Liste der Truppenteile der Fernspähtruppe des Heeres der Bundeswehr

Die Liste der Truppenteile der Fernspähtruppe des Heeres der Bundeswehr enthält alle Einheiten der Fernspähtruppe der Bundeswehr sowie eine kurze Übersicht über ihren Aufstellungszeitpunkt, Stationierungsorte, Unterstellung und über ihre Auflösung oder Umbenennung. Die Truppengattung ist mittlerweile in der Heeresaufklärungstruppe aufgegangen, einzelne Verbände der ehemaligen Truppe innerhalb dieser neuen Truppengattung aber noch aktiv, siehe dazu Liste der Heeresaufklärungsverbände der Bundeswehr. Die Truppengattung war eine der kleinsten der Bundeswehr und nicht immer eigenständig, sondern gehörte zeitweise zur Infanterie und zu den Panzeraufklärern, bevor sie als eigenständige Truppengattung zu den Führungstruppen gehörte. Heute ist sie im KSK und den Aufklärungszügen der Fallschirmjäger aufgegangen.

Legende

Legende
Aufgelöst
Aktiv (als Teil Heeresaufklärungstruppe)

Siehe auch hier für das Abkürzungsverzeichnis.

Kompanien

Im Heer wurde für jedes der drei ursprünglichen Korps eine Fernspähkompanie aufgestellt. Ihre Nummer ergab sich direkt aus dem übergeordneten Korps und zwei Nullen als Endziffer. Die Fernspähkompanie 100 war also truppendienstlich dem I. Korps unterstellt. Zur Ausbildung bzw. im Frieden unterstanden die Kompanien aber auch anderen Verbänden (meist Panzeraufklärungsbataillone) oder Schulen. Als die Korps aufgelöst wurden und die verbleibenden Fernspähkompanien anderen Verbänden unterstellt wurden, war man bereits im gesamten Heer von einer stringenten Nummerierungskonvention abgewichen. Aus Tradition behielten die Kompanien der Fernspäher daher auch bei Unterstellungswechseln ihre Nummer bei, die ihre Herkunft erahnen ließ. Das Fernspähausbildungszentrum 900 erhielt seine Nummerierung als direkt dem Bundesministerium der Verteidigung zugeordnete Einrichtung.

Folgende Verbände wurden aufgestellt:

BezeichnungAufstellungStationierungsort(e)AuflösungBemerkung
FeSpähKp 1001963?Braunschweig/Celle1996teilweise Eingliederung in KSK als FeSpähKdoKp,
damit Wechsel zur neuen Truppengattung "Spezialkräfte"
FeSpähLehrKp 2001962bis 1964 Altenstadt
ab 1964 Weingarten
ab 1997 Pfullendorf
2015ursprünglich FeSpähKp 200
1993 Umbenennung in FeSpähLehrKp 200
1997 Unterstellung Fernspähschule
2006 Unterstellung DSO
2014 DSO umbenannt in Division Schnelle Kräfte (DSK)
FeSpähKp 3001963bis 1963 Altenstadt
ab 1963 Fritzlar
ab 1966 Herbornseelbach
ab 1978 Fritzlar
später Neuhausen ob Eck
1996teilweise Eingliederung in KSK als FeSpähKdoKp,
damit Wechsel zur neuen Truppengattung "Spezialkräfte"
Coats of arms of None.svgFeSpähKp 1ab 2023Schwarzenborn (Knüll)die derzeitigen Fernspähzüge der zwei Luftlandeaufklärungskompanien in Seedorf und Lebach werden den Grundpersonalstock der neuen Kompanie bilden.

Am 26. Oktober 2011 stellte Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) im Bundeskabinett das Stationierungskonzept 2011 vor, nach dem die Fernspählehrkompanie 200 aufgelöst wird.[1]

Ausbildungseinrichtungen

Die Ausbildungseinrichtung der Fernspäher war zu Anfang der Fernspähausbildungszentrum 900, später die Internationale Fernspähschule. Heute wird die Ausbildung teils vom Ausbildungszentrum Heeresaufklärungstruppe, teils vom Ausbildungszentrum Spezielle Operationen geleistet.

BezeichnungAufstellungStationierungsort(e)AuflösungBemerkung
Coats of arms of None.svgLehrgruppe R1961Altenstadt1962 umgegliedert in FeSpähLehrKp 200„R“ steht für den ersten Chef Major Rittmeyer. Nur Kaderverband zur Aufstellung der FeSpähTrp
FeSpähAusbZ 9001973Neuhausen ob Eck1979 umgegliedert in IntFeSpähS
IntFeSpähS1979bis 1980 Neuhausen ob Eck
ab 1980 Weingarten (Württemberg)
ab 1997 Pfullendorf
2003 umgegliedert in AusbZSpezOpgebildet aus FeSpähAusbZ 900
internes Verbandsabzeichen: IntFeSpähS (V2).png
Ausbildungszentrum Spezielle Operationen (Bundeswehr).svgAusbZSpezOp2003Pfullendorfnoch aktivgebildet aus IntFeSpähS

Abkürzungen

Folgende Abkürzungen werden benutzt:

  • KSK → Kommando Spezialkräfte
  • FeSpähKp → Fernspähkompanie
  • FeSpähLehrKp → Fernspählehrkompanie
  • FeSpähKdoKp → Fernspähkommandokompanie
  • FeSpähAusbZ → Fernspähausbildungszentrum
  • IntFeSpähS → Internationale Fernspähschule

Einzelnachweise

  1. Die Auswirkungen des Stationierungskonzeptes im Bundesland Baden-Württemberg. (PDF) Bundesministerium der Verteidigung, 26. Oktober 2011, archiviert vom Original am 30. Oktober 2011; abgerufen am 23. November 2011.

Weblinks

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