Luftwaffenbasis Palmachim

Luftwaffenbasis Palmachim
Airbase 30 & Spaceport, Lage in Israel:
Palmachim Airbase and Spaceport (Israel)
Palmachim Airbase and Spaceport
Kenndaten
ICAO-CodeLLPL
Koordinaten

31° 53′ 52″ N, 34° 41′ 26″ O

Höhe über MSL10 m  (33 ft)
Basisdaten
EröffnungEnde 1960er Jahre
BetreiberIsraelische Luftstreitkräfte
& Israel Space Agency
Start- und Landebahnen
03R/21L2403 m Asphalt
03L/21R1480 m Asphalt
13/31803 m Asphalt



i8 i11 i13

BW

Die Luftwaffenbasis Palmachim (hebräisch בסיס פלמחים, englisch: Palmachim Airbase) besteht aus einem Militärflugplatz der Israelischen Luftwaffe (IAF) und einem Raketenstartplatz (Spaceport), den die Luftwaffe und die Israelische Raumfahrtagentur (ISA) gemeinsam betreiben. Flugplatz und Raketenstartplatz liegen direkt am Mittelmeer, südlich des Kibbuz Palmachim. Etwa 12 Kilometer weiter nördlich beginnt der Großraum Tel Aviv-Jaffa. Der Flugplatz hat drei unterschiedlich lange Start- und Landebahnen. Der Raketenstartplatz befindet sich südlich des Flugplatzes: .

Geschichte

Der Flugplatz wurde Ende der 1960er Jahre angelegt und das Gelände zunächst genutzt, um Raketen und Geschosse zu testen, die man in Richtung Meer abfeuerte. Später kam eine Hubschrauberbasis hinzu, die im nördlichen Bereich der Basis angesiedelt ist und auf der aktuell (2023) zwei Staffeln UH-60 Black Hawk stationiert sind. Ab Mitte der 1990er Jahre begann die Erprobung und Einführung der Drohne IAI Heron 1, kurz danach der Elbit Hermes 450 und schließlich ab 2009 von deren Nachfolger Hermes 900, jeweils mit eigenen Staffeln. Im Januar 2023 wurde die 200. Staffel „First UAV“ mit Heron 1 Shoval Drohnen zum Militärflugplatz Chazor umgezogen.[1]

Raketen und Raumfahrt

Mit dem Start des Satelliten Ofeq 1 von Palmachim am 19. September 1988 begann für Israel die Raumfahrt von eigenem Territorium aus. Eine neuere Satellitenversion wurde erstmals am 13. September 2016 als Ofeq 11 gestartet. Die Satelliten werden mit der Shavit-Rakete in den Orbit gebracht und dienen überwiegend der militärischen Aufklärung.

Auch die nuklear bestückbaren Jericho-Raketen sind hier getestet worden, wozu es allerdings keine offiziellen Äußerungen gibt.[1] Am 17. Januar 2008 testete Israel hier eine mehrstufige ballistische Rakete, von der man annimmt, dass es eine Jericho-III-Rakete war, die Atomsprengköpfe etliche 1000 km weit tragen kann.[2] Am 2. November 2011 testete Israel erneut erfolgreich eine vermutlich verbesserte Version der Jericho III, deren lange Rauchsäule in ganz Zentralisrael zu sehen war.[3]

Aufgrund der geografischen Lage Israels und feindseliger Beziehungen zu den Nachbarländern starten die Raketen nach Westen über das Mittelmeer. Damit wird ein Überfliegen feindlicher Länder vermieden und verhindert, dass bei einem Absturz Teile auf besiedelte Gebiete fallen. Die gestarteten Satelliten befinden sich auf nichtäquatorialen Bahnen und gehören zu den wenigen Erdsatelliten, welche die Erde in Ost-West-Richtung umkreisen. Der Start gegen die Erdrotation verursacht einen um ca. 30 % höheren Treibstoffverbrauch.

