Landkreis Helmstedt

WappenDeutschlandkarte
Basisdaten
Koordinaten:52° 16′ N, 10° 53′ O
Bundesland:Niedersachsen
Verwaltungssitz:Helmstedt
Fläche:676,11 km2
Einwohner:92.470 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte:137 Einwohner je km2
Kfz-Kennzeichen:HE
Kreisschlüssel:03 1 54
Kreisgliederung:23 Gemeinden
Adresse der
Kreisverwaltung:
Südertor 6
38350 Helmstedt
Website:www.landkreis-helmstedt.de
Landrat:Gerhard Radeck (CDU)
Lage des Landkreises Helmstedt in Niedersachsen
KarteLandkreis GöttingenLandkreis HolzmindenLandkreis SchaumburgLandkreis GoslarRegion HannoverLandkreis HildesheimSalzgitterLandkreis WolfenbüttelBraunschweigLandkreis WolfenbüttelLandkreis PeineLandkreis Hameln-PyrmontLandkreis HelmstedtWolfsburgLandkreis GifhornLandkreis Nienburg/WeserLandkreis NortheimLandkreis DiepholzFreie Hansestadt BremenFreie Hansestadt BremenHamburgHamburgKönigreich der NiederlandeNordrhein-WestfalenHessenThüringenSchleswig-HolsteinMecklenburg-VorpommernBrandenburgSachsen-AnhaltOsnabrückLandkreis OsnabrückDelmenhorstOldenburg (Oldb)Landkreis WesermarschLandkreis VechtaLandkreis EmslandLandkreis Grafschaft BentheimLandkreis LeerEmdenLandkreis LeerLandkreis CloppenburgLandkreis AmmerlandWilhelmshavenMellumLandkreis AurichLandkreis AurichLandkreis WittmundLandkreis AurichLandkreis FrieslandLandkreis OldenburgLandkreis CuxhavenLandkreis OsterholzLandkreis VerdenLandkreis StadeLandkreis HarburgLandkreis LüneburgLandkreis Lüchow-DannenbergHeidekreisLandkreis UelzenLandkreis CelleLandkreis Rotenburg (Wümme)
Karte

Der Landkreis Helmstedt ist ein Landkreis im Osten des Landes Niedersachsen an der Grenze zu Sachsen-Anhalt.

Mit einer Fläche von rund 670 km² ist der Landkreis Helmstedt einer der kleinsten in Niedersachsen. Der Landkreis besteht aus den drei Städten Helmstedt, Schöningen und Königslutter am Elm sowie 20 weiteren Gemeinden.

Geographie

Lage

Der Landkreis befindet sich im nördlichen Harzvorland und liegt an der Schwelle zur Norddeutschen Tiefebene.

Nachbarkreise

Der Landkreis grenzt im Uhrzeigersinn im Nordosten beginnend an die Landkreise Börde und Harz (beide in Sachsen-Anhalt) sowie an den Landkreis Wolfenbüttel, an die kreisfreie Stadt Braunschweig, an den Landkreis Gifhorn und an die kreisfreie Stadt Wolfsburg (alle in Niedersachsen).

Landschaft und Klima

Das Landschaftsbild wird geprägt durch die Höhenzüge Elm und Lappwald, die den gleichnamigen Naturpark bilden.

Höchster natürlicher Punkt des Landkreises ist mit 312 m über NHN der Nordhang des Drachenberg, der sich schon im Landkreis Wolfenbüttel befindet.

Klimatisch liegt das Gebiet in der Übergangszone zwischen maritimen und kontinentalen Wettereinflüssen.

Gliederung

Sachsen-AnhaltBraunschweigLandkreis GifhornLandkreis WolfenbüttelWolfsburgBahrdorfBeierstedtBrunsleberfeldDanndorfFrellstedtGevenslebenGrafhorstGraslebenGroß TwülpstedtHelmstedtHelmstedtHelmstedtHelmstedt (gemeindefreies Gebiet)JerxheimKönigslutter (gemeindefreies Gebiet)Königslutter (gemeindefreies Gebiet)Königslutter am ElmKönigslutter am ElmKönigslutter am ElmLehre (Niedersachsen)Mariental (Niedersachsen)Mariental (gemeindefreies Gebiet)Mariental (gemeindefreies Gebiet)Mariental (gemeindefreies Gebiet)QuerenhorstRäbkeRennauSchöningenSchöningen (gemeindefreies Gebiet)Söllingen (Niedersachsen)SüpplingenSüpplingenburgVelpkeWarbergWolsdorf

