Larmor-Baden

Larmor-Baden
An Arvor-Baden
Wappen von Larmor-Baden
RegionBretagne
Département (Nr.)Morbihan (56)
ArrondissementVannes
KantonVannes-2
GemeindeverbandGolfe du Morbihan – Vannes Agglomération
Koordinaten47° 35′ N, 2° 54′ W
Höhe0–26 m
Fläche4,21 km²
Einwohner878 (1. Januar 2018)
Bevölkerungsdichte209 Einw./km²
Postleitzahl56870
INSEE-Code

Hafen von Larmor-Baden

Larmor-Baden (bretonisch: An Arvor-Baden) ist eine französische Gemeinde mit 878 Einwohnern (Stand 1. Januar 2018) im Département Morbihan in der Region Bretagne.

Lage

Larmor-Baden liegt an der Südspitze einer weit in den Golf von Morbihan hineinragenden Halbinsel. Der Ort liegt etwa 13 Kilometer (Fahrtstrecke) südöstlich von Auray bzw. etwa 15 Kilometer südwestlich von Vannes.

Geschichte

Wie aus den vielen bedeutenden Großsteinbauten zu erschließen ist, muss das Gebiet des Golf von Morbihan in der Zeit der Megalithkulturen eine wichtige Rolle gespielt haben, wobei die Tatsache von Bedeutung ist, dass viele ältere Großmenhire in der Zeit um 4200 v. Chr. – wahrscheinlich absichtlich – umgestürzt wurden; die entstandenen Teilstücke wurden als Deckplatten (teilweise auch als Orthostaten) in den Dolmen wiederverwertet. Vor dem Eingang zur Table des Marchand und im Dolmen von Kercadoret wurde – als einige der wenigen Artefakte aus der Bronzezeit – eine Bronzeaxt bzw. Speer- und Pfeilspitzen aus Bronze gefunden; möglicherweise fand in dieser Epoche (vielleicht auch schon früher) eine Umnutzung der Dolmen statt. Im Mittelalter gehörte Larmor zum Ort Baden; erst im Jahre 1857 erfolgte die Trennung.

Bevölkerungsentwicklung

Jahr1968197519821990199920072014
Einwohner739751811816954831905

Sehenswürdigkeiten

Siehe auch: Liste der Monuments historiques in Larmor-Baden

Insel Gavrinis

Kirche Notre-Dame von Larmor-Baden

Sonstige

  • Auch in Larmor-Baden selbst gibt es ein von einem Erdhügel (Tumulus) überdecktes Steingrab (Dolmen) aus der Megalithzeit. Es wurde im Jahr 1960 als Monument historique[1] anerkannt.
  • Nach der Eigenständigkeit der Gemeinde im Jahre 1857 wurde zunächst eine kleine Kapelle (Saint-Eulalie) erbaut. Die einschiffige neoromanische Kirche Notre-Dame wurde erst im Jahr 1880 geweiht und hat – eine Seltenheit im Norden Frankreichs – einen Glockengiebel über der Westfassade. In ihr befinden sich einige (Kunst-)Gegenstände von besonderem Lokalkolorit (Ex-Votos): Eine Marienfigur (Notre-Dame de Larmor) hält einen Dreimaster in ihrer linken Hand während sich die rechte auf einen Anker stützt; ein kleines Tafelbild erinnert an die Errettung einer Schiffsbesatzung während eines Unwetters im Jahre 1878.
Le Douet de Locqueltas
  • Zwei Brunnen und ein Waschhaus (Lavoir) stehen etwa anderthalb Kilometer nordöstlich des Ortes auf einer Wiese (Le Douet de Locqueltas). Unweit davon befinden sich zwei schilfgedeckte Bauernhöfe (Fermes).
  • Ein Sumpf- und Vogelschutzgebiet (Le Marais de Pen en Toul) befindet sich etwa zwei Kilometer nordöstlich von Larmor-Baden.
  • Mit gemieteten Booten kann man auf eine der vielen Inseln im Golf von Morbihan (Er Lannic, Île-aux-Moines) hinausfahren, oder die Gezeiteninsel Île de Berder aufsuchen.
  • Möglichkeiten zu Spaziergängen und Wanderungen entlang der Küste oder ins Hinterland gibt es allenthalben.

Wirtschaft

Austernzucht

Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts wird im Golf von Morbihan Austernzucht betrieben, wobei inzwischen nur noch die Anzucht der Jungmuscheln eine bedeutende wirtschaftliche Rolle spielt. Noch existieren etwa 20 Kleinbetriebe, die nach der – durch Parasitenbefall verursachten – Austernkrise in den Jahren 1973/74 auf japanische und pazifische Austern ausgewichen sind. In den Jahren nach 2006 gab es jedoch erneut eine Austernkrise in Frankreich. Larmor-Baden hatte früher einen kleinen Fischereihafen; mittlerweile gelten der Ort und seine Umgebung als gute Plätze für Angler. Das Umland wird landwirtschaftlich genutzt.

Tourismus

Der klimatisch stabile Süden der Bretagne mit seinen vielen Buchten und Sandstränden lockte bereits vor dem Zweiten Weltkrieg viele französische Urlauber an. Seit den 1960er Jahren nimmt die Bedeutung des Tourismus – vor allem des Segeltourismus – für das Wirtschaftsleben mehr und mehr zu. Auch in der Umgebung von Larmor-Baden (Locmariaquer, Saint-Philibert, La Trinité-sur-Mer, Carnac, Halbinsel Quiberon) gibt es viele Sandstrände und Yachthäfen sowie kleinere Pensionen und größere Hotels.

Literatur

  • Le Patrimoine des Communes du Morbihan. Flohic Editions, Band 2, Paris 1996, ISBN 2-84234-009-4, S. 1010–1013.

Weblinks

Commons: Larmor-Baden – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Tumulus-Dolmen, Larmor-Baden in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch)

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Dieses Gebäude ist in der Base Mérimée, einer Datenbank des französischen Kulturministeriums über das architektonische Erbe Frankreichs, aufgeführt, unter der Angabe IA56000121 Wikidata-logo.svg.
Larmor-Baden Le Douet de Locqueltas.jpg
Le Douet de Locqueltas, Larmor Baden
Blason ville fr Larmor-Baden (Morbihan).svg
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Blason français de la ville de Larmor-Baden (Morbihan) : D’azur à deux jumelles courbées d’or au canton du chef d’argent chargé d’une mouchetures d’hermine de sable et accosté de deux étoiles d’or.
Conc. B. Frelaut.
Port de Larmor Baden depuis Berder.jpg
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Port de Larmor Baden depuis Berder