Lawalde

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Koordinaten: 51° 5′ N, 14° 36′ O

Basisdaten
Bundesland:Sachsen
Landkreis:Görlitz
Verwaltungs­gemeinschaft:Löbau
Höhe:314 m ü. NHN
Fläche:14,55 km2
Einwohner:1808 (31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte:124 Einwohner je km2
Postleitzahl:02708
Vorwahl:03585
Kfz-Kennzeichen:GR, LÖB, NOL, NY, WSW, ZI
Gemeindeschlüssel:14 6 26 270
Gemeindegliederung:3 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Rudolf-Breitscheid-
Siedlung 6
02708 Lawalde
Website:www.lawalde.de
Bürgermeisterin:Nadja Kneschke (EB)
Lage der Gemeinde Lawalde im Landkreis Görlitz
Bärwalder SeeBerzdorfer SeeTalsperre QuitzdorfTalsperre QuitzdorfPolenTschechienLandkreis Sächsische Schweiz-OsterzgebirgeBad MuskauBeiersdorfBernstadt a. d. EigenHerrnhutBertsdorf-HörnitzBoxberg/O.L.Boxberg/O.L.DürrhennersdorfEbersbach-NeugersdorfKottmar (Gemeinde)Gablenz (Oberlausitz)GörlitzGörlitzGroß DübenGroß DübenGroßschönau (Sachsen)GroßschweidnitzHähnichenHainewaldeHerrnhutHohendubrauHorkaJonsdorfKodersdorfKönigshainKrauschwitz (Sachsen)Kreba-NeudorfLawaldeLeutersdorf (Oberlausitz)LöbauMarkersdorf (Sachsen)Markersdorf (Sachsen)MittelherwigsdorfMückaMückaNeißeaueNeusalza-SprembergKottmar (Gemeinde)NieskyKottmar (Gemeinde)OderwitzOlbersdorfOppachOstritzOybinQuitzdorf am SeeReichenbach/O.L.RietschenRosenbachRothenburg/OberlausitzSchleife (Ort)Schönau-Berzdorf auf dem EigenSchönbach (Sachsen)SchöpstalSeifhennersdorfReichenbach/O.L.TrebendorfTrebendorfVierkirchen (Oberlausitz)WaldhufenWeißkeißelWeißwasser/OberlausitzZittauZittauLandkreis BautzenBrandenburgKarte
Über dieses Bild

Lawalde (obersorbisch Lěwałd) ist eine sächsische Gemeinde im Landkreis Görlitz.

Geografie und Verkehr

Die Gemeinde Lawalde liegt im zentralen Teil des Landkreises. Sie liegt circa 5 km südwestlich von Löbau inmitten des Landschaftsschutzgebietes „Oberlausitzer Bergland“. Höchste Erhebungen im Gemeindegebiet sind der Hochstein (542 m) und der Kötzschauer Berg (466 m). Die B 178 verläuft östlich der Gemeinde. Durch den Ort fließt das Laubaer Wasser, ein Nebengewässer der Litte.

Geschichte

Lawalde wurde von den Siedlern als Waldhufendorf (mit Gutsblöcken) angelegt. Von 1290 stammt die erste urkundliche Erwähnung durch Friedrich (Frisco) von Lewenwalde, Lokator und Namensgeber der Ortschaft. Kleindehsa wird schon im Jahr 1242 in einer Verkaufsurkunde erstmals urkundlich erwähnt. Die Gebrüder Sleiffe aus Görlitz werden 1423 als neue Besitzer von Lawalde genannt.[2] Lawalder Bauern mussten gegen Ende des 15. Jahrhunderts jährlich 9,5 Mark Zins sowie jeweils 25 Scheffel Weizen und Korn an den damaligen Oppacher Gutsherren entrichten. 1495 kaufte die Stadt Löbau für 600 Schock Groschen den Ort. Nach dem Oberlausitzer Pönfall von 1547 übernahmen adlige Grundherren Lawalde. Es wurden 1609 zwei Rittergüter Nieder- und Oberlawalde auf Kosten aufgekaufter Bauern gebildet, welche 1723 von Carl Gottlob von Ponickau wieder vereinigt wurden. In einer Chronik wird von ihm berichtet: „Er war ein scharfer und böser Herr, der die Hofedienste willkürlich sehr erhöhte.“ 1752 wurde der ganze Ort von einem Obercunnersdorfer Leinwandfaktor gekauft, dessen zwei Söhne (Löbauer Leinwandhändler mit geschäftigen Überseekontakten) vom Vater die zwei Lawalder Güter 1772 erhielten. 1853 wurde Lawalde Landgemeinde durch die Vereinigung von Nieder- u. Oberlawalde. Von 1939 bis 1945 war Lauba (ohne den Ortsteil Neulauba der nach Beiersdorf eingemeindet wurde) eingemeindet.

Zum 1. März 1994 wurden im Zuge der Sächsischen Gemeindegebietsreform die Gemeinden Kleindehsa und Lauba nach Lawalde eingemeindet.

