Laming (Mürz)

Laming
Lamingbach
Die Laming nach dem Verlassen des Kreuzteichs bei Tragöß

Die Laming nach dem Verlassen des Kreuzteichs bei Tragöß

Daten
Lagesüdliche Hochschwabgruppe

Mürztaler Alpen

Unteres Mürztal


Steiermark

FlusssystemDonau
Abfluss überMürz → Mur → Drau → Donau → Schwarzes Meer
FlussgebietseinheitMur
Quelleam Nordhang der Großwand, einer Erhebung des Trenchtlings
47° 32′ 13″ N, 15° 1′ 2″ O
Quellhöhe1720 m ü. A.
Mündungöstlich von Laming, an der Gemeindegrenze von Bruck an der Mur und Kapfenberg in die MürzKoordinaten: 47° 25′ 39″ N, 15° 16′ 21″ O
47° 25′ 39″ N, 15° 16′ 21″ O
Mündungshöhe487 m ü. A.
Höhenunterschied1233 m
Sohlgefälle39 ‰
Länge32 km[1]
Einzugsgebiet154,2 km²[2]
Linke NebenflüsseJassinggraben, Haringbach
Rechte NebenflüsseObertaler Bach, Hackerschmiedgrabenbach
MittelstädteKapfenberg
KleinstädteBruck an der Mur
GemeindenTragöß-Sankt Katharein

Die Laming, auch Lamingbach, ist ein rechtsufriger Zufluss der Mürz im österreichischen Bundesland Steiermark. Der Fluss entwässert den westlichen Teil der Hochschwabgruppe und der Mürztaler Alpen durch das Lamingtal. Im Oberlauf entwässert er auch die Umgebung des touristisch bekannten Grünen Sees.

Name

Im Jahr 1023 wurde der Fluss in Form von iuxta fluvium Lomnicha zum ersten Mal schriftlich genannt. Der ursprüngliche slawische Name Lomъnika beinhaltete das slawische Wort *lomъ mit der Bedeutung 'Bruch'. Später wurde er mit der Endung -ing eingedeutscht.[3]

Verlauf

Der von der Laming durchflossene Kreuzteich mit dem Pribitz im Hintergrund

Die Laming entspringt am Nordhang der Großwand, einer Erhebung des Trenchtlings in der Hochschwabgruppe auf etwa 1720 m ü. A. Sie fließt anfangs nordwärts und biegt nordöstlich der Lamingalm nach Osten ab. Anschließend durchfließt sie eine zwischen der Heuschlagmauer im Norden und dem Zellerwart im Süden gelegene Talung. Nachdem die Laming die Talung verlässt, schwenkt sie nach Südosten und erreicht nach gut 1 Kilometer die Pfarrerlacke. Zwischen der Pfarrlacke und dem Kreuzteich fließt sie östlich an der Gegend Grünanger und westlich am Grünen See vorbei.[1]

Nach dem Verlassen des Kreuzteiches fließt die Laming in südsüdöstliche Richtung und dabei an den Orten Oberort, Schattenberg, Tal, Pichl-Großdorf, Unterort und Sonnberg vorbei. Vor Erreichen des Ortes Oberdorf schwenkt sie mit ihrem Lauf nach Osten und durchquert anschließend die Orte Niederdorf, Rastal und Sankt Katharein an der Laming. Südöstlich von Sankt Katharein an der Laming ändert der Fluss erneut seine Richtung und fließt wieder nach Südosten, wobei er auf diesem Kurs auch bis zu seiner Mündung bleibt. Auf diesem letzten Abschnitt fließt er an den Orten Untertal, Stegg, Schörgendorf und Laming vorbei. Die Laming mündet nach fast 32 Kilometer langem Lauf mit einem mittleren Sohlgefälle von rund 39 ‰ etwa 1233 Höhenmeter unterhalb ihren Ursprungs östlich der Siedlung Laming und rund 300 Meter östlich der Leobener Straße (B 116) in die Mürz.[1]

Die Laming durchfließt das nach ihr benannte Lamingtal und entwässert dabei den westlichen Teil der Hochschwabgruppe und der Mürztaler Alpen in die Mürz.[1] Das entwässerte Gebiet umfasst eine Fläche von 154,2 Quadratkilometern.[2]

Die Laming bildet in ihrem Unterlauf die Grenze zwischen der Stadtgemeinde Kapfenberg mit der Katastralgemeinde Schörgendorf im Norden und der Stadtgemeinde Bruck an der Mur mit der Katastralgemeinde Berndorf im Süden.[1]

