Liste marxistischer Theoretiker

Diese Liste marxistischer Theoretiker soll dazu dienen, Personen, die sich durch die Veröffentlichung bedeutender Schriften intensiv mit dem Marxismus befassten und ihn weiterentwickelten, nach ihren Hauptinteressengebieten sowie nach Strömungen zu ordnen und zusammenzufassen. Diese Zuordnung orientiert sich an der Forschung und ist teilweise umstritten.

Begründer

  • Karl Marx (1818–1883), Philosoph, Ökonom und Journalist; Kritiker der bürgerlichen Gesellschaft und der politischen Ökonomie
  • Friedrich Engels (1820–1895), deutscher Politiker, Unternehmer, Philosoph und Historiker; einflussreiche Schriften zum wissenschaftlichen Sozialismus

Frühe Marxisten

Sozialdemokratie

Linke Sozialdemokraten, Austromarxismus und marxistisches Zentrum

Rechte Sozialdemokraten, Revisionismus und ethischer Sozialismus

  • Eduard Bernstein (1850–1932), Theoretiker des Revisionismus und Politiker in der SPD; Anhänger des Neukantianismus sowie Kritiker des wissenschaftlichen Sozialismus; Pazifist
  • Franz Staudinger (1849–1921), Gymnasiallehrer und Neukantianer; Wegbereiter der Konsumgenossenschaften
  • Eugene V. Debs (1855–1926), Führer der Socialist Party of America; Gegner der direkten Aktion; Arbeiten zu Rassismus sowie zu Gewerkschaftsfragen
  • Jean Jaurès (1859–1914), Politiker und Historiker; einer der bekanntesten Vertreter des Reformsozialismus in Frankreich; Pazifist; Arbeiten zur Französischen Revolution
  • Victor L. Berger (1860–1929), Politiker und Publizist; Mitbegründer der Sozialdemokratie in den USA 1897; erster Sozialist im US-Repräsentantenhaus sowie Anhänger des Revisionismus
  • Karl Vorländer (1860–1928), Geschichtsphilosoph und Neukantianer; Arbeiten zur Philosophie der Sozialdemokratie
  • Heinrich Cunow (1862–1936), Hochschullehrer, Redakteur und Politiker; ursprünglich Vertreter der antirevisionistischen Linken und Kriegsgegner; später Anhänger Eberts, Kriegsbefürworter und Vertreter des Kriegssozialismus sowie des evolutionären Sozialismus; marxistische Arbeiten zu Ethnologie und Geschichte
  • Eduard David (1863–1930), Gymnasiallehrer und Politiker; Arbeiten zur Agrarfrage; Anhänger des Revisionismus; Kriegsbefürworter sowie zentraler Wegbereiter der Burgfriedenspolitik
  • Conrad Schmidt (1863–1932), wichtiger Ökonom der deutschen Sozialdemokratie, der mit Engels korrespondierte; Begründer des neukantianischen „ethischen Sozialismus“
  • Alexander Parvus (1867–1924), russischer und deutscher Sozialdemokrat; ursprünglich Vertreter der antirevisionistischen Linken; Kritiker Bernsteins und des neukantianischen Sozialismus; Mitbegründer der Theorie der permanenten Revolution; später Anhänger Eberts

