Liste der österreichischen Gesundheitsminister

Der österreichische Gesundheitsminister ist der für Gesundheitspolitik zuständige Minister Österreichs. Der aktuelle Amtsinhaber seit 8. März 2022 ist Johannes Rauch.

Zum Ressort

Das Ressort wurde 1918, während des Ersten Weltkriegs, in der Amtszeit des Ministeriums Hussarek, der vorletzten Regierung im österreichische Länder (Cisleithanien) genannten westlichen Teil Österreich-Ungarns, als k.k. Ministerium für Volksgesundheit gegründet, das erste solche Ministerium in Europa. Das Ministerium wurde per 27. Juli 1918 eingerichtet, der erste Minister, Ivan Horbaczewski, von Kaiser Karl I. am 30. Juli 1918 ernannt. Horbaczewski hatte, mit den Vorbereitungsarbeiten für das neue Ressort betraut, schon der Vorgängerregierung, dem Ministerium Seidler, seit 30. August 1917 als Minister ohne Geschäftsbereich angehört.

Da die Monarchie im Herbst 1918 zerfiel, wurden die Minister vom Kaiser in einer seiner letzten Amtshandlungen am 11. November 1918 enthoben und keine Nachfolger mehr ernannt. Am 30. Oktober 1918 war ohne Beteiligung des Kaisers der neue, vom 12. November 1918 an republikanische österreichische Staat (damals Deutschösterreich genannt) gegründet und die erste Regierung eingesetzt worden. Dabei wurde das Staatsamt für Volksgesundheit geführt. Dann gingen die Agenden 1920 an das in den Notzeiten wichtigere Staatsamt/Bundesministerium für Volksernährung, 1923 an das Bundesministerium für soziale Verwaltung, 1945–49 wieder an den Bundesminister für Volksernährung.[1]

In der Republik Österreich wurden die Gesundheitsagenden vom Sozialministerium wahrgenommen, bis 1972 von Bruno Kreisky in der Bundesregierung Kreisky II wieder ein eigenes Ministerium dafür eingerichtet wurde. Seither war das Portefeuille durchwegs mit anderen Ressorts kombiniert, 2008–16 gab es wieder einen Minister ausschließlich für Gesundheitsangelegenheiten.

Liste

Minister und Staatssekretäre für Volksgesundheit

  • Johann (Ivan) Horbaczewski, Minister für Volksgesundheit: 30. August 1917 Minister ohne Portefeuille, seit 30. Juli 1918 Volksgesundheitsminister bis 11. November 1918
  • Ignaz Kaup, deutschösterreichischer Staatssekretär (Ministerrang) für Volksgesundheit: 30. Oktober 1918–15. März 1919 (ab 15. März 1919 ohne Titel mit der Fortführung der Agenden betraut, 20. März 1919 Sektionschef)
  • Julius Tandler: 9. Mai 1919–10. November 1920 in der Staatsregierung Mayr I Unterstaatssekretär, 10.–20. November 1920 in der Bundesregierung Mayr I Staatssekretär für Volksgesundheit

Im weiteren Sinne werden auch die Minister für Volksernährung 1920–23 (Alfred Grünberger, Rudolf Buchinger, jeweils betraut) und 1945–47 (Hans Frenzel, Otto Sagmeister) und die diversen Staatssekretäre in Ministerrang zu den Vorgängern der Gesundheitsminister gezählt.[1]

