Liste der russischen Herrscher

Russischer Zarenthron vor dem Familienwappen der Romanows – ausgestellt in der Eremitage in Sankt Petersburg

Die Liste der russischen Herrscher umfasst alle Herrscher des Russischen Reiches und dessen Vorgängerstaaten von 862 bis zum Jahr 1917, als die Monarchie durch die Februarrevolution beendet wurde. Ab 1547 lautete die Herrscherbezeichnung Zar, welcher auch den Titel Bewahrer des byzantinischen Throns trug. 1721 nahm Peter der Große den Titel Kaiser an, der Begriff Zar blieb aber vor allem im Westen weiterhin in Gebrauch.

Hauptstadt Nowgorod

Weliki Nowgorod ist eine der ältesten Städte Russlands (859 gegründet) und wurde von dem warägischen Fürst Rjurik, dem Gründer des ersten ostslawischen Reichs, von 862 bis 879 regiert. Nowgorod war bereits im mittelalterlichen Reich der Kiewer Rus ein großes Zentrum mit mehr als zehntausend Einwohnern. Die soziale Struktur bestand aus drei Schichten: reiche Kaufleute und Bankiers (gleichzeitig Grundbesitzer) standen an der Spitze, gewöhnliche Kaufleute waren Vertreter der mittleren Schicht; Handwerker und Tagelöhner gehörten der unteren Bevölkerungsschicht an. Nowgorod war im Hochmittelalter neben Konstantinopel die einzige Stadt in Europa, in der nicht nur der Adel und der Klerus, sondern auch das einfache Volk lesen und schreiben konnten, was heute unter anderem die über 1000 bei archäologischen Ausgrabungen gefundenen, auf Birkenrinde geschriebenen Briefe (so genannte Birkenrindenurkunden) bezeugen, die vom Alltag in der mittelalterlichen Stadt berichten. In Nowgorod blühten zu der Zeit Handel und Kultur. So wirkten berühmte Ikonenmaler wie Theophanes der Grieche und Andrei Rubljow. Die norwegischen Könige Olav I. Tryggvason, Olav II. Haraldsson, Magnus I., Harald III. suchten in Nowgorod oft Zuflucht, wenn Gefahr drohte. Olav I. Tryggvason und Magnus I. verbrachten hier ihre Kindheit und Jugend und hatten zeitlebens eine enge Verbindung zu der Stadt.

BildName (Lebensdaten)RegierungszeitTitelAnmerkungen
Rjurik
(* um 830; † um 879)
862–878FürstDer warägische Fürst gilt als Begründer der Dynastie der Rurikiden. Ob es sich bei ihm um eine reale Person oder eine Legende handelt ist umstritten. Er soll von 862 bis zum Jahr 879 der Herrscher über Nowgorod gewesen sein.

