Leichtathletik-Europameisterschaften 2018/Weitsprung der Männer

Disziplin	Weitsprung der Männer
Stadt	Deutschland Berlin
Ort	Olympiastadion Berlin
Teilnehmer	30 Athleten aus 21 Ländern
Wettkampfphase	7. August 2018 (Qualifikation) 8. August 2018 (Finale)
Medaillengewinner
Gold	Miltiadis Tendoglou (Griechenland GRE)
Silber	Fabian Heinle (Deutschland GER)
Bronze	Serhij Nykyforow (Ukraine UKR)

Das Berliner Olympiastadion am 22. Oktober 2018

Der Weitsprung der Männer bei den Leichtathletik-Europameisterschaften 2018 fand am 7. und 8. August im Olympiastadion in der deutschen Hauptstadt Berlin statt.

Der Grieche Miltiadis Tendoglou wurde Europameister. Auf den zweiten Platz kam der Deutsche Fabian Heinle. Serhij Nykyforow aus der Ukraine gewann die Bronzemedaille.

Bestehende Rekorde

Weltrekord	8,95 m	Vereinigte Staaten Mike Powell	WM in Tokio, Japan	30. August 1991[1]
Europarekord	8,86 m	Sowjetunion Robert Emmijan	Zaghkadsor, Armenien	22. Mai 1987[2]
Meisterschaftsrekord	8,47 m	Deutschland Christian Reif	EM Barcelona, Spanien	1. August 2010

Der bestehende EM-Rekord wurde bei diesen Europameisterschaften nicht erreicht. Die größte Weite erzielte der griechische Europameister Miltiadis Tendoglou im Finale mit 8,25 m, womit er 22 Zentimeter unter dem Rekord blieb. Zum Europarekord fehlten ihm 61, zum Weltrekord siebzig Zentimeter.

Windbedingungen

In den folgenden Ergebnisübersichten sind die Windbedingungen zu den einzelnen Sprüngen benannt. Der erlaubte Grenzwert liegt bei zwei Metern pro Sekunde. Bei stärkerer Windunterstützung wird die Weite für den Wettkampf gewertet, findet jedoch keinen Eingang in Rekord- und Bestenlisten.

Legende

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

Qualifikation

6. August 2018, 16:35 Uhr MESZ

Dreißig Teilnehmer traten in zwei Gruppen zur Qualifikationsrunde an. Zwei von ihnen (hellblau unterlegt) übertrafen die Qualifikationsweite für den direkten Finaleinzug von 8,00 m. Damit war die Mindestzahl von zwölf Finalteilnehmern nicht erreicht. Das Finalfeld wurde mit den zehn nächstplatzierten Sportlern (hellgrün unterlegt) auf zwölf Springer aufgefüllt. So reichten für die Finalteilnahme schließlich 7,71 m.

Gruppe A

• 

  Jean Marie Okutu schied mit 7,66 m aus

• 

  Kristian  Bäck erreichte mit seinen 7,61 m nicht das Finale

Platz	Name	Nation	1. Versuch (m) Wind (m/s)	2. Versuch (m) Wind (m/s)	3. Versuch (m) Wind (m/s)	Resultat (m)
1	Dan Bramble	Vereinigtes Konigreich Großbritannien	0x00/ +0,3	7,57 / +0,2	7,89 / −0,2	7,89
2	Tomasz Jaszczuk	Polen Polen	7,77 / +0,5	7,78 / −0,4	7,88 / −0,4	7,88
3	Radek Juška	Tschechien Tschechien	7,69 / −0,5	7,87 / +0,7	0x00/ −0,3	7,87
4	Serhij Nykyforow	Ukraine Ukraine	7,69 / −0,1	0x00/ +1,0	7,86 / −0,7	7,86
5	Thobias Montler	Schweden Schweden	7,77 / +1,2	7,67 / +0,8	7,78 / ±0,0	7,78
6	Kafétien Gomis	Frankreich Frankreich	7,59 / +1,0	7,67 / +0,5	7,75 / +0,2	7,75
7	Izmir Smajlaj	Albanien Albanien	7,71 / +0,9	0x00/ +0,3	7,60 / −0,6	7,71
8	Strahinja Jovančević	Serbien Serbien	7,40 / −0,1	7,60 / +0,5	7,69 / −0,1	7,69
9	Jean Marie Okutu	Spanien Spanien	7,66 / +0,6	7,52 / +0,7	7,59 / −0,3	7,66
10	Kristian Bäck	Finnland Finnland	7,60 / −0,2	7,60 / +0,8	7,61 / −0,1	7,61
11	Alper Kulaksız	Turkei Türkei	7,51 / +0,3	7,58 / +1,2	0x00/ −0,4	7,58
12	Cristian Staicu	Rumänien Rumänien	7,48 / −0,8	7,52 / −0,2	7,51 / +0,6	7,52
13	Maximilian Entholzner	Deutschland Deutschland	7,18 / −0,6	7,46 / −0,2	7,45 / −0,3	7,46
14	Corentin Campener	Belgien Belgien	7,41 / +0,4	0x00/ −0,3	7,40 / −0,2	7,41
NM	Christopher Ullmann	Schweiz Schweiz	0x00/ −0,6	0x00/ +0,7	0x00/ +0,4	ogV

