Ludwig Quosig

August Friedrich Ludwig Quosig (* 6. November 1801 in Rostock; † 1841 ebenda) war ein deutscher Orgelbauer in Rostock.

Leben

Ludwig Quosig, wahrscheinlich ein Sohn des 1790 aus dem Brandenburgischen nach Rostock zugewanderten Uhrmachers Friedrich Quosig (* 1763), erlernte zunächst das Tischlerhandwerk. Die Volkszählung von 1819 in Mecklenburg-Schwerin nennt ihn als „Tischlerbursche“ (also wohl eher Lehrling als Geselle) im Haushalt seines Rostocker Lehrherrn, des Tischlermeisters Joachim Peter Jantzen (* 1784).[1] Seit etwa 1820, vermutlich im Zuge seiner Gesellenwanderschaft, erlernte er außerhalb Mecklenburgs den Orgelbau und war in Süddeutschland, der Schweiz und Frankreich tätig.[2]

Um 1837 kehrte Quosig nach Rostock zurück, leistete dort am 19. Juni 1837 als Orgelbauer den Bürgereid[3] und arbeitete 1838 kurzzeitig mit Heinrich Rasche als Rasche & Quosig Orgelbauer zusammen. 1839 baute Ludwig Quosig in Marlow seine erste und wahrscheinlich einzige Orgel in Mecklenburg. 1841 starb er.

Werke

Von Ludwig Quosig sind nur ein Neubau und eine Reparatur in Mecklenburg bekannt.

JahrOrtGebäudeBildManualeRegisterBemerkungen
1839MarlowStadtkirche
I/P11seitenspielig, auf Empore über Altar, um 1900 Erweiterung auf II/P, 17, 1984 Umsetzung auf Westempore, 1988 neue Spiel- und Registertraktur durch Nußbücker[4]
1840SülzeStadtkircheII/P13Reparaturen
1841GadebuschStadtkircheVertrag über Neubau, wegen Tod Quosigs nicht ausgeführt, 1844 durch Runge gebaut

Literatur

  • Uwe Pape: Ludwig Quosig. In: Uwe Pape, Wolfram Hackel, Christhard Kirchner (Hrsg.): Lexikon norddeutscher Orgelbauer. Band 4. Berlin, Brandenburg und Umgebung eibschließlich Mecklenburg-Vorpommern. Pape Verlag, Berlin 2017. S. 427., ISBN 978-3-921140-06-2

Einzelnachweise

  1. Matthias Manke (Hrsg.): »... dass alle Welt geschätzt würde.« Die Einwohner der Stadt Rostock nacvh der Volkszählung von 1819. [Kleine Schriftenreihe des Archivs der Hansestadt Rostock; Bd. 15]. Ingo Koch Verlag, Rostock 2005. ISBN 3-937179-86-0. S. 336.
  2. Freimuethiges Abendblatt, Schwerin vom 12. November 1839, S. 957, anlässlich der Einweihung der Marlower Orgel, Angabe nicht im Lexikon
  3. Franz Schubert (Hrsg.): Bürgerbücher aus Mecklenburg. Band L 1.4: Rostock, 1807-1869. Selbstverlag, Kitzingen 1998. ISBN 3-89364-313-3. S. 359. Quosig wird als Mitglied der Rostocker Kirchengemeinde von St. Petri genannt. Die angegebene Namensform Quosig, Andr[eas] Ludw[ig] Fr[iedrich] scheint ein Lesefehler zu sein. Als Geburtsdatum wird abweichend der 16. November 1801 genannt.
  4. Orgel in Marlow Mecklenburgisches Orgelmuseum Malchow

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Orgelempore der Stadtkirche in Marlow (Landkreis Vorpommern-Rügen, Mecklenburg). Die Orgel (1839) stammt von Orgelbauer Quosig.