Liechtensteinklamm
Liechtensteinklamm | ||
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![]() In der Liechtensteinklamm | ||
Lage | Salzburg, Österreich | |
Gewässer | Großarler Ache | |
Geographische Lage | 47° 18′ 40″ N, 13° 11′ 28″ O | |
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Typ | Klamm | |
Länge | 4 km | |
Besonderheiten | Weganlage; Naturdenkmal (NDM00051, 25,03 ha) |
Die Liechtensteinklamm ist eine Klamm, wenige Kilometer südlich von St. Johann im Pongau, Land Salzburg, Österreich.
Allgemeines


Die Liechtensteinklamm hat eine Länge von ca. 4000 Metern, davon sind 1000 Meter für Besucher zugänglich. Die Felsen sind bis zu 300 Meter tief. An manchen Stellen ist die Klamm nur wenige Meter breit. Die Klamm ist über Holzstege zu besichtigen, die ständig auf ihre Sicherheit überwacht und gewartet werden. Am Ende der Klamm befindet sich ein Wasserfall. Die Klamm ist in den Wintermonaten geschlossen. Jährlich wurde sie zuletzt von rund 220.000 Menschen besucht und ist damit das beliebteste Urlauberziel im Pongau.
Nach einem Felssturz im Mai 2017 musste die Liechtensteinklamm gesperrt werden. Der Betreiber, die Stadtgemeinde St. Johann im Pongau, plante zunächst, die Rinne zu räumen, aus der die Felsen abstürzten, beschädigte Stege zu erneuern und die Sicherheit zu verbessern.[1] Die Wiedereröffnung wurde mehrfach verschoben. Am 11. Juni 2020 wurde die Klamm wiedereröffnet.[2]
Geschichte und Erschließung

Das Wasser des Gebirgsbaches Großarler Ache (Großarlbach) bildete durch Jahrtausende währende Tiefenerosion die heutige Liechtensteinklamm. Für das Großarltal bildet sie ein besonderes Verkehrshindernis, das mit der Straße östlich oberhalb schon von alters her aufwändig umgangen werden musste.
1875 begannen die Arbeiten zur Begehbarmachung der Klamm durch Mitglieder des Pongauer Alpenvereins.[3] Da die Arbeiten wegen Geldmangels nicht weitergeführt werden konnten, suchte man einen Geldgeber. Man wandte sich an Fürst Johann II. von Liechtenstein, der eine Jagdwirtschaft im nahegelegenen Großarl betrieb. Der Fürst spendete für den Ausbau der Klamm 600 Gulden. Die Arbeiten konnten nun fortgesetzt werden. 1876 war die Erschließung der Klamm beendet. Wegen der großzügigen Spende des Fürsten benannte man die Klamm nach ihm.
1924 wurde ein Gasthaus in der Klamm errichtet, das 2011 abgerissen und 2012 durch einen Neubau ersetzt wurde.[4]
Die Klamm und ihre Sage
Einer Sage zufolge entstand die Klamm dadurch, dass der Teufel schnellstens Wasser nach Großarl bringen sollte. Dies gelang ihm aber zunächst nicht. Voller Wut und Zorn überflog er die Schlucht und schleuderte Wasser in sie hinein.
Literatur
- Oscar Kallwitz: In den Liechtenstein-Klammen. In: Die Gartenlaube. Heft 12, 1878, S. 195–198 (Volltext [Wikisource]).
- Therese Pippan: Vergleichende geologisch-morphologische Untersuchungen in den drei Klammen des östlichen Tauernnordrandes unter besonderer Berücksichtigung des Problems der Klamm- und Stufenbildung. In: Mitteilungen der Geologischen Gesellschaft in Wien. Band 47. Wien 1956, S. 121–140 (zobodat.at [PDF; 822 kB; abgerufen am 4. März 2010]).
- Isidor Herrisch: Die Lichtensteinklamm. Selbstverlag, Wien 1938 (ÖNB).
- Franz de Paula Storch: Topographisch-historische Notitzen über den Markt St. Johann, die Liechtenstein-Klamm und anderweitige Umgebung. Haslinger, St. Johann im Pongau 1879 (ÖNB).
- Walter Mooslechner: Geheimnisvolle Liechtensteinklamm. Verlag Anton Pustet, Salzburg 2013.
- Rupert Königswieser: Konzept für die Neugestaltung der Liechtensteinklamm. Techn. Univ., Dipl.-Arb., Wien 1997 (UBTUW).
- Die Liechtensteinklamm – die grösste und imposanteste Klamm der Alpen bei St. Johann im Pongau (Land Salzburg). Baur, St. Johann im Pongau 1950 (UBI).
- St. Johann im Pongau. Festschrift zur Erinnerung an die Eröffnung der Liechtensteinklamm vor 60 Jahren (1875–1935). Holzer-Baur, St. Johann im Pongau 1935 (ÖNB).
- Bettina Zerza: Brücke. Techn. Univ., Dipl.-Arb., Graz 1994 (ÖNB – [Liechtensteinklamm / Brücke / Projekt /]).
- Walter Mooslechner: Das Geheimnis der Liechtensteinklamm. St. Johann im Pongau. W. Mooslechner, Großarl 1995 (ÖNB).
Weblinks
- Eintrag zu Liechtensteinklamm bei St. Johann im Austria-Forum (im Heimatlexikon)
- Website der Liechtensteinklamm
- Andreas Rohrmoser: Die Sage der Lichtensteinklamm. 2018 Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im September 2021. Suche in Webarchiven) (
Einzelnachweise
- ↑ Nach Felssturz: Liechtensteinklamm bleibt zu orf.at 29. Mai 2017, abgerufen 30. Mai 2017.
- ↑ Sanierte Liechtensteinklamm mit neuem Highlight salzburg24.at 10. Juni 2020, abgerufen 12. Juni 2020.
- ↑ Die Liechtensteinklamm jubiliert. Wiener Zeitung, 3. August 1875, S. 6, unten Mitte (eReader anno.onb.ac.at).
- ↑ Julia Baumgärtner: Ein kleines Stück Liechtenstein, Bezirkszeitung vom 28. November 2011, Online, abgerufen am 6. Dezember 2012
Auf dieser Seite verwendete Medien
Logo Umweltbundesamt Österreich, klein
(c) Erwin Lindsen: Liechtensteinklamm Gorge in Austria with a Waterfall and Rainbow, CC BY 3.0
Die Großarler Ache in der Liechtensteinklamm (Sankt Johann im Pongau, Land Salzburg. Länge 4 km, Tiefe 300 m).
(c) Karte: NordNordWest, Lizenz: Creative Commons by-sa-3.0 de
Positionskarte von Salzburg, Österreich.
Quadratische Plattkarte. Geographische Begrenzung der Karte:
- N: 48.0767055° N
- S: 46.8998111° N
- W: 12.0100138° O
- O: 14.0424444° O
Gemeinde Sankt Veit im Pongau: Im roten Schilde die Darstellung des hl. Veit, nämlich der unbekleidete Oberkörper eines jugendlichen Mannes mit zum Gebet gefalteten Händen und goldnimbiertem Haupte, der aus einem auf einem niedrigen, brennenden Scheiterhaufen ruhenden schwarzen Kessel hervorragt
Autor/Urheber: FG, Lizenz: CC BY-SA 3.0
In der Liechtensteinklamm bei Sankt Johann im Pongau, Österreich
Autor/Urheber: Jan Harenburg, Lizenz: CC BY 4.0
Liechtensteinklamm / Wasserfall am Ende der Klamm
Gemeinde St. Johann im Pongau: Im roten Schilde die auf einem grünen Boden stehende, halb rechts gewendete Figur des hl. Johannes des Täufers mit gelblichem Unter- und braunem, lodenfärbigen Obergewande, in der Rechten ein Buch mit daraufliegendem Osterlamm mit Fahne haltend.
(c) Elisabeth Höll, CC BY-SA 4.0
Die anlässlich der Sanierung der Liechtensteinklamm in St. Johann im Pongau eingebaute Treppenanlage mit dem Namen "Helix".