Liste der savoyischen und sardinischen Regimenter der Frühen Neuzeit

Die Liste der savoyischen und sardinischen Regimenter der Frühen Neuzeit steht in direktem Zusammenhang mit etlichen Regimentern des italienischen Heeres. Zu den beiderseits der Westalpen gelegenen Stammlanden des Hauses Savoyen, Piemont und Savoyen, kam 1720 das Königreich Sardinien und damit die Königswürde für die in Turin residierenden Savoyer. Ab 1848 standen sie an der Spitze der italienischen Einigungsbewegung. 1861 wurden die alten italienischen Staaten und ihre Armeen eingegliedert, das Königreich Sardinien in Königreich Italien und das Heer der Savoyer in Italienisches Heer umbenannt. Die napoleonische Herrschaft über die kontinentalen Besitzungen der Savoyer, die Einigung Italiens und auch die spätere Abschaffung der Monarchie stellen in diesem Zusammenhang zwar Zäsuren dar, die der zeitlichen Abgrenzung dienen können, jedoch keine historischen Brüche.

Allgemeines

Die Bezeichnung savoyische und sardinische Regimenter ist in der militärhistorischen Fachliteratur üblich. Alternativ können auch die Termini savoyardisch und sardisch verwendet werden. Weit verbreitet waren und sind die Bezeichnungen Piemontesisches Heer und Sardinische Armee.

Emanuel Philibert von Savoyen stellte das Heer in den 1560er Jahren als Milizheer auf und verzichtete im Gegensatz zu seinen Nachfolgern fast völlig auf Söldner. Wie auch in anderen Armeen wurden vor der Etablierung von stehenden Heeren viele Regimenter nur für kurze Feldzüge aufgestellt und danach wieder aufgelöst. In nachstehender Liste werden bei Infanterie und Kavallerie zunächst die „nationalen Regimenter“ des Feldheeres aufgenommen, dann die Regimenter der Miliz, und schließlich die aus den Nachbarstaaten angeworbenen Fremdenregimenter.

Infanterieregimenter der Frühen Neuzeit

Nationale Regimenter

Wegen der genannten historischen Kontinuität wird die Definition des Begriffs Frühe Neuzeit hier etwas flexibler ausgelegt, um die weitere Entwicklung etlicher Regimenter bis zur Einigung Italiens nachvollziehbarer zu machen. Die bis 1799 fast vollständig aufgelösten (oft von Napoleon unter anderen Bezeichnungen übernommenen) Regimenter entstanden 1814 wieder. Die Entscheidung, aus den alten Infanterieregimentern jeweils ein weiteres, neues Infanterieregiment und einen Brigadestab zu bilden, wurde erst ab 1831 mit der Heeresreform Karl Alberts vollständig umgesetzt. Damit hatte jede der zehn neuen Brigaden jeweils ein altes und ein neues Infanterieregiment. Dies ist von Bedeutung, weil die Namen und Traditionen der alten Regimenter auf die Brigaden als neue Traditionsträger übergingen. Die jeweiligen Regimenter erhielten 1831 die Nummern 1 und 2, ab 1839 dann eine durchgehende Nummerierung. Die neun ungeraden Nummern zwischen 1 und 17 weisen auf alte Infanterieregimenter hin, die neun geraden Nummern zwischen 2 und 18 auf die genannten neuen Regimenter. Hinzu kommen zwei Grenadierregimenter. Diese Verbände wurden 1861 italienisch, die beschriebene Systematik blieb bis 1926 erhalten.

Bei den nationalen Infanterieregimentern erfolgt eine Unterscheidung nach ihren jeweiligen Rekrutierungsgebieten: Piemont, Savoyen, Nizza, Sardinien und (ab 1814) Ligurien. Die Regimenter waren ursprünglich nach ihrem jeweiligen Regimentschef benannt, dann nach Städten oder Provinzen.