Dynastie der Rurikiden

Großfürsten der Kiewer Rus

BildName (Lebensdaten)RegierungszeitTitelAnmerkungen
Oleg, „der Weise“
(† 912 oder 922)
879–912Regent/FürstGilt als Begründer des Großfürstentums Kiew. Herrschte als Regent für Rjuriks Sohn Igor und zog gegen Konstantinopel im Jahr 907. Wie bei Rjurik ist seine tatsächliche Existenz nicht restlos gesichert.
Igor I.
(* um 878; † um 945)
912–945FürstSohn Rjuriks. Erster Fürst, dessen Existenz als gesichert gilt.
Olga, „die Heilige“
(* 890; † 11. Juli 969)
945–962RegentinFrau Igors. Nach dem Tod ihres Mannes übte sie die Regentschaft über das Reich für ihren minderjährigen Sohn Swjatoslaw aus. Nachdem sie sich 957 hatte taufen lassen, versuchte sie die Christianisierung der Kiewer Rus, scheiterte jedoch. Außerdem führte sie mehrere Feldzüge gegen die Drewljanen.
Swjatoslaw I., „der Eroberer“
(* um 942; † Frühjahr 972)
962–972FürstSohn Igors I. und Olgas. Er zerstörte das Chasarenreich und vergrößerte seinen Machtbereich bis zum Don. Anschließend eroberte er das Ostbulgarische Reich an der Donau, weshalb es zum Krieg mit Byzanz kam. Beim Rückzug aus Preslaw, wohin er seine Residenz verlegt hatte, wurde er von den Petschenegen getötet.
Jaropolk I.
(* zwischen 958 und 960; † 980)
972–980FürstSohn Swjatoslaws I. Nach dem Tod des Vaters wurde das Reich unter den Brüdern aufgeteilt und es kam zum Streit unter den Brüdern. Er nahm die Christianisierung wieder auf. Der Angriffe seines Bruders Oleg konnte er sich erwehren, jedoch verlor er seine Macht schließlich 980 an Bruder Wladimir.
Wladimir I., „der Große“
(* 960, † 15. Juli 1015)
980–1015Fürst/ GroßfürstSohn Swjatoslaws I. Er eroberte Nowgorod und erlangte, nachdem er seinen Halbbruder Jaropolk I. umbringen ließ, die Herrschaft über Kiew. Im Jahr 987 selbst getauft, trieb er die Christianisierung weiter voran. Diesem Umstand verdankt er auch seinen Beinamen der Heilige. Kurz vor seinem Tod kam es zum Zerwürfnis mit seinem Sohn Jaroslaw. Zum Feldzug gegen seinen Sohn kam es aber nicht mehr.
Swjatopolk I., „der Verfluchte“
(* 978 oder 979; † 1019)
1015–1019GroßfürstSohn Wladimirs I. Nach dem Tod des Vaters setzte sich Swjatopolk in Kiew durch, während sein Halbbruder sich weiterhin in Nowgorod behauptete. 1016 standen sich die Heere der Brüder gegenüber. Swjatopolk unterlag und floh nach Polen. Er kehrte 1018 nochmal kurzzeitig als Herrscher zurück ehe Jaroslaw ihn endgültig besiegte.
Jaroslaw I., „der Weise“
(* 979 oder 986; † 1054)
1019–1054GroßfürstSohn Wladimirs I. Er bekam die Stadt Nowgorod zugesprochen, über die er auch nach dem Tod Wladimirs weiterhin herrschte. Es kam zu Streitigkeiten mit seinem Vater und dessen Nachfolger Swjatopolk I. Die Entscheidungsschlacht gewann er und setzte sich 1019 endgültig als Herrscher über Kiew durch. Er erließ die erste russische Gesetzessammlung und führte mehrere Kriege gegen die Polen. Außerdem etablierte er das Senioratsprinzip.
Isjaslaw I.
(* 1024; † 3. Oktober 1078)
1054–1068, 1069–1073 und
1076–1078
GroßfürstSohn Jaroslaws I.
Wseslaw
(* 1029; † 1101)
1068–1069GroßfürstUrenkel Wladimirs I. Fürst von Polozk
Swjatoslaw II.
(* 1027; † 27. Dezember 1076)
1073–1076GroßfürstSohn Jaroslaws I.
Wsewolod I.
(* 1030; † 13. April 1093)
1078–1093GroßfürstSohn Jaroslaws I.
Swjatopolk II.
(* 1050; † 1113)
1093–1113GroßfürstSohn Isjaslaws I.
Wladimir II. Monomach
(* 1053; † 19. Mai 1125)
1113–1125GroßfürstSohn Wsewolods I.
Mstislaw I., „der Große“
(* Juni 1076; † April 1132)
1125–1132GroßfürstSohn Wladimirs II.
Jaropolk II.
(* 1082; † 1139)
1132–1139GroßfürstSohn Wladimirs II.
Wjatscheslaw I.
(* 1083; † 1154)
1139, 1150 und 1151–1154GroßfürstSohn Wladimirs II.
Wsewolod II.
(* 1104; † 1146)
1139–1146GroßfürstEnkel Swjatoslaws II.
Igor II.
(† 19. September 1147)
1146GroßfürstBruder Wsewolods II.
Isjaslaw II.
(* 1096; † 1154)
1146–1149, 1150 und 1151–1154GroßfürstSohn Mstislaws I.
Juri Dolgoruki
(* 1090; † 15. Mai 1157)
1149–1150, 1150–1151 und
1155–1157
GroßfürstSohn Wladimirs II.
Isjaslaw III.
(* ? † 1162)
1155, 1157–1158 und
1161
GroßfürstEnkel Swjatoslaws II.
Rostislaw
(* um 1110; † 1167)
1154–1155, 1159–1161 und
1161–1167
GroßfürstSohn Mstislaws I.
Mstislaw II.
(* ?; † 1170)
1158–1159 und
1167–1169
GroßfürstSohn Isjaslaws II.