In Klammern die Einwohnerzahl am 31. Dezember 2022.[2]

Einheitsgemeinden

  1. Helmstedt, Kreisstadt, selbständige Gemeinde (25.779)
  2. Königslutter am Elm, Stadt (15.933)
  3. Lehre (12.097)
  4. Schöningen, Stadt (11.209)

Samtgemeinden mit ihren Mitgliedsgemeinden
* Sitz der Samtgemeindeverwaltung

  1. Grasleben * (2469)
  2. Mariental (971)
  3. Querenhorst (485)
  4. Rennau (746)
  1. Beierstedt (362)
  2. Gevensleben (608)
  3. Jerxheim * (1101)
  4. Söllingen (1612)
  1. Frellstedt (810)
  2. Räbke (778)
  3. Süpplingen * (1805)
  4. Süpplingenburg (648)
  5. Warberg (835)
  6. Wolsdorf (911)
  1. Bahrdorf (1799)
  2. Danndorf (2534)
  3. Grafhorst (1182)
  4. Groß Twülpstedt (2835)
  5. Velpke * (4961)

gemeindefreie Gebiete (alle unbewohnt)

  1. Brunsleberfeld (4,09 km²)
  2. Helmstedt (18,56 km²)
  3. Königslutter (8,90 km²)
  4. Mariental (15,81 km²)
  5. Schöningen (11,92 km²)

Die Einheits- und Samtgemeinden verfügen über insgesamt 67 freiwillige Ortsfeuerwehren. Siehe auch: Liste der Feuerwehren im Landkreis Helmstedt

Ehemalige Gemeinden

Die folgende Tabelle listet alle ehemaligen Gemeinden des Landkreises Helmstedt und ihre spätere Zugehörigkeit:[3][4][5]

