Magdalene Sophie zu Hessen-Homburg

Magdalena Sophie zu Solms-Braunfels-Greifenstein-Hungen, geb. zu Hessen-Homburg in Bingenheim

Magdalene Sophie Prinzessin zu Hessen-Homburg (* 24. April 1660 auf Schloss Bingenheim; † 22. März 1720 auf Schloss Braunfels) war eine hessische Prinzessin und durch Heirat Gräfin zu Solms-Braunfels-Greifenstein.

Leben

Herkunft und Familie

Magdalene Sophie von Hessen-Homburg war eine Tochter des Landgrafen Wilhelm Christoph von Hessen-Homburg (1625–1681) und dessen Gemahlin Sophia Eleonora, Tochter des Landgrafen Georg II. von Hessen-Darmstadt. Ihre ältere Schwester Christine Wilhelmine (1653–1722) war mit dem Herzog Friedrich zu Mecklenburg (1638–1688) verheiratet. Neben drei tot geborenen Kindern starben drei ihrer Brüder im frühen Kindesalter. Leopold Georg (1654–1675) wurde 20 Jahre alt.[1]

Wirken

Allianzwappen des Grafen Wilhelm Moritz zu Solms-Braunfels und seiner Gemahlin Magdalene Sophie geb. Prinzessin zu Hessen-Homburg, am Westportal der Kirche in Braunfels-Tiefenbach (1714)

Am 22. Januar 1679 heiratete Magdalene Sophie auf Schloss Bingenheim den Grafen Wilhelm Moritz von Solms-Braunfels (1651–1724). Mit ihrer Ehe begründete sie eine länger dauernde Verbindung der Häuser Hessen-Homburg und Solms. 1693 trat ihr Ehemann das Erbe seines Cousins Heinrich von Solms-Braunfels an. Das nunmehr auch das bedeutsamere Solms-Braunfels regierende Grafenpaar verlegte seine Residenz von der Burg Greifenstein zum Schloss Braunfels.[2]

Herrenhaus auf dem Hofgut Magdalenenhausen: das repräsentative Fachwerkhaus wurde im Jahr 1693 für die Gräfin Magdalena errichtet. 1716 legte Graf Wilhelm Moritz um das Gut herum einen Tiergarten an, der um 1800 wieder aufgegeben wurde. Nach dem Tod der Gräfin Magdalena 1720 wohnte nur noch ein Förster und Verwalter auf dem Gut

Da Magdalene nur ungern von Greifenstein wegzog, erhielt sie von ihrem Mann das Gut Mein(s)häuser Hof, zwischen Wetzlar und Braunfels gelegen, einen im Mittelalter zur Burg Kalsmunt gehörigen Wirtschaftshof,[3] als Geschenk. Später wurde das Gut „Magdalenenhausen“ oder „Magdalenhäuser Hof“[4] genannt.[5]

Kinder und Nichte

Aus ihrer Ehe sind die Kinder Sophia Sibylla Wilhelmina (1684–1727), Christiane Charlotte (1690–1751, ⚭ 3. Oktober 1722 Landgraf Kasimir Wilhelm von Hessen-Homburg (1690–1726)), Friedrich Wilhelm (1696–1761) und Dorothea Sophie (1699–1733, ⚭ 3. Dezember 1730 Albrecht Christoph zu Dohna-Schlobitten (1698–1752)) hervorgegangen. Vier Kinder starben im frühen Kindesalter. Ihre Nichte Sophie Luise zu Mecklenburg-Schwerin (1685–1735) heiratete 1708 König Friedrich I. in Preußen (1657–1713).