Regiment von
(Aufstellungsjahr)
RegimentsbezeichnungenRegionAuflösung/Verbleib
1618 (1.)Duca Carlo EmanuelePiemont1630
1618 (2.)1618 Principe di Piemonte
1630 di Sua Altezza Serenissima
1637 Carlo Umberto
Piemont1638
1618 (3.)1618 Principe Tommaso
1630 Carlo Emanuele
Piemont1648
16191619 Du Cheynez
1630 Boydanid
1645 Pianezza
1649 Livorno
1664 Monferrato
1821 Casale
1831 1. InfRgt, Brig. Casale
1839 11. InfRgt, Brig. Casale
1619 Savoyen
1664 Piemont
1999 (italienisch)
16221622 Châteaumorand
1628 Lanzo
Savoyen1629
1623du FlechietSavoyen1624
16241624 Fleury (französisch)
1640 Francese
1664 Savoia (national)
1831, 1839 1. InfRgt, Brig. Savoia (Ré)
Savoyen2008 (italienisch)
1625CavorettoPiemont, Savoyen1626
16281628 Ressano
1637 Scaglia
1639 Carlo Umberto
Piemont1639
1629 (1.)MassettoPiemont1630
1629 (2.)Principe Tommaso (II)Savoyen1630
1629 (3.)Monthoux (I)Savoyen1630
1630 (1.)CaprisPiemont1630
1630 (2.)1630 Vivalda
1635 Mazzetti
Piemont1640
16321632 Ratto
1639 Brunacel
Piemont1646
1633Val d’IsèreSavoyen1646
1636 (1.)1636 Catalano Alfieri
1641 Piemontese
1664 Magliano, Piemonte
1831 1. InfRgt, Brig. Piemonte
1839 3. InfRgt, Brig. Piemonte
Piemont1943 (italienisch)
1636 (2.)Monthoux (II)Piemont1645
1636 (3.)1636 Senantes (bis 1649 französisch)
1651 Challant
1664 Aosta di Sua Altezza Reale (I)
Savoyen1705
1637 (1.)RoveroPiemont1638
1637 (2.)RayneroSavoyen1667
1638 (1.)Felice di SavoiaPiemont1638
1638 (2.)Lullin (I)Savoyen1660
1640 (1.)RoeroPiemont1640
1640 (2.)BuschettiPiemont1640
1643 (1.)CorderoPiemont1655
1643 (2.)MalabaylaPiemont1667
1643 (3.)1643 Filippo di Savoia
1664 San Damiano
1664 Nizza di Sua Altezza Reale (I)
Savoyen1690
1644 (1.)Monasterolo (I)Piemont1645
1644 (2.)Carlo AurelioPiemont1652
1649 (1.)FantonePiemont1655
1649 (2.)1649 Dogliani
1655 Masino
Piemont1660
1649 (3.)GabaleonePiemont1652
1649 (4.)Berzetti di BuronzoPiemont1652
1649 (5.)1649 La Loubière
1661 de Coudray
Savoyen1664
1650SibiliaPiemont1652
1652FilippaPiemont1655
1653BellinoPiemont1660
1653Monasterolo (II)Piemont1655
1655BoccardoPiemont1655
16591659 Guardie
1816 Granatieri Guardie
1852 1. GrenRgt
Piemontaktiv (italienisch)
1660 (1.)AyazzaPiemont1670
1660 (2.)MerzeracPiemont1670
1667 (1.)d’EstePiemont1668
1667 (2.)Serenissimo PrincipePiemont1668
1667 (3.)CrocebiancaPiemont1710
1672 (1.)San SeverinoPiemont1674
1672 (2.)San MichelePiemont1674
1672 (3.)1672 Lullin
1676 Bagnasco
1678 Masino
1680 Saluzzo
1821 Pinerolo
1831 1. InfRgt, Brig. Pinerolo
1839 13. InfRgt, Brig. Pinerolo
Savoyen1990 (italienisch)
1672 (4.)Chablais (I)Savoyen1674
1672 (5.)Val d’Isère (II)Savoyen1674
1672 (6.)1672 La Marina (I) (bis 1674)
1683 La Marina II
Nizza1690
1687Chablais (II)Savoyen1703
16901690 Fucilieri di Sua Altezza Reale
1774 Aosta (II)
1831 1. InfRgt, Brig. Aosta
1839 5. InfRgt, Brig. Aosta
Piemontaktiv (italienisch)
1691MondovìPiemont1694
17011701 Nizza (II)
1713 La Marina (III)
1814 Cuneo
1831 1. InfRgt, Brig. Cuneo
1839 7. InfRgt, Brig. Cuneo
Nizza2001 (italienisch)
17031703 Desportes (gemischt)
1739 Audibert
1748 Montfort
1769 de Sury
1774 Chablais
1796 Alessandria (national)
1821 Acqui
1831 1. InfRgt, Brig. Acqui
1839 17. InfRgt, Brig. Acqui
Piemontaktiv (italienisch)
1734Città di TorinoPiemont1737
17341734 La Regina
1831 1. InfRgt, Brig. Regina
1839 9. InfRgt, Brig. Regina (Bari)
Piemontaktiv (italienisch)
17441744 Sardegna
1816 Cacciatori Guardie
1850 Cacciatori di Sardegna
Sardinien1852 (in Granatieri di Sardegna aufgegangen)
1786Lombardia (II)Piemont1798
17931793 Nuova Marina
1794 Oneglia
Nizza1796
18151815 Sarzana, Genova
1821 Savona
1831 1. InfRgt, Brig. Savona
1839 15. InfRgt., Brig. Savona
Ligurien1942 (italienisch)

