Leichtathletik-Europameisterschaften 2018/4 × 400 m der Männer

Disziplin4 × 400 m Staffel der Männer
StadtDeutschland Berlin
OrtOlympiastadion Berlin
Teilnehmer16 Staffeln mit 76 Athleten
Wettkampfphase10. August 2018 (Vorläufe)
11. August 2018 (Finale)
Medaillengewinner
Gold GoldBelgien Belgien
Silbermedaillen SilberVereinigtes Konigreich Großbritannien
Bronzemedaillen BronzeSpanien Spanien
Das Berliner Olympiastadion am 9. August 2018

Die 4-mal-400-Meter-Staffel der Männer bei den Leichtathletik-Europameisterschaften 2018 fand am 10. und 11. August im Olympiastadion in der deutschen Hauptstadt Berlin statt.

Europameister wurde das belgische Quartett, an dessen Sieg unter anderem drei Brüder beteiligt waren. Im Finale lief das Team in der Besetzung Dylan Borlée, Jonathan Borlée, Jonathan Sacoor und Kévin Borlée. Im Vorlauf hatte Belgien darüber hinaus Julian Watrin und Robin Vanderbemden eingesetzt.
Die Staffel aus Großbritannien errang den zweiten Platz mit Rabah Yousif, Dwayne Cowan, Matthew Hudson-Smith und Martyn Rooney sowie dem im Vorlauf außerdem laufenden Cameron Chalmers.
Spanien gewann die Bronzemedaille in der Besetzung Óscar Husillos, Lucas Búa, Samuel García und Bruno Hortelano sowie den im Vorlauf außerdem eingesetzten Mark Ujakpor und Darwin Andrés Echeverry.

Auch die hier im Vorlauf von den Medaillengewinnern eingesetzten Läufer erhielten entsprechendes Edelmetall.

Rekorde

Bestehende Rekorde

Weltrekord2:54,29 minVereinigte Staaten USA
(Andrew Valmon, Quincy Watts,
Harry Reynolds, Michael Johnson)
WM Stuttgart, Deutschland22. August 1993[1]
Europarekord2:56,60 minVereinigtes Konigreich Großbritannien
(Iwan Thomas, Jamie Baulch,
Mark Richardson, Roger Black)
OS Atlanta, USA3. August 1996[2]
Meisterschaftsrekord2:58,22 minVereinigtes Konigreich Großbritannien
(Paul Sanders, Kriss Akabusi,
John Regis, Roger Black)
EM Split, Jugoslawien (heute Kroatien)1. September 1990

Der bestehende EM-Rekord wurde nicht erreicht. Die schnellste Zeit erzielte das belgische Europameisterquartett im Finale mit 2:59,47 min, womit die Staffel eine neue europäische Jahresbestleistung aufstellte und um 1,25 s über dem Rekord blieb. Zum Europarekord fehlten dem Team 2,87 s, zum Weltrekord 5,18 s. Bereits im ersten Vorlauf war die im Finale zweitplatzierte Staffel aus Großbritannien mit 3:01,62 min Europajahresbestzeit gelaufen, die Belgien am Tag darauf wieder verbesserte.

Rekordverbesserung

Es gab einen neuen Landesrekord:

  • 3:02,52 min – Tschechien (Patrik Šorm, Michal Desenský, Vít Müller, Pavel Maslák), erster Vorlauf am 10. August

Legende

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

NRNationaler Rekord
ELEuropajahresbestleistung
SBSaisonbestleistung
DSQdisqualifiziert
IWRInternationale Wettkampfregeln
TRTechnische Regeln

Vorläufe

Aus den beiden Halbfinalläufen qualifizierten sich die jeweils drei Ersten jedes Laufes – hellblau unterlegt – und zusätzlich die beiden Zeitschnellsten – hellgrün unterlegt – für das Finale.

Vorlauf 1

10. August 2018, 13:05 Uhr MESZ

PlatzBahnLandAthletenZeit (min)
14Vereinigtes Konigreich Großbritannien3:01,62 EL
25Frankreich Frankreich3:01,67 SB
37Tschechien Tschechien
  • Patrik Šorm
  • Michal Desenský (Vorlauf)
  • Vít Müller (Vorlauf)
  • Pavel Maslák
3:02,52 NR
43Polen Polen3:02,75
56Deutschland Deutschland3:03,37
68Ukraine Ukraine3:05,95 SB
DSQ2Schweiz Schweiz
  • Jonas Gehrig
  • Ricky Petrucciani
  • Joel Burgunder
  • Charles Devantay
IWR 163, TR17.3
Bahnüber-
treten
[3]
1Schweden Schweden
  • Carl Bengtström
  • Erik Martinsson
  • Dennis Forsman
  • Joel Groth
IWR 170, TR24.7
Wechselraum-
überschreitung
[4]

Vorlauf 2

10. August 2018, 13:15 Uhr MESZ

PlatzBahnLandAthletenZeit (min)
14Belgien Belgien3:02,55
23Italien Italien
  • Edoardo Scotti
  • Michele Tricca
  • Vladimir Aceti (Vorlauf)
  • Davide Re
3:04,08
35Spanien Spanien
  • Mark Ujakpor (Vorlauf)
  • Lucas Búa
  • Darwin Andrés Echeverry (Vorlauf)
  • Samuel García
3:04,62 SB
46Niederlande Niederlande3:04,93
58Irland Irland
  • Christopher O’Donnell
  • Brandon Arrey
  • Leon Reid
  • Thomas Barr
3:06,55 SB
61Kroatien Kroatien
  • Mateo Ružić
  • Hrvoje Čukman
  • Sven Cepuš
  • Mateo Kovačić
3:07,80 SB
77Turkei Türkei
  • Abdullah Tütünci
  • Yavuz Can
  • Akın Özyürek
  • Batuhan Altıntaş
3:07,83
82Rumänien Rumänien
  • Christian Radu
  • Cosmin Trofin
  • David Iustin Năstase
  • Robert Parge
3:10,08