GemeindeSpätere
Zugehörigkeit
Datum der
Eingemeindung
Anmerkung
AhnebeckParsau1. Juli 1972seit 1. Juli 1972 Landkreis Gifhorn
AlversdorfSchöningen1. April 1971
BarmkeHelmstedt1. März 1974
BerenbrockCalvörde1. Januar 2010im Juli 1945 zum Landkreis Gardelegen
Bergfeldseit 1. Juli 1972 Landkreis Gifhorn
BoimstorfKönigslutter1. März 1974
Bornum am ElmKönigslutter1. März 1974
BrackstedtWolfsburg1. Juli 1972
BrechtorfRühen1. Juli 1972seit 1. Juli 1972 Landkreis Gifhorn
BüddenstedtHelmstedt1. Juli 2017Zusammenschluss mit Neugründung von Helmstedt
BüstedtWahrstedt
Velpke
1. April 1938
1. Juli 1972
Calvördeim Juli 1945 zum Landkreis Gardelegen
DobbelnTwieflingen
Söllingen
1. März 1974
1. November 2016
DorstCalvörde1. Januar 2010im Juli 1945 zum Landkreis Gardelegen
EischottRühen1. Juli 1972seit 1. Juli 1972 Landkreis Gifhorn
ElsebeckBerenbrock
Calvörde
1. Juli 1950
1. Januar 2010
im Juli 1945 zum Landkreis Gardelegen
EmmerstedtHelmstedt1. März 1974
EsbeckSchöningen1. März 1974
GlentorfKönigslutter1. März 1974
Groß SisbeckGroß Twülpstedt1. Juli 1972
Groß SteinumKönigslutter1. März 1974
HohnslebenReinsdorf
Büddenstedt
1. April 1942
1. März 1974
HoiersdorfSchöningen1. März 1974
HoitlingenTiddische1. Juli 1972seit 1. Juli 1972 Landkreis Gifhorn
IngelebenSöllingen1. November 2016
JeseritzGardelegen1. Januar 2010im Juli 1945 zum Landkreis Gardelegen
KästorfWolfsburg1. Juli 1972
Klein SisbeckGroß Twülpstedt1. Juli 1972
Klein TwülpstedtGroß Twülpstedt1. Juli 1972
LangelebenLelm
Königslutter
1. Oktober 1936
1. März 1974
LauingenKönigslutter1. März 1974
LelmKönigslutter1. März 1974
LössewitzBerenbrock
Calvörde
1. Juli 1950
1. Januar 2010
im Juli 1945 zum Landkreis Gardelegen
MackendorfBahrdorf1. Juli 1972
MeinkotVelpke1. Juli 1972
NeuhausWolfsburg1. Juli 1972
NordsteimkeWolfsburg1. Juli 1972
OberlutterKönigslutter1924
OfflebenBüddenstedt
Helmstedt
1. März 1974
1. Juli 2017
PapenrodeGroß Twülpstedt1. Juli 1972
ParleibPotzehne
Gardelegen
1. Juli 1950
1. Januar 2010
im Juli 1945 zum Landkreis Gardelegen
Parsauseit 1. Juli 1972 Landkreis Gifhorn
ReinsdorfBüddenstedt
Helmstedt
1. März 1974
1. Juli 2017
ReislingenWolfsburg1. Juli 1972
RickensdorfBahrdorf1. Juli 1972
RiesebergKönigslutter1. März 1974
RotenkampKönigslutter1. März 1974
RottorfKönigslutter1. März 1974
Rühenseit 1. Juli 1972 Landkreis Gifhorn
RümmerGroß Twülpstedt1. Juli 1972
RunstedtHelmstedt1. April 1960
SaalsdorfBahrdorf1. Juli 1972
ScheppauKönigslutter1. März 1974
SchickelsheimKönigslutter1. März 1974
Stift KönigslutterKönigslutter1924
SunstedtKönigslutter1. März 1974
Tiddischeseit 1. Juli 1972 Landkreis Gifhorn
TwieflingenSöllingen1. November 2016
UthmödenHaldensleben16. Juli 1992im Juli 1945 zum Landkreis Gardelegen
VelsdorfCalvörde1. Januar 2010im Juli 1945 zum Landkreis Gardelegen
VelstoveWolfsburg1. Juli 1972
VolkmarsdorfGroß Twülpstedt1. Juli 1972
VorsfeldeWolfsburg1. Juli 1972
WahrstedtVelpke1. Juli 1972
WarmenauWolfsburg1. Juli 1972
WatenstedtGevensleben1. März 1974
WendschottWolfsburg1. Juli 1972
WobeckTwieflingen1. März 1974
ZobbenitzCalvörde1. Januar 2010im Juli 1945 zum Landkreis Gardelegen

Geschichte

Ein Kreis Helmstedt besteht seit dem 1. Januar 1833 und war zur Zeit seiner Gründung ein Bestandteil des Herzogtums Braunschweig. Er gliederte sich in die Ämter Helmstedt, Schöningen, Königslutter, Vorsfelde und Calvörde. Die Einwohnerzahl des Kreises betrug damals etwas über 40.000 Einwohner; mehr als 90 % der Bevölkerung lebten von der Landwirtschaft. Die Kreis-Direktion befand sich im heutigen Gebäude des Zonengrenz-Museums in Helmstedt. Im Jahr 1871 wurden sämtliche kreisangehörigen Gemeinden in einem Kommunalverband zusammengeschlossen, dessen Organe die Kreisversammlung (der heutige Kreistag) und der Kreisausschuss waren.

Die Eisenbahnstrecke Braunschweig–Helmstedt–Magdeburg wurde im Jahr 1872 in Betrieb genommen und sorgte ebenso wie die zwei Jahre später erfolgte Erschließung des Braunkohletagebaus „Trendelbusch“ für einen wirtschaftlichen Aufschwung in dem Gebiet zwischen Elm und Lappwald. In der Folgezeit prägte die Braunkohleförderung durch eine starke Ausdehnung des Tagebaubetriebes das Landschaftsbild und die wirtschaftliche Entwicklung der Region.

Die durch den Landkreis führende Reichsautobahn 6 (Hannover–Berlin) wurde im Jahr 1937 fertiggestellt und sorgte für eine gute infrastrukturelle Anbindung des Gebietes. Die heutige Bundesautobahn 2 gilt als eine der verkehrsreichsten Straßen in Deutschland.