Die Anciennität der Regimenter wurde erstmals mit der Einrichtung des stehenden Heeres im Jahr 1664 zum Teil von der Seniorität abweichend festgelegt. Gegen Ende der Frühen Neuzeit bestanden unter Berücksichtigung der noch heute gültigen Reihenfolge von 1821 nachstehende Regimenter dauerhaft (in Klammern kurze Informationen zu den 1831/1839 – im Fall der Garde 1848 – aus ihnen hervorgegangenen Brigaden und Regimentern):

  • Garderegiment von 1659 (1./2. Grenadierregiment der Brigade Granatieri di Sardegna)
  • Infanterieregiment Savoia von 1624 (1./2. Infanterieregiment, Brigade Savoia/Rè)
  • Infanterieregiment Piemonte von 1636 (3./4. Infanterieregiment, Brigade Piemonte)
  • Infanterieregiment Aosta von 1690 (5./6. Infanterieregiment, Brigade Aosta)
  • Infanterieregiment Cuneo von 1701 (7./8. Infanterieregiment, Brigade Cuneo)
  • Infanterieregiment Regina von 1741 (9./10. Infanterieregiment, Brigade Regina)
  • Infanterieregiment Casale von 1619 (11./12. Infanterieregiment, Brigade Casale)
  • Infanterieregiment Saluzzo von 1672 (13./14. Infanterieregiment, Brigade Pinerolo)
  • Infanterieregiment Genova von 1815 (15./16. Infanterieregiment, Brigade Savona)
  • Infanterieregiment Alessandria von 1703 (17./18. Infanterieregiment, Brigade Acqui)

Milizregimenter

Von 1568 bis 1594 bestand das Heer aus acht Milizverbänden in Regimentsstärke. Es folgte eine Teilung der Miliz in eine allgemeine Verteidigungsmiliz und in eine stärkere Sondermiliz. Letztere ging im 17. Jahrhundert größtenteils in den nationalen Regimentern des Feldheeres auf. Als Nachfolger der Sondermiliz entstand zwischen 1669 und 1714 die Provinzmiliz, deren Verbände im Krieg mit Wehrdienstpflichtigen aufgefüllt wurden und die anderen Regimenter verstärkten.