Menschewiki und russische Revisionisten/Reformisten

  • Pawel Axelrod (1850–1928), Kleinunternehmer, Publizist und Mitbegründer der russischen Sozialdemokratie; Mitherausgeber der Iskra; Kriegsgegner und Theoretiker der Linken innerhalb der Menschewiki
  • Nikolai Berdjajew (1874–1948), religiöser and politischer Philosoph; Anhänger des „Legalen Marxismus“, einer spezifischen Form des Revisionismus in Russland; später Abwendung vom Marxismus und Hinwendung zum Neukantianismus; schließlich Versuch der Vereinigung von Marxismus und russisch-orthodoxem Christentum; Mitbegründer des christlichen Existentialismus
  • Sergej Bulgakow (1871–1944), russischer Ökonom, Philosoph (Neukantianismus) und orthodoxer Theologe; wichtige Beiträge zur Debatte über die Entwicklungsmöglichkeiten des Kapitalismus in Russland zwischen den Legalen Marxisten, den Narodniki und Lenin; wandte sich um die Jahrhundertwende vom Marxismus ab und widmete sich dem Idealismus und der Religion
  • Nikolai Kondratjew (1892–1938), russischer Revolutionär, Ökonom und Professor; Schüler Tugan-Baranowskis; als Gründer des Konjunkturinstituts Mitarbeit am ersten Fünfjahrplan und Verfechter der NEP; früher Vertreter der zyklischen Konjunkturtheorie (Kondratjew-Wellen) sowie Kritiker der Theorie vom tendenziellen Fall der Profitrate; wurde im Zuge der Stalinschen Säuberungen ermordet
  • Julius Martow (1873–1923), russischer Revolutionär und Publizist; Sprecher der Menschewiki
  • Peter Struve (1870–1944), Ökonom und Philosoph; Hauptvertreter des Legalen Marxismus; 1898 Autor des Programms der SDAPR; Verfechter der Etappentheorie; später Anhänger der Weißen Armee
  • Michail Tugan-Baranowski (1865–1919), Ökonom und Historiker; Theoretiker des Legalen Marxismus und Anhänger Bernsteins sowie der Grenznutzentheorie; Ende 1917 Finanzminister der Volksrepublik Ukraine; Arbeiten zu den Marxschen Reproduktionsschemata sowie zur Krisentheorie (Disproportionalität)
  • Vera Sassulitsch (1849–1919), russische Revolutionärin (zunächst Narodniki, später Marxistin) sowie Mitbegründer der russischen Sozialdemokratie und marxistische Autorin; korrespondierte mit Marx und Engels besondere Bedeutung für die marxistische Debatte kommt den so genannten Sassulitsch-Briefen zu

Antirevisionistische Linke

Clara Zetkin (links) mit Rosa Luxemburg im Jahre 1910

Kommunismus

Sowjetmarxismus

  • Wilhelm Raimund Beyer (1902–1990), deutscher Jurist und Gründer der Internationalen Hegel-Gesellschaft
  • Alexander Alexandrowitsch Bogdanow (1873–1928), russischer Arzt, Philosoph (Empiriokritizismus), Vertreter des Gotterbauertums und Begründer des Proletkult
  • Amadeo Bordiga (1889–1970), Gründer und erster Vorsitzender der Kommunistischen Partei Italiens
  • Nikolai Iwanowitsch Bucharin (1888–1938), russischer Politiker, Wirtschaftstheoretiker und Philosoph, Mitbegründer der Stamokap-Theorie
  • Georgi Dimitrow (1882–1949), bulgarischer Politiker, Generalsekretär der Komintern und Begründer der Dimitroff-These
  • Maxim Gorki (1868–1936), russischer Revolutionär (Bolschewiki), Schriftsteller, Vertreter des Gotterbauertums und Begründer des sozialistischen Realismus
  • Ernesto Che Guevara (1928–1967), kubanischer Revolutionär, Politiker und Guerillaführer; kritisierte die Bürokratisierung der UdSSR und verfasste Schriften zum „neuen Menschen“; in Bolivien hingerichtet
  • Fidel Castro (1926–2016), kubanischer Revolutionär, Politiker, Guerillaführer und Staats- und Parteichef Kubas, verfasste Schriften über den kubanischen Weg zum Sozialismus (Castroismus) und den marxistischen Antiimperialismus
  • Mansoor Hekmat (1951–2002), iranischer Revolutionär und Gründer der Arbeiterkommunistischen Partei Irans; Kritiker der UdSSR und der VR China
  • Morris Hillquit (1869–1933), Mitbegründer der Kommunistischen Partei der USA (CPUSA); Arbeiten zum Sozialismus in den USA
  • Jemeljan Michailowitsch Jaroslawski (1878–1943), russischer Revolutionär (Bolschewiki), Journalist, Anführer der Gesellschaft der Gottlosen und Anhänger Stalins
  • Béla Kun (1886–1938), ungarischer Politiker, Anhänger der russischen Bolschewiki; im Rahmen der Stalinschen Säuberungen in der UdSSR ermordet
  • Otto Wille Kuusinen (1881–1964), finnischer und sowjetischer Politiker, Anhänger Stalins und führendes Mitglied der Komintern sowie der KPdSU
  • Wladimir Iljitsch Lenin (1870–1924), russischer Revolutionär; Anführer und zentraler Theoretiker der Bolschewiki; Zusammenfassung damaliger Imperialismustheorien; gilt als einer der einflussreichsten Marxisten
  • Anatoli Wassiljewitsch Lunatscharski (1875–1933), russischer Revolutionär (Bolschewiki), Philosoph (Empiriokritizismus), Journalist, Kunstkritiker und Vertreter des Gotterbauertums; einer der bedeutendsten marxistischen Kulturpolitiker
  • José Carlos Mariátegui (1894–1930), peruanischer Journalist, Schriftsteller, politischer Philosoph und Gründer der Kommunistischen Partei Perus; wichtiger marxistischer Theoretiker Lateinamerikas; verfasste u. a. Schriften zu Faschismus, Kunst sowie den Inka und der nationalen Frage
  • Karl Radek (1885–1939), Politiker und Journalist, der in Polen, Deutschland und der UdSSR wirkte; schwankte zwischen Trotzkismus und Stalinismus; prägte die Begriffe Nationalbolschewismus und Sozialfaschismus
  • Christian Georgijewitsch Rakowski (1873–1941), bulgarischer Revolutionär (Menschewiki) und bolschewistischer Politiker; Verfasser kleinerer theoretischer Schriften wie „Die Probleme der Sowjet-Ukraine“ (1920); bekannte sich als ehemaliger Trotzkist im Zuge der Stalinschen Säuberungen zur Politik Stalins, wurde später jedoch verurteilt und schließlich vom NKWD ermordet
  • John Reed (1887–1920), US-amerikanischer Journalist und Mitbegründer der CPUSA
  • Charles Ruthenberg (1882–1927), Mitbegründer der CPUSA
  • Rose Pastor Stokes (1879–1933), Feministin und Mitbegründer der CPUSA
  • Grigori Jewsejewitsch Sinowjew (1883–1936), sowjetischer Politiker, führendes Mitglied der Komintern sowie der KPdSU; Vertreter der Sozialfaschismusthese; im Rahmen der Stalinschen Säuberungen hingerichtet
  • Josef Stalin (1878–1953), georgischer Revolutionär (Bolschewiki), sowjetischer Staats- und Parteichef