(c) Bundesarchiv, Bild 183-F0610-209-005 / CC-BY-SA 3.0
Grenzkontrollpunkt Helmstedt im Juni 1967

Seit 1939 wurden die unteren Verwaltungsbehörden im Reich – außerhalb Preußens – einheitlich als Landkreis bezeichnet.

Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges im April 1945 wurde die Region durch amerikanische Truppen besetzt. Der Landkreis Helmstedt fiel nach Kriegsende in die britische Besatzungszone; die Exklave Calvörde des Landkreises wurde allerdings auf Grund ihrer östlichen Lage der sowjetischen Besatzungszone zugeschlagen. Gleichzeitig wechselte die Gemeinde Preußisch Offleben aus dem Landkreis Haldensleben in den Landkreis Helmstedt und wurde mit der dortigen Gemeinde Offleben zusammengeschlossen. Der Landkreis Helmstedt befand sich somit während der Zeit des Kalten Krieges an der unmittelbaren Grenze zur sowjetischen Einflusssphäre. Der seit dem Juli 1945 errichtete Kontrollpunkt Helmstedt entwickelte sich während dieser Zeit – bedingt durch die geografische Nähe zu West-Berlin – zu dem größten europäischen Grenzübergang.

Im Jahr 1946 wurde der Landkreis Helmstedt ein Teil des neu gegründeten Landes Niedersachsen und gehörte darin zum Verwaltungsbezirk Braunschweig. Wegen des starken Zuzuges von Flüchtlingen aus den östlich gelegenen Gebieten erreichte die Bevölkerungszahl des Landkreises – trotz des Verlustes des Amtsbezirkes Calvörde – im Jahr 1950 einen Höchststand von über 131.000 Einwohnern.

Das einheitliche Kfz-Kennzeichen „HE“ für den Landkreis wurde im Juli 1956 eingeführt.

Im Rahmen von Kreisgebietsänderungen in den Jahren 1972 und 1974 wurde die Stadt Vorsfelde an die kreisfreie Stadt Wolfsburg abgegeben, die neugeschaffene Gemeinde Rühen mit Brechtorf und Eischott ging an den Landkreis Gifhorn. Im Gegenzug kam eine Reihe von Gemeinden zwischen Wolfsburg und Königslutter vom Landkreis Gifhorn zum Landkreis Helmstedt; diese Zugewinne machen heute die vergrößerten Gemeinden Lehre und Rennau sowie einen Teil der mit der Stadt Königslutter vereinigten Gebiete aus.

Zum 1. November 2016 wurden Ingeleben, Söllingen und Twieflingen zur neuen Gemeinde Söllingen zusammengeschlossen.

Zum 1. Juli 2017 fusionierten Büddenstedt und Helmstedt zur neuen Stadt Helmstedt.

Einwohnerentwicklung

Bevölkerungspyramide für den Kreis Helmstedt (Datenquelle: Zensus 2011[6]).
JahrEinwohnerQuelle
183341.131[7]
187149.496
189065.501[5]
190074.121
191078.514
192579.879
193979.157
1946116.8320
1950126.9500
1960119.6000
1970118.9000[8]
JahrEinwohnerQuelle
1975103.0070[9]
198099.188
198596.141
1990100.1840
1995101.8290
2000100.0330
200597.749
201092.836
201591.500
202091.518
000

Politik

Landrat

Landrat ist seit dem 28. September 2016 Gerhard Radeck (CDU).[10] Seine Stellvertreter sind Jan Fricke (SPD) und Andreas Weber (CDU). Zu seinen Vorgängern siehe Liste der Landräte des Landkreises Helmstedt.

