Liste der Baudenkmäler in Habach

Auf dieser Seite sind die Baudenkmäler in der oberbayerischen Gemeinde Habach zusammengestellt. Diese Tabelle ist eine Teilliste der Liste der Baudenkmäler in Bayern. Grundlage ist die Bayerische Denkmalliste, die auf Basis des Bayerischen Denkmalschutzgesetzes vom 1. Oktober 1973 erstmals erstellt wurde und seither durch das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege geführt wird. Die folgenden Angaben ersetzen nicht die rechtsverbindliche Auskunft der Denkmalschutzbehörde. [Anm. 1]

Kirche in Dürnhausen

Ensembles

Ensemble Ortskern Habach

Das Ensemble umfasst den an der Hauptstraße liegenden Kernbereich des ehemaligen Kollegiats-Stiftsdorfs. In den sechs größeren, vorwiegend giebelständigen Satteldachhäusern sind die im 19. Jahrhundert meist umgebauten Stiftshäuser der Kanoniker zu erkennen; die Kleinanwesen der rund 30 Bediensteten des um 1085 gegründeten Stifts am westlichen, südlichen und östlichen Ortsrand wurden im 19. Jahrhundert zu meist traufständigen, teilweise auch giebelseitig in Wohn- und Stallbereich geteilte Bauernhäuser mit mittelsteilem Dach verwandelt. Das Haus Hofbichlweg 2 ("Mesnerhäusl") zeigt noch den Zustand vom Wiederaufbau nach der verwüstenden Brandschatzung am 17. Juli 1704 durch die im Erbfolgekrieg eingefallenen Tiroler. Die Lage Habachs auf einem sanft aus dem Loisachmoos nördlich des Kochelsees aufsteigenden Rain bildet mit den benachbarten Klosterorten Benediktbeuern und Schlehdorf ein gleichseitiges Dreieck und mit den ehemals zum Stift gehörenden Pfarrdörfern Sindelsdorf und Dürnhausen eine Dreiergruppe von Kirchtürmen. Die fernwirksame Stiftskirchensilhouette am westlichen Horizont wird innerhalb des Ortes durch die auf den Kirchturm gerichtete Straßenführung zum beeindruckenden Nahziel gesteigert, wobei die am Straßenrand stehenden Kugelbäumchen die Hinführung unterstreichen. Die Kastanienzeile westlich des Friedhofs, etwa an der Stelle der 1663 abgetragenen St.-Georgs-Kirche, bezeichnet heute die Stelle des Kriegerdenkmals. Je ein schlichter Steinbrunnen steht nahe der östlichen und westlichen Straßengabelung. Die Bezeichnung "Denk-Haus" (Hauptstraße 16) erinnert an den um 1495 hier geborenen Wiedertäufer Johannes Denk. Aktennummer: E-1-90-126-1

Baudenkmäler nach Ortsteilen

Habach

LageObjektBeschreibungAkten-Nr.Bild
Antdorfer Straße 34
(Standort)
Reßler-HausVier barocke HausfigurenD-1-90-126-3Reßler-Haus
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Hauptstraße 2
(Standort)
Ehemalige Kollegiats-Stiftskirche St. Ulrichjetzt katholische Pfarrkirche, 1663 und Folgejahre errichtet, Turmunterbau mittelalterlich; mit Ausstattung. – Beinhaus mit Pultdach, 17. Jahrhundert; südlich der Kirche. – Ost-, Süd- und Westseite der Friedhofsmauer, wohl 17. Jahrhundert; am westlichen Eingang zwei Säulenfragmente, vielleicht romanisch, barock überarbeitet. – An der Grabstätte Bleicher-Hartl östlich der Kirche geschmiedetes Eisenblechkreuz (wohl ursprünglich Wegkreuz), 18. Jahrhundert.D-1-90-126-1
Ehemalige Kollegiats-Stiftskirche St. Ulrich
(c) Gras-Ober, Wikipedia/Wikimedia Commons (cc-by-sa-3.0)

