Münster (Stuttgart)

Münster
Stadtbezirk der Landeshauptstadt Stuttgart
Stadtteil-WappenStadtkarte
Wappen von Münster
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Liste der Stadtteile Stuttgarts
Eingemeindung:1. Juli 1931
Höhe:238 m ü. NHN
Bevölkerungsdichte:3.075 Einwohner je km²
Postleitzahl:70376
Vorwahl:0711
Adresse des
Bezirksrathauses:
Schussengasse 10
70376 Stuttgart
Website:www.stuttgart.de
Bezirksvorsteherin:Renate Polinski
StadtbezirkEinwohner
(Stand 05/2020)
Fläche
Nr.Stadtteil
Münster6796221 ha
501Münster6796221 ha
Verkehrsanbindung
RegionalbahnRB 11
StadtbahnU12 U14
Quelle: Datenkompass Stuttgart

Koordinaten: 48° 49′ N, 9° 13′ O

Münster am Neckar ist der kleinste der 23 Stadtbezirke von Stuttgart. Er liegt im Nordosten der Landeshauptstadt, direkt am Neckar.

Geschichte

Münster am Neckar 1900

Die erste urkundliche Nennung stammt aus dem Jahr 1193. Münster am Neckar wurde im Zuge der Verwaltungsreform des Landes Württemberg 1818 dem Oberamt Cannstatt zugeteilt und war bis zu dessen Auflösung 1923 Teil des Neckarkreises. Danach war Münster dem Amtsoberamt Stuttgart zugeordnet, bis es am 1. Juli 1931 nach Stuttgart eingemeindet und dann als Stadtteil geführt wurde.

Bei der Einteilung der Stadt Stuttgart in Stadtbezirke im Jahr 1956 wurde der Stadtteil Münster zum Stadtbezirk erklärt, der auch bei der Neugliederung der Stuttgarter Stadtteile zum 1. Januar 2001 nicht verändert wurde.

Wirtschaft und Verkehr

Der Stadtbezirk verfügt über einen Bahnhof an der 1896 eröffneten Güterumgehungsbahn Untertürkheim–Kornwestheim („Schusterbahn“). Die Königlich Württembergischen Staats-Eisenbahnen erbauten das Bahnhofsgebäude als Einheitsbahnhof vom Typ IIIa.[1] Vom Bahnhof Münster ging außerdem von 1926 bis 2000 die Industriebahn nach Bad Cannstatt aus. Der 885 Meter lange Eisenbahnviadukt Stuttgart-Münster wurde 1896 als „König-Wilhelm-Viadukt“ erbaut und 1985 durch einen Neubau ersetzt. Heute verkehrt dort die Regionalzuglinie RB 11 (Stuttgart-Untertürkheim – Kornwestheim).

Der Stadtbezirk wird außerdem von den Linien U12 und U14 der Stadtbahn Stuttgart und der SSB-Buslinie 56 von Münster Bahnhof über Hallschlag und Bad Cannstatt zur Mercedes-Benz-Welt in das Stuttgarter Nahverkehrsnetz eingebunden.

Der Neckar wurde in den Jahren von 1928 bis 1932 kanalisiert und 1958 schiffbar gemacht.

Politik

Kommunalwahl 2019
 %
30
20
10
0
22,8
18,4
14,3
10,1
9,0
6,4
5,4
3,3
10,3
Kein Fahrverbot
Sonst.
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2014
 %p
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
  -8
-10
-12
-14
−12,6
+2,7
−2,6
+0,8
+3,0
+2,7
+0,6
+3,3
+5,4
Kein Fahrverbot
Sonst.
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Altes Ergebnis nicht 100%

Dem Bezirksbeirat Münster gehören auf Grund der Einwohnerzahl des Stadtbezirks neun ordentliche und ebenso viele stellvertretende Mitglieder an. Seit der letzten Kommunalwahl 2019 gilt folgende Sitzverteilung:

