Lutz Dombrowski

Lutz Dombrowski

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(c) Bundesarchiv, Bild 183-1984-0727-044 / CC-BY-SA 3.0

Lutz Dombrowski (1984)
NationDeutschland Demokratische Republik 1949 DDR
Geburtstag25. Juni 1959
GeburtsortZwickauDeutschland Demokratische Republik 1949 DDR
Größe187 cm
Gewicht87 kg
BerufDiplom-Sportlehrer
Karriere
DisziplinWeitsprung
Bestleistung8,54 m (Moskau 1980) Europäischer Rekord
VereinSC Karl-Marx-Stadt
Statuszurückgetreten
Medaillenspiegel
Olympische Spiele1 × Goldmedaille0 × Silbermedaille0 × Bronzemedaille
Europameisterschaften1 × Goldmedaille0 × Silbermedaille0 × Bronzemedaille
DDR-Meisterschaften2 × Goldmedaille2 × Silbermedaille1 × Bronzemedaille
DDR-Hallenmeisterschaften1 × Goldmedaille1 × Silbermedaille0 × Bronzemedaille
Olympische Ringe Olympische Spiele
Gold1980 Moskau8,54 m
Logo der EAA Europameisterschaften
Gold1982 Athen8,41 m
DDR-Meisterschaften
Gold1979 Karl-Marx-Stadt8,11 m
Silber1982 Dresden7,85 m
Gold1984 Erfurt8,28 m
Silber1985 Leipzig8,02 m
Bronze1986 Jena8,12 m
DDR-Hallenmeisterschaften
Gold1980 Senftenberg8,13 m
Silber1984 Senftenberg7,96 m

Lutz Dombrowski (* 25. Juni 1959 in Zwickau) ist ein ehemaliger deutscher Leichtathlet. Er wurde 1980 Olympiasieger.

Leben

Dombrowski war einer der besten Weitspringer der DDR. Nachdem er bereits 1979 beim Europacup in Turin gewonnen hatte, gewann er 1980 die Goldmedaille bei den, durch den US-Olympiaboykott geprägten, Olympischen Spielen in Moskau. Mit 8,54 m (Europarekord und Weltjahresbestleistung), seinem Siegsprung in Moskau, ist er noch heute deutscher Freiluft-Rekordhalter. 1982 wurde er in Athen Europameister. 1979 und 1984 war er DDR-Meister. 2003 wurde Dombrowski als neunter Sportler in die „Hall of Fame“ von leichtathletik.de aufgenommen.[1]

Dombrowski war für den SC Karl-Marx-Stadt aktiv. Er hatte bei einer Größe von 1,87 m ein Wettkampfgewicht von 87 kg. In den nach der Wende öffentlich gewordenen Unterlagen zum Staatsdoping in der DDR fand sich bei den gedopten Sportlern auch der Name von Dombrowski.[2]

Kurz nach der Wende war Lutz Dombrowski der erste ostdeutsche Sportler, der als inoffizieller Mitarbeiter (IM) der Stasi enttarnt wurde. Nach eigenen Aussagen verpflichtete er sich zur Stasi-Mitarbeit im Laufe des Jahres 1979 mit dem Auftrag, über Abwerbungsversuche des Westens zu berichten. In seiner achtjährigen IM-Tätigkeit lieferte er insgesamt 30 Berichte an die Stasi ab.[3]

Dombrowski absolvierte eine Ausbildung zum Maschinen- und Anlagenmonteur und belegte ein Fernstudium an der FS für Technologie der Metallverarbeitung Glauchau. Von 1989 bis 1992 studierte er an der DHfK Leipzig und wurde Diplom-Sportlehrer. 1990/91 war er PDS-Abgeordneter im Stadtparlament Chemnitz. Er arbeitet als Angestellter für den Stadtsportverband in Schwäbisch Gmünd. Dombrowskis Tochter Susann war Sprinterin und Weitspringerin beim LAC Erdgas Chemnitz.

Auszeichnungen (Auswahl)

Literatur

  • Kurzbiografie zu: Dombrowski, Lutz. In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Band 1. Ch. Links, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4.
  • Klaus Amrhein: Biographisches Handbuch zur Geschichte der Deutschen Leichtathletik 1898–2005. 2 Bände. Darmstadt 2005 publiziert über Deutsche Leichtathletik Promotion- und Projektgesellschaft.

Weblinks

Commons: Lutz Dombrowski – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Christian Fuchs: Lutz Dombrowski in die Hall Of Fame aufgenommen, www.leichtathletik.de 10. April 2003
  2. Brigitte Berendonk: Doping. Von der Forschung zum Betrug. Reinbek 1992, ISBN 3-499-18677-2, S. 181
  3. Da geht eine Bombe hoch. In: Der Spiegel. Nr. 49, 1991, S. 252 (online).

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Lutz Dombrowski ADN-ZB Hiekel 27.7.84 Dresden: Leichtathletik-Sportfest Goldenes Oval. Mit erstklassigen 8.50 m gewann Olympiasieger Lutz Dombrowski (SC Karl-Marx-Stadt) die Weitsprungkonkurrenz.