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Hauptstraße 4
(Standort)
Mesner/GöblBauernhaus, mit Bundwerk, Mitte 19. Jahrhundert, im Kern älter.D-1-90-126-6Mesner/Göbl
Hauptstraße 5
(Standort)
AltwirtGasthaus, breitgelagerter Satteldachbau, bezeichnet mit dem Jahr 1626, erneuert Anfang 18. und zweite Hälfte 19. Jahrhundert.D-1-90-126-7Altwirt
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Hauptstraße 6
(Standort)
SchweigerGeschnitzte Haustür, biedermeierlich, Balkon, gotisierend.D-1-90-126-8Schweiger
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Hauptstraße 8
(Standort)
PfarrhofSatteldachbau, erstes Viertel 18. Jahrhundert – Angebauter Pfarrstadel, bezeichnet mit dem Jahr 1849. – Erdgeschossiges Nebengebäude mit steilem Walmdach, 18. Jahrhundert.D-1-90-126-9Pfarrhof
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Hauptstraße 9
(Standort)
StiftshausEhemaliges Stiftshaus, im Kern Anfang 18. Jahrhundert.D-1-90-126-10Stiftshaus
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Hauptstraße 10
(Standort)
WohnteilWohnteil des ehemaligen Stiftshauses, jetzt Bauernhaus, breit gelagerter Bau mit Flachsatteldach, im Kern Anfang 18. Jahrhundert.D-1-90-126-11Wohnteil
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Hauptstraße 17
(Standort)
StiftshausEhemaliges Stiftshaus, dann Bauernhaus, mit Flachsatteldach und Hochlaube, im Kern Anfang 18. Jahrhundert.D-1-90-126-15Stiftshaus
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Hofbichlweg 2
(Standort)
Fischer/MesnerKleinbauernhaus, giebelseitiger Mittertennbau, verputzte Blockwände am Wohnteil, Zierbund, um 1705.D-1-90-126-18BW
Obersöcheringer Straße, etwas außerhalb des Orts
(Standort)
Wegkreuzschlichter Holzkorpus mit historisierendem Gehäuse, 19. Jh.D-1-90-126-30BW
Schmiedgasse 1
(Standort)
Überreiter/JagerWohnteil eines ehemaligen Kleinbauernhauses, mit Giebelbundwerk und zwei Balusterlauben, Anfang 18. Jahrhundert.D-1-90-126-22BW
Schmiedgasse 4
(Standort)
HofbaurEhemaliges Bauernhaus, verputzter Blockbau, Anfang 18. Jahrhundert, Dacherhöhung 19. Jahrhundert.D-1-90-126-23BW
Vor St.-Ulrich-Straße 16
(Standort)
UlrichsbrunnenTuffsteinanlage, 1917 und 1957 erneuert.D-1-90-126-2Ulrichsbrunnen
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Dürnhausen

LageObjektBeschreibungAkten-Nr.Bild
Kirchweg 2
(Standort)
Katholische Filialkirche St. Martinschlichter Saalbau mit polygonalem Chorschluss und südlichem Flankenturm, romanisches Langhaus 1063, spätgotischer Chor und Turm 15. Jahrhundert, Barockisierung um 1670; mit Ausstattung; Friedhofsmauer, verputztes Bruchsteinmauerwerk.D-1-90-126-25Katholische Filialkirche St. Martin
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Sindelsdorfer Straße 5
(Standort)
Ehemaliger Gasthofzweigeschossiger verputzter Massivbau mit flachem Walmdach und kleinem eingerahmten Wandbild, im Kern 18. Jahrhundert, Anbau eines Wirtschaftsteils um 1830/40.D-1-90-126-27
Ehemaliger Gasthof
(c) Gras-Ober, Wikipedia/Wikimedia Commons (cc-by-sa-3.0)

Kratzlmühle

LageObjektBeschreibungAkten-Nr.Bild
In Kratzlmühle; Kratzlmühle 1
(Standort)
HofkapelleKleiner Putzbau mit geradem Schluss, von Georg Höck, 1857.D-1-90-126-29Hofkapelle

Ehemalige Baudenkmäler

In diesem Abschnitt sind Objekte aufgeführt, die früher einmal in der Denkmalliste eingetragen waren, jetzt aber nicht mehr. Objekte, die in anderem Zusammenhang also z. B. als Teil eines Baudenkmals weiter eingetragen sind, sollen hier nicht aufgeführt werden. Aktennummern in diesem Abschnitt sind ehemalige, jetzt nicht mehr gültige Aktennummern.

LageObjektBeschreibungAkten-Nr.Bild
Habach
Hauptstraße 14
(Standort)
Bader/KirnbergerGeschnitzte Haustür, neubarock.D-1-90-126-13Bader/Kirnberger
Habach
Hauptstraße 21
(Standort)
GattermannGeschnitzte Haustür, biedermeierlich.D-1-90-126-16Gattermann
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Habach
Hofheimer Straße 6
(Standort)
BauernhausMassivbau, zweites Drittel 19. Jahrhundert.D-1-90-126-20BW

Abgegangene Baudenkmäler

In diesem Abschnitt sind Objekte aufgeführt, die früher einmal in der Denkmalliste eingetragen waren, jetzt aber nicht mehr existieren, z. B. weil sie abgebrochen wurden. Aktennummern in diesem Abschnitt sind ehemalige, jetzt nicht mehr gültige Aktennummern.

LageObjektBeschreibungAkten-Nr.Bild
Dürnhausen
Berghofweg 2
(Standort)
Koanz-HofTraufbundwerk bezeichnet mit dem Jahr 1819.

