Leitpfosten

StVO-Zeichen 620-41 und 620-40 in Deutschland
links, hintenrechts, vorne
Signale 631 und 630 der SSV in der Schweiz
links, hintenrechts, vorne

Ein Leitpfosten (in Österreich Leitpflock, umgangssprachlich auch Begrenzungspfahl oder Straßenbegrenzungspfeiler) ist eine Verkehrseinrichtung, die der Abgrenzung der Fahrbahn und einem besseren Erkennen deren Verlaufs dient. Die deutsche StVO benennt in Anlage 4 zu § 43 den Leitpfosten als Zeichen 620. In Österreich ist der Einsatz im § 57 StVO geregelt.

Beschaffenheit

Leitpfosten
Aufsatzleitpfosten mit verschiedenen Halterungen zur Anbringung an Schutzplanken
Leitpfosten mit Wildwarnreflektor an einer Landstraße in Mecklenburg

In vielen Fällen bestehen Leitpfosten heute aus Kunststoff, es gibt aber auch Varianten aus Holz, Beton und Stahlblech. Neben dem Korpus machen vor allem die beidseitig angebrachten Reflektoren die Wirkung des Leitpfostens aus.

So wird in Österreich ein Leitpfosten-Modell verwendet, das u. a. eine Farbensymbolik aufweist, bei der vorne bzw. rechts ein roter rechteckiger Reflektor und hinten bzw. links ein weißer rechteckiger Reflektor montiert sind. Diese Reflektoren symbolisieren auf der rechten Seite die Heckleuchten der vorausfahrenden Fahrzeuge, auf der linken Seite die Scheinwerfer der entgegenkommenden Fahrzeuge.

Das in Deutschland und in ähnlicher Form auch in vielen anderen europäischen Ländern verwendete Modell besteht aus einem 12 Zentimeter breiten und m hohen (über dem Fahrbahnrand), hohlen, dreieckigen Kunststoffkorpus, der oben zur Fahrbahn hin abgeschrägt ist, einer parallel dazu angebrachten, 25 cm breiten Binde aus schwarzer Kunststofffolie (Tageskennzeichen) und den in ihr eingelassenen Reflektoren (vorne bzw. rechts ein rechteckiger Reflektor, weiß; hinten bzw. links zwei kleinere runde Reflektoren, weiß), welche das Nachtkennzeichen (Reflexzeichen) darstellen.[1] Der deutsche Leitpfosten in seiner heutigen Form wurde im März 1957 in Westdeutschland eingeführt.[2] Ein sehr ähnlicher Leitpfosten wurde mit der am 1. Juli 1974 verbindlich gewordenen TGL 12096/05 in der DDR eingeführt. Noch vor dem geplanten Inkrafttreten einer Neuausgabe der TGL 12096/05 vom Juni 1989, die eine leichte Veränderung an den Leitpfosten vorsah und am 1. Februar 1990 gültig werden sollte, wurde diese für nichtig erklärt, da die DDR von den Ereignissen der Wende überrollt wurde.

In der Schweiz werden auf Autobahnen ohne Gegenverkehr links quadratische, weiße Reflektoren verwendet. Der Korpus der Leitpfosten ist in der Schweiz abgerundet.

Bei Straßeneinmündungen erhalten die Eckleitpfosten gelbe Reflektoren. Ebenso erhalten zur Fahrbahn einspringende Abschnitte Leitpfosten mit gelben Reflektoren.

Die 1974 in der DDR eingeführten Leitpfosten waren weitgehend identisch mit den bereits seit 1957 in der Bundesrepublik verwendeten Pfosten. Der einzige Unterschied war, dass man in Kurven die Leitpfosten der Kurvenaußenseite mit roten Reflektoren bestückte und auch die Binde bei diesen Pfosten rot statt schwarz ausgeführt worden ist. Die Vorgaben beider Länder sahen vor, dass die Leitpfosten unter anderem auch aus Beton gegossen sein konnten. In Westdeutschland wurde jedoch relativ früh damit begonnen, Leitpfosten hauptsächlich aus Kunststoff herzustellen.[3]

Funktion

Besonders bei Nebel, Schnee und Dunkelheit leisten Leitpfosten einen wichtigen Beitrag zur Verkehrssicherheit.

Bei Strecken mit vermehrter Wildwechselgefahr werden häufig rote, blaue oder blau-weiße Wildwarnreflektoren an den Leitpfosten angebracht. Diese lenken in der Dämmerung oder in der Nacht das Scheinwerferlicht in den seitlichen Straßenraum und verursachen zusätzlich eine breite Streuung. Das Wild nimmt die unruhigen Lichtstrahlen wahr und scheut zurück.

In Deutschland verweisen längliche orange statt weiße Reflektoren auf eine Ausfahrt oder eine Einmündung am rechten Fahrbahnrand. Hierbei kann es sich um einmündende Straßen oder auch Einfahrten (z. B. zu Bauernhöfen) handeln. In solchen Fällen steht direkt vor und nach der Einmündung je ein Leitpfosten mit orangen Reflektoren, sodass Autofahrer von Weitem schon erkennen können, wo bzw. zwischen welchen beiden Leitpfosten die Einmündung sich befindet.

An Leitpfosten kann ein kleiner schwarzer Pfeil angebracht sein, der in Richtung der nächsten Notrufsäule weist. In schneereichen Gebieten werden im Winter Schneezeichen aufgestellt. Sie übernehmen die Funktion der Leitpfosten bei viel Schnee oder bei Schneeverwehungen. Leitpfosten dienen in einigen Teilen Deutschlands auch als Kilometersteine bzw. Stationszeichen. Dann sind auf der rechten Seite die Kilometerzahl und die Straßennummer sowie manchmal auch die Abschnittsnummer der Kilometrierung angebracht.

Herstellung

Moderne Leitpfosten für deutsche Straßen werden aus Niederdruck-Polyethylen mit Spritzgießtechnik, Extrusionstechnik oder Blastechnik hergestellt. Leitpfosten bestehen aus dem Leitpfosten-Körper, der Kappe und Reflektoren (Mehrkammer- oder Glasperlen-Reflektoren). Leitpfosten-Körper können hohl, oder mit Profilkernen stabilisiert, aufgestellt werden.[4]

Aufstellung

Leitpfosten sind in Deutschland 50 Zentimeter von der äußersten befestigten Kante der Straßenoberfläche und in der Regel im Längsabstand in der Geraden und der Ebene von 50 Meter[5] (in Österreich 33 Meter) aufgestellt. In engen Kurven und unübersichtlichen Kuppen je nach Radius bzw. Halbmesser stehen die Leitpfosten in geringerem Abstand. Als Faustregel gilt: Auf jeder Straßenseite sollen – in Krümmungen unter 200 Meter Halbmesser auf der Kurvenaußenseite – immer mindestens fünf Leitpfosten sichtbar sein.

Bei mehrstreifigen Straßen mit geteilter Fahrbahn, beispielsweise Autobahnen, sind nur auf der rechten Seite jeder Fahrbahn Leitpfosten aufgestellt.

Weitere Länder

  • Deutschland, Estland, Finnland,[6] Frankreich,[7] Israel, Italien,[8] Lettland, Liechtenstein,[9] Luxemburg, Nordkorea, Norwegen,[6] Polen,[10] Portugal, Schweden,[11] Schweiz,[12] Tschechien[13] und Ukraine[14] verwenden rechts einen rechteckigen Reflektor und hinten bzw. links zwei kleinere runde Reflektoren.
  • In Frankreich und Monaco haben die Leitpfosten auf beiden Seiten den gleichen Reflektor.
  • In Italien weist der rechte Leitpfosten einen roten, der linke einen weißen Reflektor auf. Gleiches gilt für die Niederlande,[15] Österreich (hier Leitpflock genannt),[16] Slowakei, Ungarn[17], Slowenien, Kroatien, Griechenland, Russland,[18] Weißrussland, Ukraine, Polen, Rumänien, Bulgarien und die Türkei.
  • In Großbritannien und Australien weist der linke Leitpfosten einen roten, der rechte einen weißen Reflektor auf.
  • Belgien,[19] Dänemark und Litauen verwenden rechts gelbe und links weiße Reflektoren.
  • In Spanien hat der rechte Leitpfosten einen rechteckigen, gelben Reflektor, der linke zwei runde weiße.
  • In Tschechien hat der rechte Leitpfosten zwei gelbe und der linke Leitpfosten einen weißen Reflektor.
  • In China, USA und Kanada hat der rechte Leitpfosten einen weißen und der linke einen gelben Reflektor.
  • Im Rahmen der Normung für europäische Produkte sind Prüfvorschriften mit EG-Norm in Arbeit.[20]

Geschichte

Für Landstraßen wurden in der Bundesrepublik Deutschland bis in die 1960er Jahre schwarz-weiß gestrichene Leitpflöcke als Fahrbahnbegrenzung verwendet. Eher und parallel dazu waren seit Beginn des modernen Verkehrswesens Leitsteine (Prellsteine) bekannt, welche vereinzelt heute noch anzutreffen sind und mit dem Aufkommen der Leitpfosten rasch verdrängt wurden. Die neuen Leitpfosten entstanden gemäß den 1957 aufgestellten neuen Richtlinien.[21] Maßgebend in der Entwicklung war dabei die Firma Kunzelmann in Unteralpfen, die über Jahre ein sinnreiches Patent entwickelte, das bis heute verwendet wird. Ein anderes serienmäßig zu produzierendes System, wobei die Leitpfosten nach einem „Stehaufmännchen“-Prinzip funktionierten, konnte nicht umgesetzt werden.[22] Die hölzernen Leitpflöcke waren insbesondere im ländlichen Raum Westdeutschlands noch bis in die 1970er Jahre nicht gänzlich verschwunden und werden auch heute noch vereinzelt eingesetzt.

Literatur

  • Urs Willie Wepf: Leitplanke und Leitpfosten als Mittel der Unfallverhütung. (Untersuchung), Veröffentlicht von Schweizerische Beratungsstelle für Unfallverhütung, 1964

Weblinks

Commons: Leitpfosten – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Henning Natzschka: Strassenbau: Entwurf und Bautechnik. 2. Auflage. Teubner, Stuttgart 2003, ISBN 3-519-15256-8, S. 363 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 5. Januar 2017]).
  2. Hinweise für die Anordnung und Ausführung von senkrechten Leiteinrichtungen auf Bundesfernstraßen (HLB) Abschnitt 5, Leitpfosten (ARS 16.03.1957, geändert BMVRS vom 06.02.1992).
  3. Zur Ausführung in der Westdeutschland siehe: Hinweise für die Anordnung und Ausführung von senkrechten Leiteinrichtungen (HLB), Abschnitt 5: Leitpfosten, 16. März 1957; Zur Ausführung in der DDR siehe: TGL 12 096/05 (Anlagen des Straßenverkehrs – Leiteinrichtungen – Leitpfosten), Dezember 1973
  4. Fertigungsverfahren. Abgerufen am 28. Oktober 2021 (deutsch).
  5. StVO Anlage 4: Verkehrseinrichtungen. Abgerufen am 28. Oktober 2021.
  6. a b Schwedische Studie zu den Leitpfosten in den skandinavischen Ländern vom Mai 2008. (PDF; 392 kB)
  7. Französische Straßenverkehrs-Ordnung vom 7. Juni 1977 mit Änderungen bis zum 21. September 2002, S. 38. (PDF; 2,7 MB)
  8. Italienischer Verkehrszeichenkatalog, S. 38. (PDF; 5,7 MB)
  9. Suche - Konsolidiertes Recht | Lilex - Gesetzesdatenbank des Fürstentum Liechtenstein. Abgerufen am 28. Oktober 2021.
  10. Typ Polen - Beilharz Strassenausrüstungen. Abgerufen am 28. Oktober 2021.
  11. Typ Schweden Autobahn - Beilharz Strassenausrüstungen. Abgerufen am 28. Oktober 2021.
  12. Fischer-Strassenleitpfosten, Normblatt SN 640 822 und Varianten Schweizer Leitpfosten der Firma Beilharz Straßenausrüstungen
  13. Leitpfosten. Abgerufen am 28. Oktober 2021.
  14. Столбики указательные заказать и купить в Киеве, цена. Abgerufen am 28. Oktober 2021.
  15. Typ Niederlande flach - Beilharz Strassenausrüstungen. Abgerufen am 28. Oktober 2021.
  16. Leitpflock. 10. April 2019, abgerufen am 28. Oktober 2021.
  17. Ungarischer Leitpfosten des slowenischen Unternehmens VAL Plastika (Memento vom 15. April 2017 im Internet Archive)
  18. Typ Russland flach - Beilharz Strassenausrüstungen. Abgerufen am 28. Oktober 2021.
  19. Typ Belgien dreieckig - Beilharz Strassenausrüstungen. Abgerufen am 28. Oktober 2021.
  20. fgsv.de (Memento vom 20. Juli 2009 im Internet Archive)
  21. Hinweise für die Anordnung und Ausführung von senkrechten Leiteinrichtungen an Bundesfernstraßen: (HLB 1957), ARS 16. März 1957, geändert BMVRS vom 6. Februar 1992
  22. Hans Matt-Willmatt: Leitpfosten zur Sicherung der Straßen. In: Schöne Heimat am Hochrhein Bilder von den Menschen und ihrer Arbeit im Landkreis Waldshut. 1967, S. 88–90

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Aufsatzleitpfosten 1.JPG
(c) Martin1978, CC BY-SA 3.0
Aufsatzleitpfosten mit unterschiedlichen Halterungen
Zeichen 620-41 - Leitpfosten (links), StVO 1992.svg
Zeichen 620-41 – Leitpfosten (links). Auf dem Internationalen Kongress für Verkehrssicherheit, der vom 21. bis 23. September 1958 in Kopenhagen stattfand, wurden auf Basis der „Zweiten Allgemeinen Verwaltungsvorschrift für die Auftragsverwaltung der Bundesfernstraßen vom 11. Februar 1956“ erstmals in der Bundesrepublik Deutschland neue Verkehrszeichen und neue Gestaltungsvorgaben für Autobahnen durch Fritz Heller, Ministerialrat vom Bundesverkehrsministerium, bekanntgegeben. Gleichzeitig wurden die Fahrbahnmarkierungen an das europäische Übereinkommen über Straßenmarkierungen vom 13. Dezember 1957 und an die Empfehlungen von Sachverständigengruppen angepasst und die Einführung der Europastraßennummerierung bekannt gegeben. Die Leitpfosten werden beschrieben in: Hinweise für die Anordnung und Ausführung von senkrechten Leiteinrichtungen (HLB).
Leitpflock in der BRD (mit Reflektoren).svg
Leitpflock nach den in der Bundesrepublik Deutschland festgelegten Vorgaben. Die 1,20 Meter langen hölzernen Leitpflöcke besaßen einen Durchmesser von 15 Zentimeter und einen zwanzig Zentimeter hohen weißen Kopf sowie darunter einen zwölf Zentimeter breiten schwarzen Ring. Sie sollten 0,70 Meter über der Geländeoberkante herausragen. Insbesondere in den sechziger Jahren wurden sehr viele Leitpflocke mit runden oder rechteckigen Reflektoren ausgestattet.
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Markierung: 6.31 Wird der Fahrbahnrand durchgehend mit Rückstrahlern gekennzeichnet, trägt der Leitpfosten rechts einen weissen, rechteckigen, senkrecht angebrachten Rückstrahler (6.30), der Leitpfosten links zwei weisse, runde, übereinander angeordnete Rückstrahler. Auf richtungsgetrennten Strassen und Strassen ohne Gegenverkehr trägt ein allfälliger Leitpfosten links einen weissen, senkrechten Rückstrahler.
CH-Markierung-630-Leitpfosten-rechts.svg
Markierung: 6.30 Wird der Fahrbahnrand durchgehend mit Rückstrahlern gekennzeichnet, trägt der Leitpfosten rechts einen weissen, rechteckigen, senkrecht angebrachten Rückstrahler, der Leitpfosten links zwei weisse, runde, übereinander angeordnete Rückstrahler (6.31). Auf richtungsgetrennten Strassen und Strassen ohne Gegenverkehr trägt ein allfälliger Leitpfosten links einen weissen, senkrechten Rückstrahler.
Leitpfosten, StVO 1957.svg
Leitpfosten. Auf dem Internationalen Kongress für Verkehrssicherheit, der vom 21. bis 23. September 1958 in Kopenhagen stattfand, wurden auf Basis der „Zweiten Allgemeinen Verwaltungsvorschrift für die Auftragsverwaltung der Bundesfernstraßen vom 11. Februar 1956“ erstmals in der Bundesrepublik Deutschland neue Verkehrszeichen und neue Gestaltungsvorgaben für Autobahnen durch Fritz Heller, Ministerialrat vom Bundesverkehrsministerium, bekanntgegeben. Gleichzeitig wurden die Fahrbahnmarkierungen an das europäische Übereinkommen über Straßenmarkierungen vom 13. Dezember 1957 und an die Empfehlungen von Sachverständigengruppen angepasst und die Einführung der Europastraßennummerierung bekannt gegeben.
Hinweise für die Anordnung und Ausführung von senkrechten Leiteinrichtungen (HLB), Abschnitt 5: Leitpfosten, 16. März 1957:
  • 5.1 Die Leitpfosten sind eine aus den Leitsteinen und Leitpflöcken entwickelte Leiteinrichtung, die die seitliche Grenze des Verkehrsraumes und den Verlauf der Straße anzeigt. Leitpfosten sind künftig bei Straßen mit mittlerem und starkem Verkehr an Stelle der Leitsteine und Leitpflöcke anzuwenden.
  • 5.21 Die Leitpfosten sind 12 cm breite weiße Pfosten mit einem Tageskennzeichen und einem Nachtkennzeichen für Kraftfahrer. Ihre Höhe beträgt 100 cm über dem Fahrbahnrand. Sie werden aus Beton oder Stahlblech hergestellt (Bild 4). Holz ist in waldreichen Gegenden ausnahmsweise zugelassen. Kunststoffe können in der Form der Beton- und Stahlblechausführungen verwendet werden.
  • 5.22 Um besonders deutlich erkennbar zu sein, werden die Sichtflächen der Leitpfosten der Fahrbahn zugewendet. Die Leitpfosten haben deshalb einen winkelförmigen Grundriß. Der Scheitel des Winkels befindet sich an der auf der Straßenseite befindlichen Kante des Leitpfostens. Der Winkel beträgt 30° (Bild 5). Leitpfosten aus Holz können einen runden Querschnitt und einen Durchmesser von 12–14 cm haben.
  • 5.31 Das Tageskennzeichen ist ein 25 cm hoher schwarzer Streifen, der, mit einer Neigung von 30° von der Außenseite der Straße nach der Fahrbahnseite fallend, unter einem 20 cm hohen weißen Kopf angebracht ist. Durch diese Neigung des Streifens unterscheiden sich die Leitpfosten auf der linken und auf der rechten Seite der Straße. Dies erleichtert in Krümmungen das Zurechtfinden vor allem bei Neuschnee und Nebel. Die schwarze Farbe hebt das darin befindliche Reflexzeichen aufgrund des starken Kontrastes sehr deutlich hervor.
  • 5.32 Als Nachtkennzeichen dienen Reflexzeichen. Sie sind auf der rechten Seite als senkrecht stehendes Rechteck mit den Maßen 4 x 18 cm ausgebildet. Auf der linken Seite wird das Nachtkennzeichen durch zwei im Abstand von 10 cm übereinander angebrachten runden Reflexzeichen vom Durchmesser 6 cm dargestellt. Die Nachtkennzeichen sind im Regelfalle auf beiden Seiten weiß.
  • 5.33 Zur Fahrbahn einspringende Abschnitte des Straßenrandes erhalten Leitpfosten mit gelben Nachtkennzeichen. Das gleiche gilt für die Eckpfosten an Straßeneinmündungen.
  • 5.34 Für die weißen Reflexzeichen sind Reflexstoffe zu wählen, die das Licht in der Farbe der Scheinwerfer zum Ausgangspunkt zurückstrahlen, für die gelben Reflexzeichen solche, die das Licht im Farbton 1007 RAL–840 R oder einem möglichst ähnlichen Farbton zurückwerfen.
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Eichsel,Schneezeichen Ottwangen
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Eichsel,Schneezeichen Ottwangen
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Leitsteine nach Tafel VIII zu RAL 1937, 4. Auflage, Dezember 1942 - in der ab 1966 für die DDR genutzten Form.svg
Leitsteine in der seit 1966 angestrichenen Version. Die TGL 12096, die ab 1967 verpflichtend wurde, hatte auch Auswirkungen auf die Farbgebung der Leitsteine. Im März 1956 hatte das Fachbuch Linienführung im Straßenbau noch die Vorläufigen Richtlinien für den Ausbau der Landstraßen (RAL 1937) vom Dezember 1942 bestätigt. Dies galt auch für den Anstrich der Steine mit 0,20 Meter hohem weißen Kopf und darunterliegender, schwarzer, 0,12 Meter hoher Banderole. Die in der TGL 12096 genannten rot-weißen Leitschraffuren hatten in abgewandelter Form offensichtlich eine klare Auswirkung auf die Leitsteine, denn die ansonsten für ständigen Hindernissen eingeführten rot-weiße Schraffuren sollten nach der TGL auch an Absperrgeräten angebracht werden, die sich ständig im Straßenverkehrsraum befanden. Dies war bei den Leitsteinen klar der Fall.
Zeichen 620-40 - Leitpfosten (rechts), StVO 1992.svg
Zeichen 620-40 – Leitpfosten (rechts). Auf dem Internationalen Kongress für Verkehrssicherheit, der vom 21. bis 23. September 1958 in Kopenhagen stattfand, wurden auf Basis der „Zweiten Allgemeinen Verwaltungsvorschrift für die Auftragsverwaltung der Bundesfernstraßen vom 11. Februar 1956“ erstmals in der Bundesrepublik Deutschland neue Verkehrszeichen und neue Gestaltungsvorgaben für Autobahnen durch Fritz Heller, Ministerialrat vom Bundesverkehrsministerium, bekanntgegeben. Gleichzeitig wurden die Fahrbahnmarkierungen an das europäische Übereinkommen über Straßenmarkierungen vom 13. Dezember 1957 und an die Empfehlungen von Sachverständigengruppen angepasst und die Einführung der Europastraßennummerierung bekannt gegeben. Die Leitpfosten werden beschrieben in: Hinweise für die Anordnung und Ausführung von senkrechten Leiteinrichtungen (HLB).
Bild 1 - Leitpfosten, TGL 12096-05, S. 1, Dezember 1973.svg
Bild 27: Leitpfosten der Deutschen Demokratischen Republik, TGL 12 096/05, S. 1.


  • Die Ausführung dieses Schildes richtet sich nach der im Dezember 1973 bekanntgegebenen neuen Norm TGL 12 096/05 (Anlagen des Straßenverkehrs – Leiteinrichtungen – Leitpfosten). Diese Norm wurde am 1. Juli 1974 verbindlich.
Leitsteine nach Tafel VIII zu RAL 1937, 4. Auflage, Dezember 1942 - in der für die BRD gültigen Form.svg
Leitsteine nach Tafel VIII zu RAL 1937, 4. Auflage, Dezember 1942. Es hieß in Elsners Taschen-Jahrbuch für den Straßenbau 1954: „Für Form und Abmessungen der Leitsteine und Kilometersteine gelten die vorläufigen Richtlinien für den Ausbau der Landstraßen (RAL).“ Zuätzlich deffiniert wurde daß, wenn der Naturstein zu dunkel ausfallen sollte, dieser hell zu streichen war. (Paul Trapp: Was der Straßenwärter von Leiteinrichtungen wissen muß! In: ÖTV-Presse. Zentralorgan der Gewerkschaft Öffentliche Dienste, Transport und Verkehr 5, 1954, S. 78 ff.; hier: S. 78.). Außerdem sollten die Steine nur an der Außenseite von Kurven sowie an Wegeeinmündungen und Kreuzungen Anstriche erhalten. Der Anstrich für Leitsteine bestand wie bereits 1942 vorgegeben, aus einem 0,20 Meter hohem weißen Kopf und gleich darunter ein 0,12 Meter hoher schwarzer Strich (Rudolf Kraus: Die Straße. Leitfaden für den Unterricht an höheren technischen Lehranstalten. Braun, Karlsruhe 1951, S. 52.). Wie auch die konkreten Angaben im Taschenbuch für Bauingenieure beweisen, blieben auch die Abmessungen der Leitsteine identisch mit der ursprünglichen Richtlinie von 1942 (Ferdinand Schleicher (Hrsg.): Taschenbuch für Bauingenieure, Springer, Berlin/Göttingen/Heidelberg 1955, S. 503.). DIe Straßennummerierung befand sich allerdings nun nicht mehr auf den Leitsteinen sondern auf speziell behauenen oder aus Beton gegossenen Kilometersteinen, wobei die dem Verkehr zugewandte breitere Seite die Kilometerzahl und die Schmalseite zur Straße hin die aufgemalte schwarze Nummerierung auf gelbem Grund besaß (Paul Trapp: Was der Straßenwärter von Leiteinrichtungen wissen muß! In: ÖTV-Presse. Zentralorgan der Gewerkschaft Öffentliche Dienste, Transport und Verkehr 5, 1954, S. 78 ff.; hier: S. 111.). Auch 1964 hatte sich an den Angaben nichts verändert. Dazu gibt das Straßenbau-Taschenbuch genaue Auskunft. Quelle: Arthur Lämmlein (Hrsg.): Straßenbau-Taschenbuch Franckh, Stuttgart 1964, S. 426.