Llanmaes (Vale of Glamorgan)

Llanmaes
walisisch Llanfaes
Fahrt in den Ort von Süden
(c) Mick Lobb, CC BY-SA 2.0
Fahrt in den Ort von Süden
Koordinaten51° 25′ N, 3° 28′ W
Llanmaes (Wales)
Llanmaes
Traditionelle GrafschaftGlamorgan
Einwohner403 (2011)[1]
Fläche0,213 km² (0,08 mi²)
Bevölke­rungs­dichte1892
Verwaltung
Postleitzahlen­abschnittCF61
Vorwahl01446
LandesteilWales
Preserved CountySouth Glamorgan
Unitary authorityVale of Glamorgan
CommunityLlanmaes
Britisches ParlamentVale of Glamorgan
Walisisches ParlamentVale of Glamorgan
Website: llanmaesonline.com
Vorlage:Infobox Ort im Vereinigten Königreich/Pop-Den

Llanmaes ist ein kleiner Ort in Wales im Vale of Glamorgan.

Geographie

Llanmaes liegt in Wales im Vale of Glamorgan (Tal von Glamorgan) am Llanmaes Brook, Koordinaten: 51.416667°N −3.466667°W, Höhe 37 Meter.

Politik

Verwaltung

Die Community Llanmaes ist im Vereinigten Königreich dem Land Wales zugehörig. Die gesamtstaatliche Verwaltungseinheit (ceremonial county) ist South Glamorgan.

Vertretung

Die Einwohner von Llanmaes werden vertreten von einem Gemeinderat mit sieben Mitgliedern[2] sowie im House of Commons über den Wahlkreis Vale of Glamorgan und im walisischen Regionalparlament von dem Vertreter von Vale of Glamorgan.

Geschichte

Frühgeschichte

Grabungsfeld in Llanmaes
(c) The Portable Antiquities Scheme/ The Trustees of the British Museum, CC BY-SA 2.0
Ringkopfnadel, Durchmesser: 4 mm

Aus dem Neolithikum und Mesolithikum[3] wurden Grabungsfunde geborgen. Auch die Besiedelung von Llanmaes zu Beginn der Eisenzeit (800-600 v. Chr.) wurde durch Funde nachgewiesen.[4] Die Bewohner pflegten während der Eisenzeit jahrhundertelang, bei feierlichen Zusammenkünften Schweinefleisch zu verzehren, das ausschließlich vom rechten Vorderlauf stammte, und das, obwohl Schweinefleisch nicht das allgemein bevorzugte Fleisch war. „Diese Feste mögen eine Zeit der Solidarität dargestellt haben, als sich die Menschen zusammenfanden, genau wie es ihre Väter und die Väter ihrer Väter getan hatten“ sagt Dr. Richard Madgwick aus Cardiff vom Nationalmuseum von Wales, das Ausgrabungsfunde aus Llanmaes beherbergt.[5][6]

Römerzeit

(c) Peter Wasp, CC BY-SA 2.0
St.Cattwg's Church, Llanmaes

Ein römisches Kastell, von dem noch Reste zu sehen sind, befand sich am Ortsrand von Llanmaes.[7]

Mittelalter

Im Mittelalter, um 1234, wurde die jetzige St.-Cattwg-Kirche erbaut. Die Kirche ist benannt nach St. Cadoc (auch „Cadog“, in mittelalterlichem Latein „Cadocus“, im Walisischen „Cattwg“ genannt), einem keltischen Heiligen des sechsten Jahrhunderts. Es wird vermutet, dass bereits im 5. oder 6. Jahrhundert in Llanmaes eine keltische Kirche existierte. Die erste schriftliche Erwähnung war 1254. In den späteren Jahrhunderten erfolgten weitreichende Umbauten. Der Turm entstand 1632. Das Innere der Kirche birgt einen normannischen, gemeißelten Taufstein mit verziertem Rand, wahrscheinlich aus dem 12. Jahrhundert. Der untere Teil des Lettners ist viktorianischen Ursprungs, der obere Teil stammt jedoch aus dem späten Mittelalter und schließt einen Teil des ursprünglichen Lettners aus dem 15. Jahrhundert ein. Reste einer mittelalterlichen Wandmalerei sind an der Nordmauer der Kirche zu finden, die vom Courtauld Institute of Art als präreformatorische Darstellung von St. Georg und dem Drachen, der Prinzessin und ihrer Eltern gewertet wird.[8][9]