Trotzkismus

  • Tariq Ali (* 1943), britischer Schriftsteller, Filmemacher und Historiker; Herausgeber der internationalen Zeitung „New Left Review“ und Autor zahlreicher Studien über Imperialismus und islamischen Fundamentalismus
  • Daniel Bensaïd (1946–2010), französischer Philosoph und Politiker; führender Kopf der französischen Studentenbewegung
  • James P. Cannon (1890–1974), US-amerikanischer Politiker und Journalist; Gründer der Socialist Workers Party; führende Figur in der internationalen trotzkistischen Bewegung
  • Tony Cliff (1917–2000), britischer Politiker; Biograph Lenins und Trotzkis; Befürworter der Staatskapitalismustheorie
  • Hal Draper (1914–1990), US-amerikanischer Schriftsteller und Übersetzer
  • Raya Dunayevskaya (1910–1987), US-amerikanische Aktivistin, Autorin und Übersetzerin; Befürworter der Staatskapitalismustheorie sowie Begründerin des Marxismus-Humanismus
  • Chen Duxiu (1879–1942), chinesischer Politiker und Gründungsmitglied der KPCh; Mitherausgeber marxistischer Zeitschriften
  • Max Eastman (1883–1969), US-amerikanischer Schriftsteller und Kunstkritiker
  • Ted Grant (1913–2006), südafrikanisch-britischer Schriftsteller und Politiker
  • C. L. R. James (1901–1989), britischer Kulturkritiker, Journalist, Schriftsteller und Theoretiker; führender Forscher zur schwarzen Diaspora
  • Michael Löwy (* 1938), marxistischer Soziologe und Philosoph; wichtiger Arbeiten über die Theorie der permanenten Revolution und das Verhältnis zwischen Marxismus und Nationalismus
  • Ernest Mandel (1923–1995), bedeutender marxistischer Ökonom; zahlreiche Bücher über marxistische Wirtschaftstheorie und Spätkapitalismus
  • David North US-amerikanischer Journalist; derzeit Vorsitzender der Socialist Equality Party
  • Michel Pablo (1911–1996), griechischer Politiker und führendes Mitglied der Vierten Internationalen (Pablismus); Begründer der Theorie der Kriegsrevolution
  • Juan Posadas (1912–1981), argentinischer Politiker (Posadismus)
  • Christian Georgijewitsch Rakowski (1873–1941), bulgarischer Revolutionär und Politiker, Analysen zum Stalinismus
  • Roman Rosdolsky (1898–1967), ukrainischer Sozialhistoriker und Ökonom; Arbeiten über die Revolutionen von 1848/49 sowie zu marxistischer Wirtschaftstheorie und Sozialgeschichte
  • Max Shachtman (1904–1972), US-amerikanischer marxistischer Theoretiker und antisowjetischer Sozialdemokrat; gemeinsam mit James P. Cannon 1927 Gründung der Kommunistischen Liga von Amerika
  • Peter Taaffe (* 1942), britischer Schriftsteller und Politiker; Arbeiten über die Französische Revolution, den Vietnam-Krieg und den Marxismus auf Kuba
  • Tạ Thu Thâu (1906–1945), vietnamesischer Revolutionär und Politiker, Begründer des Thauismus
  • Leo Trotzki (1879–1940), russischer Revolutionär, Politiker und Theoretiker sowie Gründer der Roten Armee; Führer der linken Opposition in der Sowjetunion
  • Winfried Wolf (* 1949), deutscher Schriftsteller, Journalist und Politiker; Arbeiten zu Globalisierung und Umweltschutz
  • Alan Woods (* 1944), britischer Journalist und Politiker; Arbeiten zu Naturwissenschaft und Philosophie
  • Alexander Konstantinowitsch Woronski (1884–1937), russischer Revolutionär und bedeutender Literaturkritiker der frühen Sowjetunion; Auseinandersetzung mit der Proletkult-Bewegung