  • 1669: Aufstellung von zwölf Miliz-Regimentern.
  • 1703: Die zwölf Regimenter werden zu Bataillonen verkleinert und tragen die Namen ihrer jeweiligen Provinz: Cuneo, Alba, Fossano, Pinerolo, Saluzzo, Ivrea, Biella, Vercelli, Torino, Asti, Nizza, Tarantasia.
  • 1704: Aus den Bataillonen entstehen acht Regimenter, welche zwischen 1705 und 1713 wieder aufgelöst werden: Maffei, Trinità (Senantes), Sannazar (Pastoris), San Damiano, d’Este, Trivier, Cortanze (Chamousset), Duvillar. Zusätzlich kommt von 1706 bis 1710 das Regiment Santa Giulia dazu.
  • 1714: Aufstellung von zehn Provinzregimentern, die bis Ende des Jahrhunderts bestehen bleiben. 1751 und 1786 kommen jeweils zwei weitere hinzu. Diese Regimenter haben im Frieden nur ein Bataillon und eine große Garnisonskompanie, im Krieg kommt unter Umständen ein zweites Bataillon hinzu.
Regiment von
(Aufstellungsjahr)
RegimentsbezeichnungenAuflösung/Verbleib
17141714 Chablais (Ciablese)
1774 Genevois (Genevese)
1796
17141714 Tarentaise (Tarantasia)
1780 Maurienne (Moriana)
1796
1714Torino1801
1714Mondovì1799
1714Pinerolo1798
1714Asti1797
17141714 Aosta
1774 Ivrea
1800
17141714 Nizza
1796 Cuneo
1799
1714Casale1800
1715Vercelli1800
1752Novara1796
1752Tortona1796
1786Susa1801
1786Acqui1798
  • Während der napoleonischen Besetzung der kontinentalen Gebiete zogen sich die Savoyer nach Sardinien zurück. 1807 entstand dort die Provinzmiliz wieder mit 16 Regimentern Infanterie (Iglesias, Cagliari, Mandas, Oristano, Ales, Tempio, Sorgono, Laconi, Tortolì, Bosa, Ozieri, Bono, Nuoro, Sassari, Alghero, Carloforte) und acht Regimentern Kavallerie (Sulcis, Arborea, Mandrolisai, Trescenta, Gallura, Goceano, Cagliari, Logudoro). Sie wurden nie mobilgemacht und 1815 wieder aufgelöst.
  • Zwölf alte, kontinentale Regimenter der Provinzmiliz lebten zwischen 1814 und 1816 nochmals kurz auf und verschwanden dann in der bisherigen Form ganz. Die Provinzmiliz diente in der Folge nur noch als Personalreserve.
  • Die allgemeine Verteidigungsmiliz hatte bis zum Ende des 18. Jahrhunderts keine Regimenter, sondern nur kleinere Einheiten (rund 400 Kompanien) zur territorialen Verteidigung. Die Einheiten wurden von 1794 bis 1796 zu 16 Regimentern zusammengefasst.

Fremdenregimenter

Die Fremdenregimenter der Infanterie werden nach ihren Herkunftsländern, der Schweiz, Deutschland und Frankreich, gelistet. Das Personal aus verschiedenen italienischen und anderen Staaten wurde in italienischen und sogenannten „gemischten Regimentern“ zusammengefasst. In sogenannten „Religionsregimentern“ dienten Soldaten, die ihre Heimat aus religiösen Gründen verlassen hatten. Es handelte sich vorwiegend um Hugenotten. Zu beachten ist, dass in Kriegszeiten viele Regimenter in ihrem Personalbestand nicht mehr so homogen waren. So dienten beispielsweise im Schweizer Regiment Roguin (Bern, 1733) zeitweise mehr Deutsche als Schweizer.

Die Fremdenregimenter wurden in der Regel nach dem jeweiligen Regimentsinhaber benannt und wechselten daher relativ oft ihre Bezeichnungen.

Schweiz

Die Anwerbung von schweizerischen Regimentern hatte auch in der piemontesischen Armee Tradition. Emanuel Philibert stand Söldnern anfangs noch ablehnend gegenüber, schloss jedoch im Jahr 1577 mit einigen Schweizer Kantonen Verträge, die es ihm erlaubten, dort Truppen rekrutieren zu lassen (siehe Reisläufer). Er machte davon jedoch keinen Gebrauch. Nur für seine Haustruppen stellte er 1579 eine Kompanie Schweizergarden auf, die wie in anderen Staaten auch „Hundertschweizer“ genannt wurde. Zwischen 1609 und 1652 wurde die Kompanie mehrfach zu einem kleinen Regiment (Amrhyn) mit vier bis fünf Kompanien ausgebaut. Die Schweizergarde bestand (mit einer Unterbrechung während der napoleonischen Zeit) bis 1831. An ihrer Spitze stand seit 1599 stets ein Oberst.