Bundesminister und - innen und Staatssekretärinnen und -sekretäre für Gesundheit

NameParteiAmtsantrittAmtsendeZuständigkeit
Ingrid Leodolter SPÖ 2. Feb. 19728. Okt. 1979Bundesministerin für Gesundheit und Umweltschutz
Hertha Firnberg SPÖ 8. Okt. 19795. Nov. 1979mit der Leitung des Bundesministeriums für Gesundheit und Umweltschutz betraut
Herbert Salcher SPÖ 5. Nov. 197920. Jän. 1981Bundesminister für Gesundheit und Umweltschutz
Kurt Steyrer SPÖ 20. Jän. 198117. Dez. 1985Bundesminister für Gesundheit und Umweltschutz
Franz Kreuzer SPÖ 17. Dez. 198521. Jän. 1987Bundesminister für Gesundheit und Umweltschutz
Marilies Flemming ÖVP 21. Jän. 198731. März 1987mit der vorläufigen Leitung des Bundesministeriums für Gesundheit und Umweltschutz betraut
Franz Löschnak SPÖ 1. Apr. 19872. Feb. 1989Bundesminister für Gesundheit und öffentlichen Dienst
Harald Ettl SPÖ 2. Feb. 19893. Apr. 1992Bundesminister für Gesundheit und öffentlicher Dienst (bis 17. Dezember 1990)
Bundesminister im Bundeskanzleramt (von 17. Dezember 1990 bis 1. Februar 1991)
Bundesminister für Gesundheit, Sport und Konsumentenschutz (ab 1. Februar 1991)
Michael Ausserwinkler SPÖ 3. Apr. 199217. März 1994Bundesminister für Gesundheit, Sport und Konsumentenschutz
Christa Krammer SPÖ 17. März 199427. Jän. 1997Bundesministerin für Gesundheit, Sport und Konsumentenschutz (bis 1. Jänner 1995)
Bundesministerin für Gesundheit und Konsumentenschutz (ab 1. Jänner 1995)
Eleonora Hostasch SPÖ 28. Jän. 19974. Feb. 2000mit der Leitung des Bundesministeriums für Gesundheit und Konsumentenschutz betraut (bis 14. Februar 1997)
Bundesministerin für Arbeit, Gesundheit und Soziales (ab 15. Februar 1997)
Elisabeth Sickl FPÖ 4. Feb. 200024. Okt. 2000Bundesministerin für Arbeit, Gesundheit und Soziales (bis 31. März 2000)
Bundesministerin für soziale Sicherheit und Generationen (ab 1. April 2000)
Reinhart Waneck FPÖ 4. Feb. 200025. Juni 2004Staatssekretär im Bundesministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales (bis 31. März 2000)
Staatssekretär im Bundesministerium für soziale Sicherheit und Generationen (von 1. April 2000 bis 28. Februar 2003)
Staatssekretär im Bundesministerium für Gesundheit und Frauen (ab 1. Mai 2003)
Herbert Haupt FPÖ 24. Okt. 200030. Apr. 2003Bundesminister für soziale Sicherheit und Generationen
Maria Rauch-Kallat ÖVP 1. Mai 200311. Jän. 2007Bundesministerin für Gesundheit und Frauen
Andrea Kdolsky ÖVP 11. Jän. 20072. Dez. 2008Bundesministerin für Gesundheit und Frauen (bis 28. Februar 2007)
Bundesministerin für Gesundheit, Familie und Jugend (ab 1. März 2007)
Alois Stöger SPÖ 2. Dez. 20081. Sep. 2014Bundesminister für Gesundheit, Familie und Jugend (bis 31. Jänner 2009)
Bundesminister für Gesundheit (ab 1. Februar 2009)
Sabine Oberhauser SPÖ 1. Sep. 201423. Feb. 2017 (†)Bundesministerin für Gesundheit (bis 30. Juni 2016)
Bundesministerin für Gesundheit und Frauen (ab 1. Juli 2016)
Alois Stöger SPÖ 24. Feb. 20177. März 2017mit der Fortführung der Verwaltung des Bundesministeriums für Gesundheit und Frauen betraut
Pamela Rendi-Wagner SPÖ 8. März 201718. Dez. 2017Bundesministerin für Gesundheit und Frauen
Beate Hartinger-Klein FPÖ 18. Dez. 201722. Mai 2019Bundesministerin für Gesundheit und Frauen (bis 7. Jänner 2018)
Bundesministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz (ab 8. Jänner 2018)
Walter Pöltner Unabh. 22. Mai 20193. Juni 2019Bundesminister für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz
Brigitte Zarfl Unabh. 3. Juni 20197. Jän. 2020Bundesministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz
Rudolf Anschober GRÜNE 7. Jän. 202019. Apr. 2021Bundesminister für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz (bis 28. Jänner 2020)
Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz (ab 29. Jänner 2020)
Wolfgang Mückstein GRÜNE 19. Apr. 20218. März 2022Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz
Johannes Rauch GRÜNE 8. März 2022Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz

Weblinks

  1. a b Gesundheitsminister und Gesundheitsministerinnen. auf sozdok.at; abgerufen 29. Juli 2016.

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Austria Bundesadler.svg
Wappen der Republik Österreich: Nicht gesetzeskonforme Version des österreichischen Bundeswappens, umgangssprachlich „Bundesadler“, in Anlehnung an die heraldische Beschreibung des Art. 8a Abs. 3 Bundes-Verfassungsgesetz mit zwar nach Wappengesetz detailliertem, aber schwarzem statt grauem Gefieder, mit zu grellem Gelb sowie mit inkorrekter Darstellung des Bindenschilds, da die weiße Binde zu breit und der untere rote Balken zu schmal sowie der Spitz, statt halbrund zu sein, zu flach gerundet ist:

Das ursprüngliche Staatswappen wurde in der ersten Republik Österreich im Jahr 1919 eingeführt. Im austrofaschistischen Ständestaat wurde es im Jahr 1934 wieder abgeschafft und, im Rückgriff auf die österreichisch-ungarische Monarchie, durch einen Doppeladler ersetzt. In der wiedererstandenen (zweiten) Republik im Jahr 1945 wurde das Bundeswappen mit dem Wappengesetz in der Fassung StGBl. Nr. 7/1945 in modifizierter Form wieder eingeführt. Der Wappenadler versinnbildlicht, diesem Gesetzestext entsprechend (Art. 1 Abs. 1), „die Zusammenarbeit der wichtigsten werktätigen Schichten: der Arbeiterschaft durch das Symbol des Hammers, der Bauernschaft durch das Symbol der Sichel und des Bürgertums durch das Symbol der den Adlerkopf schmückenden Stadtmauerkrone […]. Dieses Wappen wird zur Erinnerung an die Wiedererringung der Unabhängigkeit Österreichs und den Wiederaufbau des Staatswesens im Jahre 1945 dadurch ergänzt, dass eine gesprengte Eisenkette die beiden Fänge des Adlers umschließt.“

Mit dem Bundesverfassungsgesetz vom 1. Juli 1981, mit dem das Bundes-Verfassungsgesetz in der Fassung von 1929 geändert wird, BGBl. Nr. 350/1981, wurden die Wappengesetze von 1919 und 1945 außer Kraft gesetzt und dem Text des Bundes-Verfassungsgesetzes mit Artikel 8a B-VG eine Verfassungsbestimmung über die Farben, die Flagge und das Wappen der Republik Österreich hinzugefügt. Mit der Neuverlautbarung des Wappengesetzes mit BGBl. Nr. 159/1984 in § 1 in der grafischen Umsetzung der Anlage 1 wurde das Bundeswappen in seiner aktuellen Version eingeführt.
Austria Bundesadler.png
Wappen der Republik Österreich (Bundeswappen): Österreichisches Staatswappen in der offiziellen Version entsprechend dem Bundesgesetz vom 28. März 1984 über das Wappen und andere Hoheitszeichen der Republik Österreich (Wappengesetz), BGBl. Nr. 159/1984.

Das ursprüngliche Staatswappen wurde in der ersten Republik Österreich im Jahr 1919 eingeführt. Im austrofaschistischen Ständestaat wurde es im Jahr 1934 wieder abgeschafft und, im Rückgriff auf die österreichisch-ungarische Monarchie, durch ein Wappen mit Doppeladler ersetzt. In der wiedererstandenen (zweiten) Republik im Jahr 1945 wurde das Bundeswappen mit dem Wappengesetz in der Fassung StGBl. Nr. 7/1945 in modifizierter Form wieder eingeführt. Es versinnbildlicht, diesem Gesetzestext entsprechend (Art. 1 Abs. 1), „die Zusammenarbeit der wichtigsten werktätigen Schichten: der Arbeiterschaft durch das Symbol des Hammers, der Bauernschaft durch das Symbol der Sichel und des Bürgertums durch das Symbol der den Adlerkopf schmückenden Stadtmauerkrone […]. Dieses Wappen wird zur Erinnerung an die Wiedererringung der Unabhängigkeit Österreichs und den Wiederaufbau des Staatswesens im Jahre 1945 dadurch ergänzt, dass eine gesprengte Eisenkette die beiden Fänge des Adlers umschließt.“

Mit Bundesverfassungsgesetz vom 1. Juli 1981 mit dem das Bundes-Verfassungsgesetz in der Fassung von 1929 geändert wird, BGBl. Nr. 350/1981, wurde das Wappengesetz von 1945 außerkraftgesetzt und dem Text des Bundes-Verfassungsgesetzes mit Artikel 8a B-VG eine Verfassungsbestimmung über die Farben, die Flagge und das Wappen der Republik Österreich hinzugefügt. Mit der Neuverlautbarung des Wappengesetzes mit BGBl. Nr. 159/1984 wurde das Wappen der Republik Österreich (Bundeswappen) in seiner aktuellen Version eingeführt.