Mülich (Adelsgeschlecht)

Mülich (auch: Mühlich, Mülichen, Mulich o. ä.) ist der Name eines im 18. Jahrhundert ausgestorbenen thüringisch-sächsischen Adelsgeschlechts, das das Adelsprädikat „von“ meist nicht führte.

Das Geschlecht stammt aus Thüringen und gehörte zu den Vasallen der Grafen zu Stolberg und der Herzöge von Sachsen. Man nimmt an, dass die ausgestorbenen von Bockedra die Ahnen der von Mülich waren, die ursprünglich den Beinamen „von Bockedra“ führten.^[1]

Kneschke verortete den Sitz der Familie in Harsleben bei Halberstadt.^[2] Richtig ist jedoch Hardisleben bei Rastenberg, was bereits Zedler der Familie Mülich zuordnete. Dieses Hauptgut der Familie verkaufte Wilhelm Konrad von Mülich 1585 an Herzog Wilhelm. Weiteren Besitz hatte die Familie in Großbockedra, Eßleben und Rausdorf.^[1]

Der Orlamündische Vasall Ritter Günther Mülich war 1294 in Meldingen begütert. 1360 lebte Ritter Gottfried Mülich.^[1] Henrich Mülich aus Hardisleben begleitete Herzog Wilhelm III. von Sachsen 1461 auf dessen Reise nach Jerusalem. Wolf Mülich war 1548 Hofmeister des Herzogs Johann des Mittleren von Sachsen. Mit Hans Wilhelm von Mülich starb 1712 der Letzte im Mannesstamm.^[1]

Blasonierung: In Gold drei (2:1) schwarze aufrecht gestellte Wolfsangeln. Auf dem Helm mit schwarz-goldenen Helmdecken eine Wolfangel, oben besteckt mit drei goldenen Straußenfedern.^[1]

• Ernst Heinrich Kneschke: Neues allgemeines Deutsches Adels-Lexicon, Band 6: Loewenthal – Osorowski. Leipzig 1865, S. 382 f. (Google Bücher).
• Leopold von Ledebur: Adelslexicon der Preußischen Monarchie. Band 2: L–S, Berlin 1856, S. 125 (digitale-sammlungen.de).
• George Adalbert von Mülverstedt: J. Siebmacher’s großes und allgemeines Wappenbuch, Bd. 6 (Abgestorbene, erloschene Geschlechter), 12. Abt.: Ausgestorbener Adel der sächsischen Herzogthümer, Nürnberg 1907, S. 16 (uni-goettingen.de) und Tfl. 11 (uni-goettingen.de).
• Johann Heinrich Zedler: Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste. Bd. 22, 1739, Sp. 188 f. (zedler-lexikon.de).

1. ↑ ^{a b c d e} Mülverstedt (1907), S. 16.
2. ↑ Kneschke (1856), S. 382.