Landgericht Trier

(c) Berthold Werner, CC BY-SA 3.0
Landgerichtsgebäude am Nikolaus-Koch-Platz

Das Landgericht Trier ist ein Gericht der ordentlichen Gerichtsbarkeit und eines von acht Landgerichten in Rheinland-Pfalz. Es hat seinen Sitz in Trier.

Instanzenzug

Zum Gerichtsbezirk gehören die Amtsgerichte Bernkastel-Kues, Bitburg, Daun, Hermeskeil, Prüm, Saarburg, Trier und Wittlich. Dem Landgericht Trier ist das Oberlandesgericht Koblenz übergeordnet.

Geschichte

Bereits in der Franzosenzeit bestand mit dem Appellationsgericht Trier ein Mittelgericht in Trier. Das Landgericht in Trier besteht seit dem 1. August 1820. In der damaligen preußischen Rheinprovinz galt die französische Gerichtsorganisation weiter. Der Appellationsgerichtshof Köln hatte dort die Funktion des Appellationsgerichtes. Die ihm untergeordneten Gerichte trugen nicht die Bezeichnung Kreisgericht, sondern Landgericht. Dem Landgericht Trier waren folgende Friedensgerichte als Gerichte erster Instanz untergeordnet:

FriedensgerichtSitz
Friedensgericht BernkastelBernkastel
Friedensgericht BitburgBitburg
Friedensgericht DaunDaun
Friedensgericht DudeldorfDudeldorf
Friedensgericht HermeskeilHermeskeil
Friedensgericht HillesheimHillesheim
Friedensgericht ManderscheidManderscheid
Friedensgericht MerzigMerzig
Friedensgericht NeuerburgNeuerburg
Friedensgericht NeumagenNeumagen
Friedensgericht PerlPerl
Friedensgericht PrümPrüm
Friedensgericht RhaunenRhaunen
Friedensgericht SaarburgSaarburg
Friedensgericht SchweichSchweich
Friedensgericht Trier ITrier
Friedensgericht Trier IITrier
Friedensgericht WadernWadern
Friedensgericht WaxweilerWaxweiler
Friedensgericht WittlichWittlich

Hinzu kamen 1820 noch die folgenden Friedensgerichte, die aber 1835 dem dann neu gegründeten Landgericht Saarbrücken zugeordnet wurde:

FriedensgerichtSitz
Friedensgericht BaumholderBaumholder
Friedensgericht GrumbachGrumbach
Friedensgericht St. JohannSt. Johann
Friedensgericht LebachLebach
Friedensgericht OttweilerOttweiler
Friedensgericht SaarlouisSaarlouis
Friedensgericht TholeyTholey
Friedensgericht WallerfangenWallerfangen
Friedensgericht St. WendelSt. Wendel

[1]

Das 1944 zerstörte Gerichtsgebäude

Von 1828 bis 1835 war Ernst Schiller, der Sohn Friedrich Schillers, Landgerichtsrat in Trier. Die Reichsjustizgesetze, die 1879 in Kraft traten, führten eine Neuordnung der Justiz durch. Das Landgericht Trier blieb jedoch bestehen. 1944 wurde das Gerichtsgebäude durch Bombenangriffe zerstört. Mit dem Einmarsch der britischen Truppen am Ende des Zweiten Weltkrieges wurde das Landgericht vorübergehend abgeschafft. Doch schon im Dezember 1945 wurde es wiedereröffnet. 1954 wurde der Neubau an der gleichen Stelle wie das ehemalige Gebäude in Betrieb genommen. 1966 wurde er erweitert und modernisiert. Zwischen 2004 und 2006 folgte eine erneute umfassende Sanierung[2].

Bekannte Richter

  • Thomas Henrichs, Landgerichtspräsident (2015–2016)
  • Katarina Barley, Richterin
  • Michael Franz Josef Müller (1762–1848), Richter

Siehe auch

Weblinks

Commons: Landgericht Trier – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. H. A. Fecht: Die Gerichts-Verfassungen der deutschen Staaten, 1868, S. 175–176, online
  2. Geschichtliches (Memento desOriginals vom 18. Februar 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.justiz.rlp.de

Koordinaten: 49° 45′ 27″ N, 6° 38′ 14,9″ O

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Trier BW 2014-06-17 07-55-45.jpg
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Trier, Amts- und Landgericht, Justizstraße
Trier, Landgericht vor1926.jpg
Trier, Gebäudekomplex des Landgerichts vor 1924 [Datei ist noch umzubenennen]. Das barocke Gebäude wurde 1768 bis 1773 vermutlich von Johann Peter Pauli, einem Vertreter der Architektur von Johannes Seiz[1], nach anderer Quelle von Seiz selbst errichtet.[2] Das Gebäude war in früherer Zeit das Collegium Lambertinum. Im Zweiten Weltkrieg, 1944, wurde es zerstört.