Latium

Latium
Flagge der Region Latium
Flagge der Region Latium

Wappen der Region Latium
Wappen der Region Latium
Karte Italiens, Latium hervorgehobenAutonome Region SardinienAutonome Region SizilienKalabrienKampanienBasilikataMoliseApulienAbruzzenLatiumMarkenUmbrienToskanaLigurienAostatalPiemontLombardeiVenetienEmilia-RomagnaTrentino-SüdtirolFriaul-Julisch VenetienSan MarinoVatikanstadtAlgerienTunesienMaltaMontenegroBosnien und HerzegowinaKroatienSlowenienUngarnSchweizÖsterreichSchweizMonacoFrankreichFrankreichFrankreich
Karte Italiens, Latium hervorgehoben
Basisdaten
HauptstadtRom
Provinzen5 einschließlich Metropolitanstadt Rom
Fläche17.207,68 km² (9.)
Einwohner5.714.882 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte332 Einwohner/km²
Websitewww.regione.lazio.it
ISO-3166-2-CodeIT-62
PräsidentFrancesco Rocca

Reliefkarte der Region Latium

Latium (italienisch Lazio) ist eine Region auf der Apenninhalbinsel in Mittelitalien mit 5.714.882 Einwohnern (Stand: 31. Dezember 2022). Wichtigste Stadt in Latium ist die italienische Hauptstadt Rom. Die Gebietsbezeichnung gab es schon im Altertum, aber die Grenzen Latiums haben sich im Lauf der Jahrhunderte an verschiedenen Stellen verschoben.

Lage

In der Antike wurde unter Latium nur das ungefähr rechteckige Gebiet zwischen Tiber, Sabiner Bergen, Sinuessa (heutiges Mondragone) und Tyrrhenischem Meer verstanden.

Das heutige Latium liegt etwa auf halber Höhe des „italienischen Stiefels“ an seiner Westküste am Tyrrhenischen Meer, das einen Teil des Mittelmeers darstellt. Die nördlichste Stadt ist Acquapendente, die südlichste Gaeta. Auf dem Land ist Latium (in der Reihenfolge von Norden nach Süden) umgeben von den Regionen Toskana, Umbrien, Marken, Abruzzen, Molise und Kampanien.

Geographie

Geologisch besteht Latium aus drei Landschaftsarten.

  • Das Kalkgebirge der Abruzzen im Osten Latiums geht in die gleichnamige Region über. Es nimmt einen großen Teil der Provinz Rieti ein. Darin befindet sich der höchste Berg Latiums, der 2458 Meter hohe, zu den Monti della Laga zählende Monte Gorzano. Diesem vorgelagert sind die Sabiner Berge, die Monti Lucretili, die Monti Ernici und die Monti della Meta. In der Regel verläuft die Achse der Gebirge in Nordwest-Südost-Richtung. Das gilt auch für die südöstlich von Rom gelegenen Gebirgszüge der Monti Lepini, der Monti Ausoni und der Monti Aurunci. Geologisch gehören auch die allein stehenden Berge, der Monte Soratte im Tibertal und der Monte Circeo an der Küste, zu den Kalkgebirgen.
  • Demgegenüber wird das Hügelland im Nordwesten der Tuscia vom Tuff geprägt, einem Gestein, das vulkanischen Ursprungs ist und überwiegend aus verfestigter Vulkanasche besteht. Häufig hat der Tuff tief eingeschnittene Canyons hervorgebracht. Aus ihm heraus ragen die Monti Volsini am Bolsenasee, die Monti Cimini um den Vicosee und die Monti Sabatini um den Braccianosee. Sie sind verwitterte Calderen erloschener Vulkane, ebenso wie die Albaner Berge östlich von Rom. In diesem Gebirgszug liegen die beiden Kraterseen Albaner See und Nemisee.

Die meisten Flüsse – so der Tiber mit seinem Nebenfluss, dem Aniene, der Marta und der Garigliano mit seinen Nebenflüssen Liri und Sacco – fließen ins Tyrrhenische Meer. Lediglich der in den Monti della Laga entspringende Tronto mündet in die Adria.

