Love Boat

Fernsehserie
TitelLove Boat
OriginaltitelThe Love Boat
ProduktionslandVereinigte Staaten
OriginalspracheEnglisch
GenreKomödie
Länge45–52 Minuten
Episoden249 in 10 Staffeln
TitelmusikJack Jones
IdeeAaron Spelling
MusikPaul Williams,
Charles Fox,
Duane Tatro
Erstausstrahlung24. Sep. 1977 – 24. Mai 1986 auf ABC
Deutschsprachige Erstausstrahlung2. Jan. 1985 auf Sat.1
Besetzung & Synchronisation

Love Boat (Originaltitel: The Love Boat) ist eine US-amerikanische Fernsehserie, die zunächst von Aaron Spelling Productions, dann von der Douglas S. Cramer Company und schließlich von der The Love Boat Company von 1977 bis 1986 produziert wurde und auf ABC ausgestrahlt wurde. Die deutsche Synchronfassung lief seit 1985 auf Sat.1.

Inhalt

Die Pacific Princess 1984

Das Passagierschiff Pacific Princess fährt mit seiner Crew um Kapitän Stubing über die Weltmeere und steuert die verschiedensten Traumziele, wie die Karibik, Ägypten, Skandinavien, Europa oder Hongkong, an. Die Passagiere sowie die Besatzung erleben während der Fahrt sowohl romantische, spannende oder auch heitere Geschichten.

Die einzelnen Episoden haben meist drei – seltener (vor allem in Doppelfolgen) mehr – Handlungsstränge, die von verschiedenen Autoren verfasst wurden. Für jeden Handlungsstrang steht im Vorspann ein Untertitel. Obwohl die einzelnen Handlungsstränge sich laufend abwechselten, gab es selten Verbindungen zwischen ihnen.

Besetzung und Synchronisation

Einige der Love-Boat-Folgen haben eine Originallänge von 90 Minuten. Für die deutsche Ausstrahlung auf Sat.1 wurden aus diesen Folgen ganze Handlungsstränge herausgeschnitten, um sie auf 45 Minuten kürzen zu können. Die überlangen Folgen wurden zum Teil auch als Zweiteiler gesendet. Zudem kam es vor, dass die herausgeschnittenen Handlungsstränge in anderen Folgen eingefügt wurden, wofür wiederum andere Handlungsstränge dieser Episoden weichen mussten. Zusätzlich wurden bis heute mehr als 30 Folgen nicht in Deutschland ausgestrahlt.

Die deutsche Synchronfassung entstand bei der Deutschen Synchron in Berlin, für Dialogbücher und Dialogregie zeichnete Hannes Gromball verantwortlich.

Hauptrollen:

RollennameSchauspielerDeutsche Synchronstimme
Captain Merrill StubingGavin MacLeodJoachim Kerzel
Dr. Adam „Doc“ BrickerBernie KopellFriedrich G. Beckhaus /
Reinhard Kuhnert
Zahlmeister Burl „Gopher“ SmithFred GrandyWolfgang Ziffer
Bartender Isaac WashingtonTed LangeManfred Lehmann /
Holger Schwiers /
Kurt Goldstein
Kreuzfahrt-Managerin Julie McCoyLauren Tewes (1977–1984)Karin Buchholz
Vicki Stubing, die Tochter des KapitänsJill Whelan
(Gastrollen 1977 und 1978, 1979–1986)
Debora Weigert /
Melanie Pukaß
Kreuzfahrt-Managerin Judy McCoyPatricia Klous (1984–1986)Sabine Jaeger
Schiffsfotograf Ashley „Ace“ Covington EvansTed McGinley (1984–1986)Udo Schenk

Gaststars

Typisch für die Serie ist die hohe Dichte an Gaststars. Die Passagiere der jeweiligen Episode wurden vorwiegend von amerikanischen Film- und Fernseh-Stars jener Zeit, seltener auch Musikern, dargestellt, die teilweise auch in mehreren Episoden unterschiedliche Rollen verkörperten. Bekannte Gaststars waren u. a.:

Pilotfilme

Vor Beginn der Serie entstanden drei Pilotfilme:

  • 1976: The Love Boat
Der Film handelt von der Reise um den Kapitän Thomas Ford (Ted Hamilton) (die Charaktere „Gopher“, gespielt von Sandy Helberg, und „Isaac“, gespielt von Teddy Wilson, bestanden bereits).
  • 1977: The Love Boat II
Hier übernahmen die Darsteller von „Gopher“ Smith und Barkeeper Isaac ihre Rollen, das Schiff wurde von Kapitän Madison (Quinn Redeker) befehligt. Bernie Kopell, der spätere Dr. Bricker, spielte hier die Rolle des Dr. O’Neill.
  • 1977: The New Love Boat
Hier waren alle Darsteller dabei, die ab der ersten Staffel auch zur festen Besetzung der Serie gehörten.