Maoismus

  • Bob Avakian (* 1943), US-amerikanischer kommunistischer Politiker und wichtiger Theoretiker des Maoismus
  • Charles Bettelheim (1913–2006), marxistischer Ökonom und Soziologe, führender Theoretiker zum Paradigma der „autozentrierten Entwicklung
  • Enver Hoxha (1908–1985), albanischer Politiker und 1944–1985 Staatschef Albaniens; 1978 Bruch mit der VR China und dem Maoismus
  • Mao Zedong (1893–1976), chinesischer Politiker und Revolutionär, 1949–76 Staatschef der VR China; verband den Marxismus-Leninismus mit der chinesischen Praxis

Titoismus

  • Milovan Djilas (1911–1995), jugoslawischer Politiker und Sozialwissenschaftler; Arbeiten über Klassentheorie; 1954 Bruch mit dem Titoismus
  • Edvard Kardelj (1910–1979), jugoslawischer Widerstandskämpfer und Politiker sowie führender Theoretiker des Titoismus; Analysen zu Leninismus und Stalinismus
  • Josip Broz Tito (1892–1980), jugoslawischer Widerstandskämpfer und Politiker sowie führender Kopf der Bewegung der blockfreien Staaten; 1945–80 Staats- und Parteichef Jugoslawiens; Theorien über Arbeiterselbstverwaltung und Föderalismus

Rätekommunismus

  • Cajo Brendel (1915–2007), niederländischer Theoretiker und Journalist; Mitherausgeber der Zeitschrift „Daad en Gedachte“
  • Daniel DeLeon (1852–1914), US-amerikanischer Politiker; Begründer des DeLeonismus und Mitgründer der Socialist Labor Party of America sowie der Industrial Workers of the World
  • Herman Gorter (1864–1927), niederländischer Theoretiker und Dichter sowie Mitbegründer der KP der Niederlande; Analysen zum Leninismus
  • Karl Korsch (1886–1961), deutscher Theoretiker und Politiker, gilt als Erneuerer des Marxismus
  • Paul Mattick (1904–1981), US-amerikanischer politischer Schriftsteller; Arbeiten zum kapitalistischen Wirtschaftssystem sowie über den Keynesianismus
  • Anton Pannekoek (1873–1960), niederländischer Astronom und Astrophysiker; führender Theoretiker des Rätekommunismus
  • Otto Rühle (1874–1943), deutscher Politiker und Schriftsteller; Arbeiten über Schul- und Bildungspolitik

