Landkreis Münden


WappenDeutschlandkarte
Landkreis Münden
Deutschlandkarte, Position des Landkreises Münden hervorgehoben

Koordinaten: 51° 25′ N, 9° 39′ O

Basisdaten (Stand 1972)
Bestandszeitraum:1885–1972
Bundesland:Niedersachsen
Regierungsbezirk:Hildesheim
Verwaltungssitz:Münden
Fläche:327,47 km2
Einwohner:44.000 (31. Dez. 1971)
Bevölkerungsdichte:134 Einwohner je km2
Kfz-Kennzeichen:HMÜ
Kreisschlüssel:03 2 37
Kreisgliederung:32 Gemeinden

Der Landkreis Münden war ein Landkreis im Süden Niedersachsens, der von 1885 bis 1972 bestand. Namensgeber und Verwaltungssitz war die Stadt Münden, zur besseren Unterscheidung von Minden häufig Hannoversch Münden genannt.

Geographie

Der Landkreis grenzte Anfang 1972 im Uhrzeigersinn im Norden beginnend an die Landkreise Northeim und Göttingen (beide in Niedersachsen), an die Landkreise Witzenhausen und Kassel, an die kreisfreie Stadt Kassel sowie an den Landkreis Hofgeismar (alle in Hessen).

Geschichte

Lage des Kreises Münden in der
Provinz Hannover (1905)

Der Kreis entstand 1885 im Zuge einer Neugliederung der preußischen Provinz Hannover aus dem alten Amt Münden, der bis dahin selbständigen Stadt Münden sowie der Gemeinde Meensen und dem Gutsbezirk Ellerode des alten Amts Reinhausen.[1]

Am 1. Januar 1973 ging der Landkreis im Rahmen der kommunalen Gebietsreform in Niedersachsen mit den Landkreisen Göttingen und Duderstadt im neu gebildeten Landkreis Göttingen auf.[2]

Das Kreisgebiet des Landkreises Münden hat für einige Institutionen, die die Kreisauflösung überdauert haben, auch weiterhin Bestand und wird als „Altkreis Münden“ bezeichnet. Zum Beispiel beziehen sich der Schulbezirk des Grotefend-Gymnasiums Münden, der Naturpark Münden, das Verbreitungsgebiet der HNA Mündener Allgemeine noch auf das alte Kreisgebiet.

Anmerkung zum Namen

Der Name des Landkreises lautete „Münden“, die Kreisstadt wurde inoffiziell „Hannoversch Münden“ genannt, seit 1991 heißt sie „Hann. Münden“.

Bevölkerungsentwicklung

JahrEinwohner
188522.086
190526.530
192527.738
193329.033
193931.081
194644.382
JahrEinwohner[3]
195047.686
195644.025
196144.189
197044.361
197144.000

Politik

Landräte

Gemeinden

Die folgende Liste enthält alle Gemeinden, die dem Landkreis Münden angehörten, mit ihrer Einwohnerzahl von 1961 sowie alle Eingemeindungen:[4][5][6]

GemeindeEw.
1961
eingemeindet
nach
Datum der
Eingemeindung
Barlissen253Jühnde1. Januar 1973
Benterode642Staufenberg1. Januar 1973
BlumeMünden1915
Bördel162Dransfeld15. Juli 1968
Bonaforth683Münden1. Januar 1973
Bühren649
Bursfelde92Hemeln15. Juli 1968
Dahlheim214Uschlag1. Juli 1965
Dankelshausen348Scheden1. Januar 1973
Dransfeld, Stadt2.572
Ellershausen bei Münden310Niemetal1. Januar 1973
Escherode571Uschlag1. Februar 1971
Gimte960Münden1. Januar 1973
Hedemünden1.742Münden1. Januar 1973
Hemeln912Münden1. Januar 1973
Imbsen345Niemetal1. Januar 1973
Jühnde784
Landwehrhagen1.489Staufenberg1. Januar 1973
Laubach356Münden1. Januar 1973
Lippoldshausen711Münden1. Januar 1973
Löwenhagen272Niemetal1. Januar 1973
Lutterberg830Staufenberg1. Januar 1973
Meensen451Scheden1. Januar 1973
Mielenhausen420Münden1. Januar 1973
Münden, Stadt20.210
Niederscheden460Scheden1. April 1964
Nienhagen290Staufenberg1. Januar 1973
Oberode778Münden1. Januar 1973
Oberscheden910Scheden1. April 1964
Ossenfeld149Dransfeld1. Januar 1973
Scheden
Sichelnstein364Staufenberg1. Januar 1973
Speele940Staufenberg1. Januar 1973
Spiekershausen543Staufenberg1. Januar 1973
Uschlag1.539Staufenberg1. Januar 1973
Varlosen443Niemetal1. Januar 1973
Varmissen176Dransfeld1. Januar 1973
Volkmarshausen807Münden1. Januar 1973
Wiershausen789Münden1. Januar 1973

Kfz-Kennzeichen

Am 1. Juli 1956 wurde dem Landkreis bei der Einführung der bis heute gültigen Kfz-Kennzeichen das Unterscheidungszeichen HMÜ zugewiesen. Es leitet sich von der ehemaligen Kreisstadt Hannoversch Münden bzw. Hann. Münden ab und wurde bis zum 7. März 1973 ausgegeben. Seit dem 15. November 2012 ist es aufgrund der Kennzeichenliberalisierung im Landkreis Göttingen erhältlich (mit Ausnahme der Kreisstadt, die über eine eigene Zulassungsstelle verfügt).

Literatur

  • Iselin Gundermann, Walther Hubatsch: Grundriß der deutschen Verwaltungsgeschichte 1815–1945. Reihe A, Band 10: Hannover. Herder-Institut, Marburg (Lahn) 1981, ISBN 3-87969-125-8, S. 595–598.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Kreisordnung für die Provinz Hannover (1884)
  2. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 213.
  3. Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1973
  4. territorial.de: Landkreis Münden
  5. Michael Rademacher: Muenden. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  6. Niedersächsisches Landesverwaltungsamt (Hrsg.): Gemeindestatistik Niedersachsen 1960/61. Teil 1: Bevölkerung und Erwerbstätigkeit, Hannover 1964.

Auf dieser Seite verwendete Medien

Germany, Federal Republic of location map January 1957 - October 1990.svg
Autor/Urheber: TUBS, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Positionskarte der Bundesrepublik Deutschland. Diese Karte zeigt die Bundesrepublik im Gebietsstand zwischen Januar 1957 bis Oktober 1990.
Coat of arms of Lower Saxony.svg
Wappen von Niedersachsen.
Das weiße Roß (Sachsenross) im roten Felde.
Landkreis Münden Vektor.png
Autor/Urheber:

Florian Schwippl

, Lizenz: CC-0 1.0

Wappen des Landkreises Münden

Flagge Preußen - Provinz Hannover.svg
Flagge der Preußischen Provinz Hannover; Verhältnis (2:3)
Muenden in Hannover 1905.png
Autor/Urheber: unknown, Lizenz: CC BY-SA 3.0