Kreistag

Kreistagswahl Helmstedt 2021[11]
Wahlbeteiligung: 57,1 %
 %
40
30
20
10
0
34,3 %
32,3 %
10,9 %
6,8 %
5,7 %
5,1 %
2,1 %
1,4 %
1,2 %
0,3 %
n. k. %
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2016
 %p
   4
   2
   0
  -2
  -4
−0,2 %p
−1,4 %p
+3,3 %p
−1,2 %p
+1,3 %p
−0,7 %p
+0,6 %p
± 0,0 %p
+1,2 %p
+0,3 %p
−1,6 %p
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
h ZukunftsInitiative Elm-Lappwald
j Unabhängige Wählergemeinschaft freier Bürgerinitiativen im Landkreis Helmstedt
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Altes Ergebnis nicht 100%
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Fehler in der Farbeingabe - Dunkel
Sitzverteilung im Kreistag Helmstedt seit 2021
Insgesamt 42 Sitze
Sitz der Kreisverwaltung in Helmstedt
Parteien und Wählergemeinschaften%
2021
Sitze
2021
%
2016
Sitze
2016
%
2011
Sitze
2011
%
2006
Sitze
2006
%
2001
Sitze
2001
SPD34,261434,471541,901841,801844,3222
CDU32,261433,651434,821536,741540,3020
GRÜNE10,9457,6339,0344,8923,741
AfD6,7538,003
FDP5,7224,3523,1416,2634,782
UWG5,0525,8425,7125,6823,752
LINKE2,0711,5312,3011,3711,120
ZIEL1,4011,351
dieBasis1,220
UWGfB0,330
NPD1,6413,0513,2611,980
PARTEI0,750
Sonstige0,740
gesamt1004210042100421004210047
Wahlbeteiligung in %57,0755,10 %55,88 %51,39 %59,36 %

(Quelle unter:[12][13])

Landtagswahlkreis Helmstedt

Siehe: Landtagswahlkreis Helmstedt – Amtliche Ergebnisse des Kreises zu den Wahlen der niedersächsischen Landtage

Wappen

Der Entwurf des Kommunalwappens vom Landkreis Helmstedt stammt vom Hauptstaatsarchiv Hannover und von dem Heraldiker und Wappenmaler Gustav Völker, der zahlreiche Wappen in der Region Hannover erschaffen hat.[14] Das Wappen wurde am 12. Dezember 1951 durch den Kreistag beschlossen und der Niedersächsische Innenminister genehmigte es am 9. Juli 1952.[15]

Wappen von Landkreis Helmstedt
Wappen von Landkreis Helmstedt
Blasonierung: „In Blau über Gold geteiltem Schild oben das silberne niedersächsisch-braunschweigische Pferd, unten eine grüne Ähre, überkreuzt von einem schwarzen Bergmannsgezähe.“[15]
Wappenbegründung: Das Wappen vom Landkreis Helmstedt ist eine moderne Schöpfung, obwohl es durch die braunschweigischen Landesfarben auf eine langjährige Zugehörigkeit zum Land Braunschweig hinweist. Das Schild ist jedoch von der braunschweigisch-lüneburgischen Hälfte des Wappens abgeleitet. Die grüne Ähre symbolisiert die im Landkreis intensiv betriebene Landwirtschaft. Schlägel und Eisen deuten auf den Braunkohlebergbau und die Gewinnung von Salz hin, die zwei wichtige Wirtschaftszweige der Region sind.

Partnerschaften

Fusionspläne

Der Kreistag hat am 15. März 2013 einstimmig die Aufnahme von Fusionsverhandlungen mit der Stadt Wolfsburg beschlossen.[16] Ziel dieser Verhandlungen soll die Auflösung des Landkreises Helmstedt und die Bildung eines Gemeindeverbandes Wolfsburg-Helmstedt sein. Der Rat der Stadt Wolfsburg hat am 13. März 2013 ebenfalls einstimmig für die Aufnahme von Verhandlungen gestimmt.[17] Die Fusionspläne in Gestalt eines Gemeindeverbandes Wolfsburg-Helmstedt wurden vom Land Niedersachsen als unvereinbar mit der Niedersächsischen Verfassung abgelehnt. Einen Beschluss, die Fusionsverhandlungen offiziell für beendet zu erklären, haben jedoch weder der Kreistag des Landkreises Helmstedt noch der Rat der Stadt Wolfsburg gefasst. Insofern ruhen die Fusionsgespräche bis auf Weiteres.[18]

Wirtschaft und Infrastruktur

Die wirtschaftliche Entwicklung des Landkreises wird stark von den angrenzenden Oberzentren Braunschweig und Wolfsburg geprägt. Einer der größten Arbeitgeber der Region ist das im benachbarten Wolfsburg ansässige Volkswagenwerk mit einem großen Einzugsgebiet.