Geschichte

Das Vermarktungslogo der Region Latium

Im 6. Jahrhundert v. Chr. siedelten in Latium die Latiner. Im Zweiten Latinerkrieg von 340 bis 338 v. Chr. unterwarf Rom es und das Gebiet wurde zum Kern des Römischen Reiches. Nach dessen Untergang gehörte Latium bis 493 n. Chr. zum italienischen Königreich des Odoaker, 536 wurde es vom Oströmischen Reich erobert. 755 ging die Region als Lehen des Königs der Franken an den Papst, es wurde zum Kerngebiet des sich zu bilden beginnenden Kirchenstaates. Bei der Teilung des Frankenreiches im Jahr 843 fiel dieser an das Königreich Italien, erlangte aber bald wieder völlige Unabhängigkeit. Im Zuge des Italienfeldzugs Napoleons wurde der Kirchenstaat von französischen Truppen eingenommen und Latium erhielt eine republikanische Regierung nach dem Vorbild des Direktoriums der Französischen Revolution. Doch bereits 1799 machte der Erste Napoleonische Krieg der Republik ein Ende. 1801 hatte Papst Pius VII. Napoleon schließlich zum Einlenken gebracht, der nun den Kirchenstaat wiederherstellte. Doch wegen der Weigerung des Papstes, sich an einem Bündnis gegen Großbritannien zu beteiligen, besetzten den Kirchenstaat bereits 1807/08 erneut französische Truppen und 1809 wurde er von Napoleon für annektiert erklärt. Auf dem Wiener Kongress 1815 beschloss man seine Wiederherstellung. 1860 schlossen sich Umbrien und die Marken aus politischer, wirtschaftlicher und militärischer Unsicherheit dem eben entstandenen Königreich Italien an. 1870 wurde der inzwischen auf Latium beschränkte Kirchenstaat dem italienischen Nationalstaat einverleibt. Seit 1947 ist die Region Latium eine Verwaltungseinheit.

Verwaltungsgliederung

Die Provinzen und die Metropolitanstadt Latiums

Latium besteht aus folgenden vier Provinzen und einer Metropolitanstadt:

Provinz bzw. MetropolitanstadtHauptstadtISOGemeindenEinwohnerzahl
(31. Dezember 2022)
Fläche (km²)Bevölkerungs-
dichte (Einw./km²)
FrosinoneFrosinoneIT-FR91470.6893.243,95145
LatinaLatinaIT-LT33567.4392.256,16252
RietiRietiIT-RI73151.1432.749,1655
RomRomIT-RM1214.216.8745.351,81788
ViterboViterboIT-VT60308.7373.612,2485
LatiumRomIT-623785.714.88217.207,68332

In der Region gibt es die folgenden Städte und größeren Gemeinden.

GemeindeProvinzEinwohnerzahl
(31. Dezember 2022)
RomRom2.749.031
LatinaLatina127.861
Guidonia MontecelioRom88.642
FiumicinoRom80.738
ApriliaLatina74.119
ViterboViterbo65.931
PomeziaRom64.005
AnzioRom58.593
TivoliRom55.176
VelletriRom52.472
CivitavecchiaRom51.880
ArdeaRom48.864
NettunoRom48.159
MarinoRom46.048
RietiRieti45.557
TerracinaLatina44.504
FrosinoneFrosinone43.830
MonterotondoRom41.060
LadispoliRom40.593
Albano LazialeRom39.674
FondiLatina39.507
CiampinoRom38.519
CerveteriRom37.741
FormiaLatina37.278
Cisterna di LatinaLatina36.536
CassinoFrosinone35.235
Fonte NuovaRom32.491
AlatriFrosinone27.860
SoraFrosinone25.059
SezzeLatina23.726
Genzano di RomaRom23.058
FrascatiRom22.705
MentanaRom22.643
CeccanoFrosinone22.501
AnagniFrosinone20.792
ColleferroRom20.664
GrottaferrataRom20.455
MinturnoLatina20.215
FerentinoFrosinone20.162
GaetaLatina19.598
VeroliFrosinone19.849