Specials

Nach dem Ende der Serie gab es noch vier Specials in Spielfilmlänge:

  • 1986: The Shipshape Cruise
  • 1986: The Christmas Cruise
  • 1987: Who Killed Maxwell Thorn?
  • 1990: The Love Boat: A Valentine Voyage

Fortsetzung

Zwischen 1998 und 1999 entstand die wenig erfolgreiche Nachfolgeserie Love Boat – Auf zu neuen Ufern mit Robert Urich, der bereits als Gaststar in der Original-Serie aufgetreten war, als Kapitän Jim Kennedy. Weitere Hauptrollen spielen Phil Morris, Stacey Travis, Corey Parker, Randy Vasquez, Kyle Howard und Joan Severance. In der Episode „Die alte Crew“ (englisch „Reunion“) kommen Gavin McLeod, Bernie Kopell, Jill Whelan und Lauren Tewes von der alten Mannschaft noch einmal an Bord des neuen Love Boats.

Hintergrundinformationen

  • Die Serie basiert auf einem Roman von Jeraldine Saunders. In The Love Boats beschreibt sie ihre Erlebnisse auf einem Passagierschiff als Schiffshostess. Auch Elemente der US-amerikanischen Serie The Gale Storm Show, welche zwischen 1956 und 1960 produziert wurde, finden sich in Love Boat wieder.
  • Die Mehrheit der Episoden von Love Boat wurden in einem Studio aufgenommen. Nur einige wenige Folgen sowie einige Szenen wurden tatsächlich auf der Pacific Princess gedreht. Eine Ausnahme bilden zudem die Folgen in Überlänge, sie wurden auf verschiedenen Kreuzfahrtschiffen gedreht.
  • Aufgrund der häufigen Kulissenwechsel wurde The Love Boat – anders als bei vielen amerikanischen Comedyserien (z. B. Golden Girls, Will & Grace oder The Mary Tyler Moore Show) üblich – nicht in Theateratmosphäre vor anwesendem Studiopublikum aufgezeichnet; hier kamen die Lachgeräusche tatsächlich ausschließlich vom Band.[1] Das im Original enthaltene Hintergrundgelächter wurde in der deutschen Synchronisation jedoch weggelassen.
  • Das Titellied Love Boat stammt aus der Feder von Paul Williams und Charles Fox. Interpretiert wurde es von Jack Jones, in der letzten Staffel von Dionne Warwick.
  • Obwohl die einzelnen Handlungsstränge einer Episode meist getrennt waren und es selten Überschneidungen gab, gibt es einige Gegenbeispiele. So spielten in einer Episode Robert Reed und Florence Henderson, die zuvor in der Serie Drei Mädchen und drei Jungen (The Brady Bunch) ein Ehepaar mit sechs Kindern spielten, in unterschiedlichen Handlungssträngen. In einer Szene begegnen sich die beiden jedoch, schauen sich fragend an, zucken mit den Achseln und gehen dann beide weiter ihres Weges.
  • Für die Folge Abenteuer in der Karibik der US-amerikanischen Serie Drei Engel für Charlie (ebenfalls von Aaron Spelling produziert) war das Love Boat Handlungsort.
  • Dreh- und Angelpunkt der Geschichten um das Love Boat war das Schiff Pacific Princess, sie lief unter dem Namen Sea Venture 1971 bei der Nordseewerke GmbH (damals noch zu Rheinstahl gehörend) in Emden (Niedersachsen) vom Stapel. Daneben waren in der Serie im Einsatz:
    • deren Schwesterschiff Island Princess sowie die
    • Stella Solaris (im Mittelmeer),
    • Pearl of Scandinavia (in China),
    • Vistafjord (ab 1981 auch das erste Traumschiff),
    • Royal Viking Sky (in Europa) und
    • Royal Princess (in der Karibik).
  • Im Februar 2012 wurde die ehemalige Pacific Princess von einem türkischen Abbrecher für 2,5 Mio. Euro gekauft und in Aliağa abgewrackt.[2] Bei der Überfahrt zur Abwrackwerft kam es zu erheblichen Problemen, das Schiff musste mit starker Schlagseite von Schleppern auf den letzten Seemeilen verholt werden.[3] Zwei Arbeiter kamen während der Demontage durch giftige Dämpfe ums Leben.[4]

