Liste der Kulturdenkmäler in Ober-Flörsheim

In der Liste der Kulturdenkmäler in Ober-Flörsheim sind alle Kulturdenkmäler der rheinland-pfälzischen Ortsgemeinde Ober-Flörsheim aufgeführt. Grundlage ist die Denkmalliste des Landes Rheinland-Pfalz (Stand: 31. Juli 2018)

Denkmalzonen

BezeichnungLageBaujahrBeschreibungBild
Denkmalzone DeutschordenskommendeComenturei 3–31, Hauptstraße 43
Lage
ab 1237Niederlassung des Deutschen Ordens ab 1237, südlichste und zugleich kleinste Kommende der Ballei Marburg; der Kommendenbezirk am Westrand des Dorfes, spätestens um 1280 von einer Mauer umgeben; nach Zerstörungen Wiederaufbau im 18. Jahrhundert;

mittelalterliche (?) Umfassungsmauer aus Kalkbruchstein, besonders im Süden und Osten erhalten; im Norden langer Abschnitt mit zugesetzten Schießscharten (Comenturei 16), die Südseite östlich des Torturms auf ganzer Länge bis zur Kante aus Quadern erhalten, ähnlich die Südhälfte des Ostabschnitts; die Mauerzüge machen die Grenzen der einstigen Komturei anschaulich nachvollziehbar;
Torturm (siehe Comenturei 31), im 15. Jahrhundert als feldseitiger Zugang der Anlage errichtet; ehemaliges Schaffnereigebäude (siehe Comenturei 3/5/7/9/Hauptstraße 43); ehemalige Komturei (siehe Comenturei 4)

Denkmalzone Deutschordenskommendeweitere Bilder

Einzeldenkmäler

BezeichnungLageBaujahrBeschreibungBild
HofanlageAlzeyer Straße 1
Lage
1779Hofanlage; stattliches spätbarockes Wohnhaus, 1779; veränderter zweiachsiger Anbau, verdachte Hofeinfahrt, Scheune; ummauerter Garten mit Pforte von 1772Hofanlageweitere Bilder
WohnhausAlzeyer Straße 23
Lage
frühes 19. JahrhundertKleinwohnhaus mit ehemaligem Schweinestall, wohl aus dem frühen 19. Jahrhundert
Schaffnerei der DeutschordenskommendeComenturei 3/5/7/9, Hauptstraße 43
Lage
16. Jahrhundertehemalige Schaffnerei der Deutschordenskommende, mindestens in Teilen aus dem 16. Jahrhundert, im 18. und 19. Jahrhundert aus oder umgebaut; langgestreckter Walmdachbau mit zwei zu unterscheidenden Hälften; Fenster mit schlichten Sandsteingewänden; historischer Baubestand im Inneren nur bei Nr. 3 und 43, der Südteil (Nr. 5/7/9) bei erhaltener Großform verändertSchaffnerei der Deutschordenskommendeweitere Bilder
Komturei der DeutschordenskommendeComenturei 4
Lage
zweite Hälfte des 18. Jahrhundertsehemalige Komturei der Deutschordenskommende, jetzt Bürgerhaus; nach der Mitte des 18. Jahrhunderts, repräsentativer spätbarocker Putzbau mit geohrter Sandsteingliederung; in der Südmauer Spolien, unter anderem RenaissancegesimsKomturei der Deutschordenskommendeweitere Bilder
TorturmComenturei, zu Nr. 31
Lage
15. oder 16. JahrhundertTorturm; spätgotischer, dreigeschossiger Bruchsteinbau mit spitzbogiger Durchfahrt, Krüppelwalmdach; barocker InnenausbauTorturmweitere Bilder
HofanlageHauptstraße 7
Lage
erstes Viertel des 19. JahrhundertsVierseithof, erstes Viertel des 19. Jahrhunderts; stattliches Wohnhaus mit Torfahrt, um 1818 durch den mennonitischen Gutsbesitzer Johannes Dettweiler (1796–1860) in seiner jetzigen Form gestaltet; Querscheune, im Osten Stall bezeichnet 1818 (18 HDW 18 = Hans DettWeiler); Stallanbau mit Gusseisensäulen; rückwärtig Garten
Evangelische KircheHauptstraße 29
Lage
1887/88neugotischer Bruchsteinsaal, 1887/88, Architekt Heinrich von Schmidt, MünchenEvangelische Kircheweitere Bilder
Katholische Pfarrkirche St. Peter und PaulHauptstraße 37
Lage
1773–83spätbarocker Saalbau, 1773–83, historisierender Westturm, Sandsteinquader, bezeichnet 1930Katholische Pfarrkirche St. Peter und Paulweitere Bilder
Kirch- und FriedhofHauptstraße, bei Nr. 37
Lage
ab dem 18. JahrhundertKirchhof mit Stützmauer an der Straße;

