Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2022/Stabhochsprung der Frauen

Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2022
DisziplinStabhochsprung
GeschlechtFrauen
Teilnehmer29 Athletinnen aus 16 Ländern
AustragungsortVereinigte Staaten Eugene (Oregon)
WettkampfortHayward Field
Wettkampfphase15. Juli (Qualifikation)
17. Juli (Finale)
Medaillengewinnerinnen
GoldmedailleKatie Nageotte (Vereinigte Staaten USA)
SilbermedailleSandi Morris (Vereinigte Staaten USA)
BronzemedailleNina Kennedy (Australien AUS)
Das Stadion New Hayward Field im Jahr 2021

Der Stabhochsprung der Frauen bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2022 wurde am 15. und 17. Juli 2022 im Hayward Field der Stadt Eugene in den Vereinigten Staaten ausgetragen.

Die US-amerikanischen Stabhochspringerinnen errangen einen Doppelerfolg. Weltmeisterin wurde die aktuelle Olympiasiegerin Katie Nageotte. Silber gewann wie schon bei den Weltmeisterschaften 2017 und 2019 die Olympiazweite des letzten Jahres Sandi Morris. Bronze ging an die Australierin Nina Kennedy.

Rekorde

Bestehende Rekorde

Weltrekord5,06 mRussland Jelena IssinbajewaWeltklasse Zürich, Schweiz20. August 2009[1]
Weltmeisterschaftsrekord5,01 mWM Helsinki, Finnland12. August 2005

Der bestehende WM-Rekord wurde bei diesen Weltmeisterschaften nicht erreicht. Die beiden US-Amerikanerinnen Katie Nageotte (erster Versuch) und Sandi Morris (zweiter Versuch) auf den Rängen eins und zwei erzielten mit 4,85 m die größte Höhe. Damit stellten sie eine neue Weltjahresbestleistung auf. Den Rekord verfehlten sie um sechzehn Zentimeter. Zum Weltrekord fehlten ihnen 21 Zentimeter.

Legende

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

verzichtet
oübersprungen
xungültig
rWettkampf nicht fortgesetzt (retired)

Qualifikation

15. Juli 2022, 17:20 Uhr Ortszeit (16. Juli 2022, 2:20 Uhr MESZ)

29 Teilnehmerinnen traten in zwei Gruppen zur Qualifikationsrunde an. Die eigentliche Qualifikationshöhe für den direkten Finaleinzug betrug 4,65 m. Doch bereits nach Abschluss der Versuche über 4,50 m waren weniger als zwölf Springerinnen – die Mindestanzahl der Finalteilnehmerinnen – noch im Wettbewerb. So konnte die Qualifikation abgebrochen werden und es qualifizierten sich alle Athleten, die mindestens 4,35 m ohne Fehlversuch übersprungen hatten (hellgrün unterlegt). Dadurch dass vier Wettbewerberinnen gleichplatziert den zwölften Rang erreicht hatten, qualifizierten sich fünfzehn Teilnehmer für das zwei Tage später angesetzte Finale.

Gruppe A

Maryna Kylypko – ausgeschieden mit 4,35 m
PlatzNameNationResultat (m)4,20 m4,30 m4,50 m
1Wilma MurtoFinnland Finnland4,50oo
Katie NageotteVereinigte Staaten USA4,50o
Xu HuiqinChina Volksrepublik Volksrepublik China4,50oo
4Olivia McTaggartNeuseeland Neuseeland4,50oxo
5Margot ChevrierFrankreich Frankreich4,50oxxo
6Li LingChina Volksrepublik Volksrepublik China4,35ooxxx
Tina ŠutejSlowenien Slowenien4,35oxxx
8Saga AnderssonFinnland Finnland4,35oxoxxx
Maryna KylypkoUkraine Ukraine4,35oxoxxx
Elisa MolinaroloItalien Italien4,35oxoxxx
Alysha NewmanKanada Kanada4,35xoxxx
12Eleni-Klaoudia PolakGriechenland Griechenland4,35xoxoxxx
13Nikoleta KyriakopoulouGriechenland Griechenland4,35xoxxoxxx
14Amálie ŠvábíkováTschechien Tschechien4,20xoxxx
NMHolly BradshawVereinigtes Konigreich GroßbritannienogVr

Weitere in Qualifikationsgruppe A ausgeschiedene Stabhochspringerinnen:

Gruppe B

PlatzNameNationResultat (m)4,20 m4,30 m4,50 m
1Ninon ChapelleFrankreich Frankreich4,50oo
Nina KennedyAustralien Australien4,50o
Sandi MorrisVereinigte Staaten USA4,50o
Jacqueline OtchereDeutschland Deutschland4,50ooo
Katerina StefanidiGriechenland Griechenland4,50o
6Anicka NewellKanada Kanada4,50ooxxo
7Gabriela LeonVereinigte Staaten USA4,35ooxxx
Angelica MoserSchweiz Schweiz4,35oxxx
9Roberta BruniItalien Italien4,35xoxxx
Lisa GunnarssonSchweden Schweden4,35oxoxxx
11Jana HladijtschukUkraine Ukraine4,35oxxoxxx
12Molly CauderyVereinigtes Konigreich Großbritannien4,20oxxx
13Elina LampelaFinnland Finnland4,20xoxxx
Niu ChungeChina Volksrepublik Volksrepublik China4,20xoxxx
NMImogen AyrisNeuseeland NeuseelandogVxxx