Braunkohlekraftwerk Buschhaus

Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts wird im südlichen Kreisgebiet (Helmstedter Revier) großflächig Braunkohle in Tagebauen gefördert, die auch das Landschaftsbild der Region stark veränderten. Die Braunkohle wurde durch die Braunschweigische Kohlen-Bergwerke AG (BKB) abgebaut und durch eigene Kraftwerke verstromt. Die BKB war über viele Jahre der größte Arbeitgeber im Landkreis Helmstedt. Heute wird die Energiegewinnung und -versorgung von Unternehmen des E.ON-Konzerns wahrgenommen.

In der Gemeinde Grasleben im Norden des Landkreises wird seit vielen Jahrzehnten in einem Salzbergwerk Steinsalz gewonnen. Das Bergwerk wird heute von dem Unternehmen esco betrieben.

Die Agrarwirtschaft hat traditionell eine wichtige Bedeutung für den ländlich strukturierten Landkreis Helmstedt. Insbesondere der Zuckerrübenanbau wird seit Beginn des 19. Jahrhunderts in großem Umfang betrieben.

Größter Arbeitgeber des Landkreises ist mit rund 1050 Arbeitsplätzen das AWO Psychiatriezentrum in Königslutter.

Der Landkreis wird in west-östlicher Richtung von der Bundesautobahn 2 durchquert und stellt eine Anbindung zu den Großstädten Braunschweig und Magdeburg her. Über die Bundesautobahn 39 können die Industriezentren in Wolfsburg und Salzgitter erreicht werden. Die Bundesstraßen 1, 82, 244 und 245 a verbinden den Landkreis mit dem Bundesfernstraßennetz.

An das deutsche Eisenbahnschienennetz ist der Landkreis Helmstedt mit Haltepunkten auf der Bahnstrecke Braunschweig–Magdeburg angebunden, die von Intercityzügen und Regionalbahnen befahren wird.

Siehe auch:

  • Liste der Straßen und Plätze in Helmstedt
  • Liste der Straßen und Plätze in Königslutter am Elm
  • Liste der Straßen und Plätze in Lehre
  • Liste der Straßen und Plätze in der Samtgemeinde Grasleben
  • Liste der Straßen und Plätze in der Samtgemeinde Heeseberg
  • Liste der Straßen und Plätze in der Samtgemeinde Nord-Elm
  • Liste der Straßen und Plätze in Schöningen
  • Liste der Straßen und Plätze in Velpke

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Kulturverein

Der Landkreis ist Mitglied in dem eingetragenen Verein Braunschweigische Landschaft mit Sitz in Braunschweig. Er wurde zur Pflege kultureller Einrichtungen in der Region gegründet. Ferner ist er Mitglied in der Deuregio Ostfalen, einem eingetragenen Verein mit Sitz in Helmstedt.

Schutzgebiete, Naturdenkmale

Im Landkreis befinden sich neben Landschaftsschutzgebieten und Naturdenkmalen zehn ausgewiesene Naturschutzgebiete (Stand Februar 2017).

Siehe auch:

Sport

2021 bewarb sich der Kreis zusammen mit dem Landkreis Börde, Haldensleben und Helmstedt als Host Town für die Gestaltung eines viertägigen Programms für eine internationale Delegation der Special Olympics World Summer Games 2023 in Berlin. 2022 wurde er als Gastgeber für Special Olympics Singapur ausgewählt.[19] Damit wurde er Teil des größten kommunalen Inklusionsprojekts in der Geschichte der Bundesrepublik mit mehr als 200 Host Towns.[20]

Kfz-Kennzeichen

Am 1. Juli 1956 wurde dem Landkreis bei der Einführung der bis heute gültigen Kfz-Kennzeichen das Unterscheidungszeichen HE zugewiesen. Es wird durchgängig bis heute ausgegeben.

Literatur

  • Wolfgang Kleine: Der Landkreis Helmstedt. Kommunikation und Wirtschaft, Oldenburg 1986, ISBN 3-88363-048-9.
  • Hans Walter Conrady: Landkreis Helmstedt: Geschichte, Landschaft, Wirtschaft. Gerhard Stalling AG, Oldenburg 1965.