Weblinks

Commons: Magdalene Sophie von Hessen-Homburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Historisch-genealogisches Handbuch über alle Linien des hohen Regentenhauses Hessen, etc google books, Vorschau
  2. Geschichte des Grafen- und Fürstenhauses Solms, etc google books, Vorschau
  3. August Schoenwerk, Herbert Flender: Geschichte von Stadt und Kreis Wetzlar, 1975, S. 31.
  4. Friedrich Wilhelm von Ulmenstein: Geschichte und topographische Beschreibung der kaiserlichen freyen Reichsstadt Wetzlar Topographie, Band 3, Wetzlar 1810, S. 152.
  5. Magdalenenhausen in: Friedrich K. Abicht: Der Kreis Wetzlar. Historisch, statistisch und topographisch, Band 2, Wetzlar 1836, S. 125–127.Hofgut Magdalenenhausen, Gemeinde Wetzlar“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser (Stand: 27. Februar 2019)

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Magdalena Sophie Solms-Braunfels n. Hessen-Homburg.jpg
Portrait of Magdalene Sophie zu Hessen-Homburg in Bingenheim (1660-1720), wife of Wilhelm Moritz zu Solms-Braunfels(-Greifenstein-Hungen) (1651–1724).
Magdalenenhausen.jpg
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Dies ist ein Bild des hessischen Kulturdenkmals mit der Nummer
Tiefenbacher Kirche Allianzwappen Solms Hessen.JPG
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Barocker Portalschmuck an der Kirche in Tiefenbach (Typ mittelalterliche Wehrkirche) im alten Ortskern (angebracht anlässlich der Renovierung durch Graf Wilhelm Moritz zu Solms-Braunfels (1651-1724) im Jahre 1714; darstellend das Ehe-Allianzwappen des Grafen und seiner Gemahlin Magdalene Sophie, einer geborenen Landgräfin zu Hessen-Homburg (1660-1720), darüber eine mit Purpur gefütterte Reichsgrafenkrone mit darauf ruhendem Reichsapfel). Die Inschrift unter dem Wappen: "Als diesse kirche wurd de novo Repariert * hat * herr Graff Wilhelm Moritz * damals Löbl* Regirt * / Die weilen Ist Bekant * Das Er gantz voller gnad * In dem Er Solche auch Daran Erwiesen hat / So hat man das dahier * In diesen Stein gegraben * Damit die posten [gemeint ist: "die Nachwelt; die Nachkommen"] * mogen nachricht davon ha[ben] / * ANNO * 1714 * /". Die Buchstaben auf den purpurroten Bändern beidseitig des grünen Rankenwerks sind Abkürzungen, nämlich bezeichnen sie als Initialen Namen und Titel der zu dem Ehe-Allianzwappen gehörenden Eheleute: vorne "W * M * G * Z * S * B * G * H" für Wilhelm Moritz Graf zu Solms-Braunfels-Greifenstein-Hungen, hinten "M * S * L * Z * H * B */ G * Z * S * B" für Magdalene Sophie Landgräfin zu Hessen-Bingenheim, Gräfin zu Solms-Braunfels [zeitgenössisch wurde (von 1650 bis 1681) die hessische Linie, der sie entstammte, statt "Hessen-Homburg" auch "Hessen-Bingenheim" oder "Hessen-Homburg-Bingenheim" genannt, da der zweite Landgraf von Hessen-Homburg, Wilhelm Christoph (ihr Vater), ab 1650 bevorzugt in der zum Schloss ausgebauten Burg Bingenheim lebte und daher meist Landgraf zu Bingenheim genannt wurde, insbesondere nachdem er 1669 Stadt und Amt Homburg an seinen Bruder Georg Christian verkauft hatte. In der Geschichtsschreibung wird die 1660 geborene Magdalene Sophie heute aber (zumeist) einheitlich als geborene "Hessen-Homburg" bezeichnet. Vgl. hier -> [1]. Ähnlich ist die Namensproblematik bei ihrem Gatten, Graf Wilhelm-Moritz, der, als geborener Graf zu Solms-Greifenstein, die Erbnachfolge in (dem bedeutenderen) Braunfels angetreten hatte, seine Residenz dorthin verlegte und sich fortan zumeist "Solms-Braunfels" (oder ggf. "Solms-Braunfels-Greifenstein[-Hungen]") nannte].