Stand: 31. Dezember 2022 Quelle: ISTAT

Wirtschaft

Im Vergleich mit dem BIP der EU (ausgedrückt in Kaufkraftstandards) erreicht die Region 2015 einen Index von 110 (EU-28:100).[2] Mit einem Wert von 0,890 erreicht Latium Platz 4 unter den 21 Regionen und autonomen Provinzen Italiens im Index der menschlichen Entwicklung.[3]

Im Jahr 2017 betrug die Arbeitslosenquote 10,7 %.[4]

Tourismus

Neben Rom gelten als touristisch besonders reizvoll die Albaner Berge, die unterschiedlich großen Vulkanseen, von denen der Lago di Bracciano und der Lago di Bolsena im Dreiländereck Toskana/Umbrien/Latium die größten sind, sowie das südliche Latium, hier im Speziellen zum Beispiel das Kloster Monte Cassino, das im Zweiten Weltkrieg völlig zerstört, danach jedoch wiederaufgebaut wurde.

Literatur

Weblinks

Commons: Latium – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Latium – Reiseführer
Wiktionary: Latium – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Quellen

  1. Bilancio demografico e popolazione residente per sesso al 31 dicembre 2022. ISTAT. (Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2022).
  2. Eurostat. Abgerufen am 15. April 2018.
  3. Sub-national HDI - Area Database - Global Data Lab. Abgerufen am 12. August 2018 (englisch).
  4. Arbeitslosenquote, nach NUTS-2-Regionen. Abgerufen am 5. November 2018.

Koordinaten: 41° 49′ N, 12° 44′ O

Auf dieser Seite verwendete Medien

Cattedrale di San Cesareo, Terracina.JPG
Autor/Urheber: Jannicka, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Dieses Bild zeigt ein Denkmal, das zum Kulturerbe Italiens gehört. Dieses Denkmal nimmt am Wettbewerb Wiki Loves Monuments Italia 2014 teil.
Terracina-vista01.jpg
Autor/Urheber: tittimi, Lizenz: CC BY 2.0
Terracina with Monte Circeo in the background, Lazio, Italy
Soriano 01.jpg
Soriano nel Cimino
Lazio Coat of Arms.svg
Autor/Urheber: , Lizenz: CC BY-SA 3.0
Coat of arms of Lazio
20090414-Cività-di-Bagnoregio.jpg
Autor/Urheber: Etnoy (Jonathan Fors), Lizenz: CC BY-SA 3.0
Bagnoregio is a small town in Lazio, Italy. The old part, called "civita", is on the top of the hill.
Reliefkarte Latium 2019.png
Autor/Urheber: Tschubby, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Reliefkarte der Region Latium
Flag of Lazio.svg
Flag of the Lazio Region
Ninfa006.jpg
Autor/Urheber: Temis, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Dieses Bild zeigt ein Denkmal, das zum Kulturerbe Italiens gehört. Dieses Denkmal nimmt am Wettbewerb Wiki Loves Monuments Italia 2012 teil.
Tivoli, Villa d'Este, Querachse mit Neptunbrunnen und Wasserorgel 2.jpg
Autor/Urheber: Dnalor 01, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Tivoli, Villa d'Este, Querachse mit Neptunbrunnen und Wasserorgel
Regione-Lazio-Logo.svg
Autor/Urheber:

Latium

, Lizenz: Logo

Logo von Latium

Lac de Nemi.JPG
Autor/Urheber: LPLT, Lizenz: CC BY-SA 3.0
General view of the Lago di Nemi in Lazio, Italy
San Silverio Ponza.jpg
Autor/Urheber: Hengist Decius, Lizenz: CC BY 2.0
Volo Sabaudia-Terracina-Isole Ponziane a bordo del Tecnam P2002 JF marche I-FADA. Nella foto, Ventotene
Lazio in Italy.svg
Autor/Urheber: TUBS Gallery, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Lage von Region XY (siehe Dateiname) in Italien.