Ludwig Koenen

Ludwig Koenen (* 5. April 1931 in Köln) ist ein US-amerikanischer Altphilologe und Papyrologe deutscher Herkunft.

Leben

Ludwig Koenen studierte Klassische Philologie an der Universität zu Köln, wo er sich besonders an Reinhold Merkelbach anschloss. Durch ihn wurde er an die Papyrologie und die beträchtliche Papyrussammlung der Universität Köln herangeführt. Nach der Promotion (1957) arbeitete Koenen als Kustos an der Kölner Papyrussammlung. Gleichzeitig hielt er Lehrveranstaltungen zur Papyrologie, Epigraphik und Paläografie ab.

Nach Forschungsaufenthalten in Oxford und London habilitierte sich Koenen 1969 an der Universität Köln. 1971 wurde er zum Wissenschaftlichen Rat und Professor ernannt. 1975 wechselte er als Associate Professor an die University of Michigan, wo er bis zu seiner Emeritierung (2001) lehrte. 1989 wurde er zum Herbert C. Youtie Professor of Papyrology ernannt, 1995 zum Distinguished Herbert C. Youtie Professor. Für das Jahr 1996 wurde er zum Henry Russel Lecturer ernannt. 2007 erhielt er eine Emeritus Fellowship der Andrew W. Mellon Foundation.

Als Papyrologe erwarb sich Koenen internationale Anerkennung. Er ist Mitglied der American Philosophical Society (seit 1991) sowie der American Academy of Arts and Sciences (seit 1993). 1993/1994 war er Präsident der American Philological Association. Seit 1985 ist er korrespondierendes Mitglied des Deutschen Archäologischen Instituts, seit 1998 korrespondierendes Mitglied der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften sowie der British Academy.[1]

Koenen edierte zahlreiche Papyrusurkunden aus den Papyrussammlungen in Köln und Michigan. Seit 1967 ist er Mitherausgeber der Zeitschrift für Papyrologie und Epigraphik.

Sein Sohn ist der Alttestamentler Klaus Koenen.

Literatur

  • Cornelia E. Römer, Traianos Gagos: P. Michigan Koenen. (= P. Mich. XVIII). Michigan texts published in honor of Ludwig Koenen (= Studia Amstelodamensia ad Epigraphicam, ius Antiquum et Papyrologicam pertinentia. Vol. 36). Gieben, Amsterdam 1996, ISBN 90-5063-127-4.
  • Ludwig Koenen. In: Werner Schuder (Hrsg.): Kürschners Deutscher Gelehrten-Kalender. Begründet von Joseph Kürschner. 22. Auflage. K. G. Saur Verlag, München [u. a.] 2009, ISBN 978-3-598-23629-7, S. 2125, doi:10.1515/9783110932195 (degruyter.com – ständig aktualisierte zugangsbeschränkte Onlineausgabe).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Fellows: Ludwig Koenen. British Academy, abgerufen am 18. Oktober 2020.