Liste der Stolpersteine in Lilienthal

Die Liste der Stolpersteine in Lilienthal enthält alle Stolpersteine im Landkreis Osterholz, die im Rahmen des gleichnamigen Kunst-Projekts Stolpersteine von Gunter Demnig in Lilienthal verlegt wurden. Mit ihnen soll der Opfer des Nationalsozialismus gedacht werden, die in Lilienthal lebten und wirkten. Bei einer Verlegung im April 2006 wurden zwei Stolpersteine verlegt.

Liste der Stolpersteine

f1Symbol einer Weltkugel Karte mit allen Koordinaten: OSM | WikiMap

BildPerson, InschriftAdresseVerlegedatumAnmerkung
BW
Hier wohnte
Julius Frank
Jg. 1907
...		Hauptstraße 44
Erioll world.svg		18. Apr. 2006Julius Frank wurde am 22. März 1907 als Sohn von Henry und Johanna Frank in Lilienthal geboren. Die Familie war eine angesehene Fotografenfamilie mit eigenem Atelier und seit 1872 in Lilienthal ansässig. Auch Julius Frank wurde Fotograf und betrieb das Atelier seines Vaters nach dessen Tod 1931 weiter. Ab 1933 nahmen die Repressalien gegen Juden zu und steigerten sich immer mehr. Daraufhin verkaufte er das Geschäft der Familie im Mai 1936 und flüchtete im Juni 1936 ab Hamburg mit dem Schiff President Harding in die USA, seine Verlobte Hildegard folgte ihm und das Paar heiratete im Mai 1937 in Detroit. Aus der Ehe gingen drei Kinder hervor. 1947 zog die Familie nach Los Angeles. Julius Frank verstarb im August 1959 während eines Aufenthaltes in Mexiko. Seine Witwe und zwei seiner Kinder waren bei der Verlegung der Stolpersteine in Lilienthal anwesend.[1]
BW
Hier wohnte
Ludwig Frank
Jg. 1909
...		Ludwig Frank wurde am 28. Oktober 1909 als Sohn von Henry und Johanna Frank in Lilienthal geboren. Nach der Schule wurde er Schauspieler und hatte kleinere Engagements an Theaterbühnen. Er wohnte in Bremen, als seine Familie 1936 in die USA flüchtete. Während der Novemberpogrome 1938 wurde er verhaftet und war bis zum 5. Juli 1939 im KZ Oranienburg inhaftiert. Noch im Jahr 1939 flüchtete er nach England. Von dort führte ihn der Weg nach Kanada, wo er Zwangsarbeiten verrichten musste und 1945 frei kam. Ludwig Frank starb im September 1977 in Montreal.[2]

Verlegungen

  • 18. April 2006: zwei Stolpersteine an einer Adresse.[3]

Literatur

  • Harald Kühn, Peter Richter: Als die Hoffnung starb…: das Schicksal der jüdischen Fotografen-Familie Frank aus Lilienthal. Heimatverein Lilienthal eV, Lilienthal 2005, ISBN 978-3-927723-90-0 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. ↑ Elisabeth Jessen: Heimkehr nach fast 70 Jahren. In: abendblatt.de. 29. April 2006, abgerufen am 2. Juli 2019.
  2. ↑ Harald Kühn, Peter Richter: Als die Hoffnung starb…: das Schicksal der jüdischen Fotografen-Familie Frank aus Lilienthal. Heimatverein Lilienthal eV, Lilienthal 2005, ISBN 978-3-927723-90-0 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. ↑ Siegfried Deismann: Stolpersteine sind wieder da In: weser-kurier.de, abgerufen am 2. Juli 2019.