaftsbundes bestellt. Anschließend daran wechselte er als Leiter der Unternehmensentwicklung und Konzernkommunikation zur Illwerke/VKW-Gruppe in Bregenz. Ab dem 1. Jänner 2007 war Magnus Brunner vor seiner Bestellung als Staatssekretär als Vorstand der OeMAG - Abwicklungsstelle für Ökostrom tätig.[3]

Bereits ab dem Jahr 2004 war Brunner zeitgleich mit seinen anderweitigen Aufgaben Ersatzmitglied des österreichischen Bundesrats. Am 8. Mai 2009 übernahm Brunner die Funktion als Vorarlberger Mitglied des Bundesrates von Alt-Bundesrat Jürgen Weiss, der am 30. April aus diesem Amt ausschied.[4] Ab April 2018 war er Vizepräsident des Bundesrates.[5]

Im Jänner 2020 wurde Magnus Brunner als Staatssekretär im Infrastruktur- und Umweltministerium für die neue Bundesregierung Kurz II vorgeschlagen[6][7] und am 7. Jänner 2020 mit den Mitgliedern der Bundesregierung von Bundespräsident Alexander Van der Bellen angelobt.[8]

Im Oktober 2020 wurde er für drei Jahre zum Präsidenten des Österreichischen Tennisverbandes (ÖTV) gewählt, neben Jürgen Melzer als sportlichem Leiter des ÖTV.[9] Dieses Ehrenamt gab er im Jänner 2022 aus Zeit- und Compliance-Gründen in Zusammenhang mit seiner Tätigkeit als Finanzminister wieder ab. Sein Nachfolger als ÖTV-Präsident wurde Martin Ohneberg.[10]

Im Februar 2021 übernahm Brunner die Leitung der ÖVP-Ortsgruppe in Vorarlbergs Landeshauptstadt Bregenz.[11]

Im Zuge der Regierungsumbildung wurde Magnus Brunner am 6. Dezember 2021 als Nachfolger von Gernot Blümel auf Vorschlag des neuen Bundeskanzlers Karl Nehammer vom Bundespräsidenten als Bundesminister für Finanzen ernannt.[12][13][14]

Im August 2023 wurde Brunner von der SPÖ Gesetzesbruch vorgeworfen. „Anlass ist, dass Brunner bis 31. Juli zur Abgeltung der kalten Progression dem Nationalrat den Progressionsbericht vorlegen hätte müssen. ‚Gesetze nicht einzuhalten ist kein Kavaliersdelikt. Es handelt sich um einen klaren Gesetzesbruch des Finanzministers und der Regierung‘, sagte SPÖ-Finanzsprecher Kai Jan Krainer gegenüber der APA.“[15] Ende des Monats wurde eine „nationale ‚Carbon Management Strategie‘, um den Wirtschafts- und Beschäftigungsstandort zu sichern“ angekündigt;[16] das österreichische Ziel sei kosteneffektive Klimaneutralität.[16]

Familienleben

Magnus Brunner ist verheiratet und Vater von drei Söhnen, Lukas, Lorenz und Louis. Er wohnt in der Vorarlberger Landeshauptstadt Bregenz.

Brunner verletzte sich am 13. Jänner 2023 bei einer Fahrt mit einem E-Scooter am Kopf und war bis 22. Jänner im Krankenhaus.[17]

