Ladinium

SystemSerieStufe≈ Alter (mya)
späterspäterspäterjünger
T
 
r
 
i
 
a
 
s
ObertriasRhaetium201.3

208.5
Norium208.5

228
Karnium228

235
MitteltriasLadinium235

242
Anisium242

247.2
UntertriasOlenekium247.2

251.2
Indusium251.2

251.9
früherfrüherfrüherälter

Das Ladinium (im deutschen Sprachgebrauch meist verkürzt zu Ladin) ist in der Erdgeschichte die obere chronostratigraphische Stufe der Mittleren Trias, die geochronologisch dem Zeitraum vor ungefähr 242 bis etwa 235 Millionen Jahre entspricht und damit ca. 7 Millionen Jahre dauerte.[1] Die vorhergehende Stufe ist das Anisium, die folgende Stufe das Karnium, das bereits zur Oberen Trias gehört.

Namensgebung und Geschichte

Die Stufe wurde von 1892 Alexander Bittner vorgeschlagen und nach der Volksgruppe der Ladiner benannt.

Definition und GSSP

GSSP des Ladiniums, ein Kalkstein-Aufschluss bei Bagolino in den italienischen Alpen, rechts unten eine Nahaufnahme des „Golden Spike“.

Der Beginn der Stufe wird durch das Erstauftreten der Ammoniten-Art Eoprotrachyceras curionii definiert. Die Grenze zum Karn ist noch nicht abschließend festgelegt worden. Wahrscheinlich wird die Grenze mit dem Erstauftreten der Ammoniten-Gattungen Daxatina oder Trachyceras, und dem Erstauftreten der Conodonten-Art Metapolygnathus polygnathiformis definiert. Der GSSP (globales Typprofil) des Ladiniums liegt im Tal des Caffaro bei Bagolino (Provinz Brescia, Italien).

Untergliederung

Das Ladinium wird in vier Ammoniten-Zonen unterteilt:

  • Frechites regoledanus-Zone
  • Protrachyceras archelaus-Zone
  • Protrachyceras gredleri-Zone
  • Eoprotrachyceras curionii-Zone

Regional wird das Ladin in die Unterstufen Fassan (Fassanium = untere zwei Ammonitenzonen) und Longobard (Longobardium = obere zwei Ammonitenzonen) unterteilt.

Einzelnachweise

  1. nach Brack et al. (2005): 241 bis 235 Millionen Jahre

Literatur

  • Hans Hagdorn & Adolf Seilacher (Hrsg.): Muschelkalk : Internationale Muschelkalk-Tagung Schöntal 1991 Sonderbände der Gesellschaft für Naturkunde in Württemberg 2. Stuttgart, Korb : Goldschneck-Verl. Weidert, 1993 ISBN 3-926129-11-5
  • Hans Murawski & Wilhelm Meyer: Geologisches Wörterbuch. 10., neu bearb. u. erw. Aufl., 278, Enke Verlag, Stuttgart 1998, ISBN 3-432-84100-0.
  • Peter Brack, Hans Rieber, Alda Nicora und Roland Mundil: The Global boundary Stratotype Section and Point (GSSP) of the Ladinian Stage (Middle Triassic) at Bagolino (Southern Alps, Northern Italy) and its implications for the Triassic time scale. Episodes, 28(4): 233–244, Beijing 2005 ISSN 0705-3797 PDF.
  • Alexander Bittner: Was ist norisch? Jahrbuch der kaiserlich-königlichen geologischen Reichsanstalt, 42(3): 387–396, Wien 1892 ZDB-ID 217948-9.
  • Felix M. Gradstein, James G. Ogg, Mark D. Schmitz & Gabi M. Ogg: Geologic Time Scale 2020, Vol. 2. Elsevier 2020 ISBN 978-0-12-824363-3

Weblinks

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Bagolino GSSP Ladinian.jpg
Autor/Urheber: Xavier Caré, slightly modifed and newly arranged by Gretarsson, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Grenzstratotypus (GSSP) des Ladiniums (obere Mittel-Trias), steilgestellte tiefermarine Kalksteine der unteren Buchensteiner Schichten, aufgeschlossen südlich von Bagolino am Ponte di Romanterra, östliche Lombardei, italienische Alpen. Die Grenze ist zur besseren Erkennbarkeit in der Aufnahme mit einer gestrichelten Linie markiert (nach Brack et al., 2005[1]). Die Schichten werden von links oben nach rechts unten jünger. Rechts unten eine Nahaufnahme des Grenzintervalls mit dem „Goldenen Nagel“.