Letzte Starts

  • 11. Juni 2007 – Ofeq 7 (Satellit)
  • 17. Januar 2008 – Version der Jericho-III-Rakete
  • 22. Juni 2010 – Ofeq 9 (Satellit)
  • 2. November 2011 – weitere Version der Jericho-III-Rakete
  • 9. April 2014 – Ofeq 10 (Satellit)
  • 13. September 2016 – Ofeq 11 (Satellit)
  • 29. Mai 2017 – Rocket Propulsion System (Teststart)
  • 6. Juli 2020 – Ofeq 16 (Satellit)
  • 29. März 2023 – Ofeq 13 (Satellit)[4]

Einheiten

  • 123. Staffel UH-60 Black Hawk Yanshuf Transport- und Rettungshubschrauber („Desert Birds“ Squadron)[5]
  • 124. Staffel UH-60/S-70A Black Hawk Yanshuf Transport- und Rettungshubschrauber („Rolling Sword“ Squadron)[6]
  • 151. Staffel für Raketentests auf dem Spaceport
  • 161. Staffel Hermes 450 Zik Drohnen („Black Snake“ Squadron)[7]
  • 166. Staffel Hermes 900 Kochav Drohnen („Fire Birds“ Squadron)[8]
  • Hubschrauber- und Drohnen-Simulator-Staffel
  • Drohnen-Trainingsschule

Hinweis: Flugzeuge der IAF lassen sich meist über die Symbole am Heck ihrer jeweiligen Staffel zuordnen

Umgebung

Direkt östlich des Flugplatzes befindet sich seit 1960 das Kernforschungszentrum Sorek, das auf seinem Gelände einen Forschungsreaktor, ein Zyklotron und einen Linearbeschleuniger beherbergt.

Weblinks

Commons: Militärbasis Palmachim – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. a b Palmachim / Palmikhim / Yavne. In: GlobalSecurity.org. 9. Juli 2011, abgerufen am 25. September 2023 (englisch).
  2. Missile Test 'Will Improve Deterrence'. In: Haaretz. 18. Januar 2008, abgerufen am 25. September 2023 (englisch).
  3. IDF test-fires ballistic missile in central Israel. In: Haaretz. 2. November 2011, abgerufen am 25. September 2023 (englisch).
  4. Israel launches new Ofek-13 spy satellite into orbit. In: The Times Of Israel. 29. März 2023, abgerufen am 26. September 2023 (englisch).
  5. A Day at a Transport Helicopter Squadron. In: IAF-Website. 2. Juni 2021, abgerufen am 25. September 2023 (englisch).
  6. The Rolling Sword Squadron. In: IAF-Website. Abgerufen am 25. September 2023 (englisch).
  7. The 161st Squadron Marks a Decade. In: IAF-Website. 22. März 2022, abgerufen am 25. September 2023 (englisch).
  8. The Future of the RPA Division. In: IAF-Website. 10. Januar 2022, abgerufen am 25. September 2023 (englisch).

Auf dieser Seite verwendete Medien

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May 22,

On May 22, the Nahal Brigade conducted a brigade-wide drill. The drill, also combining armored and air forces, tested the awareness and abilities of all of the brigade's soldiers.

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A $6.5 million project at Palmachim Air Base in Israel constructed by the U.S. Army Corps of Engineers Europe District.
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תא"ל גלעד בירן ששירת כמפקד בית הספר להגנה אווירית, מחליף את תא"ל רן כוכב (רנכו) כמפקד מערך ההגנה האווירית בטקס מיוחד בבסיס פלמחים. טקס החלפת הפיקוד נערך בבסיס פלמחים בראשות מפקד חיל-האוויר, אלוף עמיקם נורקין, ובהשתתפות סגן מפקד כוח המשימה האמריקאי המשולב בישראל, בריגדיר גנרל גרג בריידי, מפקדים, משפחות ומוזמנים נוספים.
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Karte der Luftwaffenbasis Palmachim in Israel mit Spaceport, Heliport und Drohnen