Parodien

  • In dem Spielfilm Die unglaubliche Reise in einem verrückten Raumschiff (1982) läuft der Pilot Ted Striker (Robert Hays), nachdem er aus der Nervenheilanstalt geflohen ist, an der Anstaltsmauer an Jack Jones vorbei, der gerade im Rampenlicht das Love-Boat-Titellied singt.
  • In Ace Ventura – Ein tierischer Detektiv (1994) begrüßt der Privatdetektiv Ventura den Einlass einer Party mit „Hallo Captain Stubing!“, da er ihm in seiner Uniform stark ähnlich sieht.
  • In der Comedy-Reihe Saturday Night Live (1994) wird neben Raumschiff Enterprise – Das nächste Jahrhundert auch das Love Boat parodiert. Picard-Darsteller Patrick Stewart trägt hier eine Kapitänsmütze und steht an einem Steuerrad auf der Brücke der Enterprise. Am Modell des Raumschiffs Enterprise ist die Pacific Princess mit der Untertassensektion verschmolzen. Nach der typischen Star-Trek-Einleitung, die von Stewart etwas anders interpretiert wird (sie beginnt mit „Love, the final frontier …“), wird der Vorspann mit dem Love-Boat-Intro unterlegt.
  • In einer Folge der US-Comedyreihe MADtv wurde der Vorspann von Love Boat parodiert. Dabei wurde bei dem Sketch Love-Titanic das Love Boat und Titanic miteinander vermischt.
  • In Episode 8 der 6. Staffel von South Park wird der Vorspann von Love Boat als Catholic Boat parodiert.
  • In der Serie The L Word – Wenn Frauen Frauen lieben wird ebenfalls Bezug auf Love Boat und Captain Stubing sowie Julie genommen.
  • Im Film Running Man hängt im Büro des Moderators ein Plakat mit der Aufschrift „Hate Boat“.
  • In T.V. – Total verrückt werden die Teilnehmer der TV-Quotenmessung von zuhause weggelockt, um einen Urlaub auf dem angeblichen Love Boat anzutreten.
  • In der Comedy-Reihe Sketch History wird Love Boat unter dem Titel War Boat parodiert, indem die Handlung auf das Schlachtschiff Bismarck verlegt wird und als Hauptfiguren Offiziere der Kriegsmarine auftreten.

Deutsche Adaption

Die deutsche Fernsehserie Das Traumschiff, die seit 1981 vom ZDF gedreht wird, ist eine Adaption von Love Boat, allerdings sind Inhalte und Stilistik der Serie deutlich anders. Wie im Original sind auch hier die Passagiere bekannte (deutschsprachige) Schauspieler. Im Gegensatz zum Love Boat werden die Episoden des Traumschiffs jedoch alle auf echten Kreuzfahrtschiffen gedreht.

Einzelnachweise

  1. What is Canned Laughter?, WiseGEEK.
  2. Alte Liebe rostet: „Love Boat“ wird verschrottet, Spiegel Online, 12. März 2012.
  3. Pascal Wepner: Love Boat: Zwei Arbeiter sterben beim Abwracken. In: Schiffe und Kreuzfahrten. 12. August 2013, abgerufen am 12. August 2022 (deutsch).
  4. Rob Lovitt: Two die during dismantling of legendary ‘Love Boat’. NBC News, abgerufen am 12. August 2022 (englisch).

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unbekannt

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Logo der US-Serie Love Boat

Pacific Princess 1987.jpg
Pacific Princess, aka "The Love Boat", off the US West Coast in 1987

Author Paul Dashwood

  • Built: 1971
  • 20186 grt
  • IMO 7018563
  • ex-SEA VENTURE
  • Renamed PACIFIC in 2001