Lothar Kalb

Lothar Kalb (* 1936) ist ein deutscher Sportpädagoge, Hochschullehrer und Sportbuchautor.

Leben

Kalb arbeitete an der Arbeiter-und-Bauern-Fakultät der Deutschen Hochschule für Körperkultur (DHfK) in Leipzig als Lehrer in den Fächern Deutsch und Geschichte, ab 1963 war er entscheidend am Aufbau der internationalen Trainerkurse in der Abteilung Lehrgangswesen beteiligt.[1] Von 1964 bis 1990 hatte Kalb anschließend die Leitung des Instituts für Ausländerstudium inne,[2] am ersten Jahrgang der neun Monate dauernden Kurse nahmen ab April 1964 28 Teilnehmer aus asiatischen und afrikanischen Ländern teil.[3] In Veröffentlichungen befasste er sich mehrfach mit der an der DHfK ausgeführten Aus- und Weiterbildung von Trainern aus Afrika, Asien und Südamerika.[4][5] Das Thema der Kurse für ausländische Traineranwärter hatte auch sein 2008 erschienenes Buch „Sendboten Olympias. Die Geschichte des Ausländerstudiums an der DHfK Leipzig“ zum Inhalt.[6]

Währenddessen schloss er sein Studium an der DHfK mit dem Doktorgrad ab, das Thema seiner 1975 vorgelegten Schrift zur Dissertation A war „Zur Rolle von Körperkultur und Sport im Prozess der nationalen und sozialen Befreiung auf dem afrikanischen Kontinent“.[7] Von 1975 bis 1982 war er Vereinsvorsitzender der HSG DHfK Leipzig.[8]

1985 schloss er seine Dissertation B ab, der Titel seiner Arbeit lautete „Gesellschaftliche Determinanten und spezielle Entwicklungsfaktoren bei der Gestaltung von Körperkultur und Sport in den national befreiten Staaten und Inhalt, Formen und Ergebnisse der solidarischen Zusammenarbeit des DDR-Sportes mit den Ländern Asiens, Afrikas und Lateinamerikas“.[9]

Kalb wurde in eine Fachgruppe der UNESCO berufen, die Ausbildungsprogramme für Entwicklungsländer ausarbeitete und deren Mitglied er von 1985 bis 1990 war.[1]

Er ist Mitherausgeber des Buches „Deutsche Sporthochschule für Körperkultur Leipzig 1950–1990“, welches 2007 erschien. Zu diesem Werk trug Kalb die „Die internationalen Wissenschaftsbeziehungen der DHfK“, „Die Aus- und Weiterbildung ausländischer Sportfachexperten an der DHfK“ und gemeinsam mit Walter Renner „Mitarbeit in der HSG – integraler Bestandteil des Studiums“ bei.[10]

Einzelnachweise

  1. a b Über den Autor und weitere Mitwirkende: Deutsche Sporthochschule für Körperkultur Leipzig 1950-1990. In: amazon.de. Abgerufen am 23. Januar 2019.
  2. Friedrich-Wilhelm Gras: Eine Bildungsstätte mit Weltruf muss gehen. In: Gesellschaft zur rechtlichen und humanitären Unterstützung. Abgerufen am 23. Januar 2019.
  3. Geschichte – Internationale Trainerkurse. In: itk.spowi.uni-leipzig.de. Abgerufen am 23. Januar 2019.
  4. Lothar Kalb: Die Aus- und Weiterbildung von Sportkadern aus den Entwicklungslaendern an der DHfK. In: Wissenschaftliche Zeitschrift der Deutschen Hochschule für Körperkultur. Band 16, Nr. 3, 1975, ISSN 0457-3919, S. 31–39 (bisp-surf.de [abgerufen am 23. Januar 2019]).
  5. Lothar Kalb: On the training and further education of sports cadres from Africa, Asia and Latin America at the German College for Physical Culture in the GDR. 1980 (bisp-surf.de [abgerufen am 23. Januar 2019]).
  6. Sendboten Olympias. ie Geschichte des Ausländerstudiums an der DHfK Leipzig. In: univerlag-leipzig.de. Abgerufen am 7. Februar 2019.
  7. Lothar Kalb: Zur Rolle von Körperkultur und Sport im Prozeß der nationalen und sozialen Befreiung auf dem afrikanischen Kontinent /. 1975 (uni-leipzig.de [abgerufen am 23. Januar 2019]).
  8. Sportestrade anlässlich 60 Jahre HSG DHfK Leipzig. In: hsg-dhfk-leipzig.com. Abgerufen am 2. Februar 2019.
  9. Lothar Kalb: Gesellschaftliche Determinanten und spezielle Entwicklungsfaktoren bei der Gestaltung von Körperkultur und Sport in den national befreiten Staaten und Inhalt, Formen und Ergebnisse der solidarischen Zusammenarbeit des DDR-Sportes mit den Ländern Asiens, Afrikas und Lateinamerikas /. 1985 (uni-leipzig.de [abgerufen am 23. Januar 2019]).
  10. Inhalt. In: Gerhard Lehmann, Lothar Kalb, Norbert Rogalski, Detlev Schröter und Günther Wonneberger (Hrsg.): Deutsche Hochschule für Körperkultur Leipzig 1950–1990. Meyer & Meyer, Aachen 2007, ISBN 978-3-8403-0034-9, S. 5.