Zerstört durch Brand am 28. Mai 2017.[1][2] Im Oktober und November 2019 wurde das Gebäude (Stallung und Wohnhaus) abgerissen; anschließend wurde ein Ersatzbau errichtet.[3]

D-1-90-126-26Koanz-Hof

Siehe auch

Anmerkungen

  1. Diese Liste entspricht möglicherweise nicht dem aktuellen Stand der offiziellen Denkmalliste. Letztere ist sowohl über die unter Weblinks angegebene Verknüpfung als PDF im Internet einsehbar als auch im Bayerischen Denkmal-Atlas kartographisch dargestellt. Auch diese Darstellungen geben, obwohl sie durch das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege täglich aktualisiert werden, nicht immer und überall den aktuellen Stand wieder. Daher garantiert das Vorhandensein oder Fehlen eines Objekts in dieser Liste oder im Bayerischen Denkmal-Atlas nicht, dass es gegenwärtig ein eingetragenes Denkmal ist oder nicht. Außerdem ist die Bayerische Denkmalliste ein nachrichtliches Verzeichnis. Die Denkmaleigenschaft – und damit der gesetzliche Schutz – wird in Art. 1 des Bayerischen Denkmalschutzgesetzes (BayDSchG) definiert und hängt nicht von der Kartierung im Denkmalatlas und der Eintragung in die Bayerische Denkmalliste ab. Auch Objekte, die nicht in der Bayerischen Denkmalliste verzeichnet sind, können Denkmalschutz genießen, wenn sie die Kriterien nach Art. 1 BayDSchG erfüllen. Bei allen Vorhaben ist daher eine frühzeitige Beteiligung des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege nach Art. 6 BayDSchG notwendig.

Literatur

Weblinks

Commons: Baudenkmäler in Habach – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Andreas Baar: Großbrand auf Habacher Bauernhof. In: Merkur.de, 29. Mai 2017. Abgerufen am 3. Januar 2018.
  2. Denkmalliste für Habach (Memento vom 18. April 2016 im Internet Archive) beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege
  3. Sichtung vor Ort, kein Fotobeleg.

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Hauptstr. 5 Habach-1.jpg
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Dies ist ein Foto des bayerischen Baudenkmals mit der BLfD-Aktennummer
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Habach, Hauptstr. 4, Bauernhaus mit Bundwerk an der östlichen Giebelseite. Bis zur Säkularisierung war dieses Haus Wohnhaus des Stiftsmesners
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Habach, Hauptstr.21: Das Detail zeigt die geschnitzte Haustür in biedermeierlichem Stil
Bayduerhausen210062017c99.jpg
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Bayern, Oberbayern. Habach, Dürnhausen. Ehemalige Bauernhaus, Koanz-Hof mit der Anschrift Berghofweg 2. Gebäudezustand am 10. Juni 2017, nach dem Feuer. Gesehen von der Straße. Das Areal wurde, beginnend in der letzten Oktober Woche und anfang November 2019, abgetragen. Seit ende November 2019 wurde nun mit dem wiederaufbau des Bauwerks begonnen.
Habach St. Ulrich GO-1.jpg
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Kath. Pfarrkirche St. Ulrich in Habach im Landkreis Weilheim-Schongau.
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Habach, Hauptstr. 6, geschnitzte Haustür und Balkon
Habach Hauptstr10 001.jpg
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Habach, Hauptstr. 10, Wohnteil des ehemaligen Stiftshauses, jetzt Bauernhaus, breit gelagerter Bau mit Flachsatteldach, im Kern Anfang 18. Jahrhundert
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Habach, Hauptstr.14: geschnitzte Haustür in neubarockem Stil
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Habach, Hauptstr. 17, Ehemaliges Stiftshaus, dann Bauernhaus, mit Flachsatteldach und Hochlaube, im Kern Anfang 18. Jahrhundert. Ansicht von SSW
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Habach, bei St.-Ulrichstr. 16, Ulrichsbrunnnen: Etwas unter dem Niveau der Umgebung liegt das in Tuffstein gearbeitete Ulrichsbrünnlein, zu dem ein paar Stufen hinunter führen und dessen Herkunft in einer Tafel beschrieben wird (s. Bild 002). Oberhalb dieser Tafel, in einer Nische, befindet sich eine Büste des Hl. Ulrichs mit einem metallenen Reif als Heiligenschein; auf dem Sockel der Büste sind die Insignien seiner Bischofswürde Kreuz und Krummstab, darüber liegend zwei Fische
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Dürnhausen, Sindelsdorfer Str. 5; Massivbau mit flachem Walmdach, um 1830/40.
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Habach, Hauptstr. 8, Pfarrhof. Ansicht von NW
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Kirche in Dürnhausen von Südwesten, Habach
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Habach, Ortsteil Kratzlmühle, rechteckige Hofkapelle von 1857: Ansicht von NO. Der Innenraum war z. Zt. der Aufnahme leergeräumt
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Habach, Antdorfer Str. 34, Barocke Hausfiguren: Ansicht von ONO
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