Sind in nachstehender Liste unter „Anmerkungen“ Schweizer Kantone angegeben, verweist dies auf die Herkunft der Regimenter. Drei Regimenter wurden 1774 nach Kantonen benannt: Vallesano, Bernese, Grisone (aus dem Wallis, Bern und Graubünden). Die jeweiligen Regimentsinhaber sind dann in Klammern angegeben.

Regiment von
(Aufstellungsjahr)
RegimentsbezeichnungenAuflösungAnmerkungen
1582Lussi1597mit Unterbrechungen, Luzern, Uri, Schwyz, Unterwalden, Zug
1609Stocker1610Luzern, Uri, Schwyz, Unterwalden, Zug
1609Amrhyn1652Unterbrechungen: 18–30, 37–44, 50–51
1616Kalbermatten (I) (Kalbermatter)1618Wallis
1617d’Erlach1618Bern
1625Socin1625Basel, Bern
1627Mageran1655Wallis (Unterbrechung von 37–49)
1694Sacconay1696Waadt und andere, danach in niederländischen Diensten
1694Andorno1699nicht vertragskonform; in Reding (I) aufgegangen
16991699 Reding (I)
1706 Ghidt (Kyd) (I)
1709 Hackbrett
1731 Belmont
1731 Rietmann
1743 Kalbermatten (II)
1762 Sutter (Soutter)
1768 Kalbermatten (III)
1774 Vallesano (Kalbermatten)
1782 (de Courten)
1795 (de Streng)
1798 (Belmont)
1799Wallis und andere
1703Alt (d’Alt de Tieffenthal, Halt)1704Aufstellung kriegsbedingt abgebrochen; Freiburg
1703Therner (Thernes)1704Aufstellung kriegsbedingt abgebrochen; Freiburg
1703Zemith1704Aufstellung kriegsbedingt abgebrochen; Freiburg
1703Lombach1704Aufstellung kriegsbedingt abgebrochen; Freiburg
1703Schmid (Schmidt)1704Aufstellung kriegsbedingt abgebrochen; Uri
1703Reding (II)1704gab Bard auf, wechselte zu Frankreich
1733Dupasquier (Du Pâquier)1737Neuenburg
1733Ghidt (Kyd) (II)1737Zentralschweiz
1733Tonatz (Donats)1737Graubünden
17331733 Roguin
1737 Diesbach
1744 Roguin (II)
1744 Roi (Roy)
1760 Tscharner
1774 Bernese (Tscharner)
1786 (Tschiffeli)
1787 (Rochmondet)
1794 (Stettler)
1798 (von Ernst)
1798Ursprünglich nicht vertragskonform;
Bern
17331733 Guibert
1746 Uttinger (Uttiger, Outiger)
1753 Fatio
1774ging im Fremdenregiment Chablais (Ciablese) auf;
verschiedene Kantone
17421742 Reydt
1746 Salis
1750 Sprecher
1771 Schwartz
1774ging im Regiment Grisone und (1792) im Schmid auf;
Graubünden
1742Keller1749Luzern
1744Meyer1774de facto Bataillon, ging im Regiment Grisone auf;
Glarus, Appenzell
17741774 Grisone (Luigi di Savoia-Carignano)
1782 (Niederer)
1788 (Christ)
1799 (Belly)
1799aus Regimentern Schwartz und Meyer entstanden
1792Schmid (Schmidt)1797nur auf Sardinien; Glarus, Appenzell
1793Peyer-Imhoff (Peyer-im-Hoff, Peyer im Hof)1798von Frankreich übernommen
1793Bachmann1798von Frankreich übernommen; St. Gallen
1793Zimmermann1798von Frankreich übernommen; Luzern
1814Christ1816nur ansatzweise, letztes Schweizer Regiment der Savoyer;
Wallis, Bern, Graubünden

Um 1794 standen sieben Schweizer Regimenter im Sold der Savoyer:

  • Walliser Regiment de Streng (Vallesano) von 1699
  • Berner Regiment Stettler (Bernese) von 1733
  • Graubündner Regiment Christ (Grisone) von 1774
  • Regiment Schmid von 1792 (auf Sardinien)
  • Regiment Peyer-Imhoff von 1793
  • Regiment Bachmann von 1793
  • Regiment Zimmermann von 1793

Deutschland

Nachstehende Regimenter wurden „alemannische Regimenter“ genannt.