Weblinks

Commons: Landkreis Helmstedt – Sammlung von Bildern
Wiktionary: Helmstedt – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Landesamt für Statistik Niedersachsen, LSN-Online Regionaldatenbank, Tabelle A100001G: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Stand 31. Dezember 2022 (Hilfe dazu).
  2. Landesamt für Statistik Niedersachsen, LSN-Online Regionaldatenbank, Tabelle A100001G: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Stand 31. Dezember 2022 (Hilfe dazu).
  3. Ulrich Schubert: Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900 – Landkreis Helmstedt. Angaben vom 1. Dezember 1910. In: gemeindeverzeichnis.de. 5. Januar 2020, abgerufen am 27. Februar 2020.
  4. Rolf Jehke: Gemeindeverzeichnis Landkreis Helmstedt. In: territorial.de. 1. Januar 1945, abgerufen am 26. Februar 2018.
  5. a b Michael Rademacher: Landkreis Helmstedt. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  6. Datenbank Zensus 2011, Kreis Helmstedt, Alter + Geschlecht (Memento vom 22. September 2021 im Internet Archive)
  7. Geschichte 1832 bis 1899. In: Website Landkreis Helmstedt. Abgerufen am 26. Februar 2018.
  8. Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland. In: Website DigiZeitschriften – Das deutsche digitale Zeitschriftenarchiv. 1973, abgerufen am 26. Februar 2018.
  9. Gemeindeverzeichnis – Archiv – Regionale Gliederung – Jahresausgaben – Niedersachsen. (Alle politisch selbständigen Gemeinden im EXCEL-Format). In: Website Destatis. Statistisches Bundesamt, abgerufen am 27. Februar 2020.
  10. Beatrix Flatt: Gerhard Radeck tritt Dienst in Kreisverwaltung an. In: Website Helmstedter Nachrichten. 28. September 2016, abgerufen am 26. Februar 2018.
  11. Ergebnis. Abgerufen am 21. September 2021.
  12. Ergebnisse der Kommunalwahlen 2001 und 2006. In: Website Niedersächsisches Landesamt für Statistik. 2007, abgerufen am 26. Februar 2018.
  13. Ergebnis der Kommunalwahlen 2011. In: Website Niedersächsisches Landesamt für Statistik. 12. September 2011, archiviert vom Original am 5. Oktober 2017; abgerufen am 20. April 2019.
  14. Landkreis Hannover (Hrsg.): Wappenbuch Landkreis Hannover. Selbstverlag, Hannover 1985.
  15. a b Arnold Rabbow: Braunschweigisches Wappenbuch. Die Wappen der Gemeinden und Ortsteile in den Stadt- und Landkreisen Braunschweig, Gandersheim, Gifhorn, Goslar, Helmstedt, Peine, Salzgitter, Wolfenbüttel und Wolfsburg. Hrsg.: Braunschweiger Zeitung, Salzgitter Zeitung und Wolfsburger Nachrichten. Eckensberger & Co Verlag, Braunschweig 1977, S. 58–59.
  16. Verlauf der Verhandlungen mit Wolfsburg. In: Website Landkreis Helmstedt. Abgerufen am 26. Februar 2018.
  17. Fusion Helmstedt und Wolfsburg. In: Website Niedersächsisches Ministerium für Inneres und Sport. 13. Dezember 2013, abgerufen am 26. Februar 2018.
  18. Informationen zur möglichen Fusion. In: Website Landkreis Helmstedt. Abgerufen am 26. Februar 2018.
  19. Special Olympics: Host Towns. Special Olympics, März 2023, abgerufen am 13. Mai 2023.
  20. Host Town Program. Abgerufen am 13. Mai 2023.

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Grenzkontrollpunkt Helmstedt

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Westdeutscher Grenzkontrollpunkt Helmstedt.
Municipalities in HE.svg
Deutsch (de): Lagekarte von Landkreis Helmstedt in Niedersachsen, Deutschland.
English (en): Locator map of District of Helmstedt in Lower Saxony, Germany.
français (fr): Plan de localisation de l'arrondissement de Helmstedt dans le Land Basse-Saxe, Allemagne.
Nederlands (nl): Detailkaart van Landkreis Helmstedt in Niedersachsen, Duitsland.
Esperanto (eo): Situomapo de komunumo nekonata en Landkreis Helmstedt, Niedersachsen, Germanio.
മലയാളം (ml): ജർമ്മനിയിലെ Lower Saxony District of Helmstedt, ഭൂപടസ്ഥാനം.