Weblinks

Commons: Magnus Brunner – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Magnus O. Brunner: Die Reichweite der ärztlichen Schweigepflicht. Innsbruck 1996 (Dissertation).
  2. Magnus Brunner. In: Website Meine Abgeordneten. Meine Abgeordneten - Verein zur Förderung von Transparenz und Demokratie, abgerufen am 7. Februar 2022.
  3. Kleinwasserkraft Österreich im Gespräch mit Staatssekretär Dr. Magnus Brunner. In: Website Kleinwasserkraft Österreich. Verein Kleinwasserkraft Österreich, 23. Dezember 2020, abgerufen am 16. März 2021.
  4. Brunner wurde als Bundesrat angelobt. In: vorarlberg.ORF.at. 8. Mai 2009, abgerufen am 20. Januar 2022.
  5. ÖVP stellt mit Dr. Magnus Brunner den neuen Vizepräsidenten im Bundesrat. OTS-Meldung vom 3. April 2018, abgerufen am 3. April 2018.
  6. Magnus Brunner wird Staatssekretär. In: vorarlberg.ORF.at. 1. Januar 2020, abgerufen am 4. Januar 2020.
  7. Magnus Brunner, aus der zweiten Reihe ins Rampenlicht. In: DiePresse.com. 1. Januar 2020, abgerufen am 20. Januar 2022.
  8. Brunner als Staatssekretär angelobt. In: vorarlberg.ORF.at. 7. Januar 2020, abgerufen am 7. Januar 2020.
  9. Neue ÖTV-Spitze mit Sportdirektor Melzer. In: ORF.at. 26. Oktober 2020, abgerufen am 26. Oktober 2020.
  10. Jochen Dünser: Ländle-Rochade beim Tennisverband: Ohneberg übernimmt Position von Brunner. In: Vorarlberger Nachrichten (VN.at). 27. Januar 2022, abgerufen am 27. Januar 2022.
  11. Magnus Brunner übernimmt Bregenzer Volkspartei. In: vorarlberg.ORF.at. 18. Februar 2021, abgerufen am 18. Februar 2021.
  12. Neues Regierungsteam: ÖVP macht Nehammer zum Kanzler. In: Österreichischer Rundfunk (ORF.at). 3. Dezember 2021, abgerufen am 3. Dezember 2021.
  13. „Ich gelobe“: Nehammer ist neuer Bundeskanzler. In: Kronen Zeitung (krone.at). Abgerufen am 6. Dezember 2021.
  14. Nora Laufer, Andreas Danzer: Neuer Finanzminister Magnus Brunner: Ein bisschen schwarz, ein bisschen türkis und kaum grün. In: derStandard.at. 3. Dezember 2021, abgerufen am 20. Januar 2022.
  15. ORF at/Agenturen red: SPÖ wirft Brunner Gesetzesbruch vor. 6. August 2023, abgerufen am 6. August 2023.
  16. a b ORF at/Agenturen red: Brunner: Neue Strategie für Treibhausgase notwendig. 27. August 2023, abgerufen am 27. August 2023.
  17. Minister Brunner : Spital verlassen Kleine Zeitung, Print, 23. Jänner 2023, S. 4.

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Austria Bundesadler.svg
Wappen der Republik Österreich: Nicht gesetzeskonforme Version des österreichischen Bundeswappens, umgangssprachlich „Bundesadler“, in Anlehnung an die heraldische Beschreibung des Art. 8a Abs. 3 Bundes-Verfassungsgesetz mit zwar nach Wappengesetz detailliertem, aber schwarzem statt grauem Gefieder, mit zu grellem Gelb sowie mit inkorrekter Darstellung des Bindenschilds, da die weiße Binde zu breit und der untere rote Balken zu schmal sowie der Spitz, statt halbrund zu sein, zu flach gerundet ist:

Das ursprüngliche Staatswappen wurde in der ersten Republik Österreich im Jahr 1919 eingeführt. Im austrofaschistischen Ständestaat wurde es im Jahr 1934 wieder abgeschafft und, im Rückgriff auf die österreichisch-ungarische Monarchie, durch einen Doppeladler ersetzt. In der wiedererstandenen (zweiten) Republik im Jahr 1945 wurde das Bundeswappen mit dem Wappengesetz in der Fassung StGBl. Nr. 7/1945 in modifizierter Form wieder eingeführt. Der Wappenadler versinnbildlicht, diesem Gesetzestext entsprechend (Art. 1 Abs. 1), „die Zusammenarbeit der wichtigsten werktätigen Schichten: der Arbeiterschaft durch das Symbol des Hammers, der Bauernschaft durch das Symbol der Sichel und des Bürgertums durch das Symbol der den Adlerkopf schmückenden Stadtmauerkrone […]. Dieses Wappen wird zur Erinnerung an die Wiedererringung der Unabhängigkeit Österreichs und den Wiederaufbau des Staatswesens im Jahre 1945 dadurch ergänzt, dass eine gesprengte Eisenkette die beiden Fänge des Adlers umschließt.“

Mit dem Bundesverfassungsgesetz vom 1. Juli 1981, mit dem das Bundes-Verfassungsgesetz in der Fassung von 1929 geändert wird, BGBl. Nr. 350/1981, wurden die Wappengesetze von 1919 und 1945 außer Kraft gesetzt und dem Text des Bundes-Verfassungsgesetzes mit Artikel 8a B-VG eine Verfassungsbestimmung über die Farben, die Flagge und das Wappen der Republik Österreich hinzugefügt. Mit der Neuverlautbarung des Wappengesetzes mit BGBl. Nr. 159/1984 in § 1 in der grafischen Umsetzung der Anlage 1 wurde das Bundeswappen in seiner aktuellen Version eingeführt.
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Die Europaflagge besteht aus einem Kranz aus zwölf goldenen, fünfzackigen, sich nicht berührenden Sternen auf azurblauem Hintergrund.

Sie wurde 1955 vom Europarat als dessen Flagge eingeführt und erst 1986 von der Europäischen Gemeinschaft übernommen.

Die Zahl der Sterne, zwölf, ist traditionell das Symbol der Vollkommenheit, Vollständigkeit und Einheit. Nur rein zufällig stimmte sie zwischen der Adoption der Flagge durch die EG 1986 bis zur Erweiterung 1995 mit der Zahl der Mitgliedstaaten der EG überein und blieb daher auch danach unverändert.