Lycogala olearium
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Lycogala olearium | ||||||||||||
| Systematik | ||||||||||||
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| Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
| Lycogala olearium | ||||||||||||
| Leontyev, Schnittler & D. Panayotova 2023 |
Lycogala olearium ist ein Schleimpilz (Myxogastria) aus der Ordnung Liceida. Die Art ist gekennzeichnet durch mittelgroße bis große, walnuss- bis dunkelbraune Fruchtkörper (Sporokarpien), eine Außenhülle (Peridie) mit unauffälligen, einzelnen Vesikeln mit großen Öltropfen, von welchen die Art ihren wissenschaftlichen Namen erhalten hat. Das Sporenpulver ist hell rosa- bis rötlichgrau.
Merkmale
Die dumpf braunen, kugeligen bis horizontal etwas verlängerten Sporokarpien sind 2 bis 5 mm groß. Sie stehen in Gruppen, wobei sie häufig durch gegenseitigen Druck deformiert sind. Die membranartige Peridie ist wallnuss- bis dunkelbraun. Unreife Fruktifikationen sind orangerosa gefärbt.
Die hell- bis dunkelbraunen Vesikel der Peridie sind 50 bis 150 µm breit. Sie stehen einzeln, können äußerlich betrachtet aber auch lose gruppiert erscheinen. Im Durchlicht sind sie elliptisch und bräunlich. Ihre Wände sind hyalin, sehr dünn und schwer erkennbar. Kristalle sind nicht vorhanden. Das reichlich vorhandene Öl ist stumpf gelblich gefärbt und kommt in großen (30–90 µm) und kleinen Tropfen vor. Mitunter sind sie ausschließlich so klein, dass sie als bräunliche, granulare Ablagerungen erscheinen. Die Innenseite der Peridie ist glatt, mit vereinzelten Warzen oder regelmäßigen Ringen bedeckt.

Das röhrenförmige Capillitium ist 4 bis 20 µm dick. Es weist ein Ornament aus Ringen, unregelmäßigen Falten oder Warzen auf. Das Sporenpulver ist rosa- oder hell rötlichgrau, bei alten Exemplaren gelblichgrau. Die rundlichen Sporen sind 6,5–7 µm groß und hyalin. Das Netzornament auf der Oberfläche weist 3 bis 7 Maschen über den Sporendurchmesser auf. Charakteristisch ist die Verteilung der Netzmaschen unterschiedlicher Größe, wobei die großen Maschen oft von den kleineren umgeben sind.
Artabgrenzung
Von dem ähnlichen Blutmilchpilz (Lycogala epidendrum) und Lycogala irregulare unterscheidet sich Lycogala olearium durch den großen Ölgehalt in den Vesikeln, der üblicherweise als große, runde Tropfen vorhanden ist. Die kleinen und großen Netzmaschen auf den Sporen sind ebenfalls ein charakteristisches Merkmal von L. olearium. Lycogala fuscoolearium unterscheidet sich darüber hinaus durch dunklere Vesikel und stumpf bräunlich gefärbtes Öl.[1]
Ökologie und Verbreitung
Lycogala olearium erscheint auf Totholz verschiedener Pflanzen. Die Art wurde bisher in Europa und Nordamerika nachgewiesen.
Literatur
- Dmytro Leontyev, Yury Ishchenko, Martin Schnittler: Fifteen new species from the myxomycete genus Lycogala. In: Mycologia. Nr. 115, 2023, S. 524–560. doi:10.1080/00275514.2023.2199109.
Einzelnachweise
- ↑ D. Leontyev, Y. Ishchenko, M. Leontieva, I. Yatsiuk, O. Shchepin, W.-L. Song, S. L. Chen, E. Moroz, M. Schnittler: Expanding Lycogala: twenty-four new species, their morphology and phylogenetic relationships. In: Fungal Systematics and Evolution. Nr. 16, 2025, S. 93–146. doi:10.3114/fuse.2025.16.7. S. 125.
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Autor/Urheber: Dmytro Leontyev, Lizenz: CC BY 4.0
Sporen von Lycogala olearium Leontyev, Schnittler & D. Panayotova 2023 in Baumwollblau in Milchsäure
Autor/Urheber: Dmytro Leontyev, Lizenz: CC BY 4.0
Einige Sporocarpien von Lycogala olearium Leontyev, Schnittler & D. Panayotova 2023