Regiment von
(Aufstellungsjahr)
RegimentsbezeichnungenAuflösung/Verbleib
1594Lodrone1594
1630Schemburg1631
1630Schultze1631
1630Galasso1632
1640de Prangins1642
1653Planta1654
1654Badant1659
1672Baltim1672
1691Corneaud (Brandenburgisch)1692 (1695)
1693Steynaud (Bairisch)1695
1693Heydelac (Westfälisch)1695
1694Varenne, Prinz Karl, Hutten (Brandenburgische Bataillone)1695
1695Desprez (Bairisch)1695
1695Haxmann (Bataillon aus anderen Rgt.)1698
16981698 Schulenburg (Schoulembourg; aus Haxmann)
1757 Leuthen
1763 Zieten
1774
1704d’Aygoin1705
1704Friedt1705
17111711 Rehbinder
1743 Burgsdorff (Bourgsdorff)
1749 Leutrum
1755 Wangenheim
1763 Brempt
1774
1742Baden d’Urlach (Baaden Douriac)1749
1774Real Alemanno (aus Zieten und Brempt)1797

Frankreich

Französische Regimenter standen nur im 17. Jahrhundert im Sold der Savoyer. Ein Regiment wurde vom piemontesischen und italienischen Heer übernommen (mit italienischem Personal) und erst 2008 aufgelöst.

Regiment von
(Aufstellungsjahr)
RegimentsbezeichnungenAuflösung/Verbleib
1615Châtillard1627
1616de Chiverny1627
1616Marcelin du Gant1627
1616Cavales d’Abries1627
1616d’Articolier1627
1618Chievron1626
1618Gonfreville1619
1619Saint-Cassin1627
1619Mésères1627
16241624 Fleury
1631 Marolles
1640 Francese
1664 Savoia (national)
2008 (1. InfRgt San Giusto)
1625Saint Réran1627
1625Cavoretto1627
1625Valençay1627
1625Lod1627
1625de Savines1627
1625de Flectat1627
1625Rochefort1627
1626Saint Martin1627
1626Mombasin1627
1626La Bloquerie1627
16261626 Loreno del Principe Tomaso
1636 Loreno del Principe di Piemonte
1640
1636La Tour1642
1636La Ferté1639
1636Sacconay1637
1637Allod1638
1638du Flechiet1639
16361636 Senantes
1649 Senantes (national)
1664 Aosta di Sua Altezza Reale (I) (national)
1705
1640L’Église1644
1640La Faya1660
1647Megianes1652
16491649 Pisa
1652 Ghimittier
1660

Andere

Nachstehende Regimenter wurden als italienische oder „gemischte Regimenter“ bezeichnet. Der Großteil des Personals stammte aus anderen italienischen Staaten. Zwei Regimenter waren Anfang des 21. Jahrhunderts noch aktiv.

Regiment von
(Aufstellungsjahr)
RegimentsbezeichnungenAuflösung/Verbleib
1595Bindi1599
1595Giusto1599
1595Martinengo (I)1599
1600Sanizar1601
1600d’Este1601
1600Scalenghe1601
1600Botta1603
1624di Boy1626
1624Sartorio1626
1626Martinengo (II)1627
1626Elia1627
1627Lecca1629
1627Casabianca1629
1627Orsini1629
1628Vittani1629
1628Montegrande1629
1628Cattaneo1629
1629Rangone1638
1630Frugone1638
1636Carafa1638
1639Bertoldo1641
1649Tassoni Estense1650
1672della Marina1672
1672Fossati1673
17031703 Desportes
1739 Audibert
1748 Monfort
1769 de Sury
1774 Chablais (Ciablese)
1796 Alessandria (national)
aktiv (17. InfRgt Acqui)
17141714 Valguarnera (Sizilianisch)
1723 Sicilia
1751
1714Gioeni (Sizilianisch)1719
1734Lombardia (I)1751
17441744 Corsica
1748 Vella
1749 Matra
1751
1744Sardegna1751 (dann national)

Konfessionelle

In diesen Regimentern dienten religiös Verfolgte, vor allem Hugenotten, aber auch Iren und Niederländer.