Neomarxismus und Neue Linke

  • Rudolf Bahro (1935–1997), deutscher Philosoph und Politiker, bekannter Dissident der DDR, kritisierte das System mit seinem Werk „Die Alternative“
  • Ernst Bloch (1885–1977), deutscher Philosoph, verband Sozialismus mit dem Christentum, bekanntestes Werk ist Das Prinzip Hoffnung
  • Rudi Dutschke (1940–1979), deutscher Soziologe, Wortführer der Studentenbewegung der 1960er Jahre, wichtiges Mitglied des SDS
  • Antonio Gramsci (1891–1937), italienischer Philosoph und Politiker, gilt als einer der Erneuerer des Marxismus, hat mit seinen Überlegungen zum Thema Hegemonie die marxistische Theorie entscheidend weiterentwickelt, Hauptwerk sind die Gefängnishefte
  • Pietro Ingrao (1915–2015), italienischer Journalist und Politiker (KPI)
  • Christof Kievenheim (1946–1978), deutscher Soziologe und Theoretiker des Eurokommunismus
  • Leszek Kołakowski (1927–2009), polnischer Philosoph, Historiker und Publizist; Begründer der polnischen Schule des „Humanistischen Marxismus“; Arbeiten zu Spinoza, zum jungen Marx sowie zu Christentum und Atheismus
  • Karl Korsch (1886–1961), deutscher Philosoph und marxistischer Theoretiker, einer der entscheidenden Erneuerer des Marxismus in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts
  • Hans-Jürgen Krahl (1943–1970), deutscher Philosoph und Aktivist der 68er-Bewegung
  • Henri Lefebvre (1901–1991), französischer Soziologe und Philosoph
  • Georg Lukács (1885–1971), ungarischer Philosoph und Literaturwissenschaftler, gilt als ein Erneuerer der marxistischen Philosophie
  • Karin Priester (1941–2020), deutsche Historikerin und Politikwissenschaftlerin
  • Rossana Rossanda (1924–2020), italienische Intellektuelle und Schriftstellerin
  • Jean-Paul Sartre (1905–1980), französischer Schriftsteller und Philosoph
  • Adam Schaff (1913–2006), polnischer Philosoph und Politiker (KP); nach seiner Abkehr vom Marxismus-Leninismus erst Vertreter des „Humanistischen Marxismus“ um Kołakowski, später Vertreter eines „Ökumenischen Humanismus“; versuchte, Sartres Existenzialismus mit dem Marxismus auszusöhnen
  • Fritz Sternberg (1895–1963), deutscher Ökonom, marxistischer Theoretiker und sozialistischer Politiker, Analysen zum Imperialismus, Kapitalismus und Faschismus, Kritiker des Stalinismus
  • Bruno Trentin (1926–2007), italienischer Gewerkschafter und Politiker

Frankfurter Schule

Theodor W. Adorno (vorne rechts) mit Max Horkheimer (links) und Jürgen Habermas (hinten rechts) in Heidelberg, 1965
Axel Honneth beim deutschen Soziologiekongress 2008

Operaismus

Postmarxismus

Weltsystem-Theorie

Marxistischer Feminismus

Nach Disziplinen

Marxismus und Frauenfrage

  • August Bebel (1840–1913), Führer der deutschen Arbeiterbewegung und Mitbegründer der SPD; Gegner des Massenstreiks; Werk: Die Frau und der Sozialismus (1879)
  • Karen Horney (1885–1952), war eine deutsch-amerikanische Psychoanalytikerin, studierte 1906 als eine der ersten Frauen in Deutschland Medizin und grenzte sich später in ihrer Arbeit feministisch von Sigmund Freud ab
  • Alexandra Michailowna Kollontai (1872–1952), war eine russische Revolutionärin, die sich vor allem in Fragen um die Bedeutung der Frau und der Sexualität, häufig im Widerspruch zu Lenin befand
  • Rosa Luxemburg, siehe oben
  • Adelheid Popp (1869–1939), österreichische Frauenrechtlerin und sozialistische Politikerin, Begründerin der proletarischen Frauenbewegung in Österreich
  • Clara Zetkin, siehe oben