Gruppe B

• 

  7,64 m reichten Julian Howard nicht für den Finaleinzug

• 

  Yann Randrianasolo schaffte mit 7,33 m nicht die Finalqualifikation

Platz	Name	Nation	1. Versuch (m) Wind (m/s)	2. Versuch (m) Wind (m/s)	3. Versuch (m) Wind (m/s)	Resultat (m)
1	Miltiadis Tendoglou	Griechenland Griechenland	8,15 / +1,3	–	–	8,15
2	Fabian Heinle	Deutschland Deutschland	0x00/ −0,3	8,02 / −0,2	–	8,02
3	Michel Tornéus	Schweden Schweden	7,91 / −1,2	–	–	7,91 SB
4	Kevin Ojiaku	Italien Italien	7,59 / −1,1	7,74 / −0,5	7,90 / +0,3	7,90
5	Guillaume Victorin	Frankreich Frankreich	7,76 / −0,1	0x00/ +0,8	0x00/ +0,5	7,76
6	Wladyslaw Masur	Ukraine Ukraine	7,33 / +0,4	7,70 / +0,5	7,38 / −0,5	7,70
7	Feron Sayers	Vereinigtes Konigreich Großbritannien	7,68 / −1,2	0x00/ +0,6	7,67 / −0,2	7,68
8	Kristian Pulli	Finnland Finnland	7,36 / +0,5	7,50 / +0,3	7,68 / +0,3	7,68
9	Benjamin Gföhler	Schweiz Schweiz	7,52 / −0,1	0x00/ −0,2	7,65 / +0,4	7,65
10	Julian Howard	Deutschland Deutschland	0x00/ −0,1	0x00/ +1,0	7,64 / +0,5	7,64
11	Filip Pravdica	Kroatien Kroatien	0x00/ +0,4	7,47 / +0,2	7,52 / −0,7	7,52
12	Denis Eradiri	Bulgarien Bulgarien	7,49 / +0,3	7,50 / +0,9	0x00/ −0,4	7,50
13	Adam McMullen	Irland Irland	7,47 / +0,2	0x00/ −0,2	7,47 / −0,5	7,47
14	Yann Randrianasolo	Frankreich Frankreich	7,33 / +1,1	7,29 / +0,1	0x00/ +0,7	7,33
15	Ian Paul Grech	Malta Malta	7,04 / +0,4	0x00/ +0,7	0x00/ −0,6	7,04

Finale

8. August 2018, 19:40 Uhr MESZ

Platz	Name	Nation	1. Versuch (m) Wind (m/s)	2. Versuch (m) Wind (m/s)	3. Versuch (m) Wind (m/s)	4. Versuch (m) Wind (m/s)	5. Versuch (m) Wind (m/s)	6. Versuch (m) Wind (m/s)	Resultat (m)
	Miltiadis Tendoglou	Griechenland Griechenland	7,96 / +0,1	7,80 / +0,1	8,00 / +0,1	0x00/ −0,5	8,25 / −0,3	7,04 / +0,2	8,25 SB
	Fabian Heinle	Deutschland Deutschland	7,90 / −0,3	8,13 / −0,2	0x00/ −0,1	8,02 / −0,3	7,62 / −0,4	8,13 / +0,2	8,13 SB
	Serhij Nykyforow	Ukraine Ukraine	7,80 / −0,3	7,97 / −0,3	8,13 / +0,1	8,00 / −0,5	0x00/ −0,3	7,90 / +0,3	8,13
4	Thobias Montler	Schweden Schweden	7,80 / −0,7	7,89 / −0,2	7,80 / −0,1	7,86 / +0,1	0x00/ −0,1	8,10 / +0,1	8,10 NU23R
5	Tomasz Jaszczuk	Polen Polen	7,92 / +1.1	7,90 / −0,3	7,83 / −0,4	7,60 / +0,5	0x00/ −0,1	8,08 / +0,2	8,08
6	Dan Bramble	Vereinigtes Konigreich Großbritannien	7,68 / +0,2	7,90 / +0,1	7,85 / −0,1	7,65 / −0,1	0x00/ −0,2	7,62 / −0,1	7,90
7	Michel Tornéus	Schweden Schweden	0x00/ −0,2	7,82 / −0,3	7,86 / +0,2	0x00/ −0,4	0x00/ −0,3	0x00/ −0,1	7,86
8	Guillaume Victorin	Frankreich Frankreich	6,49 / −0,5	7,83 / −0,1	7,84 / +0,3	7,63 / −0,5	6,26 / −0,2	0x00/ −0,1	7,84
9	Kafétien Gomis	Frankreich Frankreich	0x00/ +0,3	7,84 / −0,1	7,76 / +0,1	nicht im Finale der besten acht Springer / −			7,84
10	Izmir Smajlaj	Albanien Albanien	0x00/ −0,4	7,83 / −0,2	7,73 / +0,1				7,83
11	Kevin Ojiaku	Italien Italien	7,55 / −0,1	7,48 / +0,4	7,78 / +0,4				7,78
12	Radek Juška	Tschechien Tschechien	7,63 / −0,2	7,73 / +0,2	7,48 / +0,3				7,73