Finale

11. August 2018, 21:30 Uhr MESZ

Alle Teams nahmen zum Finale hin Besetzungsänderungen vor:

  • Belgien – Jonathan Borlée und Kévin Borlée liefen anstelle von Julian Watrin und Robin Vanderbemden.
  • Großbritannien – Matthew Hudson-Smith ersetzte Cameron Chalmers.
  • Spanien – Óscar Husillos und Bruno Hortelano liefen für Mark Ujakpor und Darwin Andrés Echeverry.
  • Frankreich – Mame-Ibra Anne wurde durch Ludvy Vaillant ersetzt.
  • Polen – Karol Zalewski und Łukasz Krawczuk liefen anstelle von Dariusz Kowaluk und Mateusz Rzeźniczak.
  • Italien – Matteo Galvan ersetzte Vladimir Aceti.
  • Tschechien – Jan Tesař und Filip Šnejdr liefen für Michal Desenský und Vít Müller.
  • Deutschland – Marvin Schlegel wurde durch Patrick Schneider ersetzt.
Die belgische Siegerstaffel, links Jonathan Sacoor neben den drei Borlée-Brüdern Dylan, Kévin und Jonathan
Kévin und Jonathan Borlée
PlatzBahnLandAthletenZeit (min)
3Belgien Belgien

0im Vorlauf außerdem:

  • Julian Watrin
  • Robin Vanderbemden
2:59,47 EL
5Vereinigtes Konigreich Großbritannien

0im Vorlauf außerdem:

  • Cameron Chalmers
3:00,36 SB
7Spanien Spanien

0im Vorlauf außerdem:

  • Mark Ujakpor
  • Darwin Andrés Echeverry
3:00,78 SB
46Frankreich Frankreich

0im Vorlauf außerdem:

3:02,08
52Polen Polen

0im Vorlauf außerdem:

3:02,27
64Italien Italien

0im Vorlauf außerdem:

  • Vladimir Aceti
3:02,34
78Tschechien Tschechien
  • Jan Tesař (Finale)
  • Pavel Maslák
  • Patrik Šorm
  • Filip Šnejdr (Finale)

0im Vorlauf außerdem:

  • Michal Desenský
  • Vít Müller
3:03,00
81Deutschland Deutschland

0im Vorlauf außerdem:

  • Marvin Schlegel
3:04,69

Die Vorlaufresultate waren nicht geeignet, um daraus Schlüsse auf die tatsächliche Stärke der Teams abzuleiten. In allen Staffeln, die sich für das Finale qualifiziert hatten, wurde mindestens ein Läufer ausgetauscht, in vielen Fällen kam es sogar zu zwei Besetzungsänderungen. Favorisiert waren in erster Linie Großbritannien und Belgien. Die Briten waren bei den letzten Weltmeisterschaften – Platz drei – und auch bei den letzten Olympischen Spielen – Platz vier – die beste Mannschaft aus Europa gewesen und waren unter anderem Europameister von 2014. Belgien ging als WM-Vierter von 2017 sowie Europameister von 2012 und 2016 an den Start. Als drittbestes Team wurde Spanien eingeschätzt.

Frankreich setzte seinen stärksten Läufer Ludvy Vaillant als Startläufer ein, der auch tatsächlich als Führender wechselte. Die Abstände waren allerdings eng, Spanien folgte vor Polen sowie den fast gleichaufliegenden Briten und Belgiern. Auf der zweiten Runde brachte Lucas Búa Spanien vor Belgien nach vorn. Dritter war nach einem starken Lauf durch Pavel Maslák nun Tschechien vor Frankreich. Großbritannien war nur noch Fünfter, hatte allerdings einen Rückstand von weniger als einer Sekunde auf die führenden Spanier. Nur knapp dahinter folgte Polen auf Rang sechs. Auch auf der dritten Runde blieb noch alles offen. Spanien und Belgien lagen weiter vorn, Großbritannien war jetzt Dritter vor Frankreich und Polen. Nur gut 1,3 Sekunden trennten diese Staffeln voneinander.

Stärkster Schlussläufer war der Belgier Kévin Borlée. Er zog am Spanier Bruno Hortelano vorbei und sicherte seinem Team den dritten EM-Titel, den zweiten in Folge. Auch der Brite Martyn Rooney verbesserte sich noch um einen Platz, sodass Großbritannien die Silbermedaille vor Spanien gewann. Belgien war die einzige Mannschaft mit einer Endzeit unter drei Minuten, die Briten lagen im Ziel 0,89 Sekunden, die Spanier 1,31 Sekunden zurück. Frankreich wurde Vierter vor Polen und Italien. Tschechien kam auf Rang sieben, Deutschland auf Rang acht.

Weblinks und Quellen

Videolink

Einzelnachweise

  1. Athletics - Progression of outdoor world records, 4x400 m - Men, sport-record.de (englisch), abgerufen am 27. März 2023
  2. Athletics - Progression of outdoor European records, 4x400 m - Men, sport-record.de (englisch), abgerufen am 27. März 2023
  3. Internationale Wettkampfregeln (PDF; 7,1 MB), S. 93, leichtathletik.de, abgerufen am 20. Oktober 2022
  4. Internationale Wettkampfregeln (PDF; 7,1 MB), S. 122f, leichtathletik.de, abgerufen am 23. Oktober 2022

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