Historiker

Manfred Weißbecker 2007
Edward P. Thompson 1980
Ellen Meiksins Wood 2012

Archäologen und Althistoriker

  • Vere Gordon Childe (1892–1957), australisch-britischer Archäologe und Archäologietheoretiker, er prägte den Begriff der Neolithischen Revolution
  • Arthur Rosenberg (1889–1943), deutscher Althistoriker, der wegen seiner Parteizugehörigkeit akademisch ausgegrenzt wurde, lehrte Alte Geschichte und publizierte zum deutschen Kaiserreich und der Entstehung der Weimarer Republik
  • Geoffrey de Ste Croix (1910–2000), britischer Althistoriker, forschte insbesondere zur griechischen Geschichte

Soziologen und Ökonomen

Geographen

Psychologie und Psychiatrie

Freudomarxismus

Marxistisch orientierte Psychoanalytiker

Ethnopsychoanalyse

Frankfurter Schule

Kulturhistorische Schule

Kritische Psychologie

Schizoanalyse

Weitere am Marxismus orientierte Psychologen und Autoren psychologischer Literatur

  • Helmut Dahmer
  • Alice Rühle-Gerstel
  • Marie Langer (1910–1987), österreichstämmige Medizinerin, Psychoanalytikerin, Feministin und Kommunistin, die erst in Argentinien und später in Mexiko gewirkt hat

Psychiatrie

Pädagogen

  • Johannes Beck (1938–2013), deutscher Pädagoge
  • Karl-Heinz Braun (* 1948), deutscher Pädagoge mit dem Schwerpunkt: soziale Arbeit
  • Freerk Huisken (* 1941), deutscher Pädagoge und Politologe mit Schwerpunkt: Kritik des Ausbildungswesens
  • Edwin Hoernle (1883–1952), deutscher Politiker, Schriftsteller und Pädagoge
  • Lothar Klingberg (1926–1999), deutscher Pädagoge, entwickelte die Dialektische Didaktik in der DDR

Rechtstheorie

  • Wolfgang Abendroth (1906–1985), deutscher Widerstandskämpfer gegen den NS, Politologe und Rechtswissenschaftler
  • Eugen Paschukanis (1891–1937), russischer Jurist und Rechtsphilosoph

Philosophie

  • Hans Heinz Holz (1927–2011), deutscher Philosoph, Hochschullehrer und kommunistischer Aktivist
  • Herbert Hörz (* 1933), deutscher Philosoph und Wissenschaftshistoriker
  • Domenico Losurdo (1941–2018), italienischer Philosoph, Historiker mit Schwerpunkt Geschichtsrevisionismus und kommunistischer Aktivist
  • Robert Steigerwald (1925–2016), deutscher Philosoph und kommunistischer Aktivist

Agrarwissenschaft

  • Theodor Bergmann (1916–2017), deutscher Agrarwissenschaftler, der zu Agrarpolitik und zur Geschichte der internationalen Arbeiterbewegung arbeitete

Siehe auch

Auf dieser Seite verwendete Medien

Zetkin luxemburg1910.jpg
Clara Zetkin (links) und Rosa Luxemburg auf dem Weg zum SPD-Parteitag im Luisenpark in Magdeburg 1910.
Manfred-weißbecker(jena06.12.07).jpg
manfred weißbecker in jena am 06.12.07
E P Thompson at 1980 protest rally.JPG
Autor/Urheber: Kim Traynor, Lizenz: CC BY-SA 4.0
E P Thompson addresses anti-nuclear weapons rally, Oxford, England, 1980
AdornoHorkheimerHabermasbyJeremyJShapiro2.png
(c) Jjshapiro in der Wikipedia auf Englisch, CC BY-SA 3.0
Photograph taken in Heidelberg, April 1964,[1] by Jeremy J. Shapiro at the Max Weber-Soziologentag. Horkheimer is front left, Adorno front right, and Habermas is in the background, right, running his hand through his hair. Siegfried Landshut is in the background left.
Ellen Meiksins Wood.jpg
Autor/Urheber: , Lizenz: CC BY 2.0
«Luxemburg Lecture» mit Ellen Meiksins Wood, 8.5.2012, Berlin www.rosalux.de/event/45899, Thema Theoretische Hintergründe der neuen Kämpfe.
AxelHonnethFacepalm.JPG
Autor/Urheber: Bunnyfrosch, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Facepalmby Axel Honneth shown 2008 in Jena