Großfürsten von Wladimir-Susdal

BildName (Lebensdaten)RegierungszeitTitelAnmerkungen
Andrej Bogoljubski
(* 1111; † 1174)
1168–1174GroßfürstSohn Juri Dolgorukis
Michail Jurjewitsch
(* unbekannt; † 20. Juni 1176)
1174 und 1175–1176GroßfürstSohn Juri Dolgorukis
Jaropolk Rostislawitsch
(* unbekannt; † nach 1196)
1174–1175GroßfürstNeffe Andrej Bogoljubskis
Wsewolod III., das große Nest
(* 1154, † 1212)
1176–1212GroßfürstSohn Juri Dolgorukis
Konstantin
(* 1185; † 2. Februar 1218)
1216–1218GroßfürstSohn Wsewolods III.
Juri II.
(* 1188; † 1238)
1212–1216 und
1218–1238
GroßfürstSohn Wsewolods III.
Jaroslaw II.
(* 1190; † 30. September 1246)
1238–1246GroßfürstSohn Wsewolods III.
Swjatoslaw III.
(* 1196; † 1252)
1246–1248GroßfürstSohn Wsewolods III.
Andrej II.
(* unbekannt; † 1264)
1248–1252GroßfürstSohn Jaroslaws II.
Alexander Newski
(* um 1220; † 14. November 1263)
1252–1263GroßfürstSohn Jaroslaws II.
Jaroslaw III.
(* 1230; † 1271/72)
1263–1271/72GroßfürstSohn Jaroslaws II.
Wassili
(* 1241; † 1276)
1271/72–1276GroßfürstSohn Jaroslaws II.
Dimitri I.
(* um 1250; † 1294)
1276–1281 und
1283–1293
GroßfürstSohn Alexander Newskis
Andrej III.
(* um 1255; † 27. Juli 1304)
1281–1283 und
1293–1304
GroßfürstSohn Alexander Newskis
Michail
(* 1271; † 1318)
1304–1318GroßfürstSohn Jaroslaws III. und Fürst von Twer
Juri III.
(* 1281; 21. November 1325)
1318–1322GroßfürstSohn Daniil Alexandrowitschs; Enkel Alexander Newskis und Fürst von Moskau
Dimitri II.
(* 1299, † 15. September 1326)
1322–1326GroßfürstSohn Michails und Fürst von Twer
Alexander II.
(* 1301; † 29. Oktober 1339)
1326–1327GroßfürstSohn Michails und Fürst von Twer

Großfürsten von Moskau und Zaren von Russland

BildName (Lebensdaten)RegierungszeitTitelAnmerkungen
Daniil Alexandrowitsch Moskowski
(* 1261; † 1303)
1272–1303FürstSohn Alexander Newskis
Juri I. Daniilowitsch
(* 1281; † 1325)
1303–1325FürstSohn von Daniil Alexandrowitsch; Enkel Alexander Newskis
Iwan I., „der Geldsack“
(* 1288; † 1341)
1325–1328

1328–1341

Fürst

Großfürst

Sohn von Daniil Alexandrowitsch; Enkel Alexander Newskis
Simeon, „der Stolze“
(* 1316; † 1353)
1341–1353GroßfürstSohn Iwans I. Simeon erhielt bei der Teilung des Reichs durch Iwan I. das Fürstentum Moskau. Moskau blieb die entscheidende Machtzentrale des Reichs. Er konnte ein Aufkeimen der früheren Konflikte mit Twer verhindern, nicht zuletzt durch die Hochzeit mit Maria von Twer. Er starb an der Pestepidemie von 1353.
Iwan II., „der Schöne“
(* 30. März 1326; † 13. November 1359)
1353–1359GroßfürstSohn Iwans I. Er bestieg unerwartet nach dem Tod seines Bruders und dessen Söhnen den Thron. Er annektierte die Gebiete um Wereja südlich von Moskau. Nach kurzer Herrschaft starb Iwan und sein minderjähriger Sohn Dmitri Donskoi wurde Großfürst.
Dmitri I. Donskoi
(* 12. Oktober 1350; † 19. Mai 1389)
1359–1389GroßfürstSohn Iwans II.
Wassili I.
(* 1371; † Februar 1425)
1389–1425GroßfürstSohn Dimitris I.
Wassili II., „der Blinde“
(* 10. März 1415; † März 1462)
1425–1462GroßfürstSohn Wassilis I.
Iwan III., „der Große“
(* 22. Januar 1440; † 27. Oktober 1505)
1462–1505GroßfürstSohn Wassilis II. Gebrauchte als erster Großfürst den Titel Zar von Russland
Wassili III.
(* 1479; † 1533)
1505–1533GroßfürstSohn Iwans III.
Iwan IV., „der Schreckliche“
(* 25. August 1530; † 28. März 1584)
1533–1584ZarSohn Wassilis III. Er war 1547 der erste gekrönte russische Zar
Fjodor I.
(* 31. Mai 1557; † 17. Januar 1598)
1584–1598ZarSohn Iwans IV. Letzter Zar aus der Dynastie der Rurikiden. Fjodor war geistig zurückgeblieben und als Herrscher völlig unbedeutend. Für ihn regierte ein Regentschaftsrat, dem auch Boris Godunow angehörte.