nördlich der Kirche spätbarockes Friedhofskreuz, 18. Jahrhundert, bis auf den reliefierten Tischsockel erneuert;
südlich der Kirche: Grabmal Heinrich Fuldner († 1855), spätklassizistisch mit Relief; Grabmal Helena Lauermann, geb. Schwarz († 1868), neugotisch mit Ecksäulchen; Grabmal Eheleute Konrad und Katharina Busch († 1894 bzw. 1878), Ädikula mit Ecksäulen und Treppengiebel mit Zinnen; Grabmal Peter Berke († 1895) und Peter Berke II. († 1897), Doppelädikula mit reichem Segmentgiebel; Grabmal Elisabetha Pflüger († 1890), profilierte Stele mit Eckpilastern; anonymes Grabmal, Baumkreuz auf Felsensockel, Ende des 19. Jahrhunderts; Grabmal Dr. med. Philipp August Würth († 1888), Eichenstumpf; Grabmal Heinrich Fauth († 1885), vegetabilische Bekrönung;
im jüngeren südlichen Teil: Grabmal Eheleute Peter Lawall († 1945), Galvanoplastik einer ruhenden Trauernden, 2014 vom Friedhof entfernt; Grabmal Familie Georg Hofmann II., unter anderem für Friedrich Hofmann († 1921), klassizierende Giebelstele mit Galvanorelief; Grabmal Antonie Gerlach, geb. Wolf († 1923) und Aloys Gerlach († 1953), Kunststeinädikula in spätem Jugendstil mit Relief

Kirch- und Friedhof
StallMünchgasse, zu Nr. 10
Lage
1832zweischiffiger Gewölbestall, bezeichnet 1832
MünchhofMünchgasse 18
Lage
18. und 19. Jahrhundertunregelmäßige Anlage des 18. und 19. Jahrhunderts; barockes Wohnhaus des frühen 18. Jahrhunderts, Fachwerkobergeschoss; gegenüber Bruchsteinbau mit Sandsteingliederung; Bruchsteinscheune, bezeichnet 1832, niedrigere Scheune mit Fachwerkgiebel, offene Remise mit Fachwerk
KriegerdenkmalWalterplatz, vor Nr. 1
Lage
1901Kriegerdenkmal 1870/71, galvanoplastische Figur eines Hessen-Darmstädter Infanteristen mit französischer Beutefahne, 1901Kriegerdenkmalweitere Bilder
Fachwerk-EckständerWeedengasse, an Nr. 6
Lage
1609zweitverwendeter Fachwerk-Eckständer, bezeichnet 1609; in einer Fachwerkkonstruktion nach der Mitte des 18. JahrhundertsFachwerk-Eckständer
WasserleitungWeedengasse, zu Nr. 16
Lage
18. oder Anfang des 19. JahrhundertsWasserleitung, winkelförmiger, mannhoher, tonnengewölbter Gang mit Kammer, Bruchstein, 18. oder Anfang des 19. Jahrhunderts
PumpwerkWeedengasse 44
Lage
1908ehemaliges Pumpwerk; malerischer Giebelbau, teilweise mit Gitterfachwerk, 1908, Architekt Ernst Böckmann, Kulturinspektion Mainz
Wappensteinnordöstlich des Ortes, an der Oberen Mühle
Lage
zweite Hälfte des 18. Jahrhundertsan der Scheune spätbarocker WappensteinWappenstein
Weinberghaussüdöstlich des Ortes an der B 271; Flur Auf der Hühnerscherre
Lage
1905Weinberghaus, Rundturm aus Kalkbruchstein mit Zinnenkranz, 1905Weinberghaus
Wasserbehältersüdwestlich des Ortes; Flur Am Saurech
Lage
1908Wasserbehälter, pyramidenförmiger Erdbau, Zugang mit Bossenquaderverkleidung, bezeichnet 1908

Literatur

Weblinks

Commons: Kulturdenkmäler in Ober-Flörsheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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Oberflörsheim Deutschordens-Schaffnerei
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Ober-Flörsheim ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Alzey-Worms in Rheinland-Pfalz.
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Spätbarocker Wappenstein an der Scheune der Oberen Mühle in Ober-Flörsheim, Verbandsgemeinde Alzey-Land, Landkreis Alzey-Worms, Rheinland-Pfalz, Deutschland. Kulturdenkmal gemäß Denkmalliste des Landes Rheinland-Pfalz (Stand: 31. Juli 2018). Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des Besitzers.
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Oberflörsheim Komturei (rechts) und Schaffnerei (links)
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Das Denkmal für die Ober-Flörsheimer, die im Deutsch-Französischen Krieg kämpften, wurde 1901 von einem in die USA ausgewanderten Bürger der Gemeinde Ober-Flörsheim geschenkt. Es steht vor dem Rathaus.
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Weinberghaus auf der Flur „Auf der Hühnerscherre“ an der B 271 südöstlich von Ober-Flörsheim, Verbandsgemeinde Alzey-Land, Landkreis Alzey-Worms, Rheinland-Pfalz, Deutschland. Kulturdenkmal gemäß Denkmalliste des Landes Rheinland-Pfalz (Stand: 31. Juli 2018). Rundturm aus Kalkbruchstein mit Zinnenkranz, 1905.
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Weedengasse 6: Fachwerkfassade, 1609
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Grabstein an der Mauer zur Deutschordenskommende in Form eines Eichenstumpfes
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Oberflörsheim Deutschordens-Komturei