Das Malefant Castle ist ein Baudenkmal bestehend aus den Überresten eines mittelalterlichen befestigten Herrenhauses, bzw. einer Burg, der Familie De Malefant. Es befindet sich am südlichen Ortseingang, an einem sanften, nach Südwesten gerichteten Hang, 50 m über dem Meeresspiegel, mit Blick auf den Llanmaes Brook und besteht aus dem zerstörten rechteckigen Mauerwerksturm aus Blue-Lias-Kalkstein mit den Außenmaßen 14,4 m mal 8,4 m. Die Befestigung diente im Spätmittelalter der Verteidigung.[10][11][12][13]

Gegenwart

1879 wurde der spätere Botaniker und Afrikaforscher Illtyd Buller Pole-Evans in dem Ort geboren.

Heute ist Llanmaes ein Ort mit etwa 50 Häusern und 400 Einwohnern, die von der Landwirtschaft, vom Tourismus der Küste des Bristolkanals und Arbeitsplätzen in der Umgebung leben.[14] Nahe Llanmaes (2,6 km) befindet sich der St.-Athan-Flughafen, (ICAO: EGDX; IATA: DGX) des britischen Verteidigungsministeriums (Ministry of Defence).[15][16][17] Er war der ausgewiesene Standort für die neue Verteidigungsakademie des Vereinigten Königreichs, was Arbeitsplätze für die Region versprach. Das Programm wurde jedoch am 19. Oktober 2010 abgesagt. Auf dem Gelände werden Ingenieure des Bodenpersonals ausgebildet. DGX Athan ist Basis der 4. School of Technical Training, die der Personalweiterbildung aller drei Militärbereiche und des zivilen Personals des Verteidigungsministeriums dient. Außerdem befindet sich hier die Luftstaffel der Freiwilligen Reserve der University of Wales.[18][19]

Das Dorf gewann schon achtmal den Wettbewerb für das gepflegteste Dorf im Vale of Glamorgan (1973, 1996, 1997, 1998, 2000, 2001, 2008 und 2009). 1997 gewann es darüber hinaus den Preis „National Village of the Year (Community Life category)“.[20][21][22]

Die einzige verbliebene Gaststätte liegt gegenüber der Schmiede und nennt sich „The Blacksmiths Arms“.[23]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Local Area Report, Zahlen des Zensus 2011 auf nomisweb.co.uk, abgerufen am 18. Dezember 2018
  2. Community Council. In: Dorfseite Llanmaes. Abgerufen am 23. November 2020.
  3. Llanmaes, South Glamorgan bei Archi UK, Archi UK, abgerufen am 18. Dezember 2018
  4. ARCHI-UK-database mit archäologischen, historischen und Bauwerks-Daten, Archi UK, abgerufen am 18. Dezember 2018
  5. Evidence of a feasting custom focused on pigs' right forequarters, at Llanmaes, BBC vom 10. Juni 2015, abgerufen am 18. Dezember 2018
  6. Finds from Llanmaes excavation, National Museum of Wales, abgerufen am 18. Dezember 2018
  7. Llanmaes Conservation Area Map, Karte des Schutzgebiets beim Vale of Glamorgan Council (pdf; 217,98 kB)
  8. Photo der St.-Cattwg-Kirche, private Webseite von Phil Kirkham, abgerufen am 18. Dezember 2018
  9. St Cattwg’s Church, Llanmaes, llanilltud.org.uk, abgerufen am 18. Dezember 2018
  10. Llanmaes Castle; Malefant Castle, coflein.gov.uk, abgerufen am 19. Dezember 2018
  11. Malefant Castle, Llanmaes, gatehouse-gazetteer.info, abgerufen am 19. Dezember 2018
  12. Scheduled Monuments - Full Report – Info zum Malifant Castle vom Cadw (Welsh Government's historic environment service), abgerufen am 21. Dezember 2018
  13. Man wants 13th century castle wall pulled down, metro.co.uk vom 16. April 2018, abgerufen am 21. Dezember 2018
  14. Luftaufnahme von Llanmaes: Malcolm Bradbury, zen73331.zen.co.uk, abgerufen am 18. Dezember 2018
  15. Flughafen St. Athan (Memento vom 11. Juli 2017 im Internet Archive), Flughäfen im Vereinigten Königreich, World Aero Data, abgerufen am 18. Dezember 2018
  16. St. Athan, Glamorgan, Wales, United Kingdom, Airport DGX bei gcmap.com, abgerufen am 18. Dezember 2018
  17. Kohlfeld nahe Llanmaes, wikimedia commons, Photo mit den Flughafenhangars im Hintergrund
  18. MOD St Athan, Eintrag des Standorts St. Athan auf der Seite der Royal Air Force, raf.mod.uk, abgerufen am 18. Dezember 2018
  19. Universities of Wales Air Squadron, Eintrag der Luftstaffel auf der Seite Royal Air Force, raf.mod.uk, abgerufen am 18. Dezember 2018
  20. The village is again part of the Best Village In The Vale competition (Memento vom 27. April 2019 im Internet Archive), Dorfwebseite von Llanmaes
  21. Vale of Glamorgan Winners, private Webseite von Phil Kirkham, abgerufen am 18. Dezember 2018
  22. Llanmaes wins the coveted title of Best Kept Village in the Vale 2008, cowbridge-today.co.uk vom 18. Juli 2008, abgerufen am 18. Dezember 2018
  23. The Blacksmiths Arms. (Memento vom 27. April 2019 im Internet Archive), Dorfwebseite von Llanmaes

