Luna 2

Koordinaten: 29° 6′ 0″ N, 0° 0′ 0″ O

Luna 2
NSSDC ID1959-014A
Missions­zielErdmondVorlage:Infobox Sonde/Wartung/Missionsziel
BetreiberSowjetunion SowjetunionVorlage:Infobox Sonde/Wartung/Betreiber
Träger­raketeWostok (8K72)Vorlage:Infobox Sonde/Wartung/Traegerrakete
Aufbau
Startmasse390 kgVorlage:Infobox Sonde/Wartung/Startmasse
Verlauf der Mission
Startdatum12. September 1959Vorlage:Infobox Sonde/Wartung/Startdatum
StartrampeBaikonurVorlage:Infobox Sonde/Wartung/Startrampe
Enddatum13. September 1959Vorlage:Infobox Sonde/Wartung/Enddatum
Vorlage:Infobox Sonde/Wartung/Verlauf
 
12. 09. 1959  Start
 
13. 09. 1959  Aufschlag auf dem Mond
(c) RIA Novosti archive, image #73086 / Alexander Mokletsov / CC-BY-SA 3.0
Sonde im Raketenkopf
Sonderbriefmarke der DDR

Luna 2 (russisch Луна-2Luna-2), in den westlichen Medien auch als Lunik 2 bezeichnet, war die zweite Raumsonde der Sowjetunion und die erste Mondsonde, die gezielt auf dem Mond aufschlug.

Aufbau

Luna 2 ähnelte ihrem Vorgänger Luna 1, war also ein sphärischer, 390 kg schwerer Körper mit einer dominanten Antenne und einem Instrumententeil. Die Sonde war mit einem Geigerzähler, einem Magnetometer, einem Mikrometeoriten-Detektor sowie einem Szintillationszähler ausgestattet, besaß aber keine eigene Antriebseinheit. Vor dem Start wurde sie keimfrei gemacht, um keine Kleinstlebewesen auf den Mond einzuschleppen.

Flugverlauf

Die Sonde wurde am 12. September 1959 im Rahmen der Lunik-Mission durch eine Trägerrakete vom Typ R-7 gestartet. Auf dem Flug wurde in etwa 130.000 km Erdentfernung ein Blitzlicht (Natriumdampf) gezündet, das für Observatorien auf der Erde sichtbar war und neben der Bahnverfolgung auch als Experiment zur Gasausdehnung im Weltraum diente.

Modell des Einschlagkörpers im Kansas Cosmosphere and Space Center

Nach etwa 1,5 Tagen erreichte Luna 2 den Mond. Der Einschlag erfolgte am 14. September um 00:02:24 Moskauer Zeit[1] (nach UTC am 13. September). Kurz vor dem harten Aufschlag zwischen den Kratern Autolycus und Archimedes – am Rand der ihr zu Ehren im Jahr 1970 in Sinus Lunicus benannten Mondbucht – bei einer Geschwindigkeit von 3,3 km/s (ca. 12.000 km/h), wurden Metallstreifen mit sowjetischen Emblemen ausgestoßen. Die dritte Raketenstufe, die der Sonde folgte, schlug etwa 30 Minuten später ebenfalls oberhalb des Sumpfes der Fäulnis (Palus Putredinis) zwischen den Kratern Archimedes und Autolycus ein und zwar recht genau auf dem Nullmeridian und etwa 29,1 Grad nördlicher Breite. Zwei einem Fußball ähnelnde Objekte enthielten einen Sprengsatz, wodurch einzelne fünfeckige Embleme aus rostfreiem Stahl freigesetzt wurden.

Ergebnisse

Luna 2 bestätigte die Messung der am Mond vorbeigeflogenen Sonde Luna 1, nach der der Mond im Vergleich zur Erde über kein nennenswert starkes Magnetfeld oder einen vergleichbar starken Strahlungsgürtel verfügt.

Luna 2 besaß auch eine besondere militärpolitische Bedeutung im Rahmen des Wettrüstens im Kalten Krieg. Der Flug der Sonde zum Mond ging dem Staatsbesuch von Chruschtschow in den USA nur wenige Tage voraus und demonstrierte nochmals, dass die Sowjetunion mit Interkontinentalraketen jederzeit angreifen könnte.

Die sowjetische Mondforschung wurde bald darauf mit Luna 3 weitergeführt.

Siehe auch

Literatur

  • Brian Harvey: The New Russian Space Programme from Competition to Collaboration. Wiley, Chichester 1996, ISBN 0-471-96014-4
  • E. Clark: Soviets Hit Moon, Data Flow Improves. In: Space Technology. 2, Nr. 4, Oktober 1959, S. 4–6
  • William Roy Shelton: Soviet Space Exploration. The First Decade. Barker, London 1969, ISBN 0-213-17799-4

Weblinks

Commons: Luna 2 – Sammlung von Medien

Einzelnachweise

  1. СООБЩЕНИЕ ТАСС. In: Prawda. TASS, 14. September 1959, abgerufen am 25. Juni 2009 (russisch).

Auf dieser Seite verwendete Medien

ZL-Start.svg
Icon für eine vertikale Zeitleiste
ZL-Ende.svg
Icon für eine vertikale Zeitleiste
Stamps of Germany (DDR) 1959, MiNr 0721.jpg
Diese Briefmarke wurde von der Deutschen Post der DDR oder der sowjetischen Besatzungszone herausgegeben. Am 3. Oktober 1990 wurde die Deutsche Bundespost Rechtsnachfolgerin. Als amtliches Werk ist sie nach § 5 Abs. 1 des deutschen Urheberrechtsgesetzes gemeinfrei.
Block-E rocket stage.png
(c) RIA Novosti archive, image #73086 / Alexander Mokletsov / CC-BY-SA 3.0
Block-E rocket stage as used in the Luna rocket.
Kansas Cosmosphere Luna 2 Pennant 2013.JPG
Autor/Urheber: Patrick Pelletier, Lizenz: CC BY-SA 3.0
The copy of the Soviet pennant sent on the Luna 2 probe to the moon, at the Kansas Cosmosphere. The inscriptions (in Cyrillic script) say СССР Январь 1959 (USSR January 1959), shown together with the five-pointed star (Red Star, historical symbol of communism) and the coat of arms of the Soviet Union.