Ortsnamenformen

1290: Frisco de Lewenwalde, 1402: Lawenwalt, 1428: Lauwenwald, 1481: Lauwalde, 1491: Lewenwalde, 1495: Lawinwalde, 1574: Lawalde

Verwaltungszugehörigkeit

1777: Bautzener Kreis, 1843: Landgerichtsbezirk Löbau, 1856: Gerichtsamt Löbau, 1875: Amtshauptmannschaft Löbau, 1952: Kreis Löbau, 1994: Landkreis Löbau-Zittau, 2008: Landkreis Görlitz

Einwohnerentwicklung

JahrEinwohner[3]
154734 besessene Mann
1777Nieder-L. 12 besessene Mann,
13 Gärtner, 23 Häusler
Ober-L. 5 besessene Mann,
6 Gärtner, 11 Häusler
1834635
1871885
1890887
1910791
1925851
19391.709
1946985
19501.081
1964999
1990880
20002.199 (nach Eingemeindung)
20092.025
20121.946
20131.921

Politik

Gemeinderatswahl 2019[4]
Wahlbeteiligung: 73,3 % (2014: 61,2 %)
 %
40
30
20
10
0
38,3 %
37,4 %
10,3 %
5,5 %
8,4 %
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2014
 %p
 40
 35
 30
 25
 20
 15
 10
   5
   0
  -5
-10
-15
-20
-25
-30
−28,5 %p
+37,4 %p
+10,3 %p
−0,8 %p
−7,4 %p
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Seit der Gemeinderatswahl am 25. Mai 2019 verteilen sich die 12 Sitze des Gemeinderates folgendermaßen auf die einzelnen Gruppierungen:

Gedenkstätten

Sehenswürdigkeiten

Glockenturm und Kirche
Sünderstein
  • Kakteensammlung der Familie Matthes (älteste private Sammlung in Deutschland)
  • Niedermühle, Wassermühle der Familie Ritter aus Lawalde (technisches Denkmal, um 1550 erstmalige Erwähnung, hat bis zum Jahre 1989 als Wassermühle täglich Korn gemahlen)
  • Heimat- und Landwirtschaftsmuseum der Familie Knöschke
  • Dorfkirche Lawalde (1698 erhielt die Dorfkirche den freistehenden, 17 Meter hohen Glockenturm, der einmalig in der Oberlausitz ist)
  • Sünderstein“, 1,5 m hoher Granodioritblock mit der Inschrift „1735“ (am Ortsausgang in Richtung Großschweidnitz auf der linken Seite an der Dürrhennersdorfer Straße): Hier durften der Überlieferung nach die Verurteilten vor dem Gang zum Galgenberg, das letzte Mal ausruhen. Eine Sage erwähnt zwei Spremberger Spitzbuben (Heetel und Bargel), welche bei einem Mordversuch gefasst und danach zum Tode verurteilt wurden.
  • ehemaliges Wasserschloss mit Park in Kleindehsa, hier wohnte einst ein Zweig der Familie „von Carlowitz“, heute als Grundschule der Gemeinde genutzt

In der Liste der Kulturdenkmale in Lawalde sind die Kulturdenkmale der Gemeinde aufgeführt.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde

  • Gustav Bayn (* 2. November 1895; † 21. November 1974), Oberlausitzer Volksdichter, Bürgermeister von 1948 bis 1958
  • Richard Heidrich (* 28. Juli 1896; † 22. Dezember 1947), General der Fallschirmtruppe im Zweiten Weltkrieg

Fußnoten

  1. Bevölkerung des Freistaates Sachsen nach Gemeinden am 31. Dezember 2020 (Hilfe dazu).
  2. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 13. November 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.lawalde.de
  3. Lawalde im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
  4. [1]@1@2Vorlage:Toter Link/www.wahlen.sachsen.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.

Literatur

  • Zwischen Strohmberg, Czorneboh und Kottmar (= Werte unserer Heimat. Band 24). 1. Auflage. Akademie Verlag, Berlin 1974, S. 118–123.
  • Cornelius Gurlitt: Lawalde. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. 34. Heft: Amtshauptmannschaft Löbau. C. C. Meinhold, Dresden 1910, S. 294.

Weblinks

Commons: Lawalde – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Auf dieser Seite verwendete Medien

Lawalde in GR.svg
Deutsch (de): Lagekarte von Lawalde, Landkreis Görlitz, Sachsen, Deutschland.
English (en): Locator map of Lawalde in District of Görlitz, Saxony, Germany.
français (fr): Plan de localisation de la municipalité Lawalde dans l'arrondissement de Görlitz dans Saxe, Allemagne.
hornjoserbsce (hsb): Poziciska karta gmejny Lěwałd, Zhorjelski wokrjes, Sakska, Němska.
македонски (mk): Положбена карта на Lawalde во рамките на Landkreis Görlitz, Sachsen, Германија.
Nederlands (nl): Detailkaart van Lawalde in de Landkreis Görlitz, Sachsen, Duitsland.
Esperanto (eo): Situomapo de Lawalde en Landkreis Görlitz, Sachsen, Germanio.
മലയാളം (ml): ജർമ്മനിയിലെ Saxony, District of Görlitz, Lawalde ഭൂപടസ്ഥാനം.

Lawalde Suenderstein.jpg
Autor/Urheber: Peter Emrich, Lizenz: CC BY 3.0
Der Sünderstein in Lawalde
Lawalde Glockenturm.jpg
Autor/Urheber: Peter Emrich, Lizenz: CC BY 3.0
Frei stehender Glockenturm und Kirche in Lawalde