Natur- und Kulturlandschaft

Das Lamingtal ist vor allem touristisch erschlossen. Besonders bekannt ist hierbei der Grüne See. Im 20. Jahrhundert war hauptsächlich der Ort Tragöß bei den sogenannten Sommerfrischlern sehr beliebt und es gab jährlich über 30.000 Nächtigungen. Im 21. Jahrhundert gibt es nur mehr halb so viele Nächtigungen, der Ort ist aber weiterhin für Tagesausflüge beliebt. Der Ort Sankt Katharein an der Laming im mittleren Lamintal entwickelte sich ab dem 20. Jahrhundert zum Bergbauort, da hier mit dem Abbau und der Weiterverarbeitung von Magnesit begonnen wurde. Der Ort war bis in die 1950er-Jahre durch die Lamingtal-Schleppbahn mit Bruck an der Mur für den Gütertransport verbunden. Die beiden Städte Bruck an der Mur und Kapfenberg am Unterlauf der Laming sind bedeutende Industriestandorte.[4]

Zuläufe

Die Laming nimmt auf ihrem Lauf einige größere sowie auch zahlreiche kleinere und unbenannte Wasserläufe auf.[1] Zu den größeren Zuläufen gehören der Jassinggraben bei der Pfarrerlacke, der Haringbach beim Kreuzteich, der Obertaler Bach bei Oberdorf sowie der Hackerschmiedgrabenbach bei Untertal.[2]

Zuläufe und Bauwerke
Laming (Mürz)
Legende
Tragöß-Sankt KathareinTragöß-Sankt Katharein
Jassinggraben
Pfarrerlacke
Klammbach
Kreuzteich
Haringbach
Edelweißbodenbach
Bellsbach
Strilergraben
Rahnergraben
Gispelbach
Pichlbach
Glinitzbach
Schöneggergraben
Handlgraben
Gametzbach
Grabnerbach
Warnagelgraben
Richterbach
Lutschinggrabenbach
Lurgergraben
Rustbach
Einödergraben
Obertaler Bach
Buchergraben
Buchtrattgrabenbach
Kottergrabenbach
Rastalbach
Schwaigergrabenbach
Laming AusleitungSandbauernbach
Lammerbach
Hüttengrabenbach
Prainingerbach
Kirchenkogelbach
Kollerbauergrabenbach
Hackerschmiedgrabenbach
Langbauergrabenbach
Kleiner Jesingerbach
Jessingergrabenbach
Seebergergraben
Schabinergrabenbach
Westlicher Kotzeggbach
Kapfenberg
Oberer Kotzeggbach
Ratzinggrabenbach
Kapfenberg
Östlicher Kotzeggbach
Kleiner KotzeggbachZetlergrabenbach
Haselbach
Reitelbach
Friesingergrabenbach
Östlicher Kreuzbühelgraben
Sittentalbach
Stellgrabenbach
Laubentalbach
Hubmanngraben
Bruck an der Mur
Westlicher Semmelweisgraben
Jägergraben
Östlicher Semmelweisgraben
Westlicher Auer von Welsbachgraben
Östlicher Auer von Welsbachgraben
Leobener Straße B 116
Mürz
Commons: Laming – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen

  • Christian Stadelmann und Werner Grand: Rund um den Hochschwab. Sutton, Erfurt 2010, ISBN 978-3-86680-586-6, S. 21.
  • Laming. In: Digitale Gewässerkartei Steiermark. wis.stmk.gv.at, abgerufen am 22. Februar 2023.

Einzelnachweise

  1. a b c d e f Laming. In: Digitale Gewässerkartei Steiermark. wis.stmk.gv.at, abgerufen am 22. Februar 2023.
  2. a b c Lebensministerium: Flächenverzeichnis der österreichischen Flussgebiete - Murgebiet. (PDF) In: www.info.bmlrt.gv.at. Abgerufen am 22. Februar 2023.
  3. Albrecht Greule: Deutsches Gewässernamenbuch. Walter de Gruyter, Berlin / Boston 2014, ISBN 978-3-11-057891-1, S. 296, „Laming“ (Auszug in der Google-Buchsuche).
  4. Christian Stadelmann und Werner Grand: Rund um den Hochschwab. Sutton, Erfurt 2010, ISBN 978-3-86680-586-6, S. 21.

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