Sitzverteilung nach der Gemeinderatswahl 2019
Insgesamt 9 Sitze

Wappen

Wappen von Münster
Wappen von Münster
Blasonierung: „In Blau der silberne lateinische Großbuchstabe M, überdeckt von einem pfahlweis gestellten goldenen Abtsstab.“
Wappenbegründung: Das älteste Siegel Münsters stammt aus dem Jahr 1611 und ist damit eines der ältesten Dorfsiegel der Umgebung. Es zeigte den Buchstaben M. Als das Dorf 1905 ein neues Siegel und Wappen benötigte, schlug das Staatsarchiv vor, einen Bischofsstab hinzuzufügen und die Farben entweder als Silber auf Rot oder Gold auf Blau festzulegen. Der Bischofsstab ist ein Symbol für das Kloster Lorch, zu dem der Ort seit dem 12. Jahrhundert gehörte. Das Dorf entschied sich für zuletzt genannten Farben.

Kirchen und Gebäude

Vorne Münster im Neckartal. Blick von Norden. Links Cannstatt, rechts im Hintergrund Stuttgart. Aquarell von General Eduard von Kallee vom Juni 1870.

Fotos

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Gedenkstätten

Seit 1960 erinnert auf dem Neuen Friedhof Burgholzstraße 70 ein Mahnmal des Bildhauers Ernst Yelin an die jüdischen Bürger der Stadt, die Opfer der Shoa wurden.[2]

Sehenswürdigkeiten

Am Ostabfall des Schnarrenbergs, in etwa 300 Meter nach der Aubrücke findet sich eine bis zu 9 Meter hohe, nahezu senkrechte Lösswand. Das Naturdenkmal ist Bestandteil des Geologischen Lehrpfads von Bad Cannstatt und Münster (hier: Station 7).

Ehrenbürger und Persönlichkeiten

  • Johann Heinrich Calisius (1633–1698), evangelischer Kirchenlieddichter, war von 1663 bis 1669 Pfarrer von Münster
  • Immanuel Lauster (1873–1948), Ingenieur
  • Timo Werner (* 1996), Fußballer, wuchs in Münster auf

Ehrenbürger

  • 1897 Karl Eckardt, Pfarrer (1832–1901)
  • 1911 Gustav Firnhaber, Bauführer (1848–1915)
  • 1914 Karl Eberhard Seeger, Hauptlehrer (1846–1923)
  • 1926 Maria Lutz, geb. Weitmann, Schriftstellerin (1886–1951)

Literatur

  • Münster. In: Johann Daniel Georg von Memminger (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Canstatt (= Die Württembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824–1886. Band 9). Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart / Tübingen 1832, S. 173–177 (Volltext [Wikisource]).

Weblinks

Commons: Stuttgart-Münster – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Rainer Stein: Der württembergische Einheitsbahnhof auf Nebenbahnen. In: Eisenbahn-Journal Württemberg-Report. Band 1, Nr. V/96. Merker, Fürstenfeldbruck 1996, ISBN 3-922404-96-0, S. 80–83.
  2. Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation, Band 1. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 1995, ISBN 3-89331-208-0, S. 90

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Kraftwerk in Stuttgart-Münster. Ausschnitt aus Kugelpanorama von einer Drohne aus.
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Blick vom Schnarrenberg auf den Stadtteil Stuttgart-Münster
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Bezirksrathaus Münster
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Eisenbahnviadukt Münster in Stuttgart, gesehen vom Stadtteil Burgholzhof
Münster im Neckartal von General Eduard von Kallee.jpg
Neckartal, Blick von Norden. Links Cannstatt, rechts im Hintergrund Stuttgart. Vorne Münster. Aquarell, 27,5 × 38,5 cm; Schefold 8869c (4. Skizzenbuch, Blatt 1 aus der Sammlung Prof. Dr. Ekkhard Kallee, Tübingen).
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