Zeit der Wirren (verschiedene Dynastien)

BildName (Lebensdaten)RegierungszeitTitelAnmerkungen
Boris Godunow
(* 1552; † 23. April 1605)
1598–1605ZarEr war der erste Herrscher nach dem Ende der Dynastie der Rurikiden. Durch die Wahl des Semski Sobor gelangte er an die Macht und wurde am 21. Februar zum Zaren ausgerufen. Im Jahr 1601 kam es zu tiefen sozialen und politischen Krisen. Gleichzeitig tauchte der erste falsche Dimitri auf, der den Zarenthron beanspruchte. Boris Godunow verstarb unerwartet am 23. April 1605.
Fjodor II. Godunow
(* 1589; † 20. Juni 1605)
1605ZarSohn Boris Godunows. Er folgte seinem Vater kurzfristig auf den Thron nach, ehe er von Anhängern des falschen Dimitris gestürzt und ermordet wurde.
Dimitri I., „der Falsche“
(* unbekannt; † 27. Mai 1606)
1605–1606ZarEr behauptete, der jüngste Sohn Iwans des Schrecklichen zu sein. Mit Hilfe des Polenkönigs Sigismund III. Wasa erlangte er die Zarenwürde, trat zum Katholizismus über und heiratete die Polin Marina. Durch seine Politik verlor er die Unterstützung des Adels. Bei einer von seinem Nachfolger Wassili heraufbeschworenen Revolte wurde er ermordet.
Wassili IV. Schuiski
(* 22. September 1552; † 12. September 1612)
1606–1610ZarWassili Schuiski wurde nach dem Tod des falschen Dimitri zum Zaren gewählt. Unter seiner Herrschaft kam es zu Auseinandersetzungen zwischen den Adelsgeschlechtern. Ein zweiter falscher Dimitri tauchte auf und fand Unterstützung beim Adel. Mit schwedischer Hilfe hielt er sich bis 1610, gelangte dann in polnische Gefangenschaft, in der er 1612 starb.
Władysław IV. Wasa
(* 9. Juni 1595; † 20. Mai 1648)
1610–1613In der herrscherlosen Zeit von 1610 bis 1613 war er designierter Zar. Nachdem die Polen in Moskau einmarschiert waren, sollte Władysław die Zarenwürde übernehmen. Sein Vater Sigismund beanspruchte den Thron für sich; schließlich übernahm keiner von beiden den russischen Thron.

