Lieblingshof
Lieblingshof Gemeinde Dummerstorf | ||
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Koordinaten: | 54° 2′ N, 12° 20′ O | |
Höhe: | 32 m | |
Fläche: | 17,71 km² | |
Einwohner: | 717 (31. Dez. 2007) | |
Bevölkerungsdichte: | 40 Einwohner/km² | |
Eingemeindung: | 7. Juni 2009 | |
Postleitzahl: | 18196 | |
Vorwahlen: | 038204, 038209 | |
Lage in Mecklenburg-Vorpommern |
Lieblingshof ist seit dem 7. Juni 2009 ein Ortsteil der Gemeinde Dummerstorf[1] im Landkreis Rostock in Mecklenburg-Vorpommern (Deutschland).
Geografie
Lieblingshof liegt 15 Kilometer südöstlich von Rostock, auf einer Grundmoräne zwischen den Warnow-Zuflüssen Kösterbeck und Zarnow sowie der oberen Recknitz. Das Siedlungsgebiet des Ortes ist sehr aufgelockert. Südlich von Lieblingshof erstreckt sich ein großes Naturschutzgebiet, das sich über die Niederungswälder bis zum Recknitztal hinzieht.
Zur ehemals selbständigen Gemeinde gehörten die Ortsteile Godow, Petschow und Wolfsberg.
Geschichte
Godow wurde 1398 als mynes dorpheren to Godow ersterwähnt.[2][3][4]
In Lieblingshof befand sich ein altes Gut. Die Besitzer wechselten über die Jahrhunderte häufig. Ende des 18. Jahrhunderts war der geadelte Jägermeister Johann Carl von Stein auf Hohen Gubkow der örtliche Gutsherr. Die Familie Hillmann (1807) konnte die Begüterung dagegen über mehrere Generationen bewirtschaften. Ähnlich die Familie von Arnim, von 1851–1907. Erster Arnim auf Lieblingshof wurde Ludwig Friedrich Bernhard von Arnim-Lütgenhof (1803–1859), der auch Aufnahme in die Mecklenburgische Ritterschaft fand.[5] Die Arnims wohnten in Neustrelitz und verpachten Gut Lieblingshof mehrfach, eine Pächterin war Frau Richter.[6] Eduard Jesse war zwanzig Jahre in der Folgezeit Gutsherr.[7] Ab etwa 1927 wurde der Gutsbetrieb von der Mecklenburgischen Landgesellschaft betreut, um 1936 komplett aufgesiedelt.
Die Bedeutung von Petschow unterstreicht sich bis heute durch den Standort der Kirchengemeinde. Früher waren neun Ortschaften der näheren Region[8] in eingekircht. Man sprach zu Beginn des 20. Jahrhunderts von einem Kompatronat.[9] Die Kirchenpatrone waren u. a. die Gutsbesitzer in Hohen Gubkow mit einem weiteren Protonotär. Das Patronat galt früher ebenso für die Schuleinrichtungen.[10]
Wolfsberg geht auf eine Gründung von 1840 zurück, zunächst mit vier Bauernstellen. Heute sind acht Höfe vorhanden und werden von mehreren Generationen bewohnt.[11]
Sehenswürdigkeiten
- Spätromanische bzw. frühgotische Dorfkirche Petschow als Feldsteinkirche aus dem 13. Jahrhundert mit einjochigem Chor von um 1260, späterem zweijochigem, einschiffigem Langhaus und Turm aus dem 15. Jahrhundert; beachtliche Gewölbemalereien aus dem 14. Jahrhundert vorhanden.
- Gutshaus Lieblingshof: Eingeschossiger, 11-achsiger, Backsteinbau aus der Mitte des 19. Jahrhunderts; Gut.
→ Siehe auch Liste der Baudenkmale in Dummerstorf
Verkehrsanbindung
Durch das Gebiet Lieblingshofs führt die Bundesautobahn 20 (Anschlüsse in Dummerstorf bzw. Sanitz).
Literatur
- Das Kirchdorf Petschow., In: Friedrich Schlie: Die Kunst- und Geschichtsdenkmäler des Großherzogthums Mecklenburg-Schwerin. I. Band: Die Amtsgerichtsbezirke Rostock, Ribnitz, Sülze-Marlow, Tessin, Laage, Gnoien, Dargun, Neukalen. 1. Auflage, K. F. Koehler Leipzig, Bärensprung, Schwerin 1896, S. 418 ff.
- Das Kirchdorf Petschow., In: Friedrich Schlie, 2. Auflage, Schwerin 1898, S. 431 ff.
Einzelnachweise
- ↑ StBA Wiesbaden (Hrsg.): Gebietsänderungen vom 2. Januar bis 31. Dezember 2009.
- ↑ Verein für Mecklenburgische Geschichte und Alterthumskunde (Hrsg.): Mecklenburgisches Urkundenbuch (MUB), Band XXIII. 1396 - 1399. K. F. Koehler Leipzig, Bärensprung, Schwerin 1911, S. 355. Nr. 13234.
- ↑ Heinrich Batheke zu Godow schenkt zwei Plätze Landes an die Heil. Leichnamsbrüderschaft in Petschow zur Unterhaltung eines Lichts in dortiger Kirche.
- ↑ Vgl. Elżbieta Foster, Cornelia Willich, Torsten Kempke: Ortsnamen und Siedlungsentwicklung. Das nördliche Mecklenburg im Früh- und Hochmittelalter. Verlag Steiner, Stuttgart 2007, ISBN 3-515-08938-1, S. 172.
- ↑ Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Uradeligen Häuser. 1911. Zwölfter Jahrgang, Justus Perthes, Gotha 1910, S. 31 ff.
- ↑ Wilhelm Raabe Nachf. Gustav Quade: Mecklenburgische Vaterlandskunde. Band 1, 2. Auflage, Hinstorff, Wismar 1894, S. 1035.
- ↑ Vgl. R. Eichloff-Greifswald (Hrsg.): Milch-Zeitung. Wochenschrift für das Molkereiwesen. Nr. 18, 37. Jahrgang, Verlag W. Heinsius Nachfolger, Leipzig, 2. Mai 1908, S. 213.
- ↑ Grosherzoglich Meklenburg-Schwerinscher Staats-Kalender 1837. Hofbuchdruckerei, Schwerin 1837, S. 147.
- ↑ Großherzogliches Statistisches Amt (Hrsg.): Groszherzoglich Mecklenburg-Schwerinscher Staatskalender 1916. Hunderteinundvierzigster Jahrgang, Bärensprung, Schwerin 1916, S. 142.
- ↑ Groszherzoglich Mecklenburg-Schwerinscher Staatskalender 1913. Hundertachtunddreißisgter Jahrgang, Bärensprung, Schwerin 1913, S. 237.
- ↑ Dorfgeschichte: Wolfsberg in der Gemeinde Dummerstorf. In: Vgl. Weblink: NDR-Nordmagzin 17. Juli 2023.
Weblinks
- Dorfgeschichte: Wolfsberg in der Gemeinde Dummerstorf, NDR-Nordmagazin vom 17. Juli 2023.
- Gutshaus Lieblingshof - um 1880 erbaut, In: Gutshäuser und Schlösser in Mecklenburg-Vorpommern. Hrsg. QM3 UG (haftungsbeschränkt) Klein Kordshagen-Lüssow. Stand 2025.
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Positionskarte von Mecklenburg-Vorpommern, Deutschland
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Kirche in Petschow, Landkreis Bad Doberan