Regiment von
(Aufstellungsjahr)
RegimentsbezeichnungenAuflösung/Verbleib
16901690 Schomberg (Julien)
1694 Galloway
1695
1690de Bigorre1691
1690de Quersy1691
1690de Flandre1691
1690di Piemonte1691
1690di Svizzeri1691
16911691 Monbrun
1694 L’Islemarais
1695
1691Mallet1692
1692Montauban1695
1692Miremont1695
1692Sacconay1695
1704Dumeyrol1704
1704Cavalier1704
1704d’Albenar1705

Kavallerieregimenter der Frühen Neuzeit

Nationale Kavallerie

Die Kavallerieregimenter werden ab 1593 ohne Berücksichtigung der Untergattungen und der Rekrutierungsgebiete gelistet.

Regiment von
(Aufstellungsjahr)
RegimentsbezeichnungenAuflösung/Verbleib
1593Ponte1594
1611Asinari1612
1627Rangone1628
1639Valperga1639
1640Monti1650
1640Archibugieri di Sua Altezza Reale1640
1643Marazzani1645
1643Ferraris (I)1645
1643Chambeau1645
1643Monasterolo1645
1645Catalano Alfieri1645
1645Senantes1645
1646Villa1659
1646Souvré1646
1646Camerano1646
1646Pianezza1646
16501650 Don Gabriel (I)
1657 Brichanteau
1659
1653Livorno (I)1659
16531653 d’Arrencourt
1657 Don Gabriel (II)
1659
1653Todesco1659
1653Olgiati1659
1653Verrua1659
1653Ferraris (II)1659
1664Livorno (II)1668
1671Principe di Piemonte1671 (als Royal Piémont von Frankreich übernommen)
16831683 Dragons Bleus (Dragons Rouges, Dragoni di Verrua)
1685 Dragoni di Sua Altezza Reale
1713 Dragoni di Sua Maestà
1814 Dragoni del Rè
1821 Dragoni del Genevese
1831 Genova Cavalleria
aktiv (Kavalleriebrigade "Pozzuolo del Friuli")
16831683 Dragoni di Bernezzo
1683 Dragoni di Madama Reale
1685
16831683 Corazze Don Gabriel (III)
1685 Corazzieri di Piemonte
1685
16891689 Dragons Verts
1690 Dragoni del Genevese
1774 Cavalleggeri di Sua Maestà
1814 Cavalleggeri del Rè
1821
16891689 Dragons Jaunes
1691 Dragoni di Piemonte (I)
1814 Cavalleggeri di Piemonte
1832 Nizza Cavalleria
aktiv (Alpini-Brigade "Taurinense")
16921692 Gendarmi di Cavaglià
1692 Piemonte Reale Cavalleria
aktiv (Alpini-Brigade "Julia")
16921692 Gendarmi di None, Gendarmi di Montbrison
1692 Savoia Cavalleria
1819 Cavalleggeri di Savoia
1832 Savoia Cavalleria
aktiv (Fallschirmjägerbrigade "Folgore")
1714Lucchese1715
17261726 Dragoni di Sardegna
1808 Cavalleggeri di Sardegna (I)
1819 Cacciatori di Sardegna
1822 (von den Carabinieri übernommen)
1736Dragoni della Regina1821
1774Dragoni del Ciablese1796
1774Aosta Cavalleriaaktiv (Mechanisierte Brigade "Aosta" – von 1796 bis 1831 inaktiv)
18281828 Dragoni di Piemonte (II)
1832 Novara Cavalleria
aktiv (Panzerbrigade "Ariete")
1832Cavalleggeri di Sardegna (II)1853 (von den Carabinieri übernommen)

Um 1794 waren folgende nationale Kavallerieregimenter aktiv:

  • Dragoni di Sua Maestà von 1683 (heute 4. Kavallerieregiment Genova Cavalleria)
  • Cavalleggeri di Sua Maestà von 1689 (1821 definitiv aufgelöst)
  • Dragoni di Piemonte von 1689 (heute 1. Kavallerieregiment Nizza Cavalleria)
  • Piemonte Reale Cavalleria von 1692 (heute 2. Kavallerieregiment Piemonte Cavalleria)
  • Savoia Cavalleria von 1692 (heute 3. Kavallerieregiment Savoia Cavalleria)
  • Dragoni di Sardegna von 1726 (1822 von Carabinieri übernommen)
  • Dragoni della Regina von 1736 (1821 definitiv aufgelöst)
  • Aosta Cavalleria von 1774 (heute 6. Kavallerieregiment Lancieri di Aosta)
  • Dragoni del Ciablese von 1774 (1796 aufgelöst)

Milizregimenter

Ende der 1560er Jahre entstanden mit Lehensleuten in Savoyen und im Piemont zwei Kavallerieverbände, denen in den folgenden Jahrzehnten jeweils 13 bis 16 Kompanien unterstanden. Diese Einheiten gingen bis 1692 in oben genannten Kavallerieregimentern auf. Die Kavallerie der Miliz bestand ansonsten aus selbständigen Kompanien zu Pferde, von denen es im 17. Jahrhundert in der Regel 16 gab.

Während der napoleonischen Zeit entstanden auf Sardinien zwischen 1808 und 1814 acht Miliz-Kavallerieregimenter: Sulcis, Arborea, Mandrolisai, Trescenta, Gallura, Goceano, Cagliari und Logudoro. Sie wurden nie mobilgemacht und 1815 wieder aufgelöst.

Fremdenregimenter

Die wenigen, kurzlebigen Fremdenregimenter der Kavallerie kamen vorwiegend aus Frankreich. Es handelte sich entweder um rein französische Regimenter oder um „Religionsregimenter“. Letztere bestanden wiederum vorwiegend aus Hugenotten. In nachstehender Liste wird unter der Spalte „Herkunft“ entweder „Frankreich“ angegeben oder der Einfachheit halber „Religion“.

HerkunftRegiment von
(Aufstellungsjahr)
RegimentsbezeichnungenAuflösung/Verbleib
Frankreich1626de Longueville1627
Frankreich1626de Saint Paul1627
Frankreich1632Souvré1635
Frankreich1632Castelan1635
Religion1690Dragons de Gand1691
Religion16921692 Dragons Balthazar
1695 Dragons Aubussargues
1695 (von den Niederlanden übernommen)
Religion1703Dragons de Marcel, Maix, Saint Brest1706 (Teile in nationale Rgt. übernommen)

Artillerie und Pioniere

Für die Artillerie war ursprünglich vorwiegend ziviles Fachpersonal zuständig. 1603 und 1625 wurde es in die Miliz übernommen. 1692 entstand ein Artilleriebataillon (Kanonierbataillon), aus diesem 1743 ein Artillerieregiment. Dieses Regiment bildete ab 1774 mit separaten Artillerie-Einheiten zur Unterstützung der Infanterie das Corpo Reale di Artiglieria.

Im Bereich des Ingenieurkorps und der Genietruppe gab es zunächst keine Regimenter. Die Miliz unterhielt von 1774 die bis 1793 eine Legione Accampamenti und dann bis 1798 ein ebenfalls regimentsstarkes Pionierkorps, die für Festungsarbeiten, den Bau von Feldlagern und andere Pionieraufgaben zuständig waren. Mineure und andere Spezialisten gehörten noch zur Artillerie.

Siehe auch

Literatur

  • Stefano Ales: L’armata sarda e le riforme albertine (1831–1842). (Hg. Ufficio Storico Stato Maggiore Esercito-USSME) USSME, Rom 1987.
  • Nicola Brancaccio: L’esercito del vecchio Piemonte (1560–1859). Stabilimento poligrafico per l’amministrazione della guerra, Rom 1922.
  • Vittorio Cogno: 400 anni di vita degli eserciti sabaudo e italiano – repertorio generale 1593–1993. Edizioni Fachin, Triest 1995.

Weblinks