Auf dieser Seite verwendete Medien

Llanmaes fieldwork.jpg
Autor/Urheber: Portable Antiquities Scheme from London, England, Lizenz: CC BY 2.0
Llanmaes fieldwork
This was added from the site called flickr.com under the name portableantiquities. See source for details.
Late Bronze Age to Middle Iron Age ring-headed type pin, c. 750-100BC. (FindID 110580).jpg
(c) The Portable Antiquities Scheme/ The Trustees of the British Museum, CC BY-SA 2.0
Copper alloy pin of ring-headed type, dating from the end of the Bronze Age to Middle Iron Age, c. 750 – 100BC. The pin is complete, but has distorted slightly near the tip and has an overall length of 99.2mm. The pin is of circular section with a diameter of between 3 and 4mm. The head forms a circular ring with an external diameter of 14.2mm (8mm internal). The ring is slightly open with a gap of c.0.5mm between the end of the ring and the neck. The neck forms the characteristic U-bend, before the near right-angle to the pin shaft (86mm in length). The diameter of the shaft is constant until c. 35mm from the tip, where the pin thins to the point. The only decoration evident on the pin is a single incised line on the front and sides of the head, 2mm from the end of the loop. The pin weighs 7.3g and is in good condition with much of the surface preserved and a mid-brown patina. This find represents the twelfth recorded find of ring-headed and swan’s-neck pins in South East Wales (comprising the old counties of Glamorgan & Gwent) (Gwilt in press), including the five recent examples excavated at Llanmaes, Vale of Glamorgan. Ring-headed pins of this form without a solid ring commonly carry simple decoration with notches on the front of the ring (Dunning 1934, pp274). The simple decoration on this form of pin can be paralleled with an example from Meare in Somerset (ibid. fig 3) and from Margan foreshore in Wales (Wear, unpublished) where an example has further notches along the neck and head. Few ring-headed pins have been recovered from a securely dated context, but the simple form and decoration on this example may suggest a date within the first half of the date range suggested above.
St.Cattwg's Church, Llanmaes, Vale of Glamorgan. - geograph.org.uk - 376275.jpg
(c) Peter Wasp, CC BY-SA 2.0
St.Cattwg's Church, Llanmaes, Vale of Glamorgan. The parish church of Llanmaes is dedicated to St Cadoc (St Cattwg), and although the present building dates back to the 13th century it is of a much earlier Celtic foundation. The village of Llanmaes can be found north of the B4265, near Llantwit Major.