Der stärkste europäische Weitspringer der letzten Jahre Greg Rutherford aus Großbritannien war hier nicht am Start. Das Feld bestand vorwiegend aus Athleten ohne bisherige große internationale Erfolge. Für den Favoritenkreis kamen am ehesten der schwedische Vizeeuropameister von 2016 Michel Tornéus, der französische EM-Dritte von 2016 Kafétien Gomis oder der Tscheche Radek Juška als EM-Vierter von 2016 in Frage.

In Runde eins gab es keinen Athleten, der die acht-Meter-Marke überspringen konnte. Im zweiten Durchgang setzte sich dann der Deutsche Fabian Heinle mit 8,13 m an die Spitze. In der nächsten Runde gab es zwei weitere Teilnehmer mit Sprüngen über acht Meter. Der Ukrainer Serhij Nykyforow egalisierte Heinles Weite und dem Griechen Miltiadis Tendoglou gelang ein Versuch von genau 8,00 m. Aufgrund seines besseren zweitbesten Sprungs führte Nykyforow nun vor Heinle und Tendoglou. Es folgten der Pole Tomasz Jaszczuk mit 7,92 m, der Brite Dan Bramble – 7,90 m, der Schwede Thobias Nilsson Montler – 7,89 m – und Tornéus – 7,86 m.

Im vierten Durchgang sprang Heinle 8,02 m, womit er Nykyforows zweitbesten Versuch übertraf und damit die Führung zurückeroberte. Es war allerdings sehr knapp denn der Ukrainer erzielte 8,00 m. Mit seinem fünften Sprung kam der bis dahin drittplatzierte Tendoglou auf 8,25 m und lag damit an der Spitze. Der letzte Durchgang brachte keine Verschiebungen in den Medaillenrängen mehr mit sich. Miltiadis Tendoglou war neuer Europameister. Fabian Heinle hatte Silber, Serhij Nykyforow Bronze gewonnen. Thobias Nilsson Montler gelangen mit seinem letzten Sprung 8,10 m, womit er nur fünf Zentimeter hinter Heinle und Nykyforow Vierter wurde. Auch Tomasz Jaszczuk übertraf mit 8,08 m als Fünfter nun die acht Meter. Auf den nächsten Rängen änderte sich nichts mehr. Dan Bramble blieb Sechster vor Michel Tornéus und dem Franzosen Guillaume Victorin.

• 

  (c) Foto: Stefan Brending, Lizenz: Creative Commons by-sa-3.0 de

  Vizeeuropameister Fabian Heinle

• 

  Tomasz Jaszczuk belegte Rang fünf

• 

  Platz sechs für Dan Bramble

• 

  Michel Tornéus wurde Siebter

• 

  Guillaume Victorin – hier bei einer Siegerehrung im Jahr 2011 – erreichte den achten Platz

• 

  Kafétien Gomis kam auf Rang neun

Weblinks

• Berichte zu den Europameisterschaften 2018, leichtathletik.de, abgerufen am 25. Oktober 2022
• European Athletics Championships 2018, www.european-athletics.com (EAA), englisch, abgerufen am 25. Oktober 2022
• Men Long Jump Athletics XXIV European Championships 2018 Berlin, Germany, todor66.com (englisch), abgerufen am 25. Oktober 2022
• Resultate Leichtathletik-Europameisterschaften 2018, leichtathletik.de, abgerufen am 25. Oktober 2022

Einzelnachweise

1. ↑ Athletics – Progression of outdoor world records, Long jump - Men, sport-record.de (englisch), abgerufen am 11. Februar 2022
2. ↑ Athletics - Progression of outdoor European records, Long jump - Men, sport-record.de (englisch), abgerufen am 25. Oktober 2022