Dynastie der Romanows

Zaren von Russland

BildName (Lebensdaten)RegierungszeitTitelAnmerkungen
Michael I.
(* 22. Juli 1596; † 23. Juli 1645)
1613–1645ZarSohn Philarets. Erster Zar aus dem Haus Romanow, der 1613 zum Zaren gewählt und gekrönt wurde. Zu Beginn musste er sich heftiger Angriffe der Polen erwehren, die ihn als Zaren nicht anerkannten.
Alexei I., „der Sanftmütigste“
(* 29. März 1629; † 8. Februar 1676)
1645–1676ZarSohn Michaels I. Während seiner Regierungszeit herrschte eine starke Unterdrückung der Bauern. Die zusätzliche hohe Steuerlast führte ab 1648 immer wieder zu Aufständen. 1649 wurde die Leibeigenschaft per Gesetz festgelegt. Alexei führte seit 1654 einen Krieg mit Polen, in den auch Schweden 1656 eintrat und gegen Russland kämpfte. Erst der Friede von Andrussowo 1667 beendete die Kriegshandlungen und Smolensk, Kiew und die Ostukraine wurden Teil Russlands.
Fjodor III.
(* 9. Juni 1661; † 7. Mai 1682)
1676–1682ZarSohn Alexeis I. Er befand sich fast die ganze Zeit seiner Herrschaft mit dem Osmanischen Reich im Krieg. Fjodor hatte viele Reformen angestoßen, aber die meisten davon brachte er nicht zu Ende. Wichtig war die Abschaffung der Rangplatzordnung beim Militär.
Sofia Alexejewna
(* 27. September 1657; † 14. Juli 1704)
1682–1689RegentinTochter Alexeis I. Nach Fjodors Tod stellte sich die Frage der Thronfolge. Nach blutigen Aufständen der Strelitzen wurde sie zur Regentin für die beiden unmündigen Zaren Iwan V. und Peter I. erklärt. Die erfolglosen Feldzüge gegen die Krimtataren führten zu ihrem Sturz im August 1689. Peter I. ließ sie zur Nonne scheren.
Iwan V.
(* 6. September 1666; † 8. Februar 1696)
1682–1696ZarSohn Alexeis I. Er wurde zusammen mit Peter zum Zaren gekrönt. Politisch spielte Iwan auf Grund seiner Gesundheit nie eine Rolle. In den ersten Jahren lag die Regierung bei seiner Schwester Sofia, die zur Regentin eingesetzt worden war. Nach deren Entmachtung herrschte sein Bruder Peter.
Peter I., „der Große“
(* 9. Juni 1672; † 8. Februar 1725)
1682–1721ZarSohn Alexeis I.

Kaiser von Russland

BildName (Lebensdaten)RegierungszeitTitelAnmerkungen
Peter I., „der Große“
(* 9. Juni 1672; † 8. Februar 1725)
1721–1725KaiserSohn Alexeis I. 1721 nahm Peter den Kaisertitel an. 1724 macht er seine zweite Frau zur Mitregentin. Er reformierte das russische Reich nach westlichem Vorbild.
Katharina I.
(* 15. April 1684; † 17. Mai 1727)
1725–1727KaiserinFrau Peters I. Erste Kaiserin Russlands. Peter der Große ernannte sie bereits 1724 zur Mitregentin. Nach dessen Tod verhalf Alexander Danilowitsch Menschikow ihr zum Thron. Sie übergab ihm die Regierungsgeschäfte, starb aber schon 2 Jahre später.
Peter II.
(* 23. Oktober 1715; † 29. Januar 1730)
1727–1730KaiserEnkel Peters I., letzter männlicher Romanow auf dem Thron. Der junge Zar wurde stark beeinflusst, zuerst versuchte Menschikow seine Macht auszuweiten, wurde jedoch von Dolgoruki gestürzt. Er verlegte den Hof wieder nach Moskau. 1730 bekam Peter die Pocken und starb.
Anna
(* 7. Februar 1693; † 28. Oktober 1740)
1730–1740KaiserinTochter Iwans V. Die Regierungsgeschäfte kümmerten sie wenig. Unter ihrer Regentschaft begann die Ausbreitung in Richtung Zentralasien. Russland beteiligte sich am Polnischen Thronfolgekrieg und am Russisch-Österreichischen Türkenkrieg. Ihre Regentschaft wird auch Dunkle Epoche genannt.
Iwan VI.
(* 23. August 1740; † 16. Juli 1764)
1740–1741KaiserUrenkel Iwans V. Kaiserin Anna ernannte den Enkel ihrer Schwester zum Thronfolger. Als Säugling bestieg er unter der Regentschaft Anna Leopoldownas den Thron Russlands. Elisabeth Petrowna stürzte den jungen Zaren bereits im Jahr darauf. Iwan wurde inhaftiert und 1764 ermordet.
Elisabeth
(* 29. Dezember 1709; † 5. Januar 1762)
1741–1762KaiserinTochter Peters I. und Katharinas I. Letzte Romanow auf dem Thron. Innenpolitisch konnte Elisabeth das Reich stabilisieren. Sie führte eine strenge Religionspolitik, wodurch Juden und Andersgläubige unter Repressalien zu leiden hatten. Im Siebenjährigen Krieg kämpfte Russland auf der Seite Österreichs gegen Preußen.
Peter III.
(* 21. Februar 1728; † 17. Juli 1762)
1762KaiserEnkel Peters I. und Katharinas I. Begründer der Linie Romanow-Holstein-Gottorp. Schloss mit Preußen Frieden und wechselte auf dessen Seite im Siebenjährigen Krieg. Er wurde durch ein Komplott, das seine Frau Katharina auf den Thron hob, entmachtet. Parteigänger der Zarin ermordeten ihn im Juli 1762.
Katharina II., „die Große“
(* 2. Mai 1729; † 17. November 1796)
1762–1796KaiserinFrau Peters III. Sie entmachtete ihren Mann und ließ sich zur Kaiserin ausrufen. Sie förderte die Ansiedlung von Ausländern in Russland. Russlands Machtbereich konnte sie so weit ausbauen, dass nach zwei Kriegen gegen die Türken Russland über einen Zugang zum Schwarzen Meer verfügte. Außerdem wirkte sie an den drei Teilungen Polens entschieden mit und führte 1788 Krieg gegen die Schweden.
Paul I.
(* 1. Oktober 1754; † 23. März 1801)
1796–1801KaiserSohn Peters III. und Katharinas II. Er schloss ein Bündnis mit Frankreich, dem Feind seiner bisherigen Verbündeten. Verschwörer wollten ihn zur Abdankung zwingen. Paul weigerte sich und wurde ermordet.
Alexander I.
(* 23. Dezember 1777; † 1. Dezember 1825)
1801–1825KaiserSohn Pauls I. Kämpfte im Bund gegen Napoleon und vermittelte den Frieden von Tilsit. Beteiligte sich an den Befreiungskriegen, die mit dem Sturz Napoleons endeten. Ebenfalls hatte er Anteil am Wiener Kongress bei der Neuordnung Europas.
Nikolaus I.
(* 6. Juli 1796; † 2. März 1855)
1825–1855KaiserSohn Pauls I. Innenpolitisch setzten ihm die Dekabristen zu. Ebenfalls sah er sich dem Novemberaufstand der Polen gegenüber. Außenpolitisch führte er unter anderem Krieg gegen Persien und die Türkei. Nikolaus wollte 1853 erneut die Türkei erobern und löste damit den Krimkrieg aus, dessen Ende er nicht mehr erlebte.
Alexander II., „der Befreier“
(* 29. April 1818; † 13. März 1881)
1855–1881KaiserSohn Nikolaus’ I. Er stimmte 1856 dem Pariser Frieden zu und beendete damit den Krimkrieg. Die Abschaffung der Leibeigenschaft brachte ihm den Namen Befreier-Zar ein. 1877 erklärte Russland dem Osmanischen Reich aufgrund des bulgarischen Aprilaufstands den Krieg. Er begann viele Reformen, ließ aber Regimegegner überwachen und verfolgen. Er starb durch ein Sprengstoffattentat.
Alexander III., „der Friedensstifter“
(* 10. März 1845; † 1. November 1894)
1881–1894KaiserSohn Alexanders II. Nach seiner Machtübernahme hob er viele Liberalisierungen seines ermordeten Vaters wieder auf. Er stärkte die Autokratie in Russland und gründete die Geheimpolizei Ochrana. In seiner Regierungszeit führte Russland keine Kriege, weshalb er den Beinamen „der Friedensstifter“ bekam.
Nikolaus II.
(* 18. Mai 1868; † 17. Juli 1918)
1894–1917KaiserSohn Alexanders III. Letzter gekrönter Kaiser Russlands. Die Niederlage im Krieg gegen Japan löste 1905 – nach der Niederschlagung einer friedlichen Demonstration am Petersburger Blutsonntag – die Russische Revolution 1905 aus. Der Kaiser musste die Bildung einer Duma hinnehmen. 1914–18 kämpfte Russland im Ersten Weltkrieg. Nikolaus dankte 1917 infolge der Februarrevolution ab und wurde samt Familie im Sommer 1918 von den Bolschewiki ermordet. Seit 2000 wird er von der Russisch-Orthodoxen Kirche als Heiliger verehrt.

Sonstiges

Nikolai II. hatte 1917 dem Thron zugunsten seines Bruders Michail Alexandrowitsch Romanow entsagt, doch Russlands Provisorische Regierung hatte sofort auch Michail zum Thronverzicht gedrängt. Großfürst Nikolai Nikolajewitsch Romanow der Jüngere wurde 1922 vom Semski Sobor der Provisorischen Amur-Regierung zum Zaren ausgerufen. Jedoch konnte er das Amt nicht antreten, da er sich zu diesem Zeitpunkt im Exil in Paris befand und die Provisorische Amur-Regierung im Dezember 1922 wieder beseitigt wurde.

Siehe auch

Literatur

  • Hans-Joachim Torke (Hrsg.): Die russischen Zaren 1547–1917. Verlag C.H. Beck, München 1995, ISBN 3-406-42105-9.

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  • А. Теве. Гравюра из книги "Космография". 1575.
  • André Thevet. "Cosmography" (1575)

From: H.F. Helmolt (ed.): History of the World. New York, 1901.

Helmolt, H.F., ed. History of the World. New York: Dodd, Mead and Company, 1902.
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Vasili IV of Russia, 18-й век, ГИМ
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Ростислав Мстиславич
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Великий князь Всеволод Ярославич. Портрет из Царского титулярника. 1672 год
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Autor/Urheber: (Fotograf: Dirk Franke), Lizenz: CC BY-SA 2.0
Zarenthron mit Romanow-Familienwappen in der Eremitage.
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Святослав (крайний справа) с семьёй.
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Vasili II. From Tsarskiy titularnik
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Это гравюра Шлипера с оригинального рисунка Клавдия Лебедева «Князь Изяслав Мстиславич предлагает мир и дружбу дяде своему Вячеславу». До 1917 года находилась в собственности журнала «Нива».
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Portrait of russian emperor Peter II of Russia

Материалы: холст, масло

Размеры: 77 х 58 см Самарский областной художественный музей 1730-е
Facial Chronicle - b.07, p.247 - Murder of Yuri of Moscow.jpg

Дмитрий Михайлович Грозные Очи убивает Юрия Даниловича Московского
"Того же лета князь Дмитрей Михайлович Тверской, внук Ярославль, уби во Орде князя Юрьа Даниловичя Московьскаго" ("В том же году князь Дмитрий Михайлович Тверской, внук Ярославов, убил в Орде великого князя Юрия Даниловича Московского, внука Александрова, правнука Ярославова, праправнука Всеволодова, препраправнука Юрия Долгорукого, (потомка) пращура Владимира Манамаха, прапращура Ярослава, препрапращура великого Владимира [в Филиппово говение, месяца ноября в 21-й день, на праздник Введениа Пречистыя Богородици, без царева слова, надеясь на царево жалование, поскольку царь Азбяк чтил князя Дмитрия Михайловича Тверского. И он, на то надеясь, убил великого князя Юрия; и не на добро было это ему самому, и был у царя в опале великой, пока не помыслит о нем,

что сотворить.]")// Из "Царственного летописца"
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Lžidimitrij I.
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Ivan VI, Emperor of Russia, with his mother Anna Leopoldovna (or possibly with lady-in-waiting en:Julia Mengden)
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Изяслав Ярославич (1024—1078) — великий князь киевский в 1054—1068, 1069—1073 и с 1077, новгородский князь 1052—1054.
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unbekannt

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Wladyslaw IV

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Vseslav of Polotsk - XI
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Ярослав Всеволодович с храмом. Фреска церкви Спаса на Нередице. Около 1246 года.
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Zaślubiny Światopełka z córką Bolesława Chrobrego
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Russian knyaz Igor collects tribute from the Drevlyans in 945.

In Russian: Князь Игорь собирает дань с древлян в 945 году ("Полюдье")
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Iwan II Piękny- książę moskiewski w latach 1353-1359
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Alexander III // «Портрет Александра III» Холст, масло 89 х 75

Центральный военно-исторический музей артиллерии, инженерных войск и войск связи
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Autor/Urheber: Дар Ветер, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Vladimir II Monomakh on the Monument «Millennium of Russia» in Veliky Novgorod
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Св. Даниил Московский. Фреска Кремлёвского Архангельского собора Московского Кремля. XVII в.
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Prince Alexander Mikchailovich in Pskov, engraving by en:Boris Chorikov (1802 — 1866). Source [1]
Alexander I by S.Shchukin (1809, Tver).png
Тверь, Тверская областная картинная галерея
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Всеволод Ольгович
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Vasili I of Russia (1389-1425)
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Feodor Ioannovich from "Tsarskiy titulyarnik"
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Autor/Urheber: Дар Ветер, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Rurik on the Monument «Millennium of Russia» in Veliky Novgorod
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Изображение князя Изяслава Мстиславовича Киевского, взято из украинской википедии