Finale

Die Medaillengewinnerinnen (v. l. n. r.):
Nina Kennedy, Katie Nageotte, Sandi Morris

17. Juli 2022, 17:10 Uhr Ortszeit (18. Juli 2022, 2:10 Uhr MESZ)

PlatzNameNationResultat (m)4,30 m4,45 m4,60 m4,70 m4,80 m4,85 m4,90 m
1Katie NageotteVereinigte Staaten USA4,85 WLooxoxooxxx
2Sandi MorrisVereinigte Staaten USA4,85 WLooooxoxxx
3Nina KennedyAustralien Australien4,80xxooooxx–x
4Tina ŠutejSlowenien Slowenien4,70ooxxooxxx
5Katerina StefanidiGriechenland Griechenland4,70ooxxox–xx
6Wilma MurtoFinnland Finnland4,60oooxxx
Li LingChina Volksrepublik Volksrepublik China4,60oooxxx
8Angelica MoserSchweiz Schweiz4,60oxxooxxx
9Anicka NewellKanada Kanada4,45ooxxx
10Jacqueline OtchereDeutschland Deutschland4,45xooxxx
11Ninon ChapelleFrankreich Frankreich4,45oxoxxx
12Gabriela LeonVereinigte Staaten USA4,30oxxx
13Xu HuiqinChina Volksrepublik Volksrepublik China4,30xoxxx
NMMargot ChevrierFrankreich FrankreichogVxxx
Olivia McTaggartNeuseeland Neuseelandxxx

Acht von fünfzehn Finalteilnehmerinnen hatten 4,60 m übersprungen, drei von ihnen – die Chinesin Li Ling, die Finnin Wilma Murto (beide auf dem geteilten Rang sechs) und die Schweizerin Angelica Moser (Platz acht) – schieden anschließend bei 4,70 m aus.

Die einzige Konkurrentin ohne jeden Fehlsprung bei den nun folgenden 4,80 m war die zweifache Vizeweltmeisterin (2017/2019) und Olympiazweite des letzten Jahres Sandi Morris aus den Vereinigten Staaten. Einen Fehlsprung bei 4,70 m hatte ihre Landsfrau Katie Nageotte, die aktuelle Olympiasiegerin, auf ihrem Konto. Die Australierin Nina Kennedy war mit zwei Fehlversuchen (beide bei ihrer Anfangshöhe von 4,45 m) belastet, hatte aber 4,70 m im ersten Anlauf überquert. Das galt auch für die Slowenin Tina Šutej, die bei 4,60 m zweimal gerissen hatte. Die fünfte im Wettbewerb verbliebene Athletin war die griechische Olympiasiegerin von 2016 Katerina Stefanidi, die 2017 WM-Gold 2019 und WM-Bronze gewonnen hatte. Auch auf ihrem Konto standen zwei Fehlversuche, jedoch bei der letzten Höhe von 4,70 m, sodass sie die schlechtesten Karten hatte.

Tina Šutej versuchte sich dreimal vergeblich an den nun aufgelegten 4,80 m, was sie am Ende auf den vierten Platz brachte, denn auch der am Ende fünftplatzierten Katerina Stefanidi gelang kein gültiger Sprung mehr. Sie sparte sich nach einem nicht erfolgreichen Sprung über 4,80 m ihre beiden verbleibenden Versuche für die kommende Höhe auf, riss jedoch zweimal. Morris setzte ihre fehlerlose Serie mit einem gelungenen ersten Sprung über 4,80 m fort. Auch Kennedy war hier im ersten Anlauf erfolgreich. Nageotte zog anschließend mit ihrem zweiten Versuch nach.

Bei 4,85 m hatte somit Morris die beste Ausgangssituation. Es folgte Kennedy vor Nageotte. Aber die Olympiasiegerin des letzten Jahres meisterte nun gleich im ersten Anlauf die neue Höhe. Morris hatte einen ersten Fehlversuch und übersprang 4,85 m im zweiten Durchgang, während Kennedy, die Bronze sicher hatte, nach zwei Fehlsprüngen ihren dritten und letzten Versuch aufsparte, um die Chance auf eine bessere Platzierung zu wahren.

Die jetzt aufgelegten 4,90 m erwiesen sich für alle drei Wettbewerberinnen, die im Kampf um die Verteilung der Medaillen noch dabei waren, als zu hoch. So wurde Katie Nageotte Weltmeisterin, Silber gab es für Sandi Morris und Nina Kennedy gewann Bronze.

Weblinks

Video

Einzelnachweise

  1. Athletics - Progression of outdoor world records (Women), Pole Vault - Women, sport-record.